Philosophie nach Markus Gabriel

Philosophisches zum Nachdenken
SilverBullet
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#51 Re: Philosophie nach Markus Gabriel

Beitrag von SilverBullet » Fr 15. Nov 2019, 08:46

“Tree of life“ hat geschrieben:PeB weiß sicher, daß Krokodile nicht in Begriffen denken wie wir und es kann mit dem Wort Natur nix anfangen, wie denn auch.
Das Problem ist: wir denken nicht in Begriffen.

Ein Kind könnte keine Sprache (also eine Begriffseinteilung) lernen, wenn dazu eine Sprache notwendig wäre.

Wahrnehmung ist eine Reaktion, in der Zusammenhänge beachtet werden.
Damit ist die Basis „Aktivität und Ab-/Verzweigung“ -> Gehirn.

Das, was wir als „Denken“ bezeichnen, ist eine virtuelle Bewegung durch eine virtuelle Objektanordnung.
Das Gehirn navigiert – d.h. der Körper navigiert beim Denken.

Wenn man nun ein Lebewesen anschaut, das nicht so detailreich reagiert, dann sollte man nicht den Schluss ziehen, dass diesem Lebewesen eine ganze „Technologiegrundlage“ fehlt, sondern, dass lediglich der Umfang der Zusammenhänge nicht so gross ist.

Will man nämlich eine Realisierung der Wahrnehmungsfähigkeit eines Lebewesens herstellen, wird man sehr schnell über die Notwendigkeit zum Aufbauen von Objekt- und Handlungszusammenhängen stolpern.
Ab dann macht man grosse Augen, denn so ein wenig spürt man, wie nah die Lebewesen beieinander liegen.

Hier ist das Video eines Eichhörnchens in dem das Tier eine Problemstellung bewältig.

Schau genau hin, man kann das Tier beim Denken/Analysieren beobachten, es wertet aus, es passt sich an, es lernt und das alles in einer körperlichen Belastung, bei deren Bewältigung wir uns als Superhelden fühlen würden.

Keine der Reaktionen dieses Tieres wäre möglich ohne ein Objektverständnis – noch nicht einmal die Steuerung des eigenen Körpers.

Mathematische Abkürzungen, mit denen man einfache Wahrnehmungsreaktionen realisieren kann, kann man hier komplett vergessen.

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abc
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#52 Re: Philosophie nach Markus Gabriel

Beitrag von abc » Fr 15. Nov 2019, 09:57

PeB hat geschrieben:
Do 14. Nov 2019, 16:29
abc hat geschrieben:
Do 14. Nov 2019, 16:24
PeB hat geschrieben:
Do 14. Nov 2019, 16:13
Meine Frau sagt immer: mach nicht so viele Worte, sondern komm auf den Punkt! Recht hat sie...
Du scheinst ihr erfolgreich zu trotzen :D
Ja, man muss eigenständig bleiben ;-)

PeB hat geschrieben:
Do 14. Nov 2019, 18:21
abc hat geschrieben:
Do 14. Nov 2019, 16:43
Du scheinst dir Krokodil & Hornochsen wirklich auf die Fahnen geschrieben zu haben - alle Achtung!
Was soll das?

Betrachte es als ritterliche Reiche, denn nun kannst du mit wehenden Fahnen zu deiner Frau zurückkehren - und wenn sie dich fragen sollte, warum du Hornochse dir diese Fahne hast aufbinden lassen, sagst du erhobenen Hauptes, sie stünde für Eigenständigkeit.

Und wenn das deiner Frau nicht genügen sollte, fügst du hinzu, sie schaue auf zwei Aspekte deiner Männlichkeit und könne sich nun einerseits mit dem lieben Ochsen zufrieden geben, aber auch als hübsche Gazelle an ihm vorbei hüpfen, um das Krokodil in dir zu wecken.

Okay - sofern deine liebe Verbindung hier Tumult schlägt, da sie die naturhaften Trieben von ihrer geistigen Trutzburg wohl überschaut, hebst du die ganze Geschichte hinauf in das Geistesleben und eröffnest nun das Feld blühender Philosophie - ihr aufzeigend:

Siehe, das tiefgrüne Krokodil steht für die unbändige Natur in uns, die unbezähmbare Vitalität des Dschungels, das den lieben Menschen verschlingt, wenn er/sie sich nicht rührt. Der Hornochse dagegen stünde für das domestizierte Tier (in/für uns), das wir der wilden Natur entrissen und uns dienstbar gemacht hätten, sprich: Urbarmachung, Weideland und Ackerbau - kurzum: Kultur.

Und siehe da, die Flagge, die zunächst einfältig erschien, ist nun ein Wahrzeichen schönster Heraldik geworden. Deine Frau ist ganz begeistert, erzählt es dem Friseur und im Nu weiß es das ganze Dorf! Und plötzlich ist dein Wappen berühmt - denn alle Welt möchte nun dieses Kunstwerk sehen! ;)

Gruß
abc

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abc
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#53 Re: Philosophie nach Markus Gabriel

Beitrag von abc » Fr 15. Nov 2019, 10:10

Wie dem auch sei, ich bin mir sicher, du betrachtest dich und deine Frau nicht als 'seltsames Tier' - wie der vermeintliche Philosoph 'Markus Gabriel' oder schlimmer noch unsere 'Tierphilosophin' Thaddaeus, denn sie bringt es sogar fertig, den guten Bach für ihre tierischen Ansichten zu vereinnahmen ....

Thaddaeus hat geschrieben:
Do 14. Nov 2019, 20:04
Die Cello-Suiten von J.S. Bach sind keine Definition. Bach hat sie geschaffen. Und sie sind Kultur. Und zwar eine Kultur, die kein anderes Tier auf dieser Erde als der Mensch zu schaffen in der Lage ist.

Man möchte sich fast Fremdschämen, der kulturlosen Banausen wegen. Vielleicht sollte man diese schamlose Klasse einfach ignorieren. Andrerseits muß der Mensch auch Position beziehen - insbesondere diejenigen, die meinen, sie verstünden etwas von Philosophie!

Orwell hat es vor Zeiten so ins Bild gesetzt: Am Ende der Animalfarm schaut man auf ... in Menschenkleidern.

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#54 Re: Philosophie nach Markus Gabriel

Beitrag von Pluto » Fr 15. Nov 2019, 10:53

abc hat geschrieben:
Fr 15. Nov 2019, 10:10
Wie dem auch sei, ich bin mir sicher, du betrachtest dich und deine Frau nicht als 'seltsames Tier' - wie der vermeintliche Philosoph 'Markus Gabriel' oder schlimmer noch unsere 'Tierphilosophin' Thaddaeus, denn sie bringt es sogar fertig, den guten Bach für ihre tierischen Ansichten zu vereinnahmen ....

Doch, wir Menschen sind Tiere die sich von der Tierwelt emanzipiert haben, aber organisch sind wir Tier geblieben, auch wenn manche das nicht gerne hören.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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Thaddaeus
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#55 Re: Philosophie nach Markus Gabriel

Beitrag von Thaddaeus » Fr 15. Nov 2019, 11:21

Pluto hat geschrieben:
Fr 15. Nov 2019, 10:53
abc hat geschrieben:
Fr 15. Nov 2019, 10:10
Wie dem auch sei, ich bin mir sicher, du betrachtest dich und deine Frau nicht als 'seltsames Tier' - wie der vermeintliche Philosoph 'Markus Gabriel' oder schlimmer noch unsere 'Tierphilosophin' Thaddaeus, denn sie bringt es sogar fertig, den guten Bach für ihre tierischen Ansichten zu vereinnahmen ....
Doch, wir Menschen sind Tiere die sich von der Tierwelt emanzipiert haben, aber organisch sind wir Tier geblieben, auch wenn manche das nicht gerne hören.
Jedenfalls passt Gabriels Definition des Menschen treffend zur Sehnsucht des kleinen abc: Der Mensch ist das Tier, das keines sein will. :lol:

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#56 Re: Philosophie nach Markus Gabriel

Beitrag von abc » Fr 15. Nov 2019, 11:23

Pluto hat geschrieben:
Fr 15. Nov 2019, 10:53
abc hat geschrieben:
Fr 15. Nov 2019, 10:10
Wie dem auch sei, ich bin mir sicher, du betrachtest dich und deine Frau nicht als 'seltsames Tier' - wie der vermeintliche Philosoph 'Markus Gabriel' oder schlimmer noch unsere 'Tierphilosophin' Thaddaeus, denn sie bringt es sogar fertig, den guten Bach für ihre tierischen Ansichten zu vereinnahmen ....

Doch, wir Menschen sind Tiere die sich von der Tierwelt emanzipiert haben, aber organisch sind wir Tier geblieben, auch wenn manche das nicht gerne hören.
Du kannst/darfst ja für dich sprechen, ich sehe mich als Mensch. Kein wahrer Philosoph würde sich - den Menschen - je als Tier begreifen, auch wenn sich etliche Artgenossen so verhalten mögen.

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#57 Re: Philosophie nach Markus Gabriel

Beitrag von Tree of life » Fr 15. Nov 2019, 11:57

SilverBullet hat geschrieben:
Fr 15. Nov 2019, 08:46
Das Problem ist: wir denken nicht in Begriffen.
Lieber SilverBullet!
Ich bin nicht so sprachgewandt wie du, mir fehlen oft die Worte mich so mitzuteilen, wie ich es gerne hätte. Ich spreche daher irgendwie "nellisch"...
Wenn du hier schreibst, benützt du doch Worte(Begriffe) die du vorher erlernt hast.
Rufst du sie ab bevor du schreibst oder kommt das automatisch einfach so raus?
Das Tier "denkt" meiner Ansicht nach eben nicht in so angelernten Worten( Sprache) wie wir, es nimmt aber wahr und ordnet womöglich ein in : Fressbar, nicht fressbar/ Feind oder nicht Feind...
Schau genau hin, man kann das Tier beim Denken/Analysieren beobachten, es wertet aus, es passt sich an, es lernt
Ja, sie analysieren.
Meine Katzen tun das bei mir, sie beobachten auf was ich reagiere(womit sie Aufmerksamkeit erregen könnten) sie analysieren, was ich wohl von Ihnen möchte. Das Weibchen imitiert mich sogar und ich tue das selbe mit ihr= Kommunikation ohne Worte. Augenkontakt...
Aber sie verstehn auch paar Worte, sie lernten sie zu verstehn, was ich will...
Aber sie "denken" einfach(pragmatisch)-ich eher auch.

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Thaddaeus
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#58 Re: Philosophie nach Markus Gabriel

Beitrag von Thaddaeus » Fr 15. Nov 2019, 16:36

abc hat geschrieben:
Fr 15. Nov 2019, 11:23
Pluto hat geschrieben:
Fr 15. Nov 2019, 10:53
abc hat geschrieben:
Fr 15. Nov 2019, 10:10
Wie dem auch sei, ich bin mir sicher, du betrachtest dich und deine Frau nicht als 'seltsames Tier' - wie der vermeintliche Philosoph 'Markus Gabriel' oder schlimmer noch unsere 'Tierphilosophin' Thaddaeus, denn sie bringt es sogar fertig, den guten Bach für ihre tierischen Ansichten zu vereinnahmen ....
Doch, wir Menschen sind Tiere die sich von der Tierwelt emanzipiert haben, aber organisch sind wir Tier geblieben, auch wenn manche das nicht gerne hören.
Du kannst/darfst ja für dich sprechen, ich sehe mich als Mensch. Kein wahrer Philosoph würde sich - den Menschen - je als Tier begreifen, ...
Schauen wir einmal, was einer der bekanntesten Gegenwartsphilosophen, der Philosoph Prof. Michael Hampe von der ETH Zürich, hierzu zu sagen hat:
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(...) Menschen als ein animal rationale oder ein zoon logon echon zu bestimmten, bedeutet ja, sie als eine Art von Tieren oder Sinnenwesen (animal, zoon) anzusehen, die innerhalb dieser Klasse eine spezifische Differenz, die Vernünftigkeit oder Sprachfähigkeit, auszeichnet. An diesen Aristotelismus anknüpfend klingt für einen Biologen oder eine Biologin eine Gegenüberstellung von Mensch und Tier wie ein Kategorienfehler. Biologisch betrachtet ist der Ausdruck „Mensch und Tier“ äquivalent zu Ausdrücken wie „Eichen und Pflanzen“ oder „Amseln und Vögel“, in denen eine Art einer Gattung oder Familie subsumiert wird. Da bei „Mensch und Tier“ jedoch gemeint ist, dass Menschen eben keine Tiere, sondern etwas anderes sind, liegt hier keine spezifische, sondern eine kategoriale Differenz vor, die eine Subsumtion gerade ausschließen soll. Würde die Biologie nach Merkmalen des Menschlichen suchen, die Menschen von allen Tieren unterschiede, bemühte sie sich, das Gottesebenbildlichkeitskriterium aus der Bibel naturalistisch einzuholen, also Menschen biologisch zwar als Tiere darzustellen, aber biblisch auch als Wesen , die von allen anderen Tieren grundlegend abweichen. Das ist vom Standpunkt der Biologie aussichtslos. Denn Menschen unterscheiden sich, sofern sie als Repräsentanten einer Art betrachtet werden wie alle anderen Artrepräsentanten von den Repräsentanten anderer Arten. Aber sie haben natürlich auch etwas mit den Repräsentanten dieser anderen Arten gemeinsam, sofern sie zur selben Gattung, der selben Familie, Ordnung, Klasse und dem selben Stamm gehören. Menschen sind Primaten wie die Schimpansen, Säuger wie die Kühe, Wirbeltiere wie die Fische und Mehrzeller wie die Eichen. Insofern sind Menschen als homo sapiens, also biologisch verstanden, Tiere wie alle anderen Tiere und Lebewesen wie andere auch. Wie der Esel, equus asinus oder das Huhn, gallus gallus domesticus, kann man ihn von anderen Tieren unterscheiden, aber an vielen Merkmalen erkennen, dass er selbst ein Tier und als solches ein Lebewesen ist. [...]

(Prof. Michael Hampe, ETH Zürich, 29. November 2016) Quelle

Ergänzt durch die biologische Einordnung des Menschen unter die Menschenaffen ...

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abc
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#59 Re: Philosophie nach Markus Gabriel

Beitrag von abc » Fr 15. Nov 2019, 18:53

Thaddaeus du Tier - schau mal, die Wahl dürfte dir hier nicht schwer fallen :D


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#60 Re: Philosophie nach Markus Gabriel

Beitrag von Thaddaeus » Fr 15. Nov 2019, 21:07

abc hat geschrieben:
Fr 15. Nov 2019, 18:53
Thaddaeus du Tier - schau mal, die Wahl dürfte dir hier nicht schwer fallen :D

Ach, mach dich locker, kleines abc ...
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