Aus der Werkstatt des Philosophen - Widerlegung des closs'schen Skeptizismus

Philosophisches zum Nachdenken

Tree of life
Beiträge: 3688
Registriert: Sa 8. Okt 2016, 18:23

#112 Re: Aus der Werkstatt des Philosophen - Widerlegung des closs'schen Skeptizismus

Beitrag von Tree of life » So 10. Nov 2019, 11:32

Andreas hat geschrieben:
So 10. Nov 2019, 11:20
denn ich habe mir die Mühe gemacht, dir in deinem Lieblingsthread seitenweise relevante Texte Theißens abzutippen
Ich les halt nicht immer alles mit, verzeiht, euer Ehren :)

Benutzeravatar
Andreas
Beiträge: 5147
Registriert: So 21. Apr 2013, 19:15

#113 Re: Aus der Werkstatt des Philosophen - Widerlegung des closs'schen Skeptizismus

Beitrag von Andreas » So 10. Nov 2019, 12:08

Tree of life hat geschrieben:
So 10. Nov 2019, 11:32
Ich les halt nicht immer alles mit, verzeiht, euer Ehren
Euer Merkwürden mögen ihr Augenmerk doch auf diese Tatsache lenken, dass closs selbst bestätigt, Theißens Vorwort mehrmals gelesen zu haben:
Im letzten der oben von mir aufgelisteten Links, zitiere ich das relevante aus dem Vorwort, dass closs auch mehrmals von Sven zitiert wurde.

closs hat geschrieben:
So 10. Nov 2019, 10:24
Anton B. hat geschrieben:
So 10. Nov 2019, 01:21
Welche Kollegen? Merz, Theißen, Schnelle und Winkelmann?
In diesem Fall waren es Wissenschaftler aus dem Forum. --- Theißens Wortlaut kenne ich jetzt nicht - er könnte formuliert haben "Nach allem, was wir wissen, hatte Jesus eine Naherwartung". - Das wäre in Deinem Sinne.

Aber damit desaouviert er das Wort "Wissen", weil er damit impliziert, dass es das "Er irrte sich nicht" geben könnte (was leicht aufzeigbar ist), was NICHT wissbar wäre. - Dann wären wir wieder beim Fall, dass es eine wissbare Version gibt und eine unwissbare, und beide der Fall sein könnten - kann das einem Wissenschaftler gefallen?

Closs lügt. Das zu sagen ist nicht gemein, sondern die Feststellung einer Tatsache, aufgrund der Quellenlage des Forums: Closs kennt Theißens diesbezüglichen Wortlaut ganz genau.

q.e.d.

Theißen, Gerd; Merz, Annette: Der historische Jesus. Ein Lehrbuch, Vandenhoek & Ruprecht, Göttingen 1996. S. 5f. hat geschrieben:Wissenschaft sagt nicht: „So war es", sondern: „So könnte es aufgrund der Quellen gewesen sein." Deshalb besprechen wir alle relevanten Quellen - nicht nur die kanonischen, sondern auch die apokryphen Evangelien, nicht nur christliche, sondern auch nicht-christliche Texte, die Jesus erwähnen. Auch sonst wird immer die Textbasis vorgestellt, die den Schlußfolgerungen und Überlegungen zugrunde liegt.

Wissenschaft sagt nie: „So ist es", sondern nur: „So stellt es sich uns auf dem Stand der Forschung dar." Und das heißt im Klartext: „auf dem Stand unseres derzeitigen Wissens und Irrens." Wir geben deshalb zu jedem wichtigen Thema einen kurzen Forschungsüberblick. Die klassischen Positionen, die in Variationen immer wiederkehren, werden knapp referiert. Das soll auch dazu helfen, die in diesem Buch vertretenen Entscheidungen einordnen, bewerten und relativieren zu können.

Wissenschaft sagt nicht: „Das ist unser Ergebnis", sondern: „Das ist unser Ergebnis aufgrund bestimmter Methoden" Der Weg, auf dem sie zu ihrem Ziel gelangt, ist ihr genauso wichtig wie das Ziel - oft sogar noch wichtiger. Denn der Weg kann richtig sein, auch wenn sich das Ziel als Zwischenstation erweist, die man wieder verlassen muß. Es finden sich daher in diesem Buch oft methodische und hermeneutische Überlegungen. Angesichts der Skepsis, ob man überhaupt etwas vom historischen Jesus weiß, ist das angebracht. Ein ganzer Paragraph (§ 4) beschäftigt sich mit dieser Frage.

Wissenschaft weiß schließlich, daß ihre Resultate vergänglicher sind als die Probleme, auf die sie eine Antwort zu geben versucht. Das gilt auch für die Jesusforschung. Trotz der ungeheuren Fülle von Meinungen und Positionen kehren einige Grundprobleme immer wieder. Sie bilden Konstanten. Daher ist unsere Darstellung problemorientiert. Schon aus Gründen der Durchsichtigkeit und Klarheit sagen wir aber jeweils, wo - auf dem Stand unseres Wissens und Irrens - die Lösungen liegen könnten.

Weil Wissenschaft nicht einfach von der Wirklichkeit „erzählen" kann, sondern über Quellen, Forschungslagen, Methoden und Probleme reflektiert, ist sie ein kompliziertes Geschäft. Wir sehen darin eine Herausforderung für die Wissenschaftsdidaktik. Unser Buch möchte differenziertes Problemwissen so klar wie möglich vermitteln und auch etwas von der Freude, die es macht, innerhalb des Wissenschaftsprozesses an der Suche nach Wahrheit und der Korrektur unserer Irrtümer teilzunehmen.

Benutzeravatar
sven23
Beiträge: 23476
Registriert: Fr 10. Mai 2013, 15:55

#114 Re: Aus der Werkstatt des Philosophen - Widerlegung des closs'schen Skeptizismus

Beitrag von sven23 » So 10. Nov 2019, 12:28


Tja, der closs und sein "schlechtes" Gedächtnis. Daran wird sich wohl nichts mehr ändern.
Zuletzt geändert von sven23 am So 10. Nov 2019, 12:30, insgesamt 1-mal geändert.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

Tree of life
Beiträge: 3688
Registriert: Sa 8. Okt 2016, 18:23

#115 Re: Aus der Werkstatt des Philosophen - Widerlegung des closs'schen Skeptizismus

Beitrag von Tree of life » So 10. Nov 2019, 12:29

Andreas hat geschrieben:
So 10. Nov 2019, 12:08

Closs lügt.
Nicht daß ich jetzt sein Verteidiger wäre, aber könnte nicht auch die Möglichkeit bestehn, daß er einfach überfordert ist (closs gegen den Rest der Welt...) und wirklich vieles wieder vergessen hat?

Benutzeravatar
Andreas
Beiträge: 5147
Registriert: So 21. Apr 2013, 19:15

#116 Re: Aus der Werkstatt des Philosophen - Widerlegung des closs'schen Skeptizismus

Beitrag von Andreas » So 10. Nov 2019, 12:58

Zu Zeiten der Beiträge meiner Linkliste, habe ich doch closs unterstützt gegen Sven und Münek. Das weiß auch closs.

closs hat geschrieben:Sobald sie dieses Apriorifrei verläßt, kann sie selbstverständlich nach (auch meinem) allgemeinen Wissenschafts-Verständnis auch dann wissenschaftlich arbeiten, wenn sie dann die jeweilige hermeneutische Grundlage einer Schlussfolgerung nennt - Theißen tut dies ausdrücklich (Andreas hat diesen Punkt sehr konkret belegt). - Nach DEINEM Wissenschaftsverständnis dürfte Theißen dies NICHT.
Doch wenn er denselben Strohmann wie Sven und Münek "braucht", WILL er davon halt nichts mehr wissen. DANN tut er so, als würden Wissenschaftler ihre Erkenntnisse als Fakten und Tatsachen hinstellen - obwohl er ganz genau weiß, dass es nicht so ist - damit er ihr Wissen auf das Niveau seines religiösen Glaubens diskreditieren könne, und ihnen einen religiösen Glaubensentscheid unterzujubeln, weil so Gott ihnen angeblich den Rücken freihielte.
Völliger ontologischer clossscher Quatsch.

Benutzeravatar
Thaddaeus
Beiträge: 514
Registriert: Sa 20. Jul 2019, 20:37

#117 Re: Aus der Werkstatt des Philosophen - Widerlegung des closs'schen Skeptizismus

Beitrag von Thaddaeus » So 10. Nov 2019, 13:47

closs hat geschrieben:
So 10. Nov 2019, 11:11
Thaddaeus hat geschrieben:
So 10. Nov 2019, 10:51
Das bedeutet, man kann - nach closs - zu sicherem Wissen gelangen (z.B. zu dem Wissen, dass Wissen immer auf einem Glauben beruht), wenn man glaubt, dass Wahrnehmung/Subjekt und Wahrgenommenes/Objekt unterschiedliche Kategorien sind.
Nein, das bedeutet es NICHT. - Denn "Wissen" ist ...
Zu spät closs, zu spät ... Du hast dich philosophisch selbst aufgeknüpft und den Schemel unter deinen Füßen ganz alleine weggekickt. :crying:
Ich habe dir nur den Strick und den Schemel gereicht. Alles andere hast DU gemacht. :whistling:

Spoiler
Zeigen

Benutzeravatar
Scrypton
Administrator
Beiträge: 10771
Registriert: Mi 17. Apr 2013, 13:17
Wohnort: /root/

#118 Re: Aus der Werkstatt des Philosophen - Widerlegung des closs'schen Skeptizismus

Beitrag von Scrypton » So 10. Nov 2019, 14:26

closs hat geschrieben:
Mi 6. Nov 2019, 22:15
Scrypton hat geschrieben:
Mi 6. Nov 2019, 16:40
Inhaltlich bildest du dir ein deine Behauptung mit drei Behauptungen/Unterstellungen belegt zu haben.
Richtig. - Es gibt sicherlich mehr, aber drei reichen doch mal.
Wenn du sie doch nur vorlegen könntest.
Erneut: Behauptungen sind keine Belege, auch behauptete Belege nicht.

In welcher Welt lebst du eigentlich?

Benutzeravatar
Thaddaeus
Beiträge: 514
Registriert: Sa 20. Jul 2019, 20:37

#119 Re: Aus der Werkstatt des Philosophen - Widerlegung des closs'schen Skeptizismus

Beitrag von Thaddaeus » So 10. Nov 2019, 14:41

closs hat geschrieben:
So 10. Nov 2019, 11:11
Der Mensch nimmt (auch wissenschaftlich) wahr und kann sich nicht wie Münchhausen an den Haaren aus dem Sumpf ziehen, weshalb er darauf angewiesen ist, dass das Wahrgenommene genauso der Fall ist, als würde er es NICHT wahrnehmen: Wenn die Eiche dasteht, steht sie da, ob sich ein Wildschwein dran scheuert oder nicht. - Aus dieser Erkenntnis resulitiert die Frage: "Wenn die Kategorie Objekt (Eiche) schon unabhängig von der Kategorie Subjekt (Wildschwein) ist: Wie ist deren Verhältnis zueinander?" - Und da kann die Antwort sein: "Das ist wie mit einer Nockenwelle verbunden - Alles, was Eiche ist, hat sein Wildschwein", aber auch "Es gibt Eichen ohne Wildschweine und stehen trotzdem". ---- DARUM geht es die ganze Zeit.

Wenn wir schon dabei sind: Stufe 2.0 ist dann die QM, die physikalisch(!) nachweist, dass "Objekt" durch "Subjekt" erzeugt werden kann: "Das Wildschwein macht die Eiche". ---- Wie passt das dann rein? - Eigentlich interessante Fragen, die wir mal substantiell und nachdenklich diskutieren sollten.

Wie Du siehst, sind das substantielle Fragestellungen und nicht systemisch-logische Kernschmelzen, die Du gerne vorführst.
Nur der Vollständigkeit halber ...

1. Wildschweine machen keine Eichen.
2. Eichen haben keine Wildschweine.
3. Eichen existieren ohne Wildschweine.
4. Wildschweine existieren ohne Eichen.
5. Die Wissenschaften stellen fest, was Eichen sind, wo und wie sie wachsen und wieviele es gibt.
6. Die Wissenschaften stellen auch fest, was Wildschweine sind, wo und wie sie wachsen und wieviele es gibt.
7. Die Wissenschaft stellt fest, dass Johannes, Jesus, Paulus und die frühen Christen die Erwartung hatten, dass das Gottesgericht noch vor ihrem Tode eintreten würde. :blow:

Tree of life
Beiträge: 3688
Registriert: Sa 8. Okt 2016, 18:23

#120 Re: Aus der Werkstatt des Philosophen - Widerlegung des closs'schen Skeptizismus

Beitrag von Tree of life » So 10. Nov 2019, 14:49

Thaddaeus hat geschrieben:
So 10. Nov 2019, 14:41
die Erwartung hatten, dass das Gottesgericht noch vor ihrem Tode eintreten würde.
Gottesgericht?

Antworten