Ist der Mensch im Reich Gottes noch ein Mensch?

Nichtchristen sind willkommen, wir bitten aber darum, in diesem Forum keine Bibel- und Glaubenskritik zu üben.
Benutzeravatar
Magdalena61
Beiträge: 15073
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 20:44

#351 Re: Ist der Mensch im Reich Gottes noch ein Mensch?

Beitrag von Magdalena61 » Mi 30. Sep 2015, 13:07

Fortsetzung
Naqual hat geschrieben:Aber was kann man logisch ableiten?

Wenn im Himmel nicht gesündigt werden kann, ist das Hegen von negativen Gefühlen eine Folter.
Ich glaube nicht, dass man mit "unerlaubten" Gefühlen ein Problem hat, weil man sich einfach wohl fühlt und wunschlos glücklich ist-- auch die Nahtoderfahrungen berichten/ bestätigen überwiegend dieses.

Der Entwicklungsprozeß --> Bild des Sohnes --> Vollkommenhei....t geht zwar im Jenseits weiter, aber das wird viel leichter sein als hier, weil vieles, womit wir hier zu kämpfen haben, eine Folge der verzerrten, der gefallenen/ unerlösten Schöpfung; der Sünde ist (auch der Sünde anderer), die Quelle negativer Energien/ Einflüsse- "Satan"- jedoch keinen Zugriff mehr hat auf die neue Welt Gottes.

Wenn niemand mich blöde anmacht, gibt es auch keinen Grund für mich, mich zu ärgern und aggressiv zu werden. Das Gefühl des Ärgers ist ein Indikator dafür, dass irgendetwas verkehrt läuft. Ärger kann Kraft freisetzen, die man braucht, um eine Entscheidung zu treffen und diese, auch gegen innere und äußere Widerstände, entschlossen durchzusetzen.

Da Gott den Menschen als Wesen mit Emotionen erschaffen hat denke ich, es entspricht nicht seinem Willen, wenn Menschen einen Teil ihrer Gefühle verdrängen, weil man ihnen einredet, diese seien Sünde, anstatt sich in einer konstruktiven Art und Weise damit auseinander zu setzen.
Nicht das Gefühl des Ärgers ist Sünde, sondern, wenn man den Zorn auf die falsche Art auslebt und dabei gegen Gesetze verstößt.

Es wird nicht viel Anlaß geben, Ärger zu empfinden, schätze ich. Die Heiligen werden ausgefüllt sein mit ihren Aufgaben, zufrieden mit ihrem Leben ("satt")... es gibt keinerlei Anlaß, Frust zu entwickeln, der sich in Fehlverhalten manifestieren würde.

Die Gefühle können nicht gänzlich "abgestellt" / "weg" sein, sonst könnten die Erlösten keine Freude empfinden, und die Unerlösten müssten nicht weinen und mit den Zähnen klappern.
Also unser persönliches-So-Sein würde verständlicherweise uns automatisch angemessen bestrafen. Da bräuchte man nicht einmal Himmel und Hölle für diesen Mechanismus.
Welches Verhältnis hast du, haben wir HEUTE zum Gesetz Gottes? Damit meine ich nicht die Spezialregelungen für das Erdenleben, sondern den ideologischen Überbau.

Bei mir ist es so: Mich kränkt es nicht; überhaupt nicht, gewissen "Einschränkungen" unterworfen zu sein, da ich mich mit den Vorgaben: Nicht lügen, nicht stehlen, nicht morden, nicht Ehe brechen, nicht neidisch/ mißgünstig sein... Gott die Ehre geben.... komplett identifiziere, und das nicht gezwungenermaßen, sondern aus Überzeugung.

Wenn ich bereits auf Erden kein Problem habe mit der Akzeptanz göttlicher Vorgaben, warum sollte das später anders sein?
Logisch zwingend halte ich folgendes:
Unsere "Identität" ist so oder so für die Katz. So hart wie's klingt. Wenn wir Trillionen Jahre leben, würde unser "Jetziges Ich" unser "späteres Ich" nicht einmal mehr in Ansätzen wiedererkennen. Mein Ich, das eine Schultüte getragen hat, würde bereits nicht mein "aktuelles Ich" wiedererkennen. Also nicht vom Äußeren, sondern vom "Wesen" her, von der Art her.
Du hast dich weiterentwickelt.
Das Kind würde dich zwar vermutlich nicht erkennen, aber du kennst das Kind. :)

Mit fortschreitender Erkenntnis rückt die Kindheit zwar immer weiter in die Ferne, und manche Erinnerung wird undeutlicher oder gänzlich in irgendwelchen Kammern des Bewußtseins verborgen (jedoch nicht gelöscht). Aber---- stört dich das?

Das Leben ist so bunt und ausfüllend, dass man normalerweise nicht in der Vergangenheit leben möchte, sondern im JETZT. Nur Menschen, die mit dem HEUTE nicht einverstanden sind, flüchten sich in die illusorisch verbrämte "gute alte Zeit".
(setzt voraus, dass es etwas Zeit-Ähnliches gibt. Wenn nicht, ist aber eh aus mit der "Identität" da diese nur über zeitliche Abläufe bewusst wird.)
Vielleicht werden wir aber auch alles, jede Einzelheit unseres Lebens, sehr deutlich sehen können.
Gott ist derselbe, gestern, heute und so weiter. Für Ihn verläuft die "Zeit" anders, nicht von jetzt nach später, wie bei uns. Er lebt in einer Welt außerhalb von Raum und Zeit. Wir dann auch.

Hier denke ich wieder an die Erfahrungen der Nahtodberichte. Bei vielen der Kandidaten wurde ihr gesamtes Leben in kürzester "Zeit" abgespult. Ein totes Gehirn kann das nicht leisten- zumindest könnte es nicht die Erinnerung an diese Vorgänge abspeichern. Vermutlich waren die Todeskandidaten in einer Zwischenwelt und schmeckten schon einmal ein wenig, wie es sein KÖNNTE.

Die Scharlatane, Märchenerzähler und Wichtigtuer muß man natürlich abziehen. An Informationen zu NT- Erlebnissen akzeptiere nur solche, die man mit der Bibel in Einklang bringen kann.

Wie soll ein faires Gericht stattfinden, wenn die Menschen sich nicht oder nur teilweise an ihr Leben/ an ihre Werke erinnern können? Die vollständige Erinnnerung beinhaltet auch Emotionen.

Lassen wir uns überraschen. :)
LG
God bless you all for what you all have done for me.

Benutzeravatar
Opa Klaus
Beiträge: 1018
Registriert: Di 24. Mär 2015, 11:56

#352 Re: Ist der Mensch im Reich Gottes noch ein Mensch?

Beitrag von Opa Klaus » Mi 30. Sep 2015, 13:41

Das Reich Gottes. Wo ist es?
Was ist mit Bibelkenntnis... Beten wir etwa: "Wir kommen in dein Reich" oder doch: "Dein Reich Komme".
Gott selbst hat mal gesagt, dass der Himmel sein Bereich ist und die Erde des Menschen Bereich.
Das im Himmel von Gott vorbereitete Neue Jerusalem kommt zur Erde herab um dort nur guten Menschen eine beglückende Heimat zu bieten.
Es wird als eine unbezwingbare "Festung" beschrieben, in die nur die Guten auf Erden hineingelassen werden.
Es gibt da auch ein "Draußen" auf Erden, wo sich die Bösen weiterhin tummeln.

Ist eigentlich noch niemand aufgefallen, dass in der gesamtem langen Zeit vor den Jüngern Christi, niemals auch nur eine Silbe davon zu finden ist, dass Menschen "in den Himmel kommen"?
Der ab Jesus gebrauchte Begriff "Himmel" wird schnell hoffnungsfroh falsch interpretiert als Chance zur Flucht von der Erde, die wir zu einem dreckigen ungenießbaren Nest gemacht haben. Wer aber Engel werden möchte, sollte diesen Charakter erst mal auf Erden beweisen und was zur Säuberung des Nestes beitragen, sonst hat er im Himmel nichts zu suchen. Ja, ja, dieser Gedanke erzeuget einen schmerzvollen Aufschrei des Protestes unter sehr vielen.
Nun denn, ihr Himmelsstürmer, macht ruhig weiter so, am Todestag werdet ihr sehen, was ihr davon habt. Wenn es dann durch die Todespforte geht, könnt ihr euren Irrtum und erlittenen Betrug nicht mehr reklamieren! Überlegt das mal, solange ihr noch lebt!

So, jetzt meine Ansicht zum Verhältnis Gott zum Menschen.
Ich sehe, dass Gott streng im Rahmen von 4 Prinzipien handelt. Die sind: Weisheit, Gerechtigkeit, Macht und Liebe.
Gott kann seine Liebe (Selbstlosigkeit) nicht durch Erschaffen von Sklaven oder Robotern zum Ausdruck bringen, sondern einzig und allein nur durch Schaffung von selbständigen, Wesen, die ebenfalls freiwillig selbstlos sein können, es aber nicht zwingend ständig müssen. Durch jeglichen Zwang oder Druck/Forderung würden sie wieder Roboter oder Sklaven und nur allein Gottes Spielzeug.
Dieses Risiko, dass solche Geschöpfe (Engel, Menschen) auch mal nein zu ihm sagen können, hat Gott jedenfalls einkalkuliert.
Was passiert denn, wenn welche nein sagen? Ganz simpel: Sie trennen sich von EINZIGEN Lebensquell, wie ein Blatt, das vom Baum fällt und langsam oder schnell verwelkt, oder wie ein Handy, das nicht mehr aufgeladen wird und vom Reststrom lebt. Denn Gott ist glücklicherweise der allereinzigste, der dauerhaftes Leben in sich selbst besitzt und Quell allen anderen Lebens ist weil er sich immerzu, dauerhaft, ausnahmslos im Rahmen des Gleichgewichtes seiner 4Prinzipien bewegt.

"Ist der Mensch im Reich Gottes noch ein Mensch?"
Da das Reich Gottes explizit auf Erden errichtet wird (nach Gottes Plänen), benötigen Menschen ihren Körper weiterhin, sogar Auferstehende erhalten wieder einen irdischen Leib. Wie aber?
Keinesfalls dadurch, dass ein großer "Maulwurfshügel aufgeht und Schwupps ein ex-Verstorbener in voller Lebensgröße, mit ehemaliger Kleidung, mit ehemaliger Sprache, mit ehemaligen Wohngewohnheiten, mit ehemaligen Technik- und Kulturverständnis mitten unter fremde Menschen katapultiert und schrecklich geschockt wird. So eine Vorstellung kann nur in völlig kranken Gehirnen entstehen.

Ja wie soll es denn gehen? Jesus sagte einmal: "Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben". Jesu Erscheinen auf der Erde - er lebte ja vorher auch schon - ist ein Hinweis, wie es gehen kann. Jesus musste für seine Mission ein echter Mensch mit menschlichen Genen seiner Mutter sein, sonst hätte er durch seinen Tadellosen Lebenswandel nicht Gott rehabilitieren können vor der Falschanklage, dass er bei Schaffung des Menschen Fehler gemacht hätte.

Also: Ein Leben, was vorher da war (Jesus), wurde durch Geburt seitens einer Frau als geliebtes Baby behutsam auf die Erde gesetzt.
Mit riesigen Vorteilen. Es wird von einer Bezugsperson geliebt und umsorgt, es lernt die Aktuelle Sprache, Kultur, Technik, Wohnverhältnisse, Nahrung, Kontakt zu anderen Menschen, also sich mit allem allmählich gut zurechtfinden.
Es bleibt Gott überlassen, ob er Gene der "Leihmutter" (wie bei Jesus) mitverwendet oder nicht, er wird schon wissen, was das Beste ist.

Fazit: "Ist der Mensch im Reich Gottes noch ein Mensch?"
Ja! Sein gesamtes altes Wesen ist wieder da mit allen Erinnerungen nur Fleischlicher Körper und Erdumgebung sind neu.
Gott wird ihm die wertvollen Erinnerungen, Kenntnisse und Fähigkeiten nicht löschen, denn das mach ja den Menschen aus.

Mancher mag sich nun fragen, wieso und wie kommt Opa darauf? Nun, darüber nachzudenken ist Opas ständiges Hobby. Außerdem liebe ich seit meiner Kindheit Analysen. Das letztere Training erleichtert mir viele Schlussfolgerungen und Gedanken. Und obendrein liebe ich Gott sehr und bin dankbar für das Leben und erfreue mich dessen.

Aber doch geht das unter in den Milliarden Welt- und Gottesbildern aller Menschen. Ich hüte mich, das als "Stein der Weisen" anzubieten.
Es bleibt ein bescheidener Gedankenanstoß, mit dem jeder machen darf, was er will. Proteste wären lächerlich.
Wohltätig ist des Geistes macht, wenn sie der Mensch bezähmt, bewacht. Wer die Vernunft ausschaltet, findet im Dunkeln den Schalter zum Wiedereinschalten nicht mehr. http://www.prueter.eu

Rembremerding
Beiträge: 2984
Registriert: So 18. Aug 2013, 16:16

#353 Re: Ist der Mensch im Reich Gottes noch ein Mensch?

Beitrag von Rembremerding » Mi 30. Sep 2015, 13:46

Novalis hat geschrieben:
Rembremerding hat geschrieben:Aber seis drum, dem Zeitgeist passt die Allversöhnung.

Oder - eine andere Möglichkeit - die Idee ist wirklich überzeugend.
Richtig, dass muss sie auch: Über dem Zeugnis dessen stehen, der Zeugnis vom Sohn ablegt. Eben über-zeugend, sonst funktioniert sie theoretisch und logisch nicht.
Auch Dir ein Denkanstoß, wenn die AV "überzeugen" soll (bitte aber konsequent und logisch bleiben): Wieso dann ein Missionsauftrag? Wieso dann einen hl. Geist? Achtet Gott die Menschenwürde also doch nicht? Ist Gott ein Fehler bei seinem Heilsplan für den Menschen auf Erden unterlaufen? Werden wir aufgrund von Gottes Gerechtigkeit oder Gottes Barmherzigkeit gerettet? Ist es eine Liebe, die zwar ist, aber nicht danach handelt? Ist Liebe gerecht oder ungerecht?
Sei nicht überrascht: Wusstest Du, dass für Gott eine AV weitaus grausamer und liebloser (also gegen sein Wesen) wäre, wie keine AV?

Das sind nur Denkanstöße, Du musst keine Antwort hier schreiben. Bitte den Herrn im Gebet, damit es Dir gelingt, die Fragen in Wahrheit (also in ihm) für und gegen die AV zu beantworten. Ich wünsche Dir aufrichtig Gottes Segen dabei :Herz:
Es geht nicht darum, was Du glaubst und wie "intensiv". Wichtig ist, an wen Du glaubst. Und wenn Du so handelst, wie er es will und dabei Kraft verleiht, weil er in uns wohnt, dann ist das Ergebnis zwischen jemanden, der an eine AV glaubt oder nicht, nicht voneinander zu unterscheiden. Gott jedoch schaut in die Herzen und das wird weder durch noch ohne die AV zum guten verändert, das müssen wir wollen.
Im übrigen habe ich ja schon geschrieben, dass ich über manche Themen in Foren nicht mehr diskutiere, erwarte also bitte keine Antwort von mir.

Servus :wave:
Dieser katholische User ist hier dauerhaft inaktiv

Benutzeravatar
Andreas
Beiträge: 5147
Registriert: So 21. Apr 2013, 19:15

#354 Re: Ist der Mensch im Reich Gottes noch ein Mensch?

Beitrag von Andreas » Mi 30. Sep 2015, 14:52

Opa Klaus hat geschrieben:Das Reich Gottes. Wo ist es?
Was ist mit Bibelkenntnis... Beten wir etwa: "Wir kommen in dein Reich" oder doch: "Dein Reich Komme".
Und wie steht's damit?
Mk 11,21-24 hat geschrieben:Da erinnerte sich Petrus und sagte zu Jesus: Rabbi, sieh doch, der Feigenbaum, den du verflucht hast, ist verdorrt.
Jesus sagte zu ihnen: Ihr müsst Glauben an Gott haben.
Amen, das sage ich euch: Wenn jemand zu diesem Berg sagt: Heb dich empor und stürz dich ins Meer!, und wenn er in seinem Herzen nicht zweifelt, sondern glaubt, dass geschieht, was er sagt, dann wird es geschehen.
Darum sage ich euch: Alles, worum ihr betet und bittet - glaubt nur, dass ihr es schon erhalten habt, dann wird es euch zuteil.
Demnach würde aus "Dein Reich komme" schon während des Betens "Dein Reich ist gekommen".
Was wiederum perfekt dazu passt.
Mk 1,15 hat geschrieben:Die Zeit ist erfüllt, das Reich Gottes ist nahe. Kehrt um, und glaubt an das Evangelium!
Denn wer nicht an das Evangelium glaubt, betet erst gar nicht - vom christlichen Standpunkt aus betrachtet.

Ich denke, uns geht das Jenseits momentan nix an, weil wir es uns aus dem Diesseits heraus nicht mal vorstellen können.
Gen 1,6-8 hat geschrieben:Dann sprach Gott: Ein Gewölbe entstehe mitten im Wasser und scheide Wasser von Wasser.
Gott machte also das Gewölbe und schied das Wasser unterhalb des Gewölbes vom Wasser oberhalb des Gewölbes. So geschah es und Gott nannte das Gewölbe Himmel.
Wie Gott das Jenseits gestaltet und wie es funktioniert, dieses Geheimnis kann ich getrost Gott überlassen. Den "Himmel" verstehe ich als Grenze zwischen unserem Reich (Geist in Staub gehaucht bzw. mit Wasser geformt) und seinem Reich (Geist in Geist - ewiges Leben). Das Reich Gottes wäre demnach ein geistiges Reich. Im Diesseits: Teilhaftigkeit in unserem Geist - im Jenseits: Vollkommenheit in Gottes Geist.

Das Wasser stünde für Geist - was auch zur Ebenbildlichkeit passt.
Zuletzt geändert von Andreas am Mi 30. Sep 2015, 15:03, insgesamt 2-mal geändert.

Novas
Beiträge: 7986
Registriert: Mi 20. Jun 2018, 21:23

#355 Re: Ist der Mensch im Reich Gottes noch ein Mensch?

Beitrag von Novas » Mi 30. Sep 2015, 14:56

Rembremerding hat geschrieben:Wusstest Du, dass für Gott eine AV weitaus grausamer und liebloser (also gegen sein Wesen) wäre, wie keine AV?

Achja? ;)

closs
Beiträge: 39690
Registriert: Fr 19. Apr 2013, 20:39

#356 Re: Ist der Mensch im Reich Gottes noch ein Mensch?

Beitrag von closs » Mi 30. Sep 2015, 16:30

Rembremerding hat geschrieben: wenn die AV "überzeugen" soll (bitte aber konsequent und logisch bleiben): Wieso dann ein Missionsauftrag?
Damit der Mensch erkennt, was bereits "ist".

Rembremerding hat geschrieben:Wieso dann einen hl. Geist?
Weil nur mit ihm diese Erkenntnis möglich ist.

Rembremerding hat geschrieben:Achtet Gott die Menschenwürde also doch nicht?
Doch - er will sie durch Erkenntnis aufblühen lassen.

Rembremerding hat geschrieben: Werden wir aufgrund von Gottes Gerechtigkeit oder Gottes Barmherzigkeit gerettet?
Beides - wenn man "Gerechtigkeit" nicht herkömmlich, sondern im Sinne Bubers Übersetzung als "Bewahrheitung" versteht. - Im Deutschen kommt dieser Doppel-Sinn gut rüber: Gott "richtet" den Menschen zur Wahrheit hin, wie ein Chirurg einen gebrochenen Knochen "richtet.

Rembremerding hat geschrieben:Ist Liebe gerecht oder ungerecht?
Liebe "richtet" so, wie ein Chirurg Knochen "richtet". - Die Liebe "bewahrheitet", richtet also zur Wahrheit hin.

Rembremerding hat geschrieben:Wusstest Du, dass für Gott eine AV weitaus grausamer und liebloser (also gegen sein Wesen) wäre, wie keine AV?
Das wäre aus meiner Sicht ein grobes Missverständnis des NT.

Rembremerding hat geschrieben:Gott jedoch schaut in die Herzen und das wird weder durch noch ohne die AV zum guten verändert
So ist es.

Rembremerding hat geschrieben:das müssen wir wollen
Der Mensch "muss" garnichts. - Saulus "wollte" auch nicht, als er zum Paulus wurde. - Im übrigen muss man überhaupt erst mal begnadet sein, wollen zu KÖNNEN. - Dies geschieht am besten durch Erkenntnis - denn dann ist Wollen Ausdruck von Bedürfnis.

Rembremerding
Beiträge: 2984
Registriert: So 18. Aug 2013, 16:16

#357 Re: Ist der Mensch im Reich Gottes noch ein Mensch?

Beitrag von Rembremerding » Mi 30. Sep 2015, 17:31

closs hat geschrieben:
Rembremerding hat geschrieben: wenn die AV "überzeugen" soll (bitte aber konsequent und logisch bleiben): Wieso dann ein Missionsauftrag?
Damit der Mensch erkennt, was bereits "ist".

Hallo @closs, endlich bis du da bei diesem Thema! Hemulen wir also ein bisschen: :lol:
Ja, Deine "Erkenntnis", siehe 1Kor 8:1b,EÜ
Gewiss, wir alle haben Erkenntnis. Doch die Erkenntnis macht aufgeblasen, die Liebe dagegen baut auf.
Deshalb geschieht folgendes mit unserer "Erkenntnis" auf Erden in 1Kor 13:8:
Die Liebe hört niemals auf. Prophetisches Reden hat ein Ende, Zungenrede verstummt, Erkenntnis vergeht.
Die einzige Erkenntnis auf dieser Erde, die zählt, ist damit wir Christus darstellen in Eph 4:13
So sollen wir alle zur Einheit im Glauben und in der Erkenntnis des Sohnes Gottes gelangen, damit wir zum vollkommenen Menschen werden und Christus in seiner vollendeten Gestalt darstellen.
Vor der "Erkenntnis", wie Du sie auf Erden darstellst, warnt bereits Paulus (1Tim 6:20b), der übrigens nach seiner Blindheit sehr wohl "wollte" (du brichst immer noch vor dem entscheidenden Moment mit Deiner Erkenntnis ab):
Halte dich fern von dem gottlosen Geschwätz und den falschen Lehren der sogenannten «Erkenntnis»!
Du siehst, dein Fundament darfst Du nicht mit "hinüber" nehmen. Wozu also der hl. Geist, der Missionsauftrag?
(und ich habe nur in dieser Klammer die Buchstaben AV verwendet :) )
Servus :wave:
Dieser katholische User ist hier dauerhaft inaktiv

Benutzeravatar
Naqual
Beiträge: 1932
Registriert: Mi 12. Jun 2013, 19:44

#358 Re: Ist der Mensch im Reich Gottes noch ein Mensch?

Beitrag von Naqual » Mi 30. Sep 2015, 17:33

closs hat geschrieben:Im übrigen muss man überhaupt erst mal begnadet sein, wollen zu KÖNNEN. - Dies geschieht am besten durch Erkenntnis - denn dann ist Wollen Ausdruck von Bedürfnis.
Ich nehme an, Du meinst "Erkenntnis" nicht als bloß-rationales Phänomen, sondern umfassender. Also "Erkenntnis", die die ganze Person mit Herz und Verstand umfasst. Ich kann z.B. durchaus rein rational die Erkenntnis haben, dass man mit konsequenter Liebe die Welt umgestalten kann zu einem "Reich Gottes", und sei es im kleinen Kreis überschaubarer Lebens- und Arbeitsgenossen. Bei der "eigentlichen Erkenntnis" ist es aber umfassender, tiefgreifender. Da ist man von der Liebe auch gefühlsmäßig zutiefst betroffen und gerührt und es drängt einem (im Idealfall der Gnade Gottes in einem) dazu diese Liebe weiterzugeben.
Die Frage, die mich dann aber beutelt ist: Wenn man nicht so liebevoll ist, was dann? Wie wird man ein liebender Nachfolger Jesu? Jemand der bereitwillig verzeiht und vergibt und sich aktiv um den Nächsten bemüht?
An dieser Stelle sind mir meist die christlichen Antworten zu dünn (geschweige denn, dass ich selbst eine hätte). Manchmal habe ich den Eindruck, dass das christliche Empfinden sich um die Frage dreht Sünden zu vermeiden. Also so eine Art Fixiertheit auf das Negative, auf das was nicht sein soll (mit einem). Erforderlich wäre aber eine Ausrichtung am Positiven, am "Reich Gottes", das dann aber auch positiv konkretisiert werden kann. Als das Bemühen um ein richtiges Beisammensein (möglichst aller), wenn vielleicht auch in kleinen menschlichen Schritten. Einfach weil man das Positive so möchte und die Kraft aus dieser Zielrichtung schöpft.

Benutzeravatar
Naqual
Beiträge: 1932
Registriert: Mi 12. Jun 2013, 19:44

#359 Re: Ist der Mensch im Reich Gottes noch ein Mensch?

Beitrag von Naqual » Mi 30. Sep 2015, 17:38

@Magdanlena
Danke für Deinen zweiteiligen langen Beitrag. Ich gehe jetzt bewusst nicht auf alles ein. Sonst wäre da die Gefahr des Zerredens. SO weit sind wir in manchen Dingen auch gar nicht auseinander.

Magdalena61 hat geschrieben: Bei mir ist es so: Mich kränkt es nicht; überhaupt nicht, gewissen "Einschränkungen" unterworfen zu sein, da ich mich mit den Vorgaben: Nicht lügen, nicht stehlen, nicht morden, nicht Ehe brechen, nicht neidisch/ mißgünstig sein... Gott die Ehre geben.... komplett identifiziere, und das nicht gezwungenermaßen, sondern aus Überzeugung.

Wenn ich bereits auf Erden kein Problem habe mit der Akzeptanz göttlicher Vorgaben, warum sollte das später anders sein?

Sehe ich auch so, bin allerdings ein wenig skeptisch (im allgemeinen, nicht auf Dich bezogen), weil viele Christen auf mich eher den Eindruck machen, genauso zu sein wie alle anderen auch (im Verhalten wie im inneren Empfinden), aber meinen es gäbe irgendann einen riesigen Rums und sie finden sich angenehm verwandelt als Heilige im Reich Gottes wieder. Obwohl sie eigentlich im Hier und Jetzt weit davon entfernt sind. Oder zumindest so wie allen anderen auch, die nicht dem Christentum anhängen.

Benutzeravatar
Opa Klaus
Beiträge: 1018
Registriert: Di 24. Mär 2015, 11:56

#360 Re: Ist der Mensch im Reich Gottes noch ein Mensch?

Beitrag von Opa Klaus » Mi 30. Sep 2015, 20:55

Magdalena61 schrieb, Mi 30. Sep 2015, 12:05:
Eine Stadt des Friedens für die Glücklichen, und direkt davor eine endlose Wüste der Verzweiflung für die Pechvögel oder: Ab ins Krematorium, weg damit!... (und das auch noch, nachdem das Erste vergangen ist und kein Leid und kein Geschrei mehr sein soll, aber in Offb. 22 stehen sie VOR den Stadttoren und dürfen nicht rein Offb. 22, 14-15)?

Eine solche Anordnung wie oben beschrieben kann ich mir aber wirklich nicht vorstellen. Was soll das für eine "Freude" sein, wenn die Erlösten die Qual der Unerlösten beobachten müssen? Kein Mensch, der auch nur ein bißchen Herz hat, kann so etwas wollen.


Die betreffende Bibelstelle:
"15 Draußen sind die Hunde und die Zauberer und die Unzüchtigen und die Mörder und die Götzendiener und alle, die die Lüge lieben und tun."

Magdalena61,
was ist "die Qual der Unerlösten", was sind die "Pechvögel" für die man ein bisschen Herz haben sollte? Sie leben doch in ihrer bisherigen, gewohnten, selbst gestalteten Welt weiter. Wenn sie "rein wollen", dann dürfen sie eben nur unter der Bedingung, dass sie ihre o.g. Schlechtigkeiten draußen lassen. Dafür stehen ihnen die "Tore" mit Wächter offen.

Nach Deiner Darlegung müsstest Du Mitleid mit sämtlichen Gefängnisinsassen, den Pechvögeln, der Welt haben, die sich haben erwischen lassen.
Wohltätig ist des Geistes macht, wenn sie der Mensch bezähmt, bewacht. Wer die Vernunft ausschaltet, findet im Dunkeln den Schalter zum Wiedereinschalten nicht mehr. http://www.prueter.eu

Antworten