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#51 Re: Der sprachbegabte Mensch

Verfasst: Di 8. Okt 2019, 21:59
von Andreas
Tree of life hat geschrieben:
Di 8. Okt 2019, 21:16
Ich sage zu dir: adujaa maha ak joha wa de be ahai..
Und nun versuche du mir bitte die Worte Morpheme oder präzise oder Syntax oder Lautmalerei zu vermitteln.
Wie gehst du das an, ohne meine Sprache zu verstehn?
Ich würde mein Tablet rausholen und ...
googletranslator.PNG
googletranslator.PNG (26.13 KiB) 5414 mal betrachtet
... annehmen dass du nicht mehr alle Tasten auf der Tastatur hast, und von mir eine Wiedergabetaste verlangst - so kurz angebunden, wie du mich da anpöbelst.

#52 Re: Der sprachbegabte Mensch

Verfasst: Di 8. Okt 2019, 22:23
von Mirjam
Lol, Andreas, ausgezeichnete Lösung!!!!


Tree of life hat geschrieben:
Di 8. Okt 2019, 21:16
Mirjam hat geschrieben:
Di 8. Okt 2019, 20:08

"Der wortbegabte Mensch und seine Sprachentwicklung" - soll das heißen, wir gehen von einer Entwicklungsstufe aus, in der in einer Menschengruppe bereits einzelne Worte, präziser vielleicht Morpheme, existieren?
Ich bin "Nell"- Frau eines indogenen Volkes(meintwegen aus Papua-Neuguinea) und nun kommst du als erste Person aus einem "zivilisierten Land" um uns zu erforschen
Ich sage zu dir: adujaa maha ak joha wa de be ahai..
Und nun versuche du mir bitte die Worte Morpheme oder präzise oder Syntax oder Lautmalerei zu vermitteln.
Wie gehst du das an, ohne meine Sprache zu verstehn?

Im Ernst, ich glaube, ich verstehe deine Frage nicht?
Selbstverständlich müsste mindestens eine von uns die Sprache der anderen erlernen, bevor wir die Bedeutung abstrakter Begriffe untereinander austauschen können.

Aber es geht hier im Thread gar nicht nicht um die Verschiedenheit von Sprachen untereinander sondern um die Entstehung von Sprache im Allgemeinen - oder nicht?


liebe Grüße

Mirjam

#53 Re: Der sprachbegabte Mensch

Verfasst: Di 8. Okt 2019, 23:09
von Tree of life
Mirjam hat geschrieben:
Di 8. Okt 2019, 22:23
Selbstverständlich müsste mindestens eine von uns die Sprache der anderen erlernen
Genau darum gehts mir, darum sprach ich auch den Film "Nell" hier an:
viewtopic.php?f=34&t=6302&start=40#p390110

Sie entwickelte eine eigene Sprache(nellisch) und Dr. Jerome Lovell war der einzige, der ihre Sprache zu verstehn begann
Dr. Lovell versteht Nells Sprache schließlich so gut, dass Nell mit seiner Hilfe imstande ist, ihre Position in einer leidenschaftlichen Rede vor Gericht zu vertreten.
Aber es war eben ein Entwicklungsprozess.
Interessant wäre es ja zu beobachten, wie sich die beiden(von mir verlinkten) Babies sprachlich weiter entwickeln würden, wenn man Ihnen keine Worte beibringen/vorsprechen würde.
Die Vorraussetzung zur verbalen Verständigung ist ja gegeben, fragt sich nur , wie es sich entwickeln würde.

#54 Re: Der sprachbegabte Mensch

Verfasst: Di 8. Okt 2019, 23:32
von Tree of life
Andreas hat geschrieben:
Di 8. Okt 2019, 21:59

Ich würde mein Tablet rausholen und ...
Screenshot_2019-10-08 Der sprachbegabte Mensch - Seite 6 - 4religion de.png
Screenshot_2019-10-08 Der sprachbegabte Mensch - Seite 6 - 4religion de.png (22.6 KiB) 5393 mal betrachtet
Erstaunlich: Dieser Google Übersetzer findet selbst für den größten Schwachsinn(erfundene Worte) eine Übersetzung
:crazy:

#55 Re: Der sprachbegabte Mensch

Verfasst: Mi 9. Okt 2019, 00:01
von Andreas
Der tickt wie closs, und hat immer und auf alles eine gescheite(rte) Antwort parat.

*duckundweg*

#56 Re: Der sprachbegabte Mensch

Verfasst: Mi 9. Okt 2019, 00:36
von Andreas
Tree of life hat geschrieben:
Di 8. Okt 2019, 23:09
Interessant wäre es ja zu beobachten, wie sich die beiden(von mir verlinkten) Babies sprachlich weiter entwickeln würden, wenn man Ihnen keine Worte beibringen/vorsprechen würde. Die Vorraussetzung zur verbalen Verständigung ist ja gegeben, fragt sich nur , wie es sich entwickeln würde.
Was man an den beiden Babys erkennen kann, ist, dass sie Sprache durch Nachahmung lernen. Interessant dabei ist, dass sie Kommunikation nachahmen und nicht nur die Sprache. Körpersprache haben sie schon voll drauf. Anhand von Mimik, Gestik, Körperhaltung und Sprachmelodik versteht jeder worum es geht, nämlich darum, dass eines der beiden nicht vorschriftsmäßig angezogen ist. Wie kann man mit nur einer Socke ausgehen! Unverschämtheit. Was sollen die Leute von uns denken. Also ich habe jedes Wort verstanden und könnte die Untertitel zu dem Film schreiben.

#57 Re: Der sprachbegabte Mensch

Verfasst: Mi 9. Okt 2019, 01:36
von Tree of life
Andreas hat geschrieben:
Mi 9. Okt 2019, 00:36
Tree of life hat geschrieben:
Di 8. Okt 2019, 23:09
Interessant wäre es ja zu beobachten, wie sich die beiden(von mir verlinkten) Babies sprachlich weiter entwickeln würden, wenn man Ihnen keine Worte beibringen/vorsprechen würde. Die Vorraussetzung zur verbalen Verständigung ist ja gegeben, fragt sich nur , wie es sich entwickeln würde.
Was man an den beiden Babys erkennen kann, ist, dass sie Sprache durch Nachahmung lernen. Interessant dabei ist, dass sie Kommunikation nachahmen und nicht nur die Sprache. Körpersprache haben sie schon voll drauf. Anhand von Mimik, Gestik, Körperhaltung und Sprachmelodik versteht jeder worum es geht, nämlich darum, dass eines der beiden nicht vorschriftsmäßig angezogen ist. Wie kann man mit nur einer Socke ausgehen! Unverschämtheit. Was sollen die Leute von uns denken. Also ich habe jedes Wort verstanden und könnte die Untertitel zu dem Film schreiben.
:lol:

Es geht nicht um das vorschriftsmäßiges angezogen sein.
Baby 1 will Babie 2 unbedingt einreden, es solle doch den zweiten Socken anziehn, da es sich sonst kalte Füße holen könnte.
Wobei Baby 2 dem Baby 1 vermitteln möchte, es wäre doch viel angenehmer ohne Socken zu gehn, weil man mit Socken eher am Boden ausrutscht als ohne, außerdem sind die Socken aus synthetischem Material, das Stinkefüße verursachen kann (hält Baby 1 den Fuß hin und möchte, daß Baby 2 an seinem Fuß riecht und lacht dabei herzlich)
Baby 1 empört sich darüber, weil es aus seiner Sichtweise Unsinn ist und versucht es nun mit einem andren Argumet : "Zieh den zweiten Socken an, dein Fuß wird sonst ganz schmutzig!" Baby 2 lacht darüber und wehrt mit der Hand ab Richtung Baby Nummer 1, quasi: "Jetzt quasel mich doch nicht weiter an, bringt nichts, ich mach was ich will, schließlich hat mir Gott einen freien Willen gegeben, um mich frei entscheiden zu können und das tu ich nun, pasta...
Aber wie man sieht, keine Ende der Diskussion....
Ist ähnlich wie in manchen Threads hier im Forum :whistling:

#58 Re: Der sprachbegabte Mensch

Verfasst: Mi 9. Okt 2019, 01:43
von Andreas
Wenigstens prügeln sich ihre Eltern nicht, obwohl sie sich oft zu streiten scheinen. Es gibt kein Lernen nur wiederholtes Lernen.

#59 Re: Der sprachbegabte Mensch

Verfasst: Mi 9. Okt 2019, 08:53
von JackSparrow
Mirjam hat geschrieben:
Di 8. Okt 2019, 19:32
Die schnelle Einteilung der Sinneswahrnehmung in wichtige "Klassen" ist schlicht überlebenswichtig... Kategorien wie "Raubtier", "Gruppenmitglied", "harmlos" und "Essen" sind extrem wichtig, und es bleibt meist nicht viel Zeit für eine sorgfältige Begutachtung des Einzelfalls - der Organismus muss sofort reagieren.
Das Fight-or-Flight-System reagiert bereits nach 15 bis 30 Millisekunden. Dafür springt es auch mal an, ohne dass eine Gefahr bestünde, und habituiert später, falls man nicht gefressen wurde.

Eine sorgfältige Begutachtung des Einzelfalls und die Einteilung in Kategorien erfordert mindestens 400 Millisekunden, wobei man die Zeit zum Formulieren der Worte und zum Ansteuern der Kehlkopfmuskulatur noch extra hinzurechnen müsste. Zu spät zum Weglaufen.

Man könnte nun argumentieren, dass sich durch Sprache Gefahren vorhersehen und vermeiden lassen, bevor das Fight-or-Flight-System überhaupt anspringen muss, oder dass sich Sprache aus unspezifischen Warnrufen entwickelte, die keine höheren Denkleistungen erforderten, die sich aber später zu Morphemen ausdifferenzierten, als man sich aufgrund höherer Hirnkapazitäten auch mehr Zeit zum Reagieren lassen konnte.

#60 Re: Der sprachbegabte Mensch

Verfasst: Mi 9. Okt 2019, 09:48
von Pluto
SilverBullet hat geschrieben:
Di 8. Okt 2019, 21:58
“Mirjam“ hat geschrieben:  
Man kann vermutlich viel, viel weiter zurückgehen, als zu den Anfängen der "Säugetiere".
Ab zwei Zellen in einem Sinnesorgan stellt sich der Anlass, Ähnlichkeiten (und damit Einheiten) zu verwalten und die Welt (in unserer Auflösung) zwängt das Objektverständnis auf, wie nichts anderes, so dass es sich evolutionär elementar auf die Wahrnehmung niedergeschlagen haben "muss".

Du hast aber recht, es könnte aus vielen Richtungen passen.
Es bedurfte einer weiteren parallel laufenden Veränderung um dem Menschen die Sprache zu ermöglichen: Die Entwicklung des Kehlkopfes zu einem Sprachorgan.