Rupert Spira: Is the World an Illusion?

Philosophisches zum Nachdenken
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Demian
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#1 Rupert Spira: Is the World an Illusion?

Beitrag von Demian » Fr 15. Aug 2014, 10:18



Immer wieder haben weise Menschen gesagt, dass die Welt eine Illusion sei ... aber die Bedeutung dieses Gedankens wird häufig nicht verstanden ... denn gemeint ist, dass unsre Interpretation der Welt einseitig, fragmentiert oder illusionär ist, die beschränkten Vorstellungen, die der Verstand entwirft. Alle Weisheitslehren forschen darum nach der wahren Natur des Geistes und der Realität, um wirklich Glück und Frieden zu finden. Rupert Spira ist da sehr klar und direkt. ;)

Pluto
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#2 Re: Rupert Spira: Is the World an Illusion?

Beitrag von Pluto » Fr 15. Aug 2014, 11:09

Demian hat geschrieben:Immer wieder haben weise Menschen gesagt, dass die Welt eine Illusion sei ... aber die Bedeutung dieses Gedankens wird häufig nicht verstanden ...
Dies sind nichts Weiter als solipsistische Gedanken — für mich letztlich der Inbegriff einer falschen Philosophie.

Mag sein, dass außerhalb unseres Geistes nichts existiert, und alles nur ein Konstrukt unseres Gehirns ist. Wenn das so wäre, was ändert sich dann? Gar nichts! Abgesehen davon ist er ein verschwenderischer Gedanke; man würde meinen, er müsste schon längst Occams Rasiermesser zum Opfer gefallen sein.

Warum ist Solipsismus verschwenderisch? Damit er funktioniert, muss es etwas geben, dass unser Bewusstsein erzeugt (regt sich da der Schatten einer "Matrix"?). Aber wenn es dieses etwas gibt, müssen wir erklären wer oder was dieses Etwas geschaffen hat und warum, sonst ist er nichts weiter als ein gedachter "Himmelshaken" mit dem man nichts erreichen kann. Das einzige was Solipsismus tut, ist ein zusätzliches sinnloses Element der Komplexität einzuführen; ein Element das wir niemals erkennen, geschweige denn je nachweisen können.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

closs
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#3 Re: Rupert Spira: Is the World an Illusion?

Beitrag von closs » Fr 15. Aug 2014, 12:04

Pluto hat geschrieben:Mag sein, dass außerhalb unseres Geistes nichts existiert, und alles nur ein Konstrukt unseres Gehirns ist. Wenn das so wäre, was ändert sich dann?
Konstruktivistisch ändert sich gar nichts.

Pluto hat geschrieben:Warum ist Solipsismus verschwenderisch? Damit er funktioniert, muss es etwas geben, dass unser Bewusstsein erzeugt (regt sich da der Schatten einer "Matrix"?).
So ist es. - Wobei mir nicht klar ist, was Du unter "Matrix" verstehst.

Pluto hat geschrieben:Aber wenn es dieses etwas gibt, müssen wir erklären wer oder was dieses Etwas geschaffen hat und warum
Das ist ein Thema der Theologie.

Pluto hat geschrieben: Das einzige was Solipsismus tut, ist ein zusätzliches sinnloses Element der Komplexität einzuführen
Ob es sinnlos ist, wissen wir doch gar nicht. - Die Wahrheit/"Realität"/"das, was ist" sind der Maßstab, was sinnvoll und sinnlos ist.

Pluto hat geschrieben: ein Element das wir niemals erkennen, geschweige denn je nachweisen können.
Genau so ist es. - Das ist in etwa, was das AT, das NT und übrigens auch viele weise Menschen sagen.

Wie wäre es, wenn wir das Dasein konstruktivistisch beackern würden UND trotzdem wissen würden, dass dies lediglich eine pragmatische Arbeitsgrundlage für das ist, was wir wissen können. - Wäre damit nicht eine einvernehmliche Grenze zwischen Materialismus und Geist, "das, was des Kaisers, und "das, was Gottes ist", gezogen?

Wie wäre es weiterhin, wenn der Materialismus sich damit begnügen würde, sich konstruktivistisch und eben NICHT seins-philosophisch zu verstehen? - Dann wäre die Gegen-Anforderung an die geistigen Einrichtungen, sich nicht in konstruktivistisch/wissenschaftlich fassbare Bereiche einzumischen. - Allerdings: Das, was im Dasein ist, muss auch nach wie vor geistig interpretiert werden dürfen. - Ich fände das eine gute Regelung.

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Demian
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#4 Re: Rupert Spira: Is the World an Illusion?

Beitrag von Demian » Sa 16. Aug 2014, 02:44

Pluto hat geschrieben:Dies sind nichts Weiter als solipsistische Gedanken — für mich letztlich der Inbegriff einer falschen Philosophie.

Rupert Spira unterscheidet selbst in seinen Vorträgen zwischen Weisheit und Solipsismus, weil viele Menschen den Unterschied nicht verstehen. Seine Idee ist, dass Bewusstsein alles ist, die absolute Realität und das Gewahrsein allen Seins. D.h er meint gewiss nicht, dass sein persönliches Bewusstsein alles sei, er ist der Ansicht, dass Bewusstsein universal ist.

Mag sein, dass außerhalb unseres Geistes nichts existiert, und alles nur ein Konstrukt unseres Gehirns ist.

Spira vertritt die Auffassung, dass absolut alles – Körper, Geist und Welt – Erscheinungen in dem einen Bewusstsein sind. Dies ist für ihn die wahre Natur der Realität.
Zuletzt geändert von Demian am Sa 16. Aug 2014, 02:54, insgesamt 1-mal geändert.

Pluto
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#5 Re: Rupert Spira: Is the World an Illusion?

Beitrag von Pluto » Sa 16. Aug 2014, 02:51

Demian hat geschrieben:Rupert Spira unterscheidet selbst in seinen Vorträgen zwischen Weisheit und Solipsismus, weil viele Menschen den Unterschied nicht verstehen. Seine Idee ist, dass Bewusstsein alles ist, die absolute Realität und das Gewahrsein allen Seins. D.h er meint gewiss nicht, dass sein persönliches Bewusstsein alles sei, er ist der Ansicht, dass Bewusstsein universal ist.
Seine Meinung darf er ja haben, der Töpfer und Advaita Anhänger Rupert Spira.
Aber ich frage mich ob das nicht wieder ein Beispiel ist, für Jemand der sich außerhalb seines Kompetenzbereichs bewegt, und sich anmaßt die Weisheit mit Löffeln gegessen zu haben?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#6 Re: Rupert Spira: Is the World an Illusion?

Beitrag von Demian » Sa 16. Aug 2014, 03:14

Pluto hat geschrieben:Aber ich frage mich ob das nicht wieder ein Beispiel ist, für Jemand der sich außerhalb seines Kompetenzbereichs bewegt, und sich anmaßt die Weisheit mit Löffeln gegessen zu haben?

Kunst und die philosophische Vermittlung der Weisheitslehren sind sein "Kompetenzbereich".


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#7 Re: Rupert Spira: Is the World an Illusion?

Beitrag von Demian » Sa 16. Aug 2014, 03:36

pluto hat geschrieben:Das einzige was Solipsismus tut, ist ein zusätzliches sinnloses Element der Komplexität einzuführen; ein Element das wir niemals erkennen, geschweige denn je nachweisen können.

Die natürliche und einfache Erfahrung lehrt uns, dass jeder Erfahrung der Welt die Präsenz von Bewusstsein innewohnt. Ist darum nicht eher die Trennung von Bewusstsein und Realität eine sinnlose Abstraktion?

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#8 Re: Rupert Spira: Is the World an Illusion?

Beitrag von Scrypton » Sa 16. Aug 2014, 11:19

Demian hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Aber ich frage mich ob das nicht wieder ein Beispiel ist, für Jemand der sich außerhalb seines Kompetenzbereichs bewegt, und sich anmaßt die Weisheit mit Löffeln gegessen zu haben?
Kunst und die philosophische Vermittlung der Weisheitslehren sind sein "Kompetenzbereich".
Nun, das behauptet er jedenfalls um derartigen Nonsens von sich geben zu können.
Der eine oder andere blinde Naivling findet sich dann schon, der das glaubt und er seine Brötchen mit verdienen kann.

Du bist einer davon... :D

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#9 Re: Rupert Spira: Is the World an Illusion?

Beitrag von Pluto » Sa 16. Aug 2014, 12:27

Demian hat geschrieben:Kunst und die philosophische Vermittlung der Weisheitslehren sind sein "Kompetenzbereich".
Nein. Die Töpferei ist sein Fachgebiet. Wie sonst sollte man einen Menschen bezeichnen, der bei Wedgewood sein Praktikum absolvierte? (Die nach Meissen, wohl berühmteste Porzellanfabrik der Welt.)

Das ist seine Welt: (Schale von Rupert Spira)
Bild
[Quelle: Wikimedia commons]
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Rembremerding
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#10 Re: Rupert Spira: Is the World an Illusion?

Beitrag von Rembremerding » Sa 16. Aug 2014, 14:04

Sehr interessant, dass gerade die Fraktion der Ungläubigen von "Fachgebieten" spricht. Deren Fachgebiet ist natürlich universell.
So wissen sie u.a. als Ungläubige über den Glauben besser Bescheid, als die Gläubigen. So wissen sie über die Hl. Schrift besser Bescheid, als die sie Studierenden. So wissen sie über den für sie nicht existenten Gott besser Bescheid, als die Kinder dieses Gottes.
Ähnlich wie beim Fußball will über Glauben und Religion jeder mitreden und ist sofort Fachmann, der natürlich mehr Kenntnisse besitzt als jeder Fußballspieler, Trainer, Theologe, Gläubige oder Mystiker.

Zuckerbäcker mögen ein süsses Lebkuchenhaus bauen können, aber mit diesem Wissen werden sie kein Wohnhaus errichten. Bei einigen des Forumpersonals kommt klar zum Ausdruck, dass sie nicht mehr belehrbar sein wollen, sie zementierten bereits aus Angst vor dem Unkontrollierbaren ihren Horizont auf ihre begrenzte Aufnahmefähigkeit ein.
Im Grunde ist diese Einstellung das Ende, der Tod eines jeden Dialogs. Wenn die eigene Weltanschauung zur einzig geltenden wird und alles andere mit dieser Weltanschauung betrachtet und aufgrund der Inkompatibilität verworfen, dann werden viele Diskussionen, wie auch hier im Forum ersichtlich, bald zu Selbstgesprächen von Atheisten untereinander, die von dem Wissen und den Erfahrungen anderer gar nichts mehr hören wollen.

So ziehen sich auch hier im Forum immer mehr Gläubige aus den Diskussionen zurück, denn ihnen geht es nicht um einen Machtkampf zwischen der einen oder anderen Wahrheit. Sie kennen die Wahrheit.
Es ist wohl ein Merkmal des Atheismus, dass ihm das Staunen abhanden gekommen ist. Als Gläubiger ist das Staunen ein Teil des Lebenssinns, weshalb die Einöde und Beliebigkeit mancher Argumentationen von Ungläubigen so verdorrt erscheint.

Ich würde mir wünschen, dass Atheisten auch mal zuhören würden. Aber außer die übliche Häme und andere abwertenden Bemerkungen wird auf diesen Beitrag nichts weiteres folgen.
Dies musste ich mal schreiben, bevor dieses Forum vollends seines Namens ungerecht wird.

Und weil ich gerade dabei bin: Solcher Mist gehört normalerweise unverzüglich entsorgt:
Doch du oller Stümper solltest es können, mieße Kameltreiber wie du haben derartige Fähigkeiten.

Servus :wave:
Dieser katholische User ist hier dauerhaft inaktiv

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