Dialektik des Glaubens

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Pluto
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#1 Dialektik des Glaubens

Beitrag von Pluto » Sa 28. Sep 2013, 12:09

Thema abgetrennt aus: Körperlose Seele?



Martinus hat geschrieben:
closs hat geschrieben:. Aber das ist Glaube (der dialektisch übrigens ziemlich gut begründbar ist - aber nicht hier, weil das einfach zu umfänglich wäre).
Danke das du darauf verzichtest, das ist praktizierte Nächstenliebe ;) :angel:
Für meinen Teil, würde ich sehr gerne mehr über die dialektische Begründung des Glaubens mehr erfahren wollen.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

closs
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#2 Re: Körperlose Seele?

Beitrag von closs » Sa 28. Sep 2013, 13:48

Pluto hat geschrieben:Es wäre schön, wenn du dazu einen neuen Thread eröffnen würdest.
Gehört das nicht hier rein?

Martinus hat geschrieben:Danke das du darauf verzichtest, das ist praktizierte Nächstenliebe
Soll auch dem Verdacht des Masochismus entgegenwirken - denn es ist wirklich schwer, mit Worten Kulturschranken zu überwinden.

Pluto hat geschrieben: Begründung des Glaubens
Kurz und thesenartig und wegen des schönen Wetters ohne Begründung:

* Gott ist Geist
* Schöpfung ist aus Gott, also aus Geist
* Schöpfung ist im Menschen ebenbildliche Schöpfung, also kommunikationsfähig mit seinem Ursprung
* Schöpfung ist vom Ursprung getrennt wegen Eigen-Erkenntnis (= zweite Orientierungs-Größe neben Gott - also Dualismus - also Dialektik)
* Mensch kann nur zurück in Ursprung durch Aufhebung des Ich in Gott - das schafft keiner - deshalb Erlösung durch Gott in Jesus
* Aufhebung des in Gott = Aufhebung in Geist, also in die Urform der menschlichen Existenz.

EIN starkes Argument dagegen kann kommen, nämlich: Das (leibliche) Paradies sei der Urzustand. - Glaube ich persönlich nicht, weil ich das Paradies als Utopie verstehe, die den Abfall erklär bar macht. - Denn Abfall heißt immer: Abfall wovon?

Unterm Strich: Die menschliche Existenz ist primär das, was man als "Geistleib" bezeichnet - individuell erkennbar, aber nicht-materieller Natur. - Sekundär ist sie das, was wir im Dasein erleben - und da geht es selbstverständlich nur mit Materie.

Pluto
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#3 Re: Körperlose Seele?

Beitrag von Pluto » Sa 28. Sep 2013, 14:29

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Es wäre schön, wenn du dazu einen neuen Thread eröffnen würdest.
Gehört das nicht hier rein?
Nicht unbedingt... vor allem dann nicht, wenn wie du sagst, "das einfach zu umfänglich wäre". Also ein neuer Thread wäre schon gut. Ich mach mal... ;)

Aufhebung in Geist, also in die Urform der menschlichen Existenz.
Urform...?
Was ist das schon wieder?
Klingt fast so wie ein erklärungsbedürftiges Fremdwort.

Die menschliche Existenz ist primär das, was man als "Geistleib" bezeichnet - individuell erkennbar, aber nicht-materieller Natur. -
Woran ist denn der "Geistleib" erkennbar?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#4 Re: Körperlose Seele?

Beitrag von closs » Sa 28. Sep 2013, 14:54

Pluto hat geschrieben:Urform...?
Der Ursprung des Menschen - da, wo er her kommt und hin geht. - Allerdings geht diese Setzung nur gegen die andere Setzung, dass der Mensch rein biologisches Produkt ist. - Da steht Glaube gegen Glaube.

Pluto hat geschrieben:Woran ist denn der Geistleib erkennbar?
Dass er als Identität "Pluto" eindeutig erkennbar ist - natürlich ist dies im Dasein nicht nötig - da erkennt man Pluto als be-geistete materielle Größe. - Auch hier: Hängt vom jeweiligen Glaubensbild ab.

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#5 Re: Körperlose Seele?

Beitrag von Lamarck » So 29. Sep 2013, 08:06

Hi closs!

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Urform...?
Der Ursprung des Menschen - da, wo er her kommt und hin geht. - Allerdings geht diese Setzung nur gegen die andere Setzung, dass der Mensch rein biologisches Produkt ist. - Da steht Glaube gegen Glaube.

Da steht nicht Glaube gegen Glaube. Es steht wohl nicht in Zweifel, das der Mensch ein biologisches Produkt ist. Du behauptest zusätzlich ohne Beweisgrund, dass ein 'rein' nicht gegeben ist. Du versuchst Dich so Deiner Begründungspflicht zu entziehen, indem Du Dich hinter einem false dilemma versteckst.




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#6 Re: Dialektik des Glaubens

Beitrag von closs » So 29. Sep 2013, 10:09

Lamarck hat geschrieben:Da steht nicht Glaube gegen Glaube.
Natürlich tut es das. Wenn Du setzt, dass es nur das gibt, was Du naturwissenschaftlich nachweisen kannst, steht der Glaube dahinter, dass es sonst nichts gibt.

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#7 Re: Dialektik des Glaubens

Beitrag von Lamarck » So 29. Sep 2013, 11:26

Hi closs!

closs hat geschrieben:
Lamarck hat geschrieben: Da steht nicht Glaube gegen Glaube.
Natürlich tut es das. Wenn Du setzt, dass es nur das gibt, was Du naturwissenschaftlich nachweisen kannst, steht der Glaube dahinter, dass es sonst nichts gibt.

Tja closs, nicht jedem ist es gegeben, ;) mit den Musen zu schmusen ... .



Die vorliegende Aussage lautet korrekt so:


  • Was sich nachweisen lässt, existiert.


Dies ist in präziserer Darstellung eine Implikation:


  • Wenn sich ein Etwas nachweisen lässt, dann existiert dieses Etwas.


Umgekehrt ist dieses keineswegs der Fall - genauer gilt dies nur mit einem relativierenden Zusatz:


  • Wenn ein Etwas existiert, dann ist dieses Etwas damit nicht nachgewiesen.


Und jetzt schaue Dir als Verbrecher an der Logik mal genau an, wie Du auf Deine gewünschten Glaubensverirrungen kommst ... .


[Dein "Das verstehst Du nicht, Du gehörst einem anderen Kulturkreis an" ist von identischer Konsistenz (ebenso ein "Du musst zunächst 'glauben', damit Du die Bibel verstehen kannst.")]




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#8 Re: Dialektik des Glaubens

Beitrag von Lamarck » So 29. Sep 2013, 11:35

Hi Pluto!

Pluto hat geschrieben: Für meinen Teil, würde ich sehr gerne mehr über die dialektische Begründung des Glaubens mehr erfahren wollen.

Es sieht hier eher so aus, als dass die "dialektische Begründung des Glaubens" genauer keine Dialektik darstellt, sondern vielmehr nur ein Trugschluss der Sorte falsches Dilemma ist ... .




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#9 Re: Dialektik des Glaubens

Beitrag von Demian » Sa 26. Okt 2013, 23:53

Wie emotionalisiert Lamarck seinen Glauben verteidigt. :P

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