Ist Thologie Wissenschaft?

Philosophisches zum Nachdenken
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Lamarck
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#11 Re: Die Expansion des Universums

Beitrag von Lamarck » Do 4. Jul 2013, 14:02

Hi Hemul!

Hemul hat geschrieben: Nicht die Bibel sondern die Physik musste u. muss laufend den neuesten Thesen angepasst werden. Meine Güte, die Weltenformel nicht kennen sich aber über die Bibel auslassen, das lieb ich genauso wie Magenschmerzen. Solche Aussagen werfe ich sofort in den Ofen. :mrgreen:


Satz 6.54 aus Wittgensteins Tractatus logico-philosophicus hat als 'Wittgensteins Leiter' breite Rezeption erfahren:




6.54 Meine Sätze erläutern dadurch, daß sie der, welcher mich versteht, am Ende als unsinnig erkennt, wenn er durch sie – auf ihnen – über sie hinweggestiegen ist. (Er muß sozusagen die Leiter wegwerfen, nachdem er auf ihr hinaufgestiegen ist.)

Damit verläuft allgemeiner Erkenntnis über Stufen, die zurückgelassen werden, sobald neue Stufen erklimmt werden. Die zurückgelassenen Stufen sind zwar falsch, aber notwendig. Eine solche Stufe bildet auch die Bibel, die spätestens mit der Aufklärung obsolet wurde.

Merke: Wer ein Kamel reiten will, muss zunächst aufsitzen ... .




Cheers,

Lamarck
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„If you can’t stand algebra, keep out of evolutionary biology.” (John Maynard Smith)

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Demian
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#12 Re: Die Expansion des Universums

Beitrag von Demian » Do 4. Jul 2013, 14:09

Ungut wird es eben, wenn ein Theologie die dichterische Qualität hervor hebt und zugleich beansprucht die Bibel "über" die Weltliteratur zu stellen, als könnte man eine wirkliche Trennung zwischen Angelus Silesius, dem Hohelied der Liebe und meinetwegen Hafis machen, um irgendein illusorisches Besonderheitsmonopol der christlichen Schrift aufrecht zu erhalten ;)
Letztlich ist das Besondere der Bibel ihre Poesie - nicht mehr und nicht weniger.

Pluto hat geschrieben:Sagen wir so... Physik ist nun mal wesentlich stringenter als die Bibel. :angel:

Hemul
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#13 Re: Die Expansion des Universums

Beitrag von Hemul » Do 4. Jul 2013, 14:19

Pluto hat geschrieben: Die Bibel hingegen ist seit fast 1700 Jahren, mit all ihren Fehlern festgeschrieben.

Hi Pluto!
Mit welchen Fehlern? :roll: Experten ohne Scham nach vorne! :mrgreen:
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

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seeadler
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#14 Re: Die Expansion des Universums

Beitrag von seeadler » Do 4. Jul 2013, 14:45

Demian hat geschrieben:Letztlich ist das Besondere der Bibel ihre Poesie - nicht mehr und nicht weniger.

Und du bist sicher, dies beurteilen zu können? Deine kenntnisse, die Bibel betreffend müssen ja dann weit über den "normalen Gebrauch" hinaus gehen?!

Wenn nun das besondere die Poesie ist, ist dir bewusst, wie schwer sich manch Otto-Normal-Verbraucher damit tut, überhaupt Poesie zu erkennen. Darum, jemand der nach der Bibel greift sucht darin ganz sicher keine Poesie. Sie hat dies zwar auch zu bieten, aber das ist ja nun nicht das einzigste.

Seeadler

oder sagen wir mal so, um nicht hier schon wieder vom Thema weit abzutriften : Die Bibel ist in der Lage zu Begründen, warum es Materie, Raum und zeit gibt, und warum es eine Expansion des Universums gibt. Und das in einer weise, wozu du nicht einmal Wissenschaftler sein musst, um dies zu verstehen. Allerdings kann dein berufliches Wirken als Wissenschaftler durchaus verhindern, dies zu erkennen und zu verstehen - weil du da natürlich ganz andere Maßstäbe setzt.
Alles, was ich hier schreibe, verstehe ich lediglich als Gedanken und Anregungen, Inspirationen, keine Fakten! Wenn es mit tatsächlichen abgleichbaren Fakten übereinstimmt, dann zufällig.

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Demian
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#15 Re: Die Expansion des Universums

Beitrag von Demian » Do 4. Jul 2013, 14:56

Ja, kann ich ;)

seeadler hat geschrieben: Und du bist sicher, dies beurteilen zu können?

Das Wort spiegelt sich in jeder Poesie. Echte und tiefe Spiritualität ist nicht auf die Bibel beschränkt, sondern selbst ein unerschöpfliches "Mehr". Die christliche Wortspiritualität meint genau das. Wie könnte es anders sein?

Deine kenntnisse, die Bibel betreffend müssen ja dann weit über den "normalen Gebrauch" hinaus gehen?!

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#16 Re: Die Expansion des Universums

Beitrag von Pluto » Do 4. Jul 2013, 15:19

Hemul hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben: Die Bibel hingegen ist seit fast 1700 Jahren, mit all ihren Fehlern festgeschrieben.

Hi Pluto!
Mit welchen Fehlern? :roll: Experten ohne Scham nach vorne! :mrgreen:
Du willst Beispiele? Dann schau dir doch die Geschichten von Jesus' Geburt an. Lebte nun Herodes noch, oder hat er schon deie Radieschen von unten angestarrt? Wie war das mit dem Grab Jesu'? War es mit ein Stein verschlossen, oder ware es offen?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#17 Re: Die Expansion des Universums

Beitrag von Demian » Do 4. Jul 2013, 15:22

Das bestreite ich - Dichtung ist für mich etwas Urnatürliches.

seeadler hat geschrieben: Wenn nun das besondere die Poesie ist, ist dir bewusst, wie schwer sich manch Otto-Normal-Verbraucher damit tut, überhaupt Poesie zu erkennen.
Zuletzt geändert von Demian am Do 4. Jul 2013, 15:24, insgesamt 1-mal geändert.

ThomasM
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#18 Re: Die Expansion des Universums

Beitrag von ThomasM » Sa 6. Jul 2013, 20:45

Lamarck hat geschrieben: Hier der Physiker und Kabarettist Vince Ebert, den Unterschied zwischen Wissenschaft, Theologie und Esoterik erklärend - viel Spaß: :lol:
Schon lustig, aber schon ziemlich alt - und nicht korrekt.

Wissenschaft definiert sich u.a. durch methodisches Forschen siehe z.B. http://de.wikipedia.org/wiki/Wissenschaft. Das von Ebert so hervorgehobene "Nachschauen" hat in den Geisteswissenschaften oder den Rechtswissenschaften oder oder eine vollkommen andere Form und Bedeutung. In der Philosophie übrigens auch.
Für dich sollte es ein Schlag ins Gesicht sein, dass Philosophie und Theologie auf einer Stufe genannt werden.

Der Theologie wird ja oft den Status der Wissenschaft abgesprochen, weil ihr der Forschungsgegenstand fehle. Dasselbe gilt allerdings auch für die Philosophie.

Thomas
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.

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#19 Re: Die Expansion des Universums

Beitrag von seeadler » Sa 6. Jul 2013, 22:36

ThomasM hat geschrieben:Merke: Wenn dein Pferd tot ist, solltest du absteigen (alte Indianerweisheit)

Nicht alles, was ein anderer für tot erklärt, ist auch tatsächlich tot. Es ist alles eine Frage der Geduld und der Betrachtungsweise. Wir wir ja schon festgestellt haben, gehen wir ja auch in Glaubensdingen nicht konform. Und hier sehe ich wesentlich mehr Leben, als du!

Allerdings werde ich hier nichts mehr etwas investieren an Erklärunsgversuchen, da hast du wohl recht, denn wir soll ich jemanden Leben zeigen, der nur den Tod sieht. Es war ein Versuch, mehr nicht. Worauf man hier in diesem Forum wert legt, habe ich in den letzten Tagen sehr deutlich gelesen.

Und dass du dich nicht als gläubiger Mensch zu schade bist, dafür herzuhalten, wenn andere unseren Glauben regelrecht durch den Dreck ziehen, Gott und uns Gläubigen verhöhnen - ihnen dafür auch teilweise mehr Respekt zollst, als deinem Glaubensbruder.... kann ich irgendwie nicht wirklich nachvollziehen. ich hatte anfangs ein anderes Bild von dir.

Du verlangst zu viel von mir und allen anderen.
das meinst du nicht wirklich ernst?! Denn das, was hier andere von dir, von uns Gläubigen hier verlangen, ist weit mehr, als das, was ich hier anspreche. Du solltest irgendwann einmal wissen, wo du wirklich hingehörst - und dich nicht als Punchingball benutzen lassen.

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#20 Re: Die Expansion des Universums

Beitrag von Pluto » So 7. Jul 2013, 02:36

ThomasM hat geschrieben:Der Theologie wird ja oft den Status der Wissenschaft abgesprochen, weil ihr der Forschungsgegenstand fehle. Dasselbe gilt allerdings auch für die Philosophie.
Ich meine zwar auch, dass Theologie keine Wissenschaft ist, aber aus einem anderen Grund: Theologie darf nicht völlig ergebnisoffen erforscht werden. Das bezieht sich nicht nur auf die Frage nach der Exisenz Gotte, sondern auch auf viele der vermeintlich historischen Ereignisse in der Bibel; A&E, Noah, Abraham, der Grund für den Fall Jerichos oder der zentralen Geschichte des Pentateuch, der Exodus. Es fhlen die archäologischen Grundlagen die diese Ereignisse stützen.

Im Fall der Philosophie fehlt allerdings der Gegenstand der Forschung, denn es geht letztlich um Gedanken und Begriffe die sich der wissenschaftlichen Modellierung entziehen.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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