Das klingt so vorwurfsvoll; so als wolltest du damit sagen, dass Reduktionismus etwas schlechtes sei.closs hat geschrieben:Sie beobachtet aber ausschließlich Einzelfälle (was ja gleichzeitig ihre Stärke ist).Pluto hat geschrieben: Empirie ist von sich aus nicht reduktionistisch (atomistisch). Sie bobachtet nur.
Das ist ein Irrtum.
Es kling tso als wolltest du sagen, "Ich kann doch die Schönheit einer Blume wahrnehmen und mich darüber freuen. Aber die Wissenschaftler wollen immer alles ausenander nehmen, und machen aus dieser Schönheit etwas langweiliges".closs hat geschrieben:Letztlich ist in diesem Sinne Naturwissenschaft immer induktiv und Geisteswissenschaft immer deduktiv - WENN man Geist als transzendente Größe versteht. - Tut man das NICHT, ist alles gleich: Dann verzichtet man zwar auf Seins-Bereiche, aber das, was übrig bleibt, lässt sich in Deinem Sinne methodisch verarbeiten. - Das scheint in etwa der Status Quo des 21. jh. zu sein.
Da muss ich widersprechen, denn die Schönheit einer Blume ist einem Wissenschaftler zunächst mal genauso zugänglich wie anderen Menschen auch. Gleichzeitig erkennt aber der Wissenschaftler viel mehr in dieser Blume. Zum Beispiel stellt er sich die Zellen darin vor, die komplizierten Vorgänge und Abläufe in der Blüte, die den Duft erzeugen. Es gibt eben mehr als die Schönheit auf der Ebene von Zentimetern, es gibt auch Schönheit in kleineren Dimensionen, in der inneren Struktur und in den Prozessen die darin ablaufen. Die Tatsache, dass die Farbenpracht der Blumen entstanden ist um Insekten anzuziehen, bedeutet, dass Insekten diese Farben erkennen können. Das führt zur nächsten Frage: haben niedere Lebensformen ebenfalls einen Sinn für Ästhetik? Warum ist eine Blume überhaupt ästhetisch? Plötzlich entstehen viele weitere interessante Fragen, die die Wissenschaft uns erklären hilft, und so die Ehrfurcht für, und das Mysterium um die Blume nur steigern, nicht mindern.
Wie leicht zu erkennen ist, fügt Wissenschaft stets etwas hinzu; ich sehe nicht, wie sie der Schönheit einer Blume etwas wegnimmt.