Dein schwarz-weiß ist mir ziemlich viel grau durchsetzt.Tyrion hat geschrieben: Die "Natur" ist erkennbar, greifbar, fühlbar. Jetzt kann man erkenntnistheoretisch unsere Sinneswahrnehmung hinterfragen, o.k. Aber dennoch werden unabhängige Beobachter bestätigen, dass Feuer heiß ist, dass Eis kalt ist, dass ein Stein hart ist. Das nenne ich mal physikalische Welt. Was du damit gleichsetzt, ist eine metaphyische Ebene, die nicht greifbar ist, die nicht messbar ist. Erstere Ebene, die phyische, ist unabhängig von unseren Vorstellungen über sie, letztere müssen wir uns alleine ausmalen, da wie keine Information über sie haben.
Auf der Natur Seite gibt es, wie du korrekt betonst, Annahmen, wie Wahrnehmungen zu bewerten sind und dass das, was wir wiederholbar feststellen, der Realität entspricht.
Was häufig vergessen wird ist, dass unser ganzes Leben, ja jede Sekunde Dinge geschehen, die nicht wiederholbar, die einmalig, sind. Dies ist auf der praktischen Ebene ausgedrückt durch die statistische Mechanik, auf der prinzipiellen Ebene durch die Quantentheorie. Diese prinzipielle Unvorhersehbarkeit ist eine Grundeigenschaft der Natur.
Und Beobachter gibt es vielleicht viele, aber es gibt nicht so viele, die verstehen, wie man so etwas in ein Modell überführt. Es gibt immer noch eine Mehrheit, die sich unter Gravitation eine Kraft vorstellen, obwohl diese Vorstellung schon seit 100 Jahren als falsch erwiesen ist. Wir sind es nur gewöhnt, Naturwissenschaftlern mehr Glauben zu schenken, als Priestern. Früher war das anders.
Auf der metaphysischen Ebene gibt es die Beobachtung, dass die Annahme, es gibt einen Gott oder viele Götter so grundlegend im Menschen vorhanden ist, dass der Atheismus bis vor wenigen hundert Jahren undenkbar war. Auch die frühen Naturwissenschaftler hatten keine Probleme mit Gott. Auch heute noch gibt es viele unabhängige Beobachter, die sagen "Ja, es gibt Gott".
Die Zeit ändert sich auch. Es gibt immer mehr Menschen, die die reine naturwissenschaftliche Sicht als unvollständig sehen und nach Ergänzungen suchen. Natürlich ist es nicht nur die Vorstellung von Gott, die dadurch nach vorne tritt, aber die Menschen brauchen und suchen Metaphysik.
Ja, das ist die Folge der fehlenden stringenten Methodik. Bedauerlich, aber man muss versuchen, das Beste daraus zu machen.Tyrion hat geschrieben: Aber dass eine reine Postulierung, die genauso auch eine reine Einbildung ist, die weder überprüfbar noch messbar ist, kann menschengemacht sein. Und wenn dann diese "Wahrheit" alle Nase lang anders sen soll, dann sehe ich keinen Zustand, der wirklich sein könnte. Es ist halt Mode, wie man gerade seinen Gott betrachtet. Mal als Massenmörder, mal als Kuschelweichei.
Ich würde ja sagen "Ich"Tyrion hat geschrieben: Die Natur IST, Gott kann sein, aber wer weiß?

Die Diskriminierung ist kein christliches Phänomen. Darüber hatten wir ja schon diskutiert. Diskriminierung ist ein gesellschaftliches Problem.Tyrion hat geschrieben: Das meinte ich nicht. Ich meine Repressalien um realen Leben. Und ganz selbst in der Hand hat man es nicht, weil auch die Gesetzgebung teils noch christlich kontaminiert ist. So wurden früher Homosexuelle Männer ins Gefängnis gesperrt (erst in den 90er Jahren wurde der Paragraph abgeschafft). Zum Glück gibt es mittlerweile (gegen ziemlichen christlichen Widerstand) en Antidiskriminierungsgesetz, das Menschen vor christlichen Eiferern (und auch vor anderen Eiferern) schützen. Zudem finde ich Diskriminierung nicht als positiv - und wie soll ich es in der Hand haben, ob mich jemand diskriminiert und angreift? Da ist man passiv.
Etwas, was hier in Deutschland auch wieder um sich greift. Der radikale Feminismus und die Gendertheorie sind diskriminierende Ideologien unter dem Deckmantel der Antidiskrimierung.
Ich bin sicher, dass messtechnisch keine großen Unterschiede zu anderen Erkenntnisprozessen, wie Ideen, plötzliches Verständnis (z.B. einer mathematischen Aufgabe), Assoziationen zwischen bislang unverbundenen Bereichen usw. bestanden haben.Tyrion hat geschrieben: Cool! Wie sieht er aus? Spricht er reines Hochdeutsch oder einen Dialekt? Kann er überhaupt reden oder kommuniziert er telepathisch? Und wie erkennst du, dass du Gott erfährst und nicht z.B. "Satan", der sich dir gegenüber als Gott ausgibt. Und wie unterscheidest du deine Erfahrung von deinen endogen erzeugten Stimmungszuständen, also von Hormonausschüttungen?
Daher weiß ich ja auch, dass ich dir Gott nicht beweisen kann. Ich bin aber der einzige auf der Welt, der weiß, was ich empfunden und erlebt habe. Also bin ich auch der einzige auf der Welt, der ein Urteil darüber geben kann.
Nun, da ich 25 war, als ich Christ wurde, war das Ganze schon ein sehr bewusster Akt. Ich habe Christentum nicht mit der Muttermilch aufgesogen. Und als es bei mir "Klick" gemacht hat, war das schon eine sehr grundlegende Änderung bei mir, die den Begriff der Wiedergeburt nahe legt.Tyrion hat geschrieben: Ich gehe davona aus, dass du ein "ganz normaler" Christ bist und kein "wiedergeborener" bzw. allgemein evangelikaler "Christ" bist. Das finde ich sehr beruhigend.
Ich gehe auch in eine Freikirche, weil mir die katholische Kirche zu fremd und die evangelische Kirche (in Hessen und Nassau) zu weltlich ist.
Aber Enge habe ich noch nie gemocht und kritische Fragen stehen immer noch ganz oben auf meiner ToDo Liste.