- Gott wird definiert als etwas, „worüber hinaus Größeres nicht gedacht werden kann“.
Das, worüber hinaus Größeres nicht gedacht werden kann, ist nur im Denken, aber nicht der Wirklichkeit.
Wenn das, worüber hinaus Größeres nicht gedacht werden kann, nur im Denken ist, so kann man es sich auch als wirklich seiend vorstellen.
Wenn man sich das, worüber hinaus Größeres nicht gedacht werden kann, als wirklich seiend vorstellt, denkt man es sich als größer, als wenn man es sich nur als in Gedanken seiend vorstellt.
Das, worüber hinaus Größeres nicht gedacht werden kann, ist etwas, über das hinaus etwas Größeres denkbar ist. Also ist Gott existent.
Der ontologische Gottesbeweis
#1 Der ontologische Gottesbeweis
Der ontologische Gottesbeweis stammt aus dem 11. Jahrhundert, von keinem geringeren als Anselm, Erzbischof von Canterbury.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.
#3 Re: Der ontologische Gottesbeweis
Die Existenz Gottes ist nur ein Abbild Gottes!
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#4 Re: Der ontologische Gottesbeweis
Eben.Janina hat geschrieben:Wo soll da ein Beweis sein?
Es sind zwei grundsätzliche Fehler enthalten:
1. Man muss bereits mit dem Anspruch in die Sache hineingehen, dass „das Denken“ mehr kann, als von der Realität ableitbar ist.
(die Begriffswahl à la „Grösser“ und „darüber hinaus“ sollte eigentlich selbst Philosophen als „eigenartig weltlich“ auffallen)
2. Es gibt keine Vorstellung von „Gott“. Niemand weiss, was „Gott“ sein soll.
Ich stelle ja ganz fleissig diese Frage, muss aber eine Niete nach der anderen ziehen.
Eine Grundlage für „weil ich es denken kann, muss es auch existieren“ liegt damit schlicht nicht vor.
#6 Re: Der ontologische Gottesbeweis
Eben. Ich kann mir auch einen Sack voll Gold denken, und habe immer noch keinen. Oder wenn einer noch sagt, wenigstens Gold existiert, dann stelle ich mir eine Flasche voll He2 vor. Das ganz auf Gott zu beziehen ist sowieso Blödsinn, weil 1. eine weltliche Existenzaussage eine empirische und keine deduktive Frage ist, und 2. Gott eine Persönliche Beziehung ist, nicht eine eine beschreibbare Entität. Oder wäre eine solche Beschreibung jemals gelungen?SilverBullet hat geschrieben:Eine Grundlage für „weil ich es denken kann, muss es auch existieren“ liegt damit schlicht nicht vor.
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#7 Re: Der ontologische Gottesbeweis
Das scheint mir die Kritik von „Kant“ zu sein.Janina hat geschrieben:Eben. Ich kann mir auch einen Sack voll Gold denken, und habe immer noch keinen.
Bestimmt entgegnen die „Gottesbeweisler“ dieser Argumentation, dass es bei „Gott“ ja um das „Prinzip der Perfektion“ gehen soll, also „muss“ die Steigerung von „Vorgestellt“ in „Existenz“ enden. Oder sie faseln irgendwas vom "reinen Gedanken".
Der Unterschied, der mir breit entgegenlacht, ist aber, dass man bei einem Sack voll Gold weiss, worum es gehen soll. Man kann ihn sich unter dem Arm, vorstellen – und zwar in einem Detaillierungsgrad, dass man am Schluss mit einem traurigen Hundeblick zugeben muss: „leider gibt es ihn nicht in der Realität“.
Beim Wort „Gott“ ziehen aber alle „Experten“ blank

Sollte einer davon mit dem „alten Mann auf der Wolke“ sein Glück versuchen (sprich: mit ein wenig Zusammenhängen) -> zack, trauriger Hundeblick

#8 Re: Der ontologische Gottesbeweis
In der klassischen Logik darf man nicht Begriffe mit den darunterliegenden Entitäten gleichsetzen. Respektiert man diese Grenzen nicht, ist alles beweisbar.SilverBullet hat geschrieben:Es sind zwei grundsätzliche Fehler enthalten:
1. Man muss bereits mit dem Anspruch in die Sache hineingehen, dass „das Denken“ mehr kann, als von der Realität ableitbar ist.
(die Begriffswahl à la „Grösser“ und „darüber hinaus“ sollte eigentlich selbst Philosophen als „eigenartig weltlich“ auffallen)
2. Es gibt keine Vorstellung von „Gott“. Niemand weiss, was „Gott“ sein soll.
Ich stelle ja ganz fleissig diese Frage, muss aber eine Niete nach der anderen ziehen.
Eine Grundlage für „weil ich es denken kann, muss es auch existieren“ liegt damit schlicht nicht vor.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.
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#9 Re: Der ontologische Gottesbeweis
Hallo Pluto,
das Problem liegt meiner Meinung nach darin, dass die erste Aussage, „nichts größeres vorstellbar“ im Verlauf als mit einem Mangel dargestellt wird. Wenn man sich dieses „nichts größeres vorstellbar“ von vorneherein auch als die Wirklichkeit umfassend vorstellt, gibt es auch keine Steigerung und somit keinen angeblichen Beweis.
Grüße,
Daniel.
das Problem liegt meiner Meinung nach darin, dass die erste Aussage, „nichts größeres vorstellbar“ im Verlauf als mit einem Mangel dargestellt wird. Wenn man sich dieses „nichts größeres vorstellbar“ von vorneherein auch als die Wirklichkeit umfassend vorstellt, gibt es auch keine Steigerung und somit keinen angeblichen Beweis.
Grüße,
Daniel.
Da der hiesige Admin willkürlich meine Beiträge löscht, lohnt es sich nicht hier noch mitzulesen bzw. sich mit Kommentaren einzubringen. Wünsche Euch alles Gute.
#10 Re: Der ontologische Gottesbeweis
Der blau markierte Satz ist unlogisch. Erst ist Größeres/Gott nicht denkbar, dann aber wieder doch. Eigentlich sagt Canterbury nur aus, dass die Größe Gottes unvorstellbar ist und damit aufgrund dessen existent.Pluto hat geschrieben:Der ontologische Gottesbeweis stammt aus dem 11. Jahrhundert, von keinem geringeren als Anselm, Erzbischof von Canterbury.
Wer erkennt den Logikfehler in diesem "Beweis"?
- Gott wird definiert als etwas, „worüber hinaus Größeres nicht gedacht werden kann“.
Das, worüber hinaus Größeres nicht gedacht werden kann, ist nur im Denken, aber nicht der Wirklichkeit.
Wenn das, worüber hinaus Größeres nicht gedacht werden kann, nur im Denken ist, so kann man es sich auch als wirklich seiend vorstellen.
Wenn man sich das, worüber hinaus Größeres nicht gedacht werden kann, als wirklich seiend vorstellt, denkt man es sich als größer, als wenn man es sich nur als in Gedanken seiend vorstellt.
Das, worüber hinaus Größeres nicht gedacht werden kann, ist etwas, über das hinaus etwas Größeres denkbar ist. Also ist Gott existent.