closs hat geschrieben:
Gleichzeitig schafft nun Gott mit der Existenz der „seinesgleichen“ Gefährtin ein Drittes, das Gemeinschaftsrecht in der Gemeinschaft zwischen Gott und Adam hat. Während jedoch die Gemeinschaft zwischen Gott und Adam eine dimensional vertikal angelegte Gemeinschaft zwischen Sein und Schöpfung ist, übernimmt die Gefährtin die Partner-Rolle in horizontal angelegter Gemeinschaft, also zwischen Schöpfung und Schöpfung. – Die Tatsache, dass die Warnung vor dem Baum (vgl. 2,16) und die Schaffung der Gefährtin (vgl. 2,21) im Bibeltext unmittelbar hintereinander folgen, legt den inhaltlichen Zusammenhang dieser beiden Motive nah - beide Motive weisen auf ein Drittes zwischen Gott und Adam hin: Der Baum durch seine Sterblichkeits-Drohung, die Gefährtin durch ihre Beziehungs-Konkurrenz. Setzt sich dieses Dritte jeweils durch, sind Gott und Adam getrennt – beim Baum durch die Sterblichkeits-Drohung, bei der Gefährtin durch die Beziehungs-Konkurrenz.
@closs, lies bitte in der Gesinnung Deiner Ausführungen im NT weiter, da erschließt sich uns noch mehr.
Der Hl. Paulus hat im 1. Korintherbrief diese vertikale und horizontale Beziehungsachse zwischen Mann-Frau-Gott (Christus) beschrieben in ihrer positiven Auswirkung. Christus als im Dasein geoffenbarter Gott ist das Haupt des Mannes. Sobald es darum geht die Ebenbildlichkeit im Dasein wirk- und erkennbar zu gestalten, hat der Mann diese Aufgabe zu übernehmen, natürlich im Haupt, Geist von Christus. Als äußeres Zeichen dieser Aufgabe hat der Mann sein Haupt vor Gott nicht mehr zu bedecken (im Gegensatz zum Judentum, die den Christus nicht anerkennt), denn "der Vorhang ist zerrissen", ein direkter Zugang möglich.
Die Frau ist Hilfe und Gefährtin des Mannes und zwar in der Umsetzung der Ebenbildlichkeit beider im Dasein. Sie ist als Eva ihrem Namen nach für das Leben zuständig, im Fortpflanzen, Gebären und der Lebensgestaltung. Ihr Haupt ist der Mann, seine göttliche Inspiration ist es, die sie mit dem Mann umzusetzen hat. Dabei geht es nicht um Macht, Beherrschung, sondern schlichtweg darum die unterschiedlichen Charismen von Mann und Frau gott-gerecht umzusetzen. Das äußere Zeichen dieser Aufgabe zur Hilfestellung für den Mann ist das Bedecktsein des Hauptes der Frau. Zum einen ist dies Zeichen für andere Männer, dass diese Frau als Hilfe nicht mehr zur Verfügung steht, zum anderen kennzeichnet es die Frau, dass sie sich dem Leben widmet, also eine von Gottes Eigenschaften. Dies krönt die Ebenbildlichkeit der Frau. Die Bedeckung ist hier Zeichen der Ehrfurcht. In dieser Haltung der Ehrfurcht, als kostbare Bewahrerin des Lebens, ist ihr prophetische Rede möglich, da sie gott-gerecht in Ehrfurcht handelt.
Inwieweit man diese Bedeckung oder Verhüllung vor Gott und der Welt materiell und/oder geistig betrachten will, sei jeder Frau selbst überlassen. Im Grunde geht es darum, dass die Frau ihre Würde als Hüterin und Gestalterin des Lebens erkennt und sie ehrfurchtsvoll und dankbar aus Gottes Händen empfängt. Dabei sei ihr der Mann der irdische Be-hüter, jener, der ihr "den Hut aufsetzt" (keine Krone

) und damit schützt in ihrer kostbaren Würde und Eigenschaft.
Diese Bedeckung, Verhüllung, gott-gerechte Demut, Ehrfurcht wird ihr zum Zeichen der Hoheit,
der Engel wegen! (1Kor 11,10). Die Frau kann sich also damit über die Engel erhöhen oder sich auch vor ihnen schützen. Ein sehr wichtiger Hinweis, denn damit sind nicht nur die guten Engel gemeint. Der Angriff Satans geht leichter über die "unbedeckte" Frau hin zum Mann, damit die Verbindung beider zu Gott abgeschnitten werde. Des Mannes inniges Verhältnis zur Frau als "ein Fleisch" trägt dazu bei, wenn es nicht gott-gerecht gelebt wird. Dazu gibt uns der Hl. Paulus im 5. Kapitel des Epheserbriefs einen Hinweis. Vor allen Eph 5,25.28 zeigt auf, dass die Männer ihre Frauen wie Christus seine Gemeinde und ihren eigenen Leib lieben sollen. Ein sehr hoher Anspruch, aber auch eine Reihenfolge der Zielrichtung der Liebe: zuerst Gott, dann Frau/eigener Leib (Selbstliebe).
Servus
