Lieben ohne Liebe

Philosophisches zum Nachdenken
Tree of life
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#21 Lieben ohne Liebe

Beitrag von Tree of life » Mo 3. Mai 2021, 11:44

Eusebius hat geschrieben:
So 2. Mai 2021, 20:09
Menschen, denen es gut geht, brauchen keinen Gott.

Hiob 1,1
1 Es war ein Mann im Lande Uz, sein Name war Hiob.
Und dieser Mann war rechtschaffen und redlich und gottesfürchtig und mied das Böse.
2 Ihm wurden sieben Söhne und drei Töchter geboren.
3 Und sein Besitz bestand aus siebentausend Schafen und dreitausend Kamelen und fünfhundert Gespannen Rinder und fünfhundert Eselinnen, und ⟨seine⟩ Dienerschaft war sehr zahlreich, sodass dieser Mann größer war als alle Söhne des Ostens.


Materieller Wohlstand bewirkt das genaue Gegenteil: Er macht herzlos, hartherzig, egoistisch, genußsüchtig, rücksichtlos und vieles mehr.
Je ärmer die Menschen, desto mehr Liebe findet man unter ihnen - im Allgemeinen.
a- Schwarz-Weiß- Denken
b- verhält es sich keineswegs so

Eusebius
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#22 Lieben ohne Liebe

Beitrag von Eusebius » Mo 3. Mai 2021, 13:10

Tree of life hat geschrieben:
Mo 3. Mai 2021, 11:44
a- Schwarz-Weiß- Denken
b- verhält es sich keineswegs so

Hm. Unterschiedliche Perspektiven, unterschiedliche Meinungen.
Man kann es so oder so sehen.

JackSparrow
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#23 Lieben ohne Liebe

Beitrag von JackSparrow » Mo 3. Mai 2021, 22:32

Eusebius hat geschrieben:
So 2. Mai 2021, 20:09
Menschen, denen es gut geht, brauchen keinen Gott. Menschen, die am Ende sind, die hilflos sind hingegen schon.
Niemand "braucht" einen Gott. Götter sind eher ein Luxusproblem für Leute, deren reale körperliche Bedürfnisse bereits gesichert sind und die dann anfangen sich zu langweilen (und sich zum Zeitvertreib gegenseitig zu terrorisieren).

Materieller Wohlstand bewirkt das genaue Gegenteil: Er macht herzlos, hartherzig, egoistisch, genußsüchtig, rücksichtlos und vieles mehr.
Er macht friedlich.

https://ourworldindata.org/grapher/homi ... ern-europe

Es ist der leichte und bequemste Weg, etwas zu verwerfen.
Etwas zu glauben.

Eine Sache zu prüfen ist im Gegensatz dazu mühsam. 
Das glaub ich dir gern.

Besonders wenn man bereits viel Zeit und Geld in die locker-flockigen Bücher irgendeines erleuchteten Heiligen investiert hat und die einzige Alternative darin besteht, sich mit einem ernüchternden desillusionierenden unverständlichen wissenschaftlichen Fachtext auseinandersetzen zu müssen.

Eusebius
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#24 Lieben ohne Liebe

Beitrag von Eusebius » Di 4. Mai 2021, 13:41

JackSparrow hat geschrieben:
Mo 3. Mai 2021, 22:32
Er macht friedlich.

Inwiefern liest Du das aus diesem Diagramm? Kann ich da nicht erkennen.

Was ist mit den Weltkriegen und den Millionen Opfern? Scheint da nicht mit berücksichtigt zu sein.
Was ist mit Tötungsdelikten von Europäern außerhalb von Europa?
Was ist mit anderen Formen von Gewalt? Zum Beispiel häusliche Gewalt. Psychische Gewalt. Sexuell motivierte Gewalt?
Was ist mit Unterdrückung auf wirtschaftlicher Ebene? (Wirtschaftskrieg)
Was ist mit der Gewalt, die von Waffen und Militär ausgeht? Auch dann, wenn sie nicht zu Einsatz kommen.
Menschen können sehr herzlos oder auch genußsüchtig sein, ohne dass sie physische Gewalt anwenden.

Menschen können auch ohne Tötungsdelikte herzlos, hartherzig, egoistisch, genußsüchtig, rücksichtlos und vieles mehr sein.
Tötungsdelikte bilden das überhaupt nicht ab. Die Welt könnte eine einzige Folterkammer sein und es würde in dieser Darstellung nicht erkennbar sein.

Wenn ich mir so anschaue, wie gerade aufgerüstet wird, was für Aktionen militärisch ablaufen, was hochrangige Politiker so äußern etc.. dann habe ich nicht den Eindruck, dass wir noch lange in einer Welt leben, die so friedlich ist.
JackSparrow hat geschrieben:
Mo 3. Mai 2021, 22:32
Niemand "braucht" einen Gott. Götter sind eher ein Luxusproblem für Leute, deren reale körperliche Bedürfnisse bereits gesichert sind und die dann anfangen sich zu langweilen (und sich zum Zeitvertreib gegenseitig zu terrorisieren).

Niemand braucht einen Gott. Da sagst Du es. Du bist einer dieser Menschen, die im Wohlstand leben und so denken. Das ist genau das, was ich meine.
Menschen, die ihm Wohlstand leben, neigen zunehmend dazu zu denken:
Niemand braucht einen Gott.
Und Du selbst bist ein Beispiel dafür. Indem Du meine Aussage verneinst, bestätigst Du sie.
 
JackSparrow hat geschrieben:
Mo 3. Mai 2021, 22:32
Eine Sache zu prüfen ist im Gegensatz dazu mühsam. 
Das glaub ich dir gern.

Besonders wenn man bereits viel Zeit und Geld in die locker-flockigen Bücher irgendeines erleuchteten Heiligen investiert hat und die einzige Alternative darin besteht, sich mit einem ernüchternden desillusionierenden unverständlichen wissenschaftlichen Fachtext auseinandersetzen zu müssen.

Den Satz kann man auch umdrehen:

Besonders, wenn man ein Leben lang damit verbracht hat, sich auf ein materialistisch-wissenschaftliches Weltbild einzustellen, sich dazugehöriges Wissen anzueignen und die einzige Alternative darin besteht, sich mit Lehren von Menschen auseinanderzusetzen, die dazu führen könnten, das eigene Weltbild in Frage stellen und seinen eigenen Irrtum erkennen zu müssen.

Wobei ich im Gegensatz zu Dir großen Respekt und Wertschätzung der Wissenschaft gegenüber habe, während Du für alles, was sich "heilig" nennt, nur Verachtung und Geringschätzung übrig zu haben scheinst. Ich erkenne das Wissen und die Kompetenz eines studierten, gebildeten Menschen voll an. Aber ich bedauere es, dass darunter nicht wenige sind, die dadurch ihre Offenheit für andersartige, nicht beweisbare, unerklärliche Phänomene, Erklärungsmodelle etc. verlieren.

JackSparrow
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#25 Lieben ohne Liebe

Beitrag von JackSparrow » Di 4. Mai 2021, 19:02

Eusebius hat geschrieben:
Di 4. Mai 2021, 13:41
Inwiefern liest Du das aus diesem Diagramm? Kann ich da nicht erkennen.
In großen Teilen Afrikas und Lateinamerikas ist die Kriminalitätsrate heute noch so hoch wie im Europa des Mittelalters.

Durch welche der beiden Sachverhalte wird dies am ehesten begünstigt?
a) die Bevölkerung ist zu reich
b) die Bevölkerung ist zu arm

Eusebius
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#26 Lieben ohne Liebe

Beitrag von Eusebius » Di 4. Mai 2021, 21:31

JackSparrow hat geschrieben:
Di 4. Mai 2021, 19:02
Durch welche der beiden Sachverhalte wird dies am ehesten begünstigt?
a) die Bevölkerung ist zu reich
b) die Bevölkerung ist zu arm

Die Frage kann ich nicht beantworten. Dazu weiß ich viel zu wenig darüber.

Du willst damit natürlich sagen: Selbstverständlich b). Aber so selbstverständlich, wie es Dir vorkommt, ist das vielleicht nicht. Für Dich ist es so. Für mich nicht.

Viele Menschen sind bettelarm und stinkehrlich. Armut zieht nicht automatisch einen negativen Charakter oder Kriminalität nach sich. Es hängt auch von der Kultur ab, vom sozialen Mileu und vielen anderen Dingen. Es ist nicht so einfach. Denke ich jedenfalls.

Lena
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#27 Lieben ohne Liebe

Beitrag von Lena » Mi 5. Mai 2021, 11:14

Philliper 4,12 Ich kann niedrig sein und kann hoch sein; mir ist alles und jedes vertraut: beides, satt sein und hungern, beides, Überfluss haben und Mangel leiden; 

Wie auch immer unsere Lebensumstände sind, tun wir das Beste daraus, zu Gottes Ehre. 

Es ist ein Trugschluss, zu meinen, man wäre glücklicher, in andern Lebensumständen. 



 
Kannst du mir helfen, dich richtig zu verstehen?
Erbreich 

Tree of life
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#28 Lieben ohne Liebe

Beitrag von Tree of life » Mi 5. Mai 2021, 11:29

Lena hat geschrieben:
Mi 5. Mai 2021, 11:14
Wie auch immer unsere Lebensumstände sind, tun wir das Beste daraus, zu Gottes Ehre. 
Und das( von mir fett markierte) ist für mich "religiöses" Geschwurbel.

Eusebius
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#29 Lieben ohne Liebe

Beitrag von Eusebius » Mi 5. Mai 2021, 13:14

Tree of life hat geschrieben:
Mi 5. Mai 2021, 11:29
Und das( von mir fett markierte) ist für mich "religiöses" Geschwurbel.
"Geschwurbel" ist ein Ausdruck, der mehr zu "Verschwörungsauseinandersetzungen" passt.

Ich finde daran garnichts geschwurbelt. Im Gegenteil. Gott verlangt nichts, erwartet nichts, fordert nichts. Er hat kein Ego, keinen Stolz, keinen Drang nach Geltung etc... Er sehnt sich nur nach unserer liebevollen Aufmerksamkeit.

Aber ihn innerlich zu verehren, sich vor ihm zu verbeugen mit diesem Gefühl, das ist wunderbar. Wozu haben Menschen diese prächtigen Kirchen gebaut? Gott zur Ehre. Er ist der, dem jede Ehre gebührt. In der Welt werden alle möglichen und unmöglichen Dinge verehrt. Große Politiker. Reiche. Schöne. Künstler. Revolutionäre. Diktatoren. Kriminelle. Aber auch die Technik, die Wissenschaft und vieles mehr. Überall wird nach Ehre gegiert. Aber Gott ist anders. Er ist so demütig. Sein Wirken in unserer Welt hängt davon ab, wie sehr wir uns ihm zuwenden. Wir sind es, die ihn in diese Welt bringen müssen, wenn wir ihn hier haben wollen. Und ihm die Ehre zu geben ist ein Weg dazu.

Ich bin sicher, ein Gefühl der Verehrung ihm Gegenüber wird von ihm wahrgenommen und es entsteht dadurch eine Verbindung. Und die Verbindung zu ihm halte ich für das Wichtigste überhaupt. Nichts ist falsch daran, Gott zu ehren und dem Ausdruck zu verleihen. Sofern es ehrlich ist und von Herzen kommt. Wenn es geheuchelt ist, kommt es bei Gott auch nicht an. 



 

Lena
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#30 Lieben ohne Liebe

Beitrag von Lena » Mi 5. Mai 2021, 17:13

Schon von Geburt auf sind wir unterschiedlich. Wir haben nicht die gleichen Eltern wie andere. 
Nicht die gleiche Intelligenz. Nicht das gleiche Aussehen. Nicht die gleichen Chancen, je nachdem 
wann und wo wir auf die Welt kamen. So auch mit dem arm oder reich sein. Der eine Arme würde 
vielleicht sehr gerne reich sein. Und ein anderer der reich ist, ohne es zu wollen oder zu wünschen, 
wäre vielleicht von seinem Wesen her, lieber arm. Und so bleibt uns nichts anderes übrig, als aus 
unseren Veranlagungen, unserem Charakter, unseren Begabungen - das Beste zu machen. Und wenn 
wir das tun, dann ehren wir unseren Erbauer. 
Kannst du mir helfen, dich richtig zu verstehen?
Erbreich 

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