Novalis hat geschrieben:
Die grundsätzliche Aussage ist: einzelne Perspektiven, Methoden und Paradigmen sind Teil einer größeren Wahrheit (â€true but partialâ€) und niemals selbst die ganze Wahrheit. Ein metaphysisches Weltbild definiert einen übergeordneten Erklärungsrahmen, in dem alle Bereiche berücksichtigt werden (deswegen ist sie auch so wichtig)
Ich denke, wir müssen uns da zuerst auf Begriffe einigen.
Methoden ist der Sammelbegriff des methodischen Vorgehens. Methoden gibt es viele, in der Regel dient eine Methode dazu, die Daten / Ideen/ Dinge zu sortieren, zu ordnen, eine Perspektive zu entwickeln. So wie eben auch deine Methode der 4 Standpunkte.
Der Defizit deiner 4 Standpunkte ist, dass wir zwar einen Blickwinkel definieren, wie wir etwas betrachten wollen, aber das ist zunächst einmal eine statische Methode. Statische Methoden sind gut, um eine Übersicht über komplexe Phänomene zu bekommen.
Was bei deiner Methode fehlt ist die Definition der Art und Weise, wie du Schlussfolgerungen ziehen willst. Das ist gerade bei den Webseiten, die du zitierst, besonders schlecht, denn dort werden Schlussfolgerungen gezogen, ohne dass gesagt wird, wie man dazu kommt. Das tut man oft nur, wenn man arglose Leser in die Irre führen will, nach dem Motto "selber denken unerwünscht". Nimm dir hier ein Beispiel an der Mathematik, wo es offen definierte Regeln zum Weiterdenken gibt, wie Induktion oder das Prinzip vom ausgeschlossenen Dritten.
Paradigmen sind Voraussetzungen, Grundannahmen, man kann auch Axiome dazu sagen. Hier wäre also zu fragen, welche Paradigmen du für das Verhältnis der Methaphysik mit der Wissenschaft annimmst? Wie sehen die aus? Wie verbinden sie die beiden Seiten? Was folgt daraus?
Wenn Metaphysik der übergeordnete Rahmen ist, wie sieht er aus? Wodurch definiert er sich? Was kann er, was Wissenschaft nicht kann? Wie kommen wir von der Metaphysik zur Wissenschaft?
Es sind dieselben Fragen, die ich auch closs gestellt habe. Bei ihm in Bezug auf seines Gottesbildes, bei dir - nun du hast es ja noch nicht formuliert.
Novalis hat geschrieben:
Das können wir mit diesen drei Fragen formulieren:
a) welche Erkenntnisgröße jede der Methoden hat (was sie erkennen kann)?
b) welche Erkenntnisgrenzen jede der Methoden hat (was sie nicht erkennen kann)?
c) wie alle Methoden zusammen hängen und zusammen wirken, um das Wesen und die Dimensionen und Aspekte von Wirklichkeit zu beschreiben?
Und?
Wie sehen deine Antworten in Bezug auf unser Thema aus?
Gruß
Thomas
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.