Philosophie nach Markus Gabriel

Philosophisches zum Nachdenken
closs
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#91 Re: Philosophie nach Markus Gabriel

Beitrag von closs » Sa 16. Nov 2019, 19:55

abc hat geschrieben:
Sa 16. Nov 2019, 09:51
Aber eine schmutzige Sau aus der Pampa, die meint,
sie gehöre zum klaren deutschen Bach,
wie eine schöne Forelle.
Ich hoffe, das war ein missglückter Joke.
 

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Thaddaeus
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#92 Re: Philosophie nach Markus Gabriel

Beitrag von Thaddaeus » So 17. Nov 2019, 13:38

closs hat geschrieben:
Sa 16. Nov 2019, 00:56
Die "Fantasie impromptu" habe ich mal ganz gut gekonnt - heute geht's nur noch leidlich. - Das Schwere sind die Dreier gegen die Vierer. - Ist das eine Aufnahme von Dir, weil dieser Spoiler Deine Antwort auf meine Frage ist, ob Du Klavier spielst?
Nein, Klavier habe ich leider nie gelernt, aber die Fantasie impromptu ist einfach ein wunderschönes Stück. Glückwunsch, dass du es einmal spielen konntest. Der nächste Klavierlehrer wohnte zu weit entfernt, als das ich hätte Unterricht nehmen können. Aber bei uns kann jeder Gitarre spielen und so habe ich etwas Gitarre gelernt. Wenn auch nicht so gut wie sie ... :clap:
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sven23
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#93 Re: Philosophie nach Markus Gabriel

Beitrag von sven23 » So 17. Nov 2019, 14:39

closs hat geschrieben:
Sa 16. Nov 2019, 19:55
abc hat geschrieben:
Sa 16. Nov 2019, 09:51
Aber eine schmutzige Sau aus der Pampa, die meint,
sie gehöre zum klaren deutschen Bach,
wie eine schöne Forelle.
Ich hoffe, das war ein missglückter Joke.
Ich fürchte, das war ernst gemeint.
Höcke und Co lassen grüßen. Du merkst also, der Schoß ist fruchtbar noch.
 
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

closs
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#94 Re: Philosophie nach Markus Gabriel

Beitrag von closs » So 17. Nov 2019, 15:47

Thaddaeus hat geschrieben:
So 17. Nov 2019, 13:38
Aber bei uns kann jeder Gitarre spielen und so habe ich etwas Gitarre gelernt.
Ebenfalls Glückwunsch - ich mag klassische Gitarre sehr (am liebsten mit Renaissance- und Barock-Musik).
sven23 hat geschrieben:
So 17. Nov 2019, 14:39
Ich fürchte, das war ernst gemeint.
Höcke und Co lassen grüßen. Du merkst also, der Schoß ist fruchtbar noch.
Das merke ich an viel mehr Stellen. ---- Davon abgesehen: Ist ABC diesbezüglich schon mal auffällig geworden? - Vielleicht war es ja doch nur ein Joke ...

 

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abc
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#95 Re: Philosophie nach Markus Gabriel

Beitrag von abc » So 17. Nov 2019, 18:51

Was stört dich denn closs, daß ich mich nicht zu den 'Tiermenschen' zähle? Oder wurde diese Selbstklassifizierung bereits zum Dogma erhoben und die Orwellbrüder sichten gerade, wer sich noch zu den 'Menschmenschen' zählt - um ihnen anzulasten, sie seien kein 'Tier' wie sie?! Wo bleibt dein berühmte Polyhermeneutik oder kannst du sie nur 'tierisch' anwenden?

:popcorn:

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abc
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#96 Re: Philosophie nach Markus Gabriel

Beitrag von abc » So 17. Nov 2019, 18:54

Mensch Mensch ...


closs
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#97 Re: Philosophie nach Markus Gabriel

Beitrag von closs » So 17. Nov 2019, 19:29

abc hat geschrieben:
So 17. Nov 2019, 18:51
Was stört dich denn closs, daß ich mich nicht zu den 'Tiermenschen' zähle?
Deine Aussage kam so an, als würdest Du Thaddäus aufgrund ihrer Herkunft blöde anmachen. - Das unterstelle ich NICHT, weshalb ich meine Antwort Richtung "Joke" gestaltet habe - aber Du könntest da schon etwas zur Klärung beitragen.
abc hat geschrieben:
So 17. Nov 2019, 18:51
Wo bleibt dein berühmte Polyhermeneutik?
Die ist sofort angetreten, wenn mir klar ist, um welche zwei (oder mehr) Ansätze es geht - das habe ich einfach nicht verstanden.

 

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abc
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#98 Re: Philosophie nach Markus Gabriel

Beitrag von abc » Mo 18. Nov 2019, 09:29

closs hat geschrieben:
So 17. Nov 2019, 19:29
abc hat geschrieben:
So 17. Nov 2019, 18:51
Was stört dich denn closs, daß ich mich nicht zu den 'Tiermenschen' zähle?
Deine Aussage kam so an, als würdest Du Thaddäus aufgrund ihrer Herkunft blöde anmachen. (...)
Ach wo, ...
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Ich bin doch kein Rabbi, orthodoxer Jude oder ein ideologisierter Israelit,
der blind einer religiös/politischen Agenda folgt,
die auf andre Menschen & Nationalitäten
nicht nur herabsieht und
sie ausgrenzt ...



... wenn du wüßtest, wieviele Argentinierinnen ich schon in meinen Armen hielt. Man muß die Argentinier lieben, allein wegen Maradona.

Was hat das aber mit dem klaren deutschen Bach zu tun? Genau, die jeweilige Herkunft ist keine Variable, die sich beliebig ersetzen lässt, darum ja die Vielfalt und auch Verschiedenheit der jeweiligen Wirklichkeiten - denn nicht jede Pflanze gedeiht überall gleich gut. Manche sind nur in ganz spezifischen Regionen beheimatet. Und da wären wir auch schon angekommen, ...

Wenn ich einem klaren deutschen Bach folge und alsbald eine Forelle schaue, wie sie im Wasser steht, dann erfahre ich hier - möglicherweise - eine Gegenwart, die einmalig ist. Vielleicht komme ich dort sogar ins Gespräch, dann aber vorzugsweise mit einer nordischen Schönheit (*), die dort nicht nur geboren und aufgewachsen ist, sondern jedes Blümlein kennt.

* gerne auch blond und mit blauen Augen - extra Stoff für unseren svenska ;)

PeB
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#99 Re: Philosophie nach Markus Gabriel

Beitrag von PeB » Mo 18. Nov 2019, 11:29

Thaddaeus hat geschrieben:
Do 14. Nov 2019, 20:04
PeB hat geschrieben:
Do 14. Nov 2019, 13:56
Der Mensch steht in der Regel mit seiner (geistigen) Betrachtung der Natur immer außerhalb.
Genau das schreibe ich.
Ja und ich habe das bestätigt.
Ich wollte es lediglich aus meinem Blickwinkel darstellen, daher:

PeB hat geschrieben:
Do 14. Nov 2019, 13:56
Ich würde es anders ausdrücken:
Thaddaeus hat geschrieben:
Do 14. Nov 2019, 20:04
Das ist dein gutes Recht, ändert aber nichts an der Tatsache.
Habe ich auch nicht behauptet.

Thaddaeus hat geschrieben:
Do 14. Nov 2019, 20:04
Die Cello-Suiten von J.S. Bach sind keine Definition. Bach hat sie geschaffen. Und sie sind Kultur. Und zwar eine Kultur, die kein anderes Tier auf dieser Erde als der Mensch zu schaffen in der Lage ist.
Sie sind Kultur, weil es Wesen gibt, die sie als Kultur bewerten und erkennen können. Wäre Niemand da außer Bach, könnte Niemand seine Cello-Suiten als Kultur bewerten außer er selbst - rein subjektiv.
Ich will einfach nur von der Vorstellung wegleiten, Kultur sei etwas objektiv Vorhandenes. Es ist etwas subjektiv Erschlossenes.

Thaddaeus hat geschrieben:
Do 14. Nov 2019, 20:04
Kein Buch ist ein natürlich gewordenes Objekt. Ein Buch besteht materiell lediglich aus natürlichen Materialien. Es ist schon dadurch Kultur, dass es eines Buchbinders bedarf, um es zu schaffen (oder eines maschinellen, von Menschen erfundenen Prozesses).
Und wenn nun Wind und Gezeiten wunderlicherweise ein Buch geschaffen hätten...? ;)
Ich bleibe dabei: ein Buch ist Kultur, weil es subjektiv als solches bewertet und erkannt wird.
Thaddaeus hat geschrieben:
Do 14. Nov 2019, 20:04
PeB hat geschrieben:
Do 14. Nov 2019, 13:56
So gesehen besteht Kultur ausschließlich in der subjektiven Wahrnehmung des Betrachters. Für ein Krokodil ist ein Buch ein Naturobjekt.
Für ein Krokodil existieren keine Bücher. Für Krokodile existieren auch keine "Naturobjekte", denn dazu müsste es wissen, was Natur ist.
Einverstanden.
Ich häte besser sagen sollen: für ein Krokodil ist ein Buch keine Kultur, weil es nicht in der Lage ist, ein Objekt als "Kultur-" oder "Naturobjekt" zu bewerten und zu erkennen.

Thaddaeus hat geschrieben:
Do 14. Nov 2019, 20:04
PeB hat geschrieben:
Do 14. Nov 2019, 13:56
Für den Naturalisten sollte das heißen: Kultur existiert NICHT.
:bleh:
Kultur existiert, wie Atome, Katzen oder Tische.
Das war einerseits eine provokative Äußerung meinerseits, andererseits aber auch meine Feststellung (und jetzt sollte ich wirklich auf den Punkt kommen :-)), dass Kultur eine Geistesleistung voraussetzt: und zwar nicht nur beim Erschaffen, sondern auch beim konsumieren.
Kultur existiert eben nicht so, wie der Naturalist Atome, Katzen oder Tische als objektiv existent voraussetzt, sondern es bedarf eines Adaptors, der Kultur als solche bewertet.

Wenn der Mensch ausstirbt, bleibt eben NICHT "Kultur" übrig, sofern es Niemanden gibt, der dieses in der Lage wäre wahrzunehmen.
Dazu ein Beispiel:
Ist der Ast, den ein Vogel zum Herauspicken von Maden unter der Borke verwendet ein Kulturobjekt? Falls du es bejahst: wodurch wird es zum Kulturobjekt? Durch die Verwednung oder durch deine Adaptation?
Und: waren die frühen Werkzeuge der paläolithischen Menschen Kulturgüter oder "noch" ausgefeilte Naturgepflogenheiten? Wodurch werden sie zur Kultur? Durch die Verwednung oder durch unsere Adaptation?

SilverBullet
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#100 Re: Philosophie nach Markus Gabriel

Beitrag von SilverBullet » Mo 18. Nov 2019, 18:50

“PeB“ hat geschrieben:An „Thaddaeus“:
Wenn der Mensch ausstirbt, bleibt eben NICHT "Kultur" übrig, sofern es Niemanden gibt, der dieses in der Lage wäre wahrzunehmen.
Dazu ein Beispiel:
Ist der Ast, den ein Vogel zum Herauspicken von Maden unter der Borke verwendet ein Kulturobjekt? Falls du es bejahst: wodurch wird es zum Kulturobjekt? Durch die Verwednung oder durch deine Adaptation?
Und: waren die frühen Werkzeuge der paläolithischen Menschen Kulturgüter oder "noch" ausgefeilte Naturgepflogenheiten? Wodurch werden sie zur Kultur? Durch die Verwednung oder durch unsere Adaptation?
All das kann man reduzieren auf „Was ist Bedeutung?“.

„Kultur“ ist eine Bedeutung, die sich überall „vorfinden“ lässt, wenn man will.
("Aufrechter Gang" ist Kultur - warum eigentlich nicht?)

Bei „Bedeutung“ haben Philosophen eine grundsätzliche Schwachstelle (hab ich ja bereits gesagt), die durch ihre lustigen Ontologien nicht kaschiert werden kann.

„Gabriel“ versucht mit „Denken ist ein Sinn“ und „Sinnfeld“ („Bedeutung“) eine Art „existenzielle Gegenüberstellung“ zu verkaufen, das ist seine Ontologie (nicht wirklich neu, nur ein neues Wörtertheater)

Was also ist „Bedeutung“, wenn „es“ weg ist, sobald niemand mehr darüber nachdenkt?

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