Röm 1,19-20 hat geschrieben:Denn was man von Gott erkennen kann, ist ihnen offenbar; Gott hat es ihnen offenbart. Seit Erschaffung der Welt wird seine unsichtbare Wirklichkeit an den Werken der Schöpfung mit der Vernunft wahrgenommen, seine ewige Macht und Gottheit. Daher sind sie unentschuldbar.
Dieses Postulat ist für mich solange falsch, bis nachvollziehbar dargelegt würde, wie das gehen könne. Mit der von Paulus hier geforderten Vernunft geht es jedenfalls nicht. Denn vernünftig betrachtet spricht alles an den Werken der Schöpfung Wahrgenommene, gegen die unsichtbare Wirklichkeit Gottes, seine Allmacht, seine Weisheit und seine Güte und nichts, aber auch gar nichts, spricht dafür.
In der Natur lässt sich wohl kein Gott erkennen, der den Menschen will, weil schon im Schoß der "Mutter" ein Drittel aller gezeugten Kinder (= befruchteten Eizellen = Zygoten) meist unbemerkt, sang und klanglos von der Natur selbst - oder von Gott zum Tode verurteilt? - wieder absterben. Dieses "Jüngste Gericht" der Natur ist nachweislich tagtäglich am Werk, und es schert sich nicht darum, ob diese Kinder im heiligen Stand sakramentaler Ehe gezeugt wurden oder nicht. Allein dieses eine Beispiel vernünftiger Naturbeobachtung widerlegt diese "Lehre" Pauli ein für alle mal - sofern man gewillt ist, mit der Vernunft wahrzunehmen, was Paulus ja von jedem fordert, um nicht unentschuldbar zu werden. Wer sich nicht an diese Forderung hält, das allerdings, ist offenbar.
Mir kann's wurscht sein, meinen Glauben ficht das nicht an, weil ich wegen solcher Dinge weder bibel- noch kirchenhörig bin.