Aus der Werkstatt des Philosophen - Widerlegung des closs'schen Skeptizismus

Philosophisches zum Nachdenken
Pluto
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#11 Re: Aus der Werkstatt des Philosophen - Widerlegung des closs'schen Skeptizismus

Beitrag von Pluto » Mi 6. Nov 2019, 10:37

lovetrail hat geschrieben:
Mi 6. Nov 2019, 09:26
Du weißt aber schon wie wichtig Heidegger für die postmoderne Philosophie ist.

Heidegger ist nichts als warme Luft, die nur insofern wichtig ist für die moderne Philosophie, in dem man an ihm erkennt, wie schnell ein kluger Mensch sich von der Bahn der Wirklichkeit abkommen kann.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Punch
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#12 Re: Aus der Werkstatt des Philosophen - Widerlegung des closs'schen Skeptizismus

Beitrag von Punch » Mi 6. Nov 2019, 10:44

Pluto hat geschrieben:
Mi 6. Nov 2019, 10:37
lovetrail hat geschrieben:
Mi 6. Nov 2019, 09:26
Du weißt aber schon wie wichtig Heidegger für die postmoderne Philosophie ist.

Heidegger ist nichts als warme Luft, die nur insofern wichtig ist für die moderne Philosophie, in dem man an ihm erkennt, wie schnell ein kluger Mensch sich von der Bahn der Wirklichkeit abkommen kann.
Darf man Heidegger einen Nazi nennen?

Ich denke schon:

https://www.cicero.de/kultur/ressentime ... nazi/58959
 

closs
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#13 Re: Aus der Werkstatt des Philosophen - Widerlegung des closs'schen Skeptizismus

Beitrag von closs » Mi 6. Nov 2019, 12:59

Thaddaeus hat geschrieben:
Mi 6. Nov 2019, 08:23
Da ist überhaupt nichts Chiffre. DU stimmst der obigen Aussage des Gorgias explizit zu, dass es Wahrheit nicht gibt bzw. diese nicht feststellbar ist.
Stop: Dass es Wahrheit gibt (NICHT "nicht gibt"), diese aber per Wahrnehmung nur per richtigem Vorverständnis (wobei man in den Geisteswissenschaften oft nicht weiß, welches Vorverständnis das richtig ist) treffen kann. - So wäre es richtig.

Dass Du "Wahrheit nicht gibt" mit einem "bzw."  mit "nicht feststellbar" gleichsetzt, ist genau NICHT mein Vorverständnis. - Du stellst hier zwei unterschiedliche Kategorien gleich.
Thaddaeus hat geschrieben:
Mi 6. Nov 2019, 08:23
Diese Aussage ist - insofern sie für sich beansprucht eine wahre Aussage zu sein - unmittelbar selbstwidersprüchlich.
Aber doch nur im unter der Voraussetzung Deines Vorverständnisses.
Thaddaeus hat geschrieben:
Mi 6. Nov 2019, 08:23

Solange du kein stichhaltiges Argument vorbringst, inwiefern deine Position keinen performativen Widersrpuch darstellt gilt:

Closs' radikal-skeptische Ansicht ist in all ihren vorgebrachten Varianten widerlegt.
Innerhalb DEINES Vorverständnisses kann (und will) ich überhaupt kein Argument suchen, weil ich Dir zutraue, dass Du system-intern keine Fehler machst. --- Bei MEINEM Vorverständnis ist meine Aussage, dass "das, was der Fall ist" (Objekt) und "Wahrnehmung"/"Wissenschaft" (Subjekt) kategorial getrennt sind und letzteres nur eine Annäherung an ersteres sein kann (und sogar eine Abwendung davon sein kann).


 

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#14 Re: Aus der Werkstatt des Philosophen - Widerlegung des closs'schen Skeptizismus

Beitrag von closs » Mi 6. Nov 2019, 13:01

Punch hat geschrieben:
Mi 6. Nov 2019, 08:36
aber er macht das oft sehr geschickt und mit einer schon bewundernswerten Ausdauer.

"Ausdauer" ist wohl wahr - mich wurmt letztlich die Selbsterhöhung des Menschen als Maßstab dessen, was der Fall ist. - Als würde sich das, was der Fall ist, darum scheren. ---- Übrigens ist das auch gesellschaftlich ein großes Problem.
 

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#15 Re: Aus der Werkstatt des Philosophen - Widerlegung des closs'schen Skeptizismus

Beitrag von lovetrail » Mi 6. Nov 2019, 13:03

Punch hat geschrieben:
Mi 6. Nov 2019, 10:44
Pluto hat geschrieben:
Mi 6. Nov 2019, 10:37
lovetrail hat geschrieben:
Mi 6. Nov 2019, 09:26
Du weißt aber schon wie wichtig Heidegger für die postmoderne Philosophie ist.

Heidegger ist nichts als warme Luft, die nur insofern wichtig ist für die moderne Philosophie, in dem man an ihm erkennt, wie schnell ein kluger Mensch sich von der Bahn der Wirklichkeit abkommen kann.
Darf man Heidegger einen Nazi nennen?

Ich denke schon:

https://www.cicero.de/kultur/ressentime ... nazi/58959
 
Bald wird man die Christen "Nazis" nennen
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#16 Re: Aus der Werkstatt des Philosophen - Widerlegung des closs'schen Skeptizismus

Beitrag von lovetrail » Mi 6. Nov 2019, 13:05

closs hat geschrieben:
Mi 6. Nov 2019, 12:59
Bei MEINEM Vorverständnis ist meine Aussage, dass "das, was der Fall ist" (Objekt) und "Wahrnehmung"/"Wissenschaft" (Subjekt) kategorial getrennt sind und letzteres nur eine Annäherung an ersteres sein kann (und sogar eine Abwendung davon sein kann).


Sagt doch Kant auch schon so ähnlich, oder? (Stichwort: Ding an sich)

LG
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#17 Re: Aus der Werkstatt des Philosophen - Widerlegung des closs'schen Skeptizismus

Beitrag von lovetrail » Mi 6. Nov 2019, 13:07

Punch hat geschrieben:
Mi 6. Nov 2019, 10:44

https://www.cicero.de/kultur/ressentime ... nazi/58959
 
Ich finde es schon ein wenig bedenklich, wenn man solche Erkenntnisse aus Tagebüchern erschließt, die nicht für die Veröffentlichung bestimmt waren.
Das geht schon in Richtung Gesinnungspolizei.
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#18 Re: Aus der Werkstatt des Philosophen - Widerlegung des closs'schen Skeptizismus

Beitrag von Punch » Mi 6. Nov 2019, 13:22

closs hat geschrieben:
Mi 6. Nov 2019, 13:01
Punch hat geschrieben:
Mi 6. Nov 2019, 08:36
aber er macht das oft sehr geschickt und mit einer schon bewundernswerten Ausdauer.
 Als würde sich das, was der Fall ist, darum scheren. ---- Übrigens ist das auch gesellschaftlich ein großes Problem.e

Das war gesellschaftlich schon immer ein großes Problem und nicht nur der "materiellen" Menschen, diese Selbsterhöhung ist auch heute noch ein gigantisches Problem der Kirchen und demzufolge auch der vielen Stellvertreter Gottes.

Auch und vor allem die Selbsterhöhung gegenüber den Menschen, die nicht an einen Gott glauben, allein in diesem Forum lesen wir das Tag für Tag. Auch du bist nicht frei davon, wohl keiner von uns, wenn wir ehrlich sind.
 

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#19 Re: Aus der Werkstatt des Philosophen - Widerlegung des closs'schen Skeptizismus

Beitrag von closs » Mi 6. Nov 2019, 14:22

lovetrail hat geschrieben:
Mi 6. Nov 2019, 13:05
Sagt doch Kant auch schon so ähnlich, oder? (Stichwort: Ding an sich)
Ja, ich glaube, das gehört hier rein.
Punch hat geschrieben:
Mi 6. Nov 2019, 13:22
Das war gesellschaftlich schon immer ein großes Problem und nicht nur der "materiellen" Menschen, diese Selbsterhöhung ist auch heute noch ein gigantisches Problem der Kirchen und demzufolge auch der vielen Stellvertreter Gottes.
Auch da - richtig. Da darf man nicht den Fehler machen, Boten und Botschaft zu verwechseln. - Andererseits wird die Kirche programmtisch nicht oder falsch verstanden. Das hängt damit zusammen, dass man "Kritisch-Sein" heute weitgehend nicht als Folge von Kapieren, sondern als Ersatz für Kapieren einsetzt.
Punch hat geschrieben:
Mi 6. Nov 2019, 13:22
Auch und vor allem die Selbsterhöhung gegenüber den Menschen, die nicht an einen Gott glauben, allein in diesem Forum lesen wir das Tag für Tag.
Auch umgekehrt. --- Wenn hier von Wissenschafts-Ideologen (= Menschen, die Wissenschaft nicht methodisch, sondern ontisch verstehen) gesagt wird, dass wissenschaftliche Ergebnisse sui generis faktische Aussagen sein ("dann ist es auch der Fall"), ist das Dogmatik/Religion pur.
Punch hat geschrieben:
Mi 6. Nov 2019, 13:22
Auch du bist nicht frei davon, wohl keiner von uns, wenn wir ehrlich sind.
Das ist aber dann "schwaches Fleisch bei willigen Geist" und nicht Programmatik.



 

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#20 Re: Aus der Werkstatt des Philosophen - Widerlegung des closs'schen Skeptizismus

Beitrag von Scrypton » Mi 6. Nov 2019, 14:31

closs hat geschrieben:
Mi 6. Nov 2019, 14:22
Wenn hier von Wissenschafts-Ideologen (= Menschen, die Wissenschaft nicht methodisch, sondern ontisch verstehen)
Solche Menschen gibt es nicht. Die sieht closs zwar überall, ist aber halt closs'sches Kopfkino. Wie so oft.

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