closs hat geschrieben:Rembremerding hat geschrieben:Gnosis ohne mindestens eine zusätzliche Erkenntnis ist umsonst, ja gefährlich.
Das glaube ich auch, kann aber analytisch nicht erklären, was genau der Unterschied ist.
Wie würde man bspw. das "Du wirst erkennen, wie Du erkannt bist" (vgl. 1.Kor. 13,12) NICHT-gnostisch erklären? - Gefühlsmäßig ist mir klar, dass dieser Satz NICHT gnostisch ist - analytisch täte ich mir schwer, es nachzuweisen.
Das Geheimnis, die einzige wahre und neue Erkenntnis ist: Christus in Dir, wie Paulus in Kol 1, 25-27schreibt.
Deren Diener bin ich geworden kraft des Amtes, das mir von Gott verliehen wurde, um an euch die Botschaft Gottes auszurichten: das Geheimnis, das seit Anfang der Zeiten und Generationen verborgen war, jetzt aber kundgetan wurde seinen Heiligen. Ihnen wollte Gott zu wissen tun, was es um den herrlichen Reichtum dieses Geheimnisses ist unter den Heidenvölkern: das ist Christus in euch, die Hoffnung auf die Herrlichkeit.
Erkannt sind wir von Gott, dem Sein, bereits in unserem Heil-Sein im Da-Sein, ohne unser zutun. Die Initiative geht von Gott und nicht vom Menschen aus. Wir sind bereits erkannt als Kinder Gottes. Gott hat uns ohne unser zutun geschaffen, er will uns aber mit unserem zutun zu sich holen. So dürfen wir jenes selbst erkennen, was uns fehlt zum Ganzen, zum Heil und damit unsere Fehler und Egoismen, indem wir Christus in uns als "Blaupause" annehmen.
Oder der Vers nicht gnostisch-okkult, sondern mystisch ausgedrückt:
Du wirst lieben, weil (nicht dass!) Du die schöpferische Vervollkommnung der Liebe Gottes bist. (Fettschreiben ist lustig
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)
Das ist eine Herzensangelegenheit eines jeden Menschen, es ist der Weg des Mystikers, von dem Rahner schreibt, dass ein Christ dies einmal sein muss oder nicht mehr ist.
Deshalb @Halman, ist mystisch für die Gnosis das falsche Eigenschaftswort, besser ist okkult, weil es verborgenes heben will oder offenes verbergen, aber das Geheimnis ist ja schon längst enthüllt.
Nun will die Gnosis, ist sie redlich, dieses erkennen allein zu einem Akt des menschlichen Verstands machen, mit allerlei Wissen, Lehren und Schemata, damit der Verstand auch tatsächlich beruhigt wird. Der Mensch soll die Initiative übernehmen und sich ausstrecken hin zu Gott. Was eigentlich durch und in der Liebe geschehen soll, will der Mensch, weil es tatsächlich leichter ist, weil es nicht das Ego angreift, sondern erhebt (auch aufbläht), durch seinen Verstand begreifen, erkennen. Es ist der Weg des Okkultisten, der das Verborgene be-greifen und damit ergreifen will und sich selbst emporziehen.
Es gibt keine weitere Entfernung im Universum, als vom Verstand zum Herzen eines Menschen.
Bleibt dieses erkennen allein im verstandesmäßigen erkennen, wird man nie erkennen, dass man von Gott bereits erkannt ist, geliebt ist.
Die zusätzliche Erkenntnis lautet also: Hast Du erst erkannt, dass Du ein geliebtes Kind Gottes
bist, dann brauchst Du keine weitere Erkenntnis, Gnosis mehr. All das angeblich verborgene Wissen, die Lehren und Winkelzüge mit Zahlen oder sonstwelche Bücherkenntnisse werden obsolet, weil man selbst Tempel des Hl. Geists, von Jesus Christus wird, er ist die Wahrheit.
Servus
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