Thaddäus hat geschrieben: ↑Fr 29. Mär 2019, 22:45
PeB hat geschrieben: ↑Do 28. Mär 2019, 22:39
Nein, es ist gar nichts bestätigt. Finkelstein stellt eine These auf und begründet sie.
Ja, und was sollte er auch sonst tun?
Nichts anderes. Aber darum geht es.
Thaddäus hat geschrieben: ↑Fr 29. Mär 2019, 22:45
Meine Aussage oben war, dass Theologen über Kenntnisse in Archäologie verfügen sollten, weil die exegetische Befunde bestätigen oder widerlegen können.
Unter Umständen. Aber ich warne vor Schnellschüssen - in die eine wie andere Richtung.
Thaddäus hat geschrieben: ↑Fr 29. Mär 2019, 22:45
Und das beweist z.B. Silberman/Finkelsteins Buch. Wenn du mit deren Ergebnissen nicht übereinstimmst, dann ist das der ganz normale Betrieb von Wissenschaft. Die Diskussion sollten aber die Fachwissenschaftler untereinander führen. Ich übernehme jenes Ergebnis, welches am besten belegt ist.
Ich darf aber feststellen, dass du Finkelstein - ohne ihn zu kennen - glaubst, während du mir - den du auch nicht kennst - nicht glaubst. Daraus könnte man schließen, dass dein Zugang einseitig vorgefasst sein könnte.
Thaddäus hat geschrieben: ↑Fr 29. Mär 2019, 22:45
Falls das der Fall ist, dann sind die Stadtmauern Jerichos immer noch nicht durch Schofar-Hörner zum Einsturz gebracht worden. Oder etwa nicht?
Doch.
Aber mir geht es - wie ich geschrieben habe - darum zu verstehen, wie die Geschichte Zustande gekommen ist. Finkelstein behauptet sie sei frei erfunden, ich behaupte, sie geht auf historische Geschehnisse zurück. That`s it.
Thaddäus hat geschrieben: ↑Fr 29. Mär 2019, 22:45
Und ich nehme an, deine Anschten sind ideologiefrei ...
Erkläre mir doch mal, warum Finkelstein/Silbermans Ergebnisse ideologisch gefärbt sind, deine aber nicht?
Es gibt immer eine ideologische Ausrichtung. Auch ich habe eine; ich meine das auch ganz wertfrei. In meinem Fall ist das noch nicht einmal eine religiöse Ideologie, sondern eine, die sich aus der Kenntnis des Übergangs von Bronzezeit zu Eisenzeit ergibt. Wir haben nämlich flächendeckend - von Normitteleuropa bis Nordafrika und vom Rhein bis zu Euphrat - gegen Ende der Bronzezeit einen zivilisatorischen Zusammenbruch zu konstatieren, in dessen Zuge regelhaft Neusiedler in die Gebiete mit Machtvakuum einströmen. Insofern passt die israelitische Landnahme erstklassig in den Kontext der Zeit. Ähnliches beobachten wir allerorten. Denke nur an die Seevölker oder an Troja...
Thaddäus hat geschrieben: ↑Fr 29. Mär 2019, 22:45
1. Wenn du dich nicht mehr zu deinem Glauben bekennst, weil dich dann irgendwer für einen Deppen hält oder du um deine Karriere Angst hast, dann würde ich an deiner Stelle einmal überprüfen, welche Bedeutung dein Glaube für dich hat und ob du nicht vielleicht einfach einen bigotten, schwachen Glauben hast.
2. Ich verurteile gläubige Wissenschaftler nicht als Deppen, sondern ich werfe ihnen vor, den fundamentalen Widerspruch nicht zu erkennen, in den sie geraten, wenn sie einerseits Wissenschaftler sein wollen, die davon ausgehen MÜSSEN, dass die Naturgesetze und Methoden ihrer Arbeit nicht jederzeit obsolet werden können und gebrochen, immer dann, wenn das irgendeinem Gott grade gefällt; und ihrem kindlich-naiven Mirakel-Glauben, der genau diese Möglichkeit bekenntnishaft von ihnen einfordert.
1. Ich meine damit nicht mich selbst. Ich spreche damit an, warum in der Wissenschaft im Allgemeinen und in der Archäologie im Speziellen mehr und mehr Atheisten den Ton angeben. Weil gläubige Wissenschaftler auf Karrierehindernisse stoßen. Aber gleichzeitig wird durch die Dominanz von Atheisten in der Wissenschaft die ideologische Ausrichtung einseitig verstärkt.
2. Gott und Wissenschaft sind in meinen AUgen kein Widerspruch. Der Widerspruch wird von denen herbeigebetet, die Gott ablehnen.
Thaddäus hat geschrieben: ↑Fr 29. Mär 2019, 22:45
PeB hat geschrieben: ↑Do 28. Mär 2019, 22:39
Thaddäus hat geschrieben: ↑Do 28. Mär 2019, 20:09
Ich halte jeden Archäologen für schlecht, der auf dem Berge Ararat nach der Arche Noah sucht, der versucht den Bastkorb zu finden, in dem Moses ausgesetzt wurde, den heiligen Gral oder den Stall, in dem Jesus vermeintlich geboren wurde.
Und was ist mit dem Archäologen, der versucht nach der realen Grundlage für die Sintflutgeschichte zu forschen oder nach den zu Grunde liegenden Ereignissen forscht, die zur Bastkorbgeschichte führen oder der nach der Ursache für die Gralslegende und der Stallgeschichte spürt? Ist der auch aussätzig?
Solche Archäologen suchen offenkundig nicht nach der Arche Noah, Moses' Bastkorb, dem heiligen Gral oder dem Stall.
Nein, sie suchen nach den historischen Ursachen für biblische Erzählungen. So wie die Troja-Grabung sich beispielsweise auf die Illias bezieht oder wie die Archäologie der Völkerwanderungszeit beispielsweise auch Erzählungsstränge im Nibelungenlied erklären kann.
Ich versuche hier lediglich, die Bibel als fundamental wichtige Schriftquelle für den alten Orient wieder zu beleben. Die ideologisch-atheistische Forschung verzichtet hier auf eine einzigartige Quelle, wenn sie es - wie Finkelstein - nur darauf anlegt, die Aussagen zu widerlegen. Ich halte das für einen wissenschaftlichen Kapitalfehler.
Thaddäus hat geschrieben: ↑Fr 29. Mär 2019, 22:45
Offenbar hast du aber starke Ängste, dass andere über dein Leben bestimmen.
Echt? Das ist mir neu!
Im Gegenteil: wer mich kennt, beschreibt mich in der Regel als gelassenen, ruhenden Pol. Aber du wirst es vermutlich besser wissen.
Thaddäus hat geschrieben: ↑Fr 29. Mär 2019, 22:45
PeB hat geschrieben: ↑Do 28. Mär 2019, 22:39
Ich versuche mich sachlich mit dieser Schriftquelle auseinanderzusetzen und werde dafür schon angefeindet. Das ist wohl der Zeitgeist.
Nein, das ist nur deine besondere Empfindlichkeit, die aus einer gravierenden Unsicherheit erwächst.
Na dann...
Ich danke dir für die psychologische Fachberatung.