Helmuth hat geschrieben: ↑Mi 24. Jul 2019, 09:13
Magdalena61 hat geschrieben: ↑Mi 24. Jul 2019, 01:10
Wenn einer davon aber nicht
will, langfristig, dann muß der andere dessen Entscheidung akzeptieren.
Er muss keinesfalls in die Scheidung einwilligen.
Dann wird er nach der Frist von drei Jahren zwangsgeschieden.
Leben die Eheleute mindestens drei Jahre getrennt, wird gemäß § 1566 Abs. 2 BGB unwiderlegbar vermutet, dass die Ehe gescheitert ist – und zwar selbst dann, wenn ein Ehegatte dem widerspricht.
Quelle
So ist die Rechtslage. Und teurer wird es auch, wenn einer sich weigert und die Frist ausreizt.
Helmuth hat geschrieben: ↑Mi 24. Jul 2019, 09:13
Er muss lediglich das gerichtliche Urteil hinnehmen, wenn es der Scheidung zuspircht. Und selbst dann soll man alleine bleiben. So gibt man der Ehe doch noch eine letzte Chance.
Wenn der andere Partner sich neu bindet, war's das dann mit der Wiederherstellung der Ehe.
Wie lange muss ein Entlassener warten?
Das AT wird ja nur selektiv angeführt "Gott hasst Scheidung". WENN man schon das AT bemüht, dann sollte man die Klausel in
5. Mose 24, 1-4 genauso ernst nehmen.
Helmuth hat geschrieben: ↑Mi 24. Jul 2019, 09:13
Die Mehrheit sucht sich aber einen neuen Partner, auch Christen.
Wenn jemand gegen seinen Willen aus der Ehe katapultiert wurde und er aber grundsätzlich nie als Single leben wollte und will, sollte er frei sein in der Entscheidung, ob er sich nochmals verpartnert oder ob er alleine bleibt.
Wie kommen Christen auf den Gedanken, anderen Menschen vorzuschreiben, was diese zu tun und zu lassen haben und ihnen ihr eigenes, begrenztes und oftmals fehlerhaftes Bibelverständnis aufzudrücken?
Was ist, wenn (kleine) Kinder da sind und der entlassene Elternteil mit ihnen überfordert ist? Kinder, deren Eltern sich scheiden lassen, sind nicht unbedingt pflegeleicht, sondern verhaltensauffällig und nervig. Was ist mit
Mk. 9, 36-37? Gilt das heute nicht mehr? Darf man die Chance für die Kinder, mit einem liebevollen Stiefelternteil in geordneten Verhältnissen aufzuwachsen einem pharisäerhaften "Bibelverständnis" opfern?
Vollwaisen gibt es heutzutage eher weniger und viele von denen, die beide Eltern verloren haben, kommen in der Verwandtschaft unter.
Aber Alleinerziehende gibt es Millionen.
Potenzielle Helferpartner werden abgeschreckt mit der Drohung, sie machten sich, wenn sie die verlassene Restfamilie lieben, des Ehebruchs schuldig. Ist DAS der Wille Gottes?
Viele Christenmänner im fortgeschrittenen Alter denken nicht im Traum daran, sich der verlassenen Kinder eines Konkurrenten anzunehmen. Sie beanspruchen für sich "nur das Beste", eine Frau ohne Vergangenheit, eine Jungfrau. Oder eine Witwe. Möglichst ohne Kinder natürlich.
Dass ein Mann oder eine Frau nicht mit seinem oder ihrer Vorgänger(in) konfrontiert werden will ist verständlich.
Wenn ein Ex- Partner regelmäßig erscheint, weil er seine Kinder sehen oder abholen will, ist das problematisch. Für mich wäre das auch nichts. Doch so einer kümmert sich wenigstens.
Es gibt aber viele Mütter, deren Ex sich nicht um seine Kinder kümmert, weder finanziell noch persönlich. Oftmals leben sie in Armut und sind, was Bildungschancen und die Einbettung in ein stabiles soziales Umfeld anbelangt, defintiv benachteiligt. Was würde Jesus HEUTE sagen?
Damals verurteilte Er die Praxis vieler Männer, eine Frau, die sie nicht mehr begehrten, mittels eines Scheidebriefes loszuwerden und sich aus der Verantwortung zu stehlen, die sie durch das Eheversprechen für diese Frau eigentlich lebenslang übernommen hatten.
Es ist verständlich, wenn jemand, der gewaltsam aus einer Ehe katapultiert wurde, versucht, die Lücke in seinem Leben durch eine neue Partnerschaft zu schließen.
Die Gefahr sehe ich nicht unbedingt darin, DASS er's tut (vorausgesetzt, er ist schriftgemäß geschieden), sondern dass er es ZU FRÜH tut.
Der Verlassene muß zuerst heil werden und seine Ich- Identität, die er für die Ehe zugunsten der Wir- Identität aufgegeben hatte, wiederfinden und darin fest werden. Das dauert einige Zeit. Es dauert Jahre.
Anstatt den Betroffenen Druck zu machen mit Verboten und Drohungen wäre es besser, ihnen dabei zu helfen, Gelassenheit zu entwickeln:
"Zeit für eine neue Partnerschaft wird
immer genug da sein. Zunächst müssen dein Verhältnis zu Gott, deine Seele und dein Leben wieder in Ordnung kommen."
Eheleute "kleben" nach der Scheidung oftmals noch aneinander. So lange dieser Zustand anhält, ist keiner von beiden reif für eine neue Beziehung.
richtig ist es dennoch nicht, denn genau dann bricht man die Ehe.
Wenn eine Ehe bereits gebrochen ist, durch die Untreue oder ein neues Verhältnis des Expartners... wie oft, meinst du, kann man eine Ehe denn brechen?
Scheidung allein ist noch kein Ehebruch,
Das sehe ich auch so.
LG