Christian41285 hat geschrieben:Hallo zusammen?
Wie sehen wir die Welt?
Wenn wir die welt sehen wie sie ist,?
Jeder sieht die Welt wieder anders!
Also was sehen wir??
Jeder sieht die Welt der eigenen Wahrnehmung. Das ist der Grund, weshalb in manchen spirituellen Lehren gesagt wird: „
die Welt, die Du siehst, ist ein Traum (oder gleicht ihm)“. So wie die Welt im Traumzustand, ist auch die Welt im Wachzustand eine Abfolge von Wahrnehmungsbildern. Die Welt, die wir sehen, ist letztlich vollkommen subjektiv, sie spiegelt die Gedanken, Gefühle, Ideen und Wünsche, die in unsrem Geist vorherrschen. Also was sehen wir? In gewissen Sinne eine
Projektion. Wir sehen die Welt, die wir sehen wollen. Beispielsweise müssen meine Gedanken über Dich, nicht das geringste mit Dir zu tun haben. Vielleicht bist Du ganz anders. Vielleicht sagt mein Denken über Dich mehr über mich aus, als über die Realität deiner Person. Oder bezogen auf die Welt: wenn Du eine sinnlose und gottlose Welt sehen willst, dann siehst Du sie; und wenn Du eine sinnreiche und göttliche Welt - als Schöpfung - sehen willst, dann siehst Du die
Wähle also mit Bedacht, wie Du dich selbst und die Welt sehen willst, denn Du wirst sie dann auch aus dieser Perspektive
erleben. Es macht für mein Lebensgefühl schon einen gewaltigen Unterschied ob ich im Sinne von Johannes 1,1 den Logos, ein schöpferisches Vernunftprinzip im Kosmos am Werk sehe (theistisch gesprochen: den allmächtigen Schöpfer, Baumeister und Erhalter aller Welten) welches allem Seienden Sinn und Richtung verleiht, oder nicht. Es macht einen Unterschied ob ich mit dem Bewusstsein lebe, dass ich ein Kind Gottes bin, mein Geist Teil von seinem GEIST, mein zeitliches Leben Teil von seinem ewigen Leben, darin geborgen und aufgehoben, oder nicht.
Jesus Christus spricht: Bittet, so wird euch gegeben; sucht, so werdet ihr finden; klopft an, so wird euch aufgetan. Mt 7,7
Im Grunde spricht er genau darüber: wer nicht sucht, kann auch nicht finden, weil der Geist nicht offen dafür ist, eine neue Sichtweise in Empfang zu nehmen. Du kannst nur die Wahrheit erkennen, die in der Reichweite dessen liegt, was Du in deiner Wahrnehmung zulässt. Ich denke, wenn Du diesem Prinzip folgst...
Ich sehe andere Sichtweisen als Erweiterung meines Horizonts!
... dann bist Du auf dem richtigen Weg. Du kannst wählen ob Du andere Sichtweisen als Problem siehst, weil sie deine eigenen Sichtweisen in Frage stellen (Konfliktmodell), oder als Chance, weil sie deinen Horizont erweitern (Dialogmodell). Bei Fundamentalisten (egal welcher Weltanschauung) ist es so, dass sie derart fixiert sind auf ihre eigenen Sichtweisen, dass sie zu einem echten Dialog gar nicht mehr imstande sind. Besonders problematisch wird das in einer global vernetzten, mehrdimensionalen Welt, in der wir immerzu mit anderen Sichtweisen konfrontiert werden.
In diesem Zusammenhang ist die Gewaltfreie Kommunikation erwähnenswert:
Die Gewaltfreie Kommunikation (GFK) ist ein Konzept, das von Marshall B. Rosenberg entwickelt wurde. Es soll Menschen ermöglichen, so miteinander umzugehen, dass der Kommunikationsfluss zu mehr Vertrauen und Freude am Leben führt. GFK kann in diesem Sinne sowohl bei der Kommunikation im Alltag als auch bei der friedlichen Konfliktlösung im persönlichen, beruflichen oder politischen Bereich hilfreich sein. Im Vordergrund steht nicht, andere Menschen zu einem bestimmten Handeln zu bewegen, sondern eine wertschätzende Beziehung zu entwickeln, die mehr Kooperation und gemeinsame Kreativität im Zusammenleben ermöglicht. Manchmal werden auch die Bezeichnungen „Einfühlsame Kommunikation“, „Verbindende Kommunikation“, „Sprache des Herzens“ oder „Giraffensprache“ verwendet.
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Gewaltf ... munikation
Ich denke, es kann nicht schaden, wenn man an den eigenen Skills im Bereich der Kommunikation arbeitet. Wahre Kommunikation basiert auf gegenseitiger Wertschätzung, sie geschieht mit dem Bewusstsein, dass Menschen unterschiedliche Mentalitäten besitzen, die im Laufe ihres Lebens gewachsen sind. Die Probleme beginnen, wenn das Ego-Männchen im Köpfelein meint, es müsste die eigene Mentalität anderen Menschen gegen ihren Willen überstülpen.
Beispielsweise habe ich immer wieder Christen erlebt, welche das Evangelium (was ja übersetzt frohe Botschaft heißt
) auf eine vollkommen freudlose Weise vortragen oder sogar zur Angst- und Drohbotschaft verkümmern lassen. Auf diese Weise kann die Kommunikation eigentlich nur scheitern. Da stimmen Form und Inhalt nicht überein. Da macht es Sinn, sich mal das Neue Testament genau anzuschauen und zu betrachten, wie Jesus kommunizierte. Denn er war ein Meister der gewaltfreien Kommunikation.