Fragen an den (die) Experten: Ontologische Differenz

Philosophisches zum Nachdenken
Pluto
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#71 Re: Fragen an den (die) Experten: Ontologische Differenz

Beitrag von Pluto » Fr 9. Aug 2013, 11:32

closs hat geschrieben: Man kann es bei entsprechender Setzung (!) - also wie überall - relativ leicht schlüssig "nachweisen".
Zeig doch bitte mal wie das geht!

Siehe oben - nur logisch aufgrund einer Setzung - also deduktiv.
Meinst du nicht vlllt. auf Grund einer Doktrin... ;)

Zum Beispiel, dass es verschiedene Realitätsebenen gibt
Ich verstehe nicht ganz... welche Realitätsebenen meinst du? Kannst du sie mal aufzählen?

Den eigentlichen Sinn sehe ich darin, dass man damit das Dasein als solches und aus seinem Woher und Wohin schlüssig erklären kann
Wirklich...?
Dann kannst du mir sicher auch sagen, wie der Schöpfer erschaffen wurde.
Bitte!

- das kann Naturwissenschaft nicht, weil sie andere Aufgaben hat.
Du stimmt.
Aufgabe der Naturwissenschaft ist es, Modelle von Teilen der Welt zu erstellen, und diese anhand von Vergleichen mit der Realität zu überprüfen.
Modelle die sich nach Überprüfung als richtig herausstellen, werden Theorien genannt.
Warum kann man nicht auch ein Modell des Seins erstellen, und es mit der Realität der metaphysischen Realität vergleichen?
Mir scheint, wenn nicht, dann reden wir hier vom "Quixotischen Windmühlen".
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

closs
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#72 Re: Fragen an den (die) Experten: Ontologische Differenz

Beitrag von closs » Fr 9. Aug 2013, 11:48

Pluto hat geschrieben:Zeig doch bitte mal wie das geht!
Wie? - Schlussfolgerungen aus einer Setzung zu ziehen? OK: Wenn jeder Mensch a) zwei Köpfe zählt UND b) "Kopf" für "Person" steht, DANN gibt es ca. 160 Mio Einwohner Deutschlands.

Pluto hat geschrieben:Meinst du nicht vlllt. auf Grund einer Doktrin...
Was ist der Unterschied zu "Setzung"? - Deine Doktrin ist zum Beispiel, dass die naturalistisch fassbare Welt die einzige Realitätsebene beschreibt.

Pluto hat geschrieben:welche Realitätsebenen meinst du?
Das göttliche Sein und das menschliche Dasein, das geistig plausibel, aber nicht beweisbar ist.

Pluto hat geschrieben:Dann kannst du mir sicher auch sagen, wie der Schöpfer erschaffen wurde.
Sein ist überzeitlich, kennt also keinen Prozess der Schöpfung. - Wie das konkret aussieht, weiß ich auch nicht. - Aber man muss geistige Erkenntnisse akzeptieren, selbst wenn sie nicht aus dem Dasein heraus vorstellbar sind.

Pluto hat geschrieben:Warum kann man nicht auch ein Modell des Seins erstellen, und es mit der Realität der metaphysischen Realität vergleichen? .
Das macht die Philosophie/Theologie seit mindestens 3.000 Jahren.

Pluto
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#73 Re: Fragen an den (die) Experten: Ontologische Differenz

Beitrag von Pluto » Fr 9. Aug 2013, 12:32

closs hat geschrieben: Wie? - Schlussfolgerungen aus einer Setzung zu ziehen? OK: Wenn jeder Mensch a) zwei Köpfe zählt UND b) "Kopf" für "Person" steht, DANN gibt es ca. 160 Mio Einwohner Deutschlands.
Ich bin erstaunt, dass du ein rein materialistisches Beispiel bringst. Ich hätte ein spirituelles erwartet.
Hast du eins?

Pluto hat geschrieben:Deine Doktrin ist zum Beispiel, dass die naturalistisch fassbare Welt die einzige Realitätsebene beschreibt.
Öhm... Nein. Das ist ein Axiom, was du jederzeit durch das Aufzeigen von anderen Realitätsebenen widerlegen kannst.

Das göttliche Sein und das menschliche Dasein, das geistig plausibel, aber nicht beweisbar ist.
Sorry, für mich ist es weder plausibel noch gibt es irgendwelche handfesten Indizien dafür. Da muss schon mehr kommen als eine Behauptung.

Aber man muss geistige Erkenntnisse akzeptieren, selbst wenn sie nicht aus dem Dasein heraus vorstellbar sind.
Dagegen habe ich nichts. Allerdings sollte man die Erkenntnisse im Detail beschreiben und verstehen können, bevor man sie akzeptiert.

Pluto hat geschrieben:Warum kann man nicht auch ein Modell des Seins erstellen, und es mit der Realität der metaphysischen Realität vergleichen? .
Das macht die Philosophie/Theologie seit mindestens 3.000 Jahren.
[/quote] Mit welchem Ergebnis?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

closs
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#74 Re: Fragen an den (die) Experten: Ontologische Differenz

Beitrag von closs » Fr 9. Aug 2013, 12:53

Pluto hat geschrieben: Nein. Das ist ein Axiom, was du jederzeit durch das Aufzeigen von anderen Realitätsebenen widerlegen kannst.
Und einmal mehr haben wir die nächste Runde des Drehwurms beendet - denn:

Wie soll man das naturalistische Axiom mit Mitteln des Naturalismus widerlegen? - Im Grunde sagst Du: Beweise mir eine andere Realitätsebene als die naturalistische - unter der Voraussetzung, dass Du es mit Mitteln der naturalistischen Realitätsebene tust. :lol: - Das geht nicht - per definitionem.

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#75 Re: Fragen an den (die) Experten: Ontologische Differenz

Beitrag von Mimi » Fr 9. Aug 2013, 12:58

Pluto hat geschrieben:
Hi Mimi,
Wenn ich dich richtig verstehe, willst du mir sagen, dass ein Lattenzaun eigentlich ein Lochbrett ist?

Hallo Pluto,
Du meinst doch nicht etwa "Seiende Nicht-Seine im Holz???

Jetzt isses soweit.... schluchz......überfordert..... Bild ......zitter...!

Bin doch nur "Mimi" Bild

LG Bild
"Jedes menschliche Wunschbild,
das in die christliche Gemeinschaft mit eingebracht wird,
hindert die echte Gemeinschaft und muss zerbrochen werden,
damit die echte Gemeinschaft leben kann."
Dietrich Bonhoeffer

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#76 Re: Fragen an den (die) Experten: Ontologische Differenz

Beitrag von Pflanzenfreak » Fr 9. Aug 2013, 13:02

Mimi hat geschrieben:Jetzt isses soweit.... schluchz......überfordert.....
Ja, geht mir auch so. Ich bin auch nicht so schlau. Solln wir nen neuen Thread aufmachen, Strickmuster oder Kochrezepte oder so? :lol: :lol: :lol: :lol:

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#77 Re: Fragen an den (die) Experten: Ontologische Differenz

Beitrag von Mimi » Fr 9. Aug 2013, 13:20

@Pflanzenfreak:
Bild Hat das nicht auch etwas mit Mathe zu tun? Maschen zählen usw.?

(Bin dann mal weg, im Bett, hab' 20.30 Nachdienst)
LG :lol: :lol:
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#78 Re: Fragen an den (die) Experten: Ontologische Differenz

Beitrag von closs » Fr 9. Aug 2013, 13:25

Mimi hat geschrieben:Du meinst doch nicht etwa "Seiende Nicht-Seine im Holz???
Nein - die Seine ist in Paris - aber nicht in Berlin. - Insofern ist die Nicht-Seine in Berlin und die Nicht-Havel in Paris. - Das musst Du Dir so vorstellen, wie kein Eisbär, der an drei Eislöchern sitzt - oder umgekehrt drei Eisbären, die an keinem Eisloch sitzen. :smilie42:

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#79 Re: Fragen an den (die) Experten: Ontologische Differenz

Beitrag von ThomasM » Fr 9. Aug 2013, 13:26

Hallo closs
closs hat geschrieben: Wie soll man das naturalistische Axiom mit Mitteln des Naturalismus widerlegen? - Im Grunde sagst Du: Beweise mir eine andere Realitätsebene als die naturalistische - unter der Voraussetzung, dass Du es mit Mitteln der naturalistischen Realitätsebene tust. :lol: - Das geht nicht - per definitionem.
Wie wäre es, wenn man das naturalistische Axiom zum Widerspruch mit den Beobachtungen führt?

Ich meine: Wenn man annimmt, dass die naturalistische Realitätsebene die einzig existente ist, dann muss sich doch ALLES auf dieser Ebene definieren und erklären lassen, wirklich ALLES.

Auch Dinge wie Schönheit, Liebe, Visionen, Zufälle, Leben usw. usw.
Ich kenne niemanden, der ernsthaft behauptet, das sei möglich. Im Extremfall zieht man sich auf ein "das werden wir später können" zurück.

Ich gehe immer mit einem quantenmechanischen Beispiel hausieren.
Fange ein einzelnes radioaktives Atom ein (geht technisch)
Die wahrscheinlichkeit, dass es in den nächsten 5 Minuten zerfällt sei 10%.
Beantworte die folgende Frage: Zerfällt das Atom in den nächsten 5 Minuten?

Naturalistisch ist die Frage unbeantwortbar.
Was können wir daraus schließen?

Gruß
Thomas
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.

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Magdalena61
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#80 Re: Hes. 10

Beitrag von Magdalena61 » Fr 9. Aug 2013, 13:35

Pluto hat geschrieben:
Magdalena61 hat geschrieben:Du Armer. Jetzt hast du das echt gelesen?
Öhm ja. :oops:
:D
Science Fiction auf biblisch.
Woher soll ich das wissen?
Ich fand mich schon gut, dass ich es als späte Zugabe der Übersetzer identifizieren konnte.
Ja, das IST gut :thumbup: . Die Überschriften über den einzelnen Abschnitten der Kapitels sind nicht original, die sind in den verschiedenen Übersetzungen auch nicht alle identisch oder gar immer an derselben Stelle im Text.

Hes. 10 hatte ich ins Spiel gebracht, weil du gefragt hattest:
Pluto hat geschrieben:Warum sollten wir Gott nicht verstehen können?
Was genau an ihm sollte unseren Verstand überfordern?
Also, wenn die Cherubim schon so aussehen... :o :?:

...ein Gott, der Singular und Plural gleichzeitig ist... 1. Mose 1,26.... nicht an Zeit und Raum gebunden--

Hier gibt's wohl mehr als eine ontologische Differenz zu überwinden. Es sind mindestens zwei, wenn nicht noch mehr :idea: .
LG
God bless you all for what you all have done for me.

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