Michael Habecker


"Neben den großen Segnungen die uns die Moderne gebracht hat, wie die Menschenrechte, die Frauenbewegung und gewaltige technologische Fortschritte, gab es auch Fehlentwicklungen die wir zu korrigieren haben, wenn wir die Menschheitskrisen des 21ten Jahrhunderts bewältigen wollen. War die Aufklärung zu ihrem Beginn etwa um 1500 noch eine Bewegung, die Wissenschaftlichkeit, Emanzipation und Bewusstheit in alle Lebens- und Seinsbereiche bringen wollte, konzentrierte sich sie Aufmerksamkeit mit der Zeit zunehmend auf die naturwissenschaftliche Außenseite der Manifestation, und die Erforschung des Geistes oder der Innerlichkeit trat mehr und mehr in den Hintergrund, oder galt sogar als unwissenschaftlich[1].
Dies hat zur Konsequenz, dass in der Öffentlichkeit nur das als wirklich und real gilt, was äußerlich erkennbar und durch Messung beschreibbar ist, wohingegen der Bereich von Innerlichkeit irgendwo zwischen exotisch und esoterisch angesiedelt ist, aller geisteswissenschaftlichen Tradition zum Trotz. Wissenschaft wird heute vielfach gleichgesetzt mit Naturwissenschaft. Dies ist eine „moderne Katastrophe“, eine Einschränkung, die denjenigen, die den Menschen und die Welt wissenschaftlich verstehen wollen, lediglich das Äußerliche und quantitative zur Verfügung stellt.
Doch die Zukunft der Menschheit hängt nicht nur von unserem naturwissenschaftlichen Verstehen der Welt und des Menschen, sondern noch mehr vom geistigen Verstehen beider ab, von Intentionen, Hoffnungen, Ängsten und individueller und kollektiver innerlichen Entwicklung, um nur ein paar wenige Aspekte des „Weltinnenraums“[2] der Schöpfung zu beschreiben."
Quelle: http://integralesleben.org/if-home/if-i ... tualitaet/
...
Ausgehend von vier vermuteten Grunddimensionen aller Manifestation, dem Innerlichen und Äußerlichen, und dem Individuellen und Kollektiven, lassen sich vier voneinander unterschiedene, wenn auch miteinander zusammenhängende Daseinsbereiche differenzieren, die von Wilber so genannten „Vier Quadranten“:

Der Einfachheit halber kürzen wir die Quadranten wie folgt ab: OL = oben links, OR = oben rechts, UL = unten links, UR = oben rechts. Jeder Augenblick hat (mindestens) diese vier Aspekte, einen (bezogen auf einen Menschen)
*subjektiv innerlichen Aspekt als das, was ein Mensch in sich erlebt,
*einen kollektiv innerlichen Aspekt als das, was Menschen in Beziehung zueinander erleben,
*einen individuell äußerlichen Aspekt als die Physiologie und das Verhalten eines Menschen, und
*objektiv kollektiv äußerliche Aspekte als das systemische Eingebundensein dieses Menschen in Umwelt und Systeme.
Jeder dieser Bereiche kann für sich erforscht, entdeckt und weiter entwickelt werden.
[...]