Fragen an den (die) Experten: Ontologische Differenz

Philosophisches zum Nachdenken
closs
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#31 Re: Fragen an den (die) Experten: Ontologische Differenz

Beitrag von closs » Di 6. Aug 2013, 21:23

Pflanzenfreak hat geschrieben:Heisst das jetzt soviel wie: wir brauchen Jesus damit er uns Gott erklärt?
Da ist was dran: Mittler zwischen Mensch und Gott ist von der Substanz her die Aussage: "Ihr könnt im Dasein Gott nicht verstehen - also haltet Euch an mich".

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Magdalena61
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#32 Re: Fragen an den (die) Experten: Ontologische Differenz

Beitrag von Magdalena61 » Di 6. Aug 2013, 23:58

closs hat geschrieben:
Pflanzenfreak hat geschrieben:Heisst das jetzt soviel wie: wir brauchen Jesus damit er uns Gott erklärt?
Da ist was dran: Mittler zwischen Mensch und Gott ist von der Substanz her die Aussage: "Ihr könnt im Dasein Gott nicht verstehen - also haltet Euch an mich".
Das sage ich doch schon lange.
Jesus ist die "Brücke" zwischen dem Menschen und dem geheimnisvollen, nicht mit menschlichem Verstand zu erfassenden, nicht zu beschreibenden Gott.
closs hat geschrieben:
Magdalena61 hat geschrieben:wir wollen jetzt wissen, was eine "ontologische Differenz" ist
Zu einem Christen kann man das leicht sagen: Der Mensch kann Gott nicht erfassen, egal wie man sich als Mensch anstellt. :) - Für einen Agnostiker muss man es anders ausdrücken (Pluto hat es gerade getan).
WAS hat Pluto getan? :shock:
Jetzt sagt natürlich ein Christ: "Habe ich schon vorher geglaubt - siehe Bibelstelle x. - Aber dass das nicht so ist, WEIL es in der Bibelstelle x steht, sondern weil diese Aussage in sich selber (auch ohne Bibel) schlüssig ist, macht halt Philosophie aus - und dann kommen halt solche Begriffe raus.
Puh, ich versuche, dir zu folgen.
Ein Christ glaubt diesen oder jenes, WEIL dieses oder jenes in der Bibel steht. Die Bibel enthält sozusagen die Lehre, wenn diese auch bisweilen auf unterschiedliche Weise gelesen und verstanden wird-- worauf soll er sich denn sonst beziehen?
closs hat geschrieben:
Magdalena61 hat geschrieben: Das Fremdwort "Sünde". Oder "Hurerei".
Exakt - mich stört immer, dass die Begriffe "Sünde" und "Schuld" ausschließlich als Ausdruck subjektiver Verfehlung interpretiert werden - obwohl das streng genommen ganz anders ist. - Also benutzen zwei Parteien dasselbe Wort mit komplett unterschiedlichen Bedeutungen.
"Sünde" ist ein allgemeiner Begriff, der sich in der Sprache der Bibel nicht nur auf Gedanken-, Wort- oder Tatsünden bezieht, sondern auf den Zustand des unerretteten/ ungeheiligten Menschen überhaupt.
Wenn man "sündig" durch "unrein" ersetzt = das Gegenteil von "rein" (heilig), dann geht's leichter mit dem Verständnis.
"Schuld" ist sujektiv.
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#33 Re: Fragen an den (die) Experten: Ontologische Differenz

Beitrag von Pluto » Mi 7. Aug 2013, 00:01

closs hat geschrieben:
Pflanzenfreak hat geschrieben:Heisst das jetzt soviel wie: wir brauchen Jesus damit er uns Gott erklärt?
Da ist was dran: Mittler zwischen Mensch und Gott ist von der Substanz her die Aussage: "Ihr könnt im Dasein Gott nicht verstehen - also haltet Euch an mich".
Da ist er wieder... der Ameisen-und-Computer Vergleich. :mrgreen:

Warum sollten wir Gott nicht verstehen können?
Was genau an ihm sollte unseren Verstand überfordern?
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Magdalena61
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#34 Re: Fragen an den (die) Experten: Ontologische Differenz

Beitrag von Magdalena61 » Mi 7. Aug 2013, 00:24

Wenn du das Folgende so erklären kannst, dass wir checken, was genau da beschrieben wird, und die Infos in einer unserer Statistiken ablegen und damit arbeiten können, dann bist du vermutlich einige Schritte weiter als wir.

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#35 Re: Fragen an den (die) Experten: Ontologische Differenz

Beitrag von closs » Mi 7. Aug 2013, 00:53

Pluto hat geschrieben:Was genau an ihm sollte unseren Verstand überfordern?
Also zumindest mir geht es so, dass ich eine Vorstellung der Unvorstellbarkeit habe - nicht WAS es ist (dann könnte man es sich ja vorstellen), sondern dass unser Vorstellungsvermögen dimensional beschränkt ist.

Als Modell ist hier dienlich, dass man sich beispielsweise fragt: Wie würde sich ein Punkt (Dimension 0) einen Kubus (Dimension 3) vorstellen - kann das Punkt-Wesen nicht (wir können es, da wir 3-dimensional gepolt sind). - Aber mit diesem Bild kann man nachvollziehen, wie sich ein drei-dimensionaler Mensch vor einem (beispielsweise) 1000-dimensionalem Sein steht - so stelle ich mir Gott vor. - Christlich gesehen ist Jesus die Person, in der Gott sich im Wahrnehmungsfeld des Menschen verstehbar macht.

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#36 Re: Fragen an den (die) Experten: Ontologische Differenz

Beitrag von Pluto » Mi 7. Aug 2013, 01:02

Magdalena61 hat geschrieben:Wenn du das Folgende so erklären kannst, dass wir checken, was genau da beschrieben wird, und die Infos in einer unserer Statistiken ablegen und damit arbeiten können, dann bist du vermutlich einige Schritte weiter als wir.

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Keine Ahnung. Aber muss man denn die ganze Bibel verstehen, um Gott zu verstehen?
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#37 Re: Fragen an den (die) Experten: Ontologische Differenz

Beitrag von Pluto » Mi 7. Aug 2013, 01:17

closs hat geschrieben:Als Modell ist hier dienlich, dass man sich beispielsweise fragt: Wie würde sich ein Punkt (Dimension 0) einen Kubus (Dimension 3) vorstellen - kann das Punkt-Wesen nicht (wir können es, da wir 3-dimensional gepolt sind). - Aber mit diesem Bild kann man nachvollziehen, wie sich ein drei-dimensionaler Mensch vor einem (beispielsweise) 1000-dimensionalem Sein steht - so stelle ich mir Gott vor. -
1000 Dimensionen ist für einen Mathematiker nicht wesentlicher schwieriger als 3, 4 oder 5. Es dauert nur etwas länger bis man ein Ergebnis hat. Man braucht dazu nur einen schnelleren PC. :mrgreen:

Stringtheoretiker arbeiten üblicherweise mit 11 Dimensionen. Dazu gibt es eine Anekdote aus den Anfängen der String-theorie.
Yoichiro Nambu einer der "Gründerväter" der String-Theorie und Richard Feynman der den Nobelpreis für seine Arbeit in Quantenmechanik erhielt, arbeiteten Ende der 70-er eine Zeit lang an der Princeton University zusammen.
Feynman der einen sehr eigenen Humor hatte pflegte es, seinen Freund Nambu morgens mit der Frage zu begrüßen,
"Na Yoichi, in welcher Dimension stecken wir denn heute?"
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#38 Re: Fragen an den (die) Experten: Ontologische Differenz

Beitrag von Magdalena61 » Mi 7. Aug 2013, 01:23

Pluto hat geschrieben:
Magdalena61 hat geschrieben:Wenn du das Folgende so erklären kannst, dass wir checken, was genau da beschrieben wird, und die Infos in einer unserer Statistiken ablegen und damit arbeiten können, dann bist du vermutlich einige Schritte weiter als wir.

Die Herrlichkeit des HERRN erscheint im Tempel und verlässt das Heiligtum
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Keine Ahnung. Aber muss man denn die ganze Bibel verstehen, um Gott zu verstehen?
:lol:
Ja, wenn du schon an der ersten Frage scheiterst...
LG
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#39 Re: Fragen an den (die) Experten: Ontologische Differenz

Beitrag von closs » Mi 7. Aug 2013, 09:03

Pluto hat geschrieben:1000 Dimensionen ist für einen Mathematiker nicht wesentlicher schwieriger als 3, 4 oder 5.
Siehst Du - genauso gibt es andere, die geistig (allerdings auf andere Weise) "hochrechnen" können. - Aber weder der Mathematiker noch der geistige Mensch kann WAHRNEHMEN, was er da theoretisch/spirituell erschließt. - Überm Daumen ist das in etwa, was zwischen Gott und Mensch passiert.

Pflanzenfreak
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#40 Re: Fragen an den (die) Experten: Ontologische Differenz

Beitrag von Pflanzenfreak » Mi 7. Aug 2013, 09:40

Pluto hat geschrieben:Was genau an ihm sollte unseren Verstand überfordern?
Dass Gott uns immer wieder neu überrascht. Könnten wir Gott mit unserem Verstand ermessen wären wir nicht so sehr überrascht.

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