Fragen an den (die) Experten: Ontologische Differenz

Philosophisches zum Nachdenken
Benutzeravatar
Lamarck
Beiträge: 719
Registriert: Di 14. Mai 2013, 18:38
Wohnort: Frankfurt am Main

#41 Re: Fragen an den (die) Experten: Ontologische Differenz

Beitrag von Lamarck » Mi 7. Aug 2013, 14:01

Hi Münek!

Münek hat geschrieben: Hi Kurt,

wenn z.B. der Begriff "ontologische Differenz" in Deiner Argumentation von Wichtigkeit ist und Du diesen ja häufiger gebrauchst, was läge da näher, ihn in verständlichen Worten und Sätzen einfach mal zu erklären? Das ist doch das Mindeste, was man erwarten kann. Was glaubst, wieviele Leser mit der Umschreibung "ontologische Differenz" etwas anfangen können? Ohne hier jemanden zu nahetreten zu wollen, ich denke, fast keiner!

Der gute Kurt hat nicht den geringsten Dunst, was sich hinter diesen Begriff verbirgt. Er betreibt hier nur Wortgeklingel - d. h. er hat diesen Ausdruck allein nur deshalb ausgewählt, weil er meint, dies könnte sich beeindruckend anhören. Er schließt dies daraus, weil ihm beeindruckt, was er nicht versteht und macht daraus sein Simulacrum :P ... .

Wikipedia ist auch nur einen Mausklick entfernt:

http://de.wikipedia.org/wiki/Ontologische_Differenz


Eine ontologische Differenz soll sich demnach ergeben, weil das "Sein des Seienden" "nicht selbst ein Seiendes" "'ist'". Die Existenz des Existierenden ist nicht existent, die ungünstige Position einer Tafel ist nicht die Tafel, das Kind im Manne ist kein Mann, das x eines y ist kein y und die ontologische Differenz ist keine Differenz - sprich: Eine ontologische Differenz gibt es also nicht ... .




Cheers,

Lamarck
„Nothing in Biology makes sense, except in the light of evolution.” (Theodosius Dobzhansky)

„If you can’t stand algebra, keep out of evolutionary biology.” (John Maynard Smith)

„Computers are to biology what mathematics is to physics.” (Harold Morowitz)

Benutzeravatar
Lamarck
Beiträge: 719
Registriert: Di 14. Mai 2013, 18:38
Wohnort: Frankfurt am Main

#42 Re: Fragen an den (die) Experten: Ontologische Differenz

Beitrag von Lamarck » Mi 7. Aug 2013, 14:08

Hi closs!

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben: 1000 Dimensionen ist für einen Mathematiker nicht wesentlicher schwieriger als 3, 4 oder 5.
Siehst Du - genauso gibt es andere, die geistig (allerdings auf andere Weise) "hochrechnen" können. - Aber weder der Mathematiker noch der geistige Mensch kann WAHRNEHMEN, was er da theoretisch/spirituell erschließt.

Theoretische "Erschließung" := Logik
'Spirituelle' "Erschließung" := Mindfuck
Wahrnehmung := theoriebeladene Beobachtung




closs hat geschrieben: - Überm Daumen ist das in etwa, was zwischen Gott und Mensch passiert.


Ich belege diesen "Daumen" mit dem Ausdruck 'Hurtz!' und jenes, was Du betreibst, 'Kurtzifikation' ... .




Cheers,

Lamarck
Zuletzt geändert von Lamarck am Mi 7. Aug 2013, 14:19, insgesamt 1-mal geändert.
„Nothing in Biology makes sense, except in the light of evolution.” (Theodosius Dobzhansky)

„If you can’t stand algebra, keep out of evolutionary biology.” (John Maynard Smith)

„Computers are to biology what mathematics is to physics.” (Harold Morowitz)

Pluto
Administrator
Beiträge: 43975
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:56
Wohnort: Deutschland

#43 Re: Fragen an den (die) Experten: Ontologische Differenz

Beitrag von Pluto » Mi 7. Aug 2013, 14:18

Magdalena61 hat geschrieben: :lol:
Ja, wenn du schon an der ersten Frage scheiterst...
Macht nix. :P Schließlich ist noch kein Meister vom Himmel gefallen.

Was ist die zweite Frage?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

closs
Beiträge: 39690
Registriert: Fr 19. Apr 2013, 20:39

#44 Re: Fragen an den (die) Experten: Ontologische Differenz

Beitrag von closs » Mi 7. Aug 2013, 14:34

Lamarck hat geschrieben:Wikipedia ist auch nur einen Mausklick entfernt
Wiki ist eine gute Quelle, wenn man einen ersten Einstieg machen will. - Wenn wir jetzt so tiefe einsteigen, dass wir darüber reden, dass Heidegger in seinen eher agnostischen Jahren den hier thematisierten Begriff eher horizontal (also innerhalb des Daseins) gemeint hat und in seinen späten Jahren eher vertikal (also zwischen menschlichem Dasein und göttlichem Sein) gemeint hat, bringt das auch nichts. - Natürlich hat jeder Begriff seine eigene Begriffsgeschichte - und das weißt Du auch.

Was er im Zusammenhang des Forums bedeutet, ist entnehmbar (und ich wette, dass Du ganz genau verstehst). - Dasselbe gilt übrigens auch für ganz andere, eher geläufige Begriffe wie etwa "gerecht" - je nach Zeit, Argumentationsebene und Zusammenhang können da sehr unterschiedliche Definitionen rauskommen.

Lamarck hat geschrieben: Eine ontologische Differenz gibt es also nicht ... .
Genau. :lol: - Solange Du Realität ausschließlich als das definierst, was naturalistisch messbar ist, kannst Du nur über Naturalistisches reden - also hier nicht qualifiziert mitreden. Das ist nicht persönlich gemeint, sondern logisch.
Zuletzt geändert von closs am Mi 7. Aug 2013, 14:36, insgesamt 1-mal geändert.

Benutzeravatar
sven23
Beiträge: 23476
Registriert: Fr 10. Mai 2013, 15:55

#45 Re: Fragen an den (die) Experten: Ontologische Differenz

Beitrag von sven23 » Mi 7. Aug 2013, 14:44

Die onotologische Differenz ist eine Erfindung des "Voralpenphilosophen" und "nationalsozialistischen Pumphosenträgers" Martin Heidegger.

Hier eine kleine Polemik von Thomas Bernhard.

http://lavache.blogsport.de/2011/07/30/ ... ter-unten/
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

Pluto
Administrator
Beiträge: 43975
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:56
Wohnort: Deutschland

#46 Re: Fragen an den (die) Experten: Ontologische Differenz

Beitrag von Pluto » Mi 7. Aug 2013, 14:48

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:1000 Dimensionen ist für einen Mathematiker nicht wesentlicher schwieriger als 3, 4 oder 5.
Siehst Du - genauso gibt es andere, die geistig (allerdings auf andere Weise) "hochrechnen" können. - Aber weder der Mathematiker noch der geistige Mensch kann WAHRNEHMEN, was er da theoretisch/spirituell erschließt.
Du irrst.
Solche höheren Dimensionen lassen sich sehr gut durch Matrix-Darstellung mit Conputern simulieren, und das Ergebnis ist von 3-dimensionale Wesen wie wir Menschen verständlich.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

closs
Beiträge: 39690
Registriert: Fr 19. Apr 2013, 20:39

#47 Re: Fragen an den (die) Experten: Ontologische Differenz

Beitrag von closs » Mi 7. Aug 2013, 14:59

sven23 hat geschrieben:Hier eine kleine Polemik von Thomas Bernhard.
Hier gilt dasselbe wie für Martin Luther und Richard Wagner: Persönliche Schattenseiten dürfen nicht dazu führen, dass der Inhalt einer Aussage oder die Qualität dadurch diskreditiert wird. - Um es ironisch zu sagen: Die Tatsache, dass Nazi-Paraden bei Sonnenschein stattfanden, rückt die Sonne nicht in ein braunes Licht. :lol: - Hinkt - ja - aber man sollte Botschaft und Überbringer der Botschaft trennen - beides sind autonome Größen.

Benutzeravatar
Lamarck
Beiträge: 719
Registriert: Di 14. Mai 2013, 18:38
Wohnort: Frankfurt am Main

#48 Re: Fragen an den (die) Experten: Ontologische Differenz

Beitrag von Lamarck » Mi 7. Aug 2013, 15:29

Hi closs!

closs hat geschrieben:
Lamarck hat geschrieben: Wikipedia ist auch nur einen Mausklick entfernt
Wiki ist eine gute Quelle, wenn man einen ersten Einstieg machen will. - Wenn wir jetzt so tiefe einsteigen, dass wir darüber reden, dass Heidegger in seinen eher agnostischen Jahren den hier thematisierten Begriff eher horizontal (also innerhalb des Daseins) gemeint hat und in seinen späten Jahren eher vertikal (also zwischen menschlichem Dasein und göttlichem Sein) gemeint hat, bringt das auch nichts. - Natürlich hat jeder Begriff seine eigene Begriffsgeschichte - und das weißt Du auch.

Genau: Jeder Begriff hat seine eigene Begriffsgeschichte, auch wenn closs nichts begriffen hat. Ich komme nicht umhin, dies als 'begriffliche Differenz' (vulgo fälschlich Begriffsstutzigkeit genannt) zu bezeichnen.

Bei Heidegger findet sich übrigens nichts 'horizontales' oder 'vertikales' ... .




closs hat geschrieben: Was er im Zusammenhang des Forums bedeutet, ist entnehmbar (und ich wette, dass Du ganz genau verstehst). - Dasselbe gilt übrigens auch für ganz andere, eher geläufige Begriffe wie etwa "gerecht" - je nach Zeit, Argumentationsebene und Zusammenhang können da sehr unterschiedliche Definitionen rauskommen.

Das Gleiche gilt für Begriffe wie Evolutionstheorie, Gödel oder QM - trotzdem gehört dem Spiritisten auf die Finger geklopft, wenn er sie für seine dunklen Machenschaften missbraucht.




closs hat geschrieben:
Lamarck hat geschrieben: Eine ontologische Differenz gibt es also nicht ... .

Genau. :lol: - Solange Du Realität ausschließlich als das definierst, was naturalistisch messbar ist, kannst Du nur über Naturalistisches reden - also hier nicht qualifiziert mitreden. Das ist nicht persönlich gemeint, sondern logisch.

Der gute Heidegger ist nur einem kleinen Zirkelschluss aufgesessen - ich habe oben dargestellt, wie er das hätte leicht feststellen können (Das SEIN ist als SEIN nämlich kein Seiendes bzw. nur dann, wenn Seiendes kein Synonym zu SEIN darstellt). Und Du sollst nichts logisch 'meinen', sondern logisch darlegen. Was Du natürlich nicht kannst. Da hilft Dir Deine 'Nur-Bibelgläubige-verstehen-die-Bibel-Rhetorik'* auch nicht weiter ... .


* Wie könnte es auch anders sein: Auch diesem Konstrukt liegt ein Zirkelschluss zugrunde. Zur Übung: Bist Du in der Lage, diesen herauszupräparieren?




Cheers,

Lamarck
„Nothing in Biology makes sense, except in the light of evolution.” (Theodosius Dobzhansky)

„If you can’t stand algebra, keep out of evolutionary biology.” (John Maynard Smith)

„Computers are to biology what mathematics is to physics.” (Harold Morowitz)

closs
Beiträge: 39690
Registriert: Fr 19. Apr 2013, 20:39

#49 Fragen an den (die) Experten: Wahrnehmung und Realität

Beitrag von closs » Mi 7. Aug 2013, 16:47

Lamarck hat geschrieben:wenn Seiendes kein Synonym zu SEIN darstellt
Du meinst also, das Seiende sei ein Synonym für Sein ?!?! - Die Wahrnehmung sei Synonym für Realität?
Du bist so intelligent. - Warum kannst Du damit nicht produktiv umgehen?

Benutzeravatar
Magdalena61
Beiträge: 15073
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 20:44

#50 Re: Fragen an den (die) Experten: Ontologische Differenz

Beitrag von Magdalena61 » Mi 7. Aug 2013, 19:54

Lamarck hat geschrieben:...weil das "Sein des Seienden" "nicht selbst ein Seiendes" "'ist'".
closs hat geschrieben: Die Tatsache, dass Nazi-Paraden bei Sonnenschein stattfanden, rückt die Sonne nicht in ein braunes Licht. :lol:
:oops: :o
Was habe ich da nur losgetreten... :roll:
- Hinkt - ja - aber man sollte Botschaft und Überbringer der Botschaft trennen - beides sind autonome Größen.
(Was er damit wohl wieder meint?)
Lamarck hat geschrieben:'begriffliche Differenz'
Das muß ich mir merken. *in die Serviette einwickele und in die Handtasche stecke, bezahlt isses ja*

"Die Wahrnehmung (k)ein Synonym für Realität".... das ist doch klar... das weiß doch jeder.... :idea:
Na also, es geht doch! Warum nicht gleich? :D
LG
God bless you all for what you all have done for me.

Antworten