seeadler hat geschrieben:
nun ja. Wir wissen nicht, wie das Böse in der Gegenwart eines Vollkommenen Gottes entstehen konnte. Dies ist ein bis heute unerklärbares Geheimnis. Für mich jedoch ist klar, dass alles aus Gott heraus kommt, das Gute wie auch das "Böse".
So weit stimme ich dir zu - das glaube ich auch.
Und hier gilt es zu hinterfragen, warum war dies so.
Ich habe da eine Theorie, die ich für mich ziemlich schlüssig finde ...
Um an Beiden zu lernen, zu überwinden. Und zwar das Böse mit dem Guten. Quasi, um das Gute zu produzieren. Für das Bewusstsein des Menschen braucht es Gegensätze, um Beides - das Gute, sowie das Böse - überhaupt wahrzunehmen und damit umzugehen.
Ziel ist dabei auch, die notwendige Beziehung zu Gott zu pflegen. Ohne diese besteht das unbedingte Risiko, das Böse siegen zu lassen.
Ich hingegen weise darauf hin, dass der Mensch zu einem Gegenüber Gottes geworden ist, und sich Gott in dem Menschen Jesus Christus zu erkennen gegeben hat. Auch das hätte Gott nicht gebraucht. Er hätte nicht als Mensch auf die Erde kommen müssen..... warum also hat er es trotzdem getan?
Ich meine, weil der Mensch sich zu weit von Gott entfernt hat und ohne die Menschwerdung Jesus den Weg zu Gott nicht mehr gefunden hätte.
Wie gesagt, hier wäre eine etwas tiefere Analyse des Fastens von Nöten, denn auf jeden Fall wird hierbei ein bestimmter bestimmbarer Weg beschrieben - hin zu Jesus Christus.... aber auch hin zur Versuchung, also jenem Scheideweg, der uns "nach dem Fasten" trotzdem und noch immer von Gott, bzw. Jesus Christus trennen kann.
Ich denke dabei auch an meinem Lieblingsvers Johannes 14:20 : 20 An jenem Tage werdet ihr erkennen, dass ich in meinem Vater bin und ihr in mir und ich in euch. Denn das ist das Ende des Weges und somit auch das eigentliche Ziel des Fastens.
Wie gesagt, ich bin mir im gegensatz zu Euch nicht so sicher, dass Gott jenes Fasten nicht gebraucht hat, ebenso wie die Einhaltung des Sabbats, was ihm ja auch nicht selten abgesprochen wird, weil er dies nicht bräuchte..... Es macht für mich nicht so viel Sinn, den Menschen, ein Bild Gottes, etwas aufzuerlegen, was Gott als das "Vorbild" gar nicht bedurfte. Ich denke, das suggeriert uns Satan ein, um uns letztlich dazu zu bringen, über den Sinn oder Unsinn der Anordnungen Gottes nachzusinnen und sie letztlich dnan doch anzuzweifeln ..... weil Gott ja dies gar nicht bräuchte!
Das widerspricht meiner Theorie auch nicht. Immer und immer wieder wird auch in der Bibel berichtet, dass die Menschen Gott nicht oder falsch verstanden haben - oder seine Stimme überhaupt nicht erkannt haben. Es gab so vieles, was
von menschlicher Sicht aus zwischen Gott und Mensch stand.
Und es gibt einige Geschichten, wo ganz klar ersichtlich ist, dass Gott etwas tut, weil die Menschen es so wollen - obwohl Gott ihnen davon abrät.
Ich denke da zB an das Volk Israel, das nach einem König verlangte. (1. Samuel 8) Gott hat davon abgeraten, mit der Option, dass Gott selbst der König von Israel sein wollte. Das Volk weigerte sich aber, dieses so anzunehmen - und Gott forderte Samuel auf, einen König für das Volk zu wählen. Einen König, den Gott dem Samuel auf den Weg gibt. Alle Könige wurden von Gott gestellt - obwohl Gott dieses eigentlich nicht gewollt hat. Gott tat es, weil das Volk es anders nicht verstehen konnte - oder einfach zu verbohrt war, um es zu verstehen.
Noch eine Geschichte ist bei dem Propheten Elia zu finden (1.Könige 18)
Elia, der Prophet, hatte den Auftrag von Gott dem Volk Israel zu demonstrieren, dass Baal der falsche Gott ist. Er hat den Herausforderungen, die Elia dafür anwandte, volle Unterstützung gegeben, weil er das Herz des Propheten beurteilt hat, wie es für Gottes Sache schlägt. Am Ende hat Elia ein Blutbad veranstaltet, um die Baalspriester zu vernichten.
Kurze Zeit danach hatte Elia ein Date mit Gott. Elia sollte Gott erkennen, soweit wie es in seiner Position möglich ist. Gott zeigte sich im "Wetter". Zunächst zogen Stürme und Donner an Elia vorbei und er musste erkennen, dass Gott da nicht war. Er fand ihn dann in der stillen sanften Brise.
Dieses Bild hat dem Elia gezeigt, dass es nicht Gottes Art ist, draufzuschlagen und zu vernichten. Sondern mit sanfter Liebe zu überzeugen.
Und trotzdem hat Gott dem Elia vollkommene Unterstützung gegeben. Weil die Herzenshaltung maßgebend war und weil Elia seinen Auftrag so verstanden hat, wie er ihn ausgeführt hat.
So denke ich, dass alle Gebote und Vorgaben von Gott einfach auf die Menschen zugeschnitten werden, damit sie verstehen, worum es geht - nicht damit sie Rituale perfekt ausführen. Es zählt letztendlich die Herzenshaltung zu Gott.