Wie wirklich ist die Wirklichkeit?

Philosophisches zum Nachdenken
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Demian
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#1 Wie wirklich ist die Wirklichkeit?

Beitrag von Demian » Mi 6. Aug 2014, 05:04

Der Geist als Grundlage für die Materie (aus buddhistischer Sicht):

"Die Merkmale von Materie und Geist sind völlig entgegengesetzt. Somit können sie auch kein Ursache-Wirkungs-Verhältnis miteinander haben, denn Ursache und Wirkung müssen immer von der gleichen Art sein. Aus einem Reissamen kann auch nur Reis entstehen und nicht Gerste. Daraus folgt, dass entweder alles Materie sein muss oder alles Geist, damit überhaupt eine Verbindung zwischen ihnen stattfinden kann. Wenn alles Materie wäre (was die Materialisten glauben), würden die Merkmale für Geist, vor allem Erleben und Erkenntnis, nicht vorkommen. Weil wir aber die Dinge erleben, gibt es nur die zweite Möglichkeit: Der Geist muss die Grundlage für alles sein.
Aus Gewohnheit erscheint uns Materie als unterschiedlich vom Geist. Tatsächlich ist jedoch Materie nur eine Projektion unseres Geistes. Wir glauben, dass da etwas unabhängig existieren würde, was eigentlich das freie Spiel unseres Geistes ist. Wir halten gerade jetzt die Projektion des Tages für wirklich, und in der Nacht geben wir unseren Träumen dieselbe Wirklichkeit. Die Eindrücke im Spiegel des Geistes ändern sich die ganze Zeit. Da sie sich ändern, haben sie jedoch keine unabhängige Existenz."


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JackSparrow
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#2 Re: Wie wirklich ist die Wirklichkeit?

Beitrag von JackSparrow » Do 7. Aug 2014, 23:08

Demian hat geschrieben:Da sie sich ändern, haben sie jedoch keine unabhängige Existenz.
Der Geist ändert sich ebenfalls. Er hat also keine unabhängige Existenz. Amen.

Pluto
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#3 Re: Wie wirklich ist die Wirklichkeit?

Beitrag von Pluto » Do 7. Aug 2014, 23:39

Demian hat geschrieben:Der Geist als Grundlage für die Materie (aus buddhistischer Sicht):

"Die Merkmale von Materie und Geist sind völlig entgegengesetzt. Somit können sie auch kein Ursache-Wirkungs-Verhältnis miteinander haben, denn Ursache und Wirkung müssen immer von der gleichen Art sein.[/i
Wer sagt, dass die Merkmale entgegensetzt sind?
Wer sagt, dass Ursache und Wirkung von der gleichen Art sein müssen?
Nehme an, ich schieb mein Fahrad: Ich gehe, während das Fahrrad rollt.


Warum könnte nicht Geist nicht aus einem besonderen Zustand von Materie entstehen?

Aus einem Reissamen kann auch nur Reis entstehen und nicht Gerste.
Analogien sind keine Belege.

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Demian
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#4 Re: Wie wirklich ist die Wirklichkeit?

Beitrag von Demian » Fr 8. Aug 2014, 16:16

JackSparrow hat geschrieben:
Demian hat geschrieben:Da sie sich ändern, haben sie jedoch keine unabhängige Existenz.
Der Geist ändert sich ebenfalls. Er hat also keine unabhängige Existenz. Amen.

Die Eindrücke im Spiegel des Geistes, ja.

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Scrypton
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#5 Re: Wie wirklich ist die Wirklichkeit?

Beitrag von Scrypton » Mi 13. Aug 2014, 14:18

Demian hat geschrieben:Die Merkmale von Materie und Geist sind völlig entgegengesetzt.
Willkürliche, frei erfundene Behauptung; somit nicht relevant.

Demian hat geschrieben:denn Ursache und Wirkung müssen immer von der gleichen Art sein.
Diese Aussage ist nur nur frei erfunden und willkürlich, sondern auch nachweislich falsch und somit ebenfalls nicht relevant.

Demian hat geschrieben:Daraus folgt, dass entweder alles Materie sein muss oder alles Geist
Nun... aus unsinnige Aussagen/Behauptungen eines verwirrten Demians entstehen zwangsläufig unsinnige Sichtweisen...

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Demian
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#6 Re: Wie wirklich ist die Wirklichkeit?

Beitrag von Demian » Mi 13. Aug 2014, 19:23

Darkside hat geschrieben:
Demian hat geschrieben:Daraus folgt, dass entweder alles Materie sein muss oder alles Geist
Nun... aus unsinnige Aussagen/Behauptungen eines verwirrten Demians entstehen zwangsläufig unsinnige Sichtweisen...

*Erstens: Wenn Du nicht sachlich argumentieren kannst, disqualifizierst Du dich bereits selbst. *Zweitens: nicht ich habe diesen Artikel geschrieben, ich habe ihn lediglich zur Diskussion gestellt. *Drittens: die Aussage, dass entweder alles Geist oder Materie sei, ist die typische Diskussion zwischen Materialisten und Idealisten, die bis heute offensichtlich nicht beendet ist.
Wenn Du alle anderen Aussagen, Sichtweisen und Vorstellungen für unsinnig erachtest, sobald sie nicht mit deinen Aussagen, Sichtweisen und Vorstellungen übereinstimmen, dann bist Du weit entfernt von einer wissenschaftlichen Geisteshaltung, denn dann machst Du einen religiösen Glauben daraus.

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#7 Re: Wie wirklich ist die Wirklichkeit?

Beitrag von Pluto » Mi 13. Aug 2014, 19:44

Demian hat geschrieben:die Aussage, dass entweder alles Geist oder Materie sei...
Weil wir aber die Dinge erleben, gibt es nur die zweite Möglichkeit: Der Geist muss die Grundlage für alles sein.
Dieses Geschwätz, von wegen alles sei Geist nervt mich, weil es sich gegen alle Beobachtungen der Natur stemmt.
Solche Aussagen, selbst wenn sie mit viel Armgefuchtel im Brustton der Überzeugung gemacht werden, machen die inhaltlichen Behauptungen nicht wahrer, sondern nur dümmer.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

closs
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#8 Re: Wie wirklich ist die Wirklichkeit?

Beitrag von closs » Mi 13. Aug 2014, 20:17

Pluto hat geschrieben:Dieses Geschwätz, von wegen alles sei Geist nervt mich, weil es sich gegen alle Beobachtungen der Natur stemmt.
Eigentlich ist die Sache ausdiskutiert und wahrscheinlich nicht lösbar.

Wenn Materie Folge von Geist ist, ist Materie eine Ableitung, also ein Untergeordnetes, zu Geist. - Wenn Geist Folge von Materie ist, ist es umgekehrt.

Falsifizieren lassen sich beide Versionen ohnehin nicht. - Geist kann man nicht falsifizieren, weil er nicht randomisierbar ist - wie will man nur persönlich Wahrnehmbares randomisieren? - Natur lässt sich nicht falsifizieren, weil sie zu den "res externa" gehört - da hatte Descartes wirklich recht.

Warum hat sich dann Descartes so intensiv mit Naturwissenschaft beschäftigt? Weil er an die Existenz von "res externa" geglaubt hat - zurecht, wie ich meine. - Und das führt nun dazu, dass man geistige Dinge innerhalb der Geisteswissenschaften immer noch nicht falsifizieren kann, jedoch Natur innerhalb der Naturwissenschaften sehr wohl falsifizieren kann.

Das heisst: Auf Meta-Ebene ("Cogito") ist außer dem "Ich" NICHTS falsifizierbar - auf zweiter Ebene, also interner Ebene, sind Dinge der Natur falsifizierbar. - Diese beiden Ebenen scheinen immer wieder verwechselt zu werden.

Warum macht man es nicht so wie Popper? - Er steigt erst NACH den ontologischen Grundsatzfragen, also NACH den grundlegenden Fragen nach Sein und Nicht-Sein, ein, indem er die im Alltagsverstand selbstverständliche Überzeugung, dass es das Dasein wirklich gibt, übernimmt und somit unmittelbar auf der sekundären Ebene einsteigen kann. - Er hält sich also NICHT mit Fragen nach "res cogitans" und "res externa" auf, weil ihn diese Fragen nicht interessieren - er will ein wissenschaftliches Handwerkszeug anbieten, aber keine Philosophie das Wesen des Seins betreffend - das wäre eine ganz andere Fragestellung.

Das Problem ist aber nun, dass Poppers Handwerkszeug auf einen ontologischen Range hochgehievt wird, wo es gar nichts zu suchen hat. - Und dann kann man plötzlich "Seins-Philosophie" und "Handwerks-Philosophie" nicht mehr unterscheiden.

Von Heinrich Heine gibt es ein Zitat über Kant (das ich jetzt nicht finde), in dem er so in etwa sagt: 'Kant habe die "Kritik der reinen Vernunft" geschrieben, um alles auseinanderzunehmen. Dann habe er seinen Diener Lampe gesehen und die "Kritik der praktischen Vernunft" geschrieben, damit dieser etwas Festes in der Hand habe und nicht depressiv werde". - So ähnlich verstehe ich Popper auch, der dem Dasein, egal ob es aus Materie oder Geist kommt, eine handfeste Methodik hinterlässt - damit die Wissenschaft eine Arbeitsgrundlage hat und sich den Kopf nicht über Grundsatzfragen des Seins zermartern muss.

Würde man diese Unterscheidung verstehen, gäbe es keinen Streit.

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#9 Re: Wie wirklich ist die Wirklichkeit?

Beitrag von Scrypton » Mi 13. Aug 2014, 20:54

Demian hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:
Demian hat geschrieben:Daraus folgt, dass entweder alles Materie sein muss oder alles Geist
Nun... aus unsinnige Aussagen/Behauptungen eines verwirrten Demians entstehen zwangsläufig unsinnige Sichtweisen...
Erstens: Wenn Du nicht sachlich argumentieren kannst, disqualifizierst Du dich bereits selbst.
1. Wenn du nur unsinnige Behauptungen in den Raum wirfst, die auch leicht zu widerlegen sind (was auch geschehen ist, du jedoch darauf nicht eingingst ;)) dann hast doch bereits DU dich disqualifiziert, ehe das Thema deinerseits in die Welt gesetzt wurde. ^_-

Demian hat geschrieben:Zweitens: nicht ich habe diesen Artikel geschrieben, ich habe ihn lediglich zur Diskussion gestellt.
Eben.
Das macht den Inhalt des Beitrags in Summe nicht richtiger.

Demian hat geschrieben:Drittens: die Aussage, dass entweder alles Geist oder Materie sei
Moment:
Diese Aussage steht erstmal nicht zur Debatte; erstmal müsste geklärt werden, ob es "Geist" gibt!

Dessen Existenz nur zu Behaupten reicht nicht.

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#10 Re: Wie wirklich ist die Wirklichkeit?

Beitrag von Demian » Mi 13. Aug 2014, 21:00

Pluto hat geschrieben:Dieses Geschwätz, von wegen alles sei Geist nervt mich,

Ich betreibe kein Geschwätz, ich stelle Fragen. Das ist die Basis der Wissenschaft. Ob Dir persönlich etwas gefällt oder nicht, ist vollkommen uninteressant. Entscheidend ist die Wahrheit.

...weil es sich gegen alle Beobachtungen der Natur stemmt.

So scheint es zu sein, wenn wir die Wirklichkeit auf die materialistische Perspektive begrenzen.

Solche Aussagen, selbst wenn sie mit viel Armgefuchtel im Brustton der Überzeugung gemacht werden, machen die inhaltlichen Behauptungen nicht wahrer, sondern nur dümmer.

An deiner emotionalen Reaktion kann man sehr gut sehen, dass Du deine Weltanschauung verteidigst. Absolut jede Weltanschauung kann hinterfragt werden.

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