Novalis hat geschrieben:Rembremerding hat geschrieben:Na, @Novalis, es ist der Glaube an den Herrn und nicht der Glaube an eine Religion oder an ein Buch, der uns zu Christen macht
Eines meiner Lieblingsgebete lautet: Jesus, bitte rette ich vor deinen Nachfolgern

das denke ich innerlich sehr oft, wenn ich mir die Christen genauer anschaue und mich mit ihnen unterhalte. Schon lange habe ich den Eindruck, dass alle diese religiösen Bezeichnungen überflüssig sind: ob ich mich nun Christ, Jude, Muslim, Hindu, Buddhist oder irgendwie anders nenne, welche Aussagekraft hat das?
Die Bibel kennt nur zwei Sorten von Menschen:
Gerechte und Ungerechte.
Vor Gott gerechtfertigt werden alle, die Jesus Christus annehmen und bereitwilllig der Erziehung Gottes folgen, welche zum Ziel hat, dass jeder einzelne Gläubige dem "Bild des Sohnes" gleich werden soll. Das bezieht sich u.a. auf den Charakter- den Willen und den Verstand= die totale Identifikation mit Jesus.
Die anderen Religionen zielen in dieselbe Richtung und definieren ebenfalls, was gut ist und was böse. Doch sie rechnen nicht mit Jesus, jedenfalls nicht direkt.
Von daher muß man als Christ schon aufpassen, ob Anleihen aus diesen Religionen mit dem Glauben an den Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs kompatibel sind. Bitte bedenke, dass die Baalspriester auf dem Karmel in 1. Kön. 18 es wirklich ernst meinten. Sie riskierten sogar ihr Leben für ihren Glauben und- sie verloren es.
Es tat und tut mir leid für sie. Das waren ja keine Pappfiguren oder Schauspieler, sondern Menschen, die (einem) Gott dienen wollten.
Elia wurde gehaßt und verfolgt von Mitgliedern des Volkes Gottes. Heute ist es nicht anders. Im Pool derjenigen, die sich Christen nennen, findet man eine sehr gemischte Truppe.
Elia wollte aufgeben, doch Gott ließ es nicht zu. Er zeigte ihm, dass er nicht alleine war, wenn 7000 "Echte" auch nicht gerade viel sind unter (vermutlich) mehreren Millionen Israeliten. Gott erwartete von Elia, dass dieser den ihm zugewiesenen Platz als Prophet von JHWH ausfüllte.
In dieser Erzählung kann man ein Schema erkennen, eventuell mit Allgemeingültigkeit auch für nichtchristliche Religionen: Unter Gläubigen gibt es solche, die eine Beziehung zu Gott haben, die seine Gegenwart, Hilfe und Führung erfahren. Und es gibt solche, die ein
System erlernt haben und sich damit zufrieden geben, mit diesem zu wirtschaften. Die Beziehung zu Gott wird in Ritualen gelebt, wenn überhaupt eine da ist.
Auf den Schwachen im Glauben, den Systemchristen, soll man Rücksicht nehmen- Röm. 14,1.
Alles, das außerhalb seines Systems liegt, wird als "vom Teufel" gebrandmarkt. Was nicht unbedingt die Wirklichkeit widerspiegelt. Denn ich glaube, Gott kommuniziert auch mit Gläubigen aus anderen Religionen, weil Er sie retten will und benützt dafür Wege, die ihnen aus ihrer Religion bekannt sind.
Doch um nicht in die Falle "Baal" zu tappen, braucht man als Christ Bibelwissen, einen klaren Blick und die Gabe der Geisterunterscheidung. Und dann fragt es sich immer noch, ob es gute Frucht für uns ist und uns geistlich weiterbringt, uns an einem fremden Feuer zu wärmen. Petrus ist das nicht gut bekommen, im Hof des Hohenpriesters. Er konnte die Lawine, die er da unabsichtlich losgetreten hatte, nicht mehr stoppen und mußte, um da überhaupt noch raus zu kommen, seinen geliebten Herrn verleugnen.
Bis zur Auferstehung muß Petrus durch die Hölle gegangen sein.
Wenn das Glaubensfundament eines Christen in Ordnung und belastbar ist, wird ihm
nichts schaden. Schlangen aufheben, Gift trinken (nicht absichtlich!) und so.
Ein Systemchrist muß bei seinen Leisten bleiben. Bei
seinen Leisten. Die passen ihm nämlich.
Er kann aber das, was für ihn persönlich gilt, nicht auf
alle anderen Christen ausweiten und anwenden. Dazu ist er nicht berechtigt.
"Wer bist du, der du den Hausknecht eines anderen richtest? Er steht oder fällt seinem eigenen Herrn" Röm.14,4.
Bei diesen Erläuterungen über Fleisch und religiöse Gebräuche geht's übrigens oft um Götzendienst.
Was rembremerding
hier verlinkt hatte, ist ausgewogen, weise und vernünftig.
LG