Wie wirklich ist die Wirklichkeit?

Philosophisches zum Nachdenken
closs
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#91 Re: Wie wirklich ist die Wirklichkeit?

Beitrag von closs » Sa 16. Aug 2014, 22:08

Pluto hat geschrieben:Wer sich in Daseinsfragen behaupten will, braucht den festen Stand im Materiellen.
Der ist ja da - nur aus spiritueller Sicht schwer erklärbar, weil Geisteswissenschaftler nicht Naturwissenschaftler sind. - Deshalb die Anregung "Think Tank" - was aber dann doch wieder keinen Sinn macht, wenn die beteiligten Naturwissenschaftler persönlich nicht geistig orientiert sind. - Da müssen beide Seiten die jeweils andere kapiert haben - da sehe ich das größte Problem.

Pluto hat geschrieben:dann schafft das der kritiche Rationlismus viel besser
In den Bereichen, für die er sich zuständig fühlt. - Im geistigen Sinne ist Eigen-Bewusstsein jedoch überwiegend spiritueller Natur - da ist es nicht damit getan, dass man sich im Spiegel erkennt.

Pluto hat geschrieben:Da kommt mir wieder der Spatz in der Hand in den Sinn.
Stimmt. - Lieber eine Stumme im Bett als eine Taube auf dem Dach.

Pluto hat geschrieben: Nach welchen Regeln willst du denn sonts vorgehen?
Hermeneutik - aber darunter versteht man sehr Unterschiedliches.

Im in unserem Department gelehrten Sinn ist es das Ingang-Setzen des "Hermeneutischen Zirkels" ("Spirale"), der je nach neuen Erkenntnissen auch zur Zielkontrolle führt. - Das macht Naturwissenschaft eigentlich auch - der Unterschied: Bei der Hermeneutik spielen auch persönliche Erfahrungen eine Rolle, da sie nicht nur nach außen, sondern auch nach innen gilt (für die eigene Erkenntnis-Entwicklung).

Hilfreich wäre ebenso, wenn man den Begriff "intersubjektiv" im Sinne der wiki-Definition handhaben würde: "Intersubjektivität (von lat. inter: zwischen und Subjekt: Person, Akteur usw.) geht davon aus, dass ein (komplexerer) Sachverhalt für mehrere Betrachter gleichermaßen erkennbar und nachvollziehbar ist: man ist sich beispielsweise darüber einig, wie man etwas wahrnimmt, wie man es einordnet oder was es bedeutet". - Würde man diese intersubjektiven Erfahrungen im hermeneutischen Prozess (zumindest auf Arbeitsebene) als "Beleg" akzeptieren, wäre auch viel geholfen.

Pluto hat geschrieben:Spirituelle Beliebigkeit ist beileibe keine Aternative.
Spiritualität ist nie beliebig - im Gegenteil. - Lies mal die Werke von "Meister Eckart" im Spätmittelalter - Du wirst kaum etwas intellektuell Ausgefeilteres finden - oder auch Kant, der ja in seiner Eigenschaft als Meta-Physiker aufgeklärt schreibt.

Pluto hat geschrieben: Aber von einer solchen Intersubjektivität ist die Spiritualität weit entfernt.
Im Sinne der wiki-Definition passt es eigentlich wie die Faust aufs Auge.

Pluto hat geschrieben:Genau gleich sind solche Erfahrung nie.
Das hat zwei Gründe - einen a) lässlichen und einen b)schlimmen.

ad a) Jeder Mensch ist auf dem Weg zu der EINEN Erkenntnis (1.Kor. 13,12) auf verschiedenen Levels, die aufhebbar sind, weil sie auf dem richtigen Weg sind (auch hier hat dialektische Aufhebung ihren Platz). - Dazu kommt, dass es verschiedene Couleurs für dasselbe gibt - das kann auch mit der kulturellen Herkunft zusammenhängen - Beispiel:

In Kasachstan hatte ich einige Zeit guten Zugang zu interessanten Menschen, die sich im Rahmen ihrer nationalen Selbstfindung im Kontext der Weltkulturen einordnene wollten. - Diese Menschen gehören den Turkvölkern an, sind meistens (säkularisierte) Moslems, stecken kulturell zwischen Osten (China ist Nachbar/Mongolei gerade mal 20 km weg) und Westen = Europa (Kaspisches Meer gegenüber Wolgograd) - und verstehen Bach, Chopin und Schubert genauso wie wir (con variazione). - Und: Sie sind prinzipiell genauso (tatsächlich mehr) wie der Westen transzendenzfähig (was sonst?) - und verstehen Goethes "Faust" als das, was er ist: "Zwei Seelen wohnen, ach, in meiner Brust" - Dasein/Sein.

Mit diesen Menschen konnte man um Längen einvernehmlicher über den Gehalt (!!) von Bach, Faust, Shakespeare, Bibel (obwohl sie selbst Moslems waren), etc. sprechen als das bei uns möglich ist, weil diese Leute einfach (noch) "näher dran" sind an den spirituellen Wurzeln menschlicher Existenz. - Da wurde NICHT gefragt: "Kannst Du nachweisen, dass Bach das so meint". - Da wurde spirituell nachempfunden (weil diese Befähigung - noch - da ist), ob Bach es so meinen könnte.

Mit anderen Worten: Es gibt viele Varianten innerhalb des geistigen Korridors, der zur Wahrheit hinweist.

ad b) Es gibt aus meiner Sicht in der Tat extrem viel Aberglauben INNERHALB des Christentums. - Manchmal ist man sich sicher, manchmal könnte es eine Couleur sein, die man nicht versteht. - Dies zu speichern und mitzuschleppen und mit der Zeit anzunehmen oder auszusondern, gehört ebenfalls zum hermeneutischen Prozess. - Allerdings ist manches derart krass, dass man es NICHT mitschleppt. - Unterscheidung der Geister - muss man durch.

Pluto hat geschrieben:Die Arbeitsweise der Synapsen ist wie ein Schalter: zu oder offen
Danke für die Zeichnung. :Herz: -
Pluto hat geschrieben:wenn ich die Hirnakrobatik von Geistlichen beobachte
Ja - eben. - Und jetzt rechne mal durch, wieviele Kombinationen bei 100 Billionen Synapsen möglich sind (offen - offen - zu ---/offen - zu - zu ....). - Das ist doch eine expotential höhere Anzahl als die 100 Bio.

Pluto hat geschrieben: Langzeiterinnerungen entstehen durch das Wachstum und die Konditionerung von Synapsen
OK - und das KÖNNTE (ich weiss es nicht) in unserem Fall dazu führen, dass Du plötzlich feuernde Synapsen-Kombinationen (die vorher icht möglich waren) hast, die für spirituelles Erleben zuständig sind.

Pluto hat geschrieben:Mein Rat: Vergiss es.
Nichts leichter als das. - Nur sag' das mal den Betroffenen - auch da wirst Du intersubjektive Erfahrungen erwarten dürfen.

Nochmal zu "Intersubjektivität": WENN es intersubjektive Erfahrungen gibt, die mit optischen Reizen zu tun haben, fändest Du es zurecht lächerlich, wenn man Intersubjektivität damit falsifizieren wollte, indem man Blinde unter die Probanden mischt. - Genau das könnte aber auch bei geistigen Dingen so sein - mit anderen Worten: Wenn wir über Intersubjektivität in geistigen Dingen spricht, darf man nicht überzeugte Materialisten unter die Probanden mischen.

Pluto hat geschrieben:An der Empirie führt kein Weg vorbei.
Die "Empirie" (von gr. εμπειρία empeiría ‚Erfahrung, Erfahrungswissen‘) der geistigen Welt ist der Alltag - empirisch im naturwissenschaftlichen Sinne kann man NICHT arbeiten, weil es (wahrscheinlich) unmöglich ist, vernünftige randomisierte Tests zu machen.

Pluto hat geschrieben:wenn ich die Hirnakrobatik von Geistlichen beobachte
Diese Hirnakrobatik entsteht eigentlich nur, wenn man Holistisches (also Einfaches) atomistisch darstellen will/muss: a) in der Theologie und b) Agnostikern gegenüber. - Unter geistigen Menschen, wenn es um WIRKLICH wichtige Themen geht, geht es sehr einfach zu.

Pluto hat geschrieben:Meinst du wirklich, ich will den Geist der Materie unterordnen?
Wie willst Du den Geist der Materie NICHT unterordnen, wenn Du gleichzeitig meinst, der Urgrund des Geistes sei Materie?

Pluto hat geschrieben:Das ist eine klare Folge des anthropischen Prinzips.
Das gilt doch auch für transzendente Dinge: "Und wär das Aug nicht sonnenhaft, es könnt die Sonne nicht erkennen" (Goethe). - Im Grunde sagt das AP nichts anderes als Descartes mit seinem "Cogito ergo sum" - "res cogitans" (das Beobachtend/das Subjekt) - "res extensa" (das Beobachtete/das Objekt).

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#92 Re: Wie wirklich ist die Wirklichkeit?

Beitrag von Pluto » So 17. Aug 2014, 12:16

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:dann schafft das der kritische Rationalismus viel besser
In den Bereichen, für die er sich zuständig fühlt. - Im geistigen Sinne ist Eigen-Bewusstsein jedoch überwiegend spiritueller Natur - da ist es nicht damit getan, dass man sich im Spiegel erkennt.
Mit diesem Mini-Beispiel verniedlichst du die eigentliche Problematik — dass Spiritualität nicht Ergebnisoffen arbeitet.
closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben: Nach welchen Regeln willst du denn sonst vorgehen?
Hermeneutik -
Welche Regeln der Hermeneutik gibt es denn?
closs hat geschrieben:Das macht Naturwissenschaft eigentlich auch - der Unterschied: Bei der Hermeneutik spielen auch persönliche Erfahrungen eine Rolle, da sie nicht nur nach außen, sondern auch nach innen gilt (für die eigene Erkenntnis-Entwicklung).
Genau das ist doch das große Problem. Erfahrungen sind in der Regel nicht objektiv und deshalb aus einer kritischen Untersuchung auszuschließen.

closs hat geschrieben:Hilfreich wäre ebenso, wenn man den Begriff "intersubjektiv" im Sinne der wiki-Definition handhaben würde: "Intersubjektivität (von lat. inter: zwischen und Subjekt: Person, Akteur usw.) geht davon aus, dass ein (komplexerer) Sachverhalt für mehrere Betrachter gleichermaßen erkennbar und nachvollziehbar ist: man ist sich beispielsweise darüber einig, wie man etwas wahrnimmt, wie man es einordnet oder was es bedeutet". - Würde man diese intersubjektiven Erfahrungen im hermeneutischen Prozess (zumindest auf Arbeitsebene) als "Beleg" akzeptieren, wäre auch viel geholfen.
Intersubjektivität ist aber nicht das einzige Kriterium. Spiritualität unterliegt nicht nur dem Zeitgeist, sondern kommt auch neimals zu exkt gleichen Schlussfolgerungen. Das erkennt man schon an der unterschiedlichen Interpretation von Musik oder einem Sonnenuntergang.

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Spirituelle Beliebigkeit ist beileibe keine Aternative.
Spiritualität ist nie beliebig - im Gegenteil. - Lies mal die Werke von "Meister Eckart" im Spätmittelalter -
und vergleiche das mit Spinozas ebenfalls geistigen Erkenntnissen — er arbeitete mit dem gleichen Wissen...
Da braucht man gar nicht weiter reden.
closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben: Langzeiterinnerungen entstehen durch das Wachstum und die Konditionierung von Synapsen
OK - und das KÖNNTE (ich weiss es nicht) in unserem Fall dazu führen, dass Du plötzlich feuernde Synapsen-Kombinationen (die vorher nicht möglich waren) hast, die für spirituelles Erleben zuständig sind.
Bei meiner Skepsis wohl kaum... :P
closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Mein Rat: Vergiss es.
Nichts leichter als das. - Nur sag' das mal den Betroffenen - auch da wirst Du intersubjektive Erfahrungen erwarten dürfen.
Ich glaube du missverstehst (vielleicht absichtlich) den Sinn von "Intersubjektivität".
closs hat geschrieben:Nochmal zu "Intersubjektivität": WENN es intersubjektive Erfahrungen gibt, die mit optischen Reizen zu tun haben, fändest Du es zurecht lächerlich, wenn man Intersubjektivität damit falsifizieren wollte, indem man Blinde unter die Probanden mischt. Genau das könnte aber auch bei geistigen Dingen so sein - mit anderen Worten: Wenn wir über Intersubjektivität in geistigen Dingen spricht, darf man nicht überzeugte Materialisten unter die Probanden mischen.
s.o.
closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:An der Empirie führt kein Weg vorbei.
Die "Empirie" (von gr. εμπειρία empeiría ‚Erfahrung, Erfahrungswissen‘) der geistigen Welt ist der Alltag - empirisch im naturwissenschaftlichen Sinne kann man NICHT arbeiten, weil es (wahrscheinlich) unmöglich ist, vernünftige randomisierte Tests zu machen.
Ist nicht für Jedermann Empirie auch Alltag?
In der Wissenschaft bedeutet Empirie nicht (wie du zu glauben scheinst) keineswegs "Randomisierte Tests". Empirie bedeutet "Erfahrungswissen" basierend auf dem methodischen Sammeln von Daten.
closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Meinst du wirklich, ich will den Geist der Materie unterordnen?
Wie willst Du den Geist der Materie NICHT unterordnen, wenn Du gleichzeitig meinst, der Urgrund des Geistes sei Materie?
Das ist ein Kategorienfehler:
Gerade weil er spontan aus der Nichtlinearität der Komplexität der Materie als immanente Eigenschaft entsteht, ist Geist nicht der Materie untergeordnet, sondern er steht über ihr.
Wie sonst glaubst du, konnte der Geist die Materie besiegen und den Menschen zum Herrscher der Erde werden lassen?
closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Das ist eine klare Folge des anthropischen Prinzips.
Das gilt doch auch für transzendente Dinge: "Und wär das Aug nicht sonnenhaft, es könnt die Sonne nicht erkennen" (Goethe).
Ja. Auch Goethe ahnte schon, dass es ohne Geist nicht möglich wäre, Fragen nach unserer Herkunft oder unser Ziel zu stellen.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#93 Re: Wie wirklich ist die Wirklichkeit?

Beitrag von closs » So 17. Aug 2014, 18:14

Pluto hat geschrieben:Mit diesem Mini-Beispiel verniedlichst du die eigentliche Problematik — dass Spiritualität nicht Ergebnisoffen arbeitet.
Spiritualität ist immer teleologisch ausgerichtet - das geht gar nicht anders. - Dass Evolution NICHT teleologisch ausgerichtet ist, hat damit nichts zu tun. - Subsummieren kann man beides unter dem Begriff "Fügung", welches aber ein schwieriger Begriff zu sein scheint.

Pluto hat geschrieben:Welche Regeln der Hermeneutik gibt es denn?
Dieser Begriff ist derart heterogen besetzt, dass ich nur das weitergeben kann, was wir damals unter "Hermeneutik" verstanden haben - nämlich: Der Kreislauf aus Vorwissen/Postulat und Erkenntnis in Bezug auf dieses Vorwissen/Postulat - mit dem Ergebnis, dass jede weitere Erkenntnis das Wissen erweitert (bzw. Postulate bestätigt oder NICHT bestätigt) und zur Zielkontrolle befähigt.

Beispiel: Stelle Dir vor, Du hättest als Geheimdienst gute Gründe ("Vorwissen"), das gesuchte Objekt in Nordsibirien zu vermuten - dann richtest Du Deine Satelliten dorthin aus. - Jedes Satellitenbild bringt Dich der Wahrheit näher - entweder per Bestätigigung oder per Nicht-Bestätigung (wenn auf keinem Bild etwas drauf ist, was auf Dein Objekt hinweist, ist das AUCH ein Ergebnis). - Man trägt die Hinweise zusammen und verfeinert somit sein Raster immer mehr - und hat somit immer mehr Hinweise, ob man tatsächlich in der richtigen Region sucht - wenn nein, sucht man in der Region mit den meisten Hinweisen.

Das klingt für die Naturwissenschaft eigentlich nicht sehr überraschend - es gibt jedoch (mindestens 2) Unterschiede:
1) "Hermeneutik" gilt auch für die persönliche Entwicklung - impliziert also auch persönliche Erfahrungen, die nicht falsifizierbar sind.
2) Das "Objekt der Begierde" der Hermeneutik ist im spirituellen Kontext IMMER ausserhalb des Daseins - man kann es also nur im richtigen Winkel anpeilen und sich ihm annähern - erreichen kann man es nicht.

Pluto hat geschrieben:Erfahrungen sind in der Regel nicht objektiv und deshalb aus einer kritischen Untersuchung auszuschließen.
Gut - auch selbst-kritische Untersuchungen sind nicht objektiv, jedoch durchaus wirksam. - Wie auch immer: Wenn man geistige Dinge naturwissenschaftliche untersuchen KÖNNTE, würde man es tun - das Objekt der Untersuchung lässt es aber objektiv nicht zu.

Pluto hat geschrieben: Spiritualität unterliegt nicht nur dem Zeitgeist
Eigentlich unterliegt Spiritualität NIE dem Zeitgeist - aber ich glaube zu wissen, was Du meinst: Spiritualität drückt sich in verschiedenen Zeiten zum Selben verschieden aus.

Pluto hat geschrieben: Das erkennt man schon an der unterschiedlichen Interpretation von Musik oder einem Sonnenuntergang.
Das ist eine Frage der Authentizität - manche Interpretationen sind authentisch, manche nicht. - Wirklich geistige Menschen können das ganz gut unterscheiden - insofern ist das in der Praxis kein großes Problem. Aber:

Es ist weder falsifizierbar, was eine "authentische Interpretation", noch, was ein "wirklich" geistiger Mensch ist. - Man erkennt sich gegenseitig - weltweit. - Und das hat nicht einmal etwas mit Intelletualität oder Gelehrtheit zu tun. - Entweder man ist holistisch orientiert oder nicht.

Pluto hat geschrieben:vergleiche das mit Spinozas ebenfalls geistigen Erkenntnissen
Da müsste man jetzt "geistige" (spirituelle) und "intellektuelle" Erkenntnisse unterscheiden - was ebenfalls objektiv im Einzelfall schwer bis unmöglich ist. - Dazu kommt noch die "falsche Spiritualität" - also der Wider-Geist.

Das klingt kompliziert und ist es vielleicht auch - andererseits ist es in der Praxis nicht sooo schwer: Da sind Felder die jeweils einen "Farbverlauf" haben - auf der einen Seite des Feldes ist alles klar - auf der anderen Seite vermischt sich das Feld mit anderen Feldern. - Man merkt (oder eben NICHT), dass sich da etwas hineinmischt - ohne oft zu wissen, was es genau ist. - In einem Wort: Die Sache selbst ist klar, aber deren Wahrnehmung ist weder klar noch falsifizierbar. - Ein Horror für die Naturwissenschaft - aber sie kann auch nicht helfen, weil diese Felder durch Naturwissenschaft nicht erreichbar sind.

Pluto hat geschrieben:Ich glaube du missverstehst (vielleicht absichtlich) den Sinn von "Intersubjektivität".
Ob die Naturwissenschaft "Intersubjektivität" genauso definiert wie wiki, weiss ich nicht - ich habe mich jetzt mal an wiki orientiert.

Pluto hat geschrieben:Ist nicht für Jedermann Empirie auch Alltag?
Meine Rede.

Pluto hat geschrieben:In der Wissenschaft bedeutet Empirie nicht (wie du zu glauben scheinst) keineswegs "Randomisierte Tests".
Aber Objektivierbarkeit - damit fallen persönliche Erfahrungen raus.

Pluto hat geschrieben:Gerade weil er spontan aus der Nichtlinearität der Komplexität der Materie als immanente Eigenschaft entsteht, ist Geist nicht der Materie untergeordnet, sondern er steht über ihr.
Das ist eine interessante Hypothese - da könnten wir uns sogar näherkommen. - Frage:

Kann a) aus b) entstehen UND vollkommen unabhängig von b) sein?

Wenn Du meinen würdest, dass die Materie notwendige Voraussetzung für den menschlichen Geist im Dasein ist, wären wir uns einig (allerdings nicht erst seit heute).

Pluto hat geschrieben: Fragen nach unserer Herkunft
Wobei Goethe mit "Sonne" nichts Materialistisches meint - auch Hegel nicht, wenn er von "Weltgeist" spricht. - Das kommt alles erst mit dem 19. Jh., als das Metaphysische/Spirituelle/Transzendente materialistisch gewendet wird.

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#94 Re: Wie wirklich ist die Wirklichkeit?

Beitrag von Pluto » So 17. Aug 2014, 20:13

closs hat geschrieben:kann man beides unter dem Begriff "Fügung", welches aber ein schwieriger Begriff zu sein scheint.
Eigentlich ein völlig umöglicher Begriff, denn er stellt im Zusammenhang mit der von der Bibel kolportierten Wahlfreheit ein Oxymoron dar (auch dann wenn du das zu verneinen versuchst).
closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Welche Regeln der Hermeneutik gibt es denn?
Dieser Begriff ist derart heterogen besetzt, dass ich nur das weitergeben kann, was wir damals unter "Hermeneutik" verstanden haben - nämlich: Der Kreislauf aus Vorwissen/Postulat und Erkenntnis in Bezug auf dieses Vorwissen/Postulat - mit dem Ergebnis, dass jede weitere Erkenntnis das Wissen erweitert (bzw. Postulate bestätigt oder NICHT bestätigt) und zur Zielkontrolle befähigt.
Sorry, aber das klingt so, als würde man sich von einem Strohhalm zum nächsten zu retten versuchen.
closs hat geschrieben:Das klingt für die Naturwissenschaft eigentlich nicht sehr überraschend - es gibt jedoch (mindestens 2) Unterschiede:
1) "Hermeneutik" gilt auch für die persönliche Entwicklung - impliziert also auch persönliche Erfahrungen, die nicht falsifizierbar sind.
2) Das "Objekt der Begierde" der Hermeneutik ist im spirituellen Kontext IMMER ausserhalb des Daseins - man kann es also nur im richtigen Winkel anpeilen und sich ihm annähern - erreichen kann man es nicht.
E s ist für mich als Wissenschaftler nicht überraschend, dass die spirituelle Hermeneutik sich derart disziplinlos durch die Literatur hindurch "wurschelt".
closs hat geschrieben:Eigentlich unterliegt Spiritualität NIE dem Zeitgeist - aber ich glaube zu wissen, was Du meinst: Spiritualität drückt sich in verschiedenen Zeiten zum Selben verschieden aus.
Das ist dasselbe in Grün. :lol:
closs hat geschrieben:Das ist eine Frage der Authentizität - manche Interpretationen sind authentisch, manche nicht.
Es bleibt die Frage: wie will man Authentizität überhaupt feststellen? Wie will man feststellen, welche Interpretation des Sonnenuntergangs die Richtigere ist?
closs hat geschrieben:Wirklich geistige Menschen können das ganz gut unterscheiden
Genau das bezweifle ich, wenn dies ohne Standards oder Bezugspunkte geschehen kann.
closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Ich glaube du missverstehst (vielleicht absichtlich) den Sinn von "Intersubjektivität".
Ob die Naturwissenschaft "Intersubjektivität" genauso definiert wie wiki, weiss ich nicht - ich habe mich jetzt mal an wiki orientiert.
Wenn du in dem Artikel weiterliest, ist die Definition tatsächlich anders zu verstehen:
[Intersubjektivität betrifft] Sachverhalte, die prinzipiell jedem zugänglich sind. (Der Zusatz „prinzipiell“ fängt dabei jeweils Zusatzklauseln ein wie „… der sich hinreichend darum bemüht“ u. Ä.). Hier könnte man beispielsweise mathematische Wahrheiten und diskutablerweise überhaupt wissenschaftliche Fakten einordnen.
closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:In der Wissenschaft bedeutet Empirie nicht (wie du zu glauben scheinst) keineswegs "Randomisierte Tests".
Aber Objektivierbarkeit - damit fallen persönliche Erfahrungen raus.
Richtig. Wie unzuverlässig persönliche Erfahrungen sind, erkennt man ja bei Zeugenaussagen vor Gericht.
closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Gerade weil er spontan aus der Nichtlinearität der Komplexität der Materie als immanente Eigenschaft entsteht, ist Geist nicht der Materie untergeordnet, sondern er steht über ihr.
Das ist eine interessante Hypothese - da könnten wir uns sogar näherkommen. - Frage:
Kann a) aus b) entstehen UND vollkommen unabhängig von b) sein?
Wenn man sich das als Seifenblase die aus einer Dose Seifenlösung entsteht, dann schon — sonst NICHT.
Aber der Geist ist doch nicht mit einer Seifenblase zu vrgleichen, oder?
closs hat geschrieben:Wenn Du meinen würdest, dass die Materie notwendige Voraussetzung für den menschlichen Geist im Dasein ist, wären wir uns einig (allerdings nicht erst seit heute).
Natürlich nicht erst seit heute.
Ich denke es hat einige Millionen Jahre der Entwicklung gebraucht, um aus einem kleinen primitiven Primatengehirn unsere heutigen geistigen Fähigkeiten entstehen zu lassen. Das erkennt man sehr gut am Hirnvolumen der verschiedenen fossilen Primatenschädel. Irgendwann während dieser Zeit entwickelte sich, ganz unmerklich, eine immer größere Geistlichkeit, bis dann vermutlich vor etwa 200'000 Jahren der moderne Mensch entstand.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#95 Re: Wie wirklich ist die Wirklichkeit?

Beitrag von closs » So 17. Aug 2014, 20:55

Pluto hat geschrieben:Eigentlich ein völlig umöglicher Begriff, denn er stellt im Zusammenhang mit der von der Bibel kolportierten Wahlfreheit ein Oxymoron dar (auch dann wenn du das zu verneinen versuchst).
Stimmt - das Oxymoron bestünde nur dann, wenn der Mensch durch Fügung in seiner Handlungs-Freiheit beeinflusst wäre.

Pluto hat geschrieben:das klingt so, als würde man sich von einem Strohhalm zum nächsten zu retten versuchen.
Wo ist das Problem?

Pluto hat geschrieben: dass die spirituelle Hermeneutik sich derart disziplinlos durch die Literatur hindurch "wurschelt".
Das ist doch eine klare Definition. - Die einzige Alternative ist, den Gegenstand der Untersuchung zu vermaterialisieren und persönliche Erfahrungen zu negieren - dann haben wir naturwissenschaftliche Grundlagen, aber einen anderen Gegenstand der Untersuchung.

Pluto hat geschrieben:Das ist dasselbe in Grün.
Es ist ein Unterschied, ob sich Zielpunkte der Spiritualität verändern (tun sie NICHT) oder ob diese Zielpunkte zeitbedingt unterschiedlich angegangen werden (tun sie).

Pluto hat geschrieben:Es bleibt die Frage: wie will man Authentizität überhaupt feststellen? Wie will man feststellen, welche Interpretation des Sonnenuntergangs die Richtigere ist?
Stimmt - objektivieren lässt sich das nicht.

Pluto hat geschrieben:Genau das bezweifle ich
Ich kann Dir nicht das Gegenteil beweisen - da würde Ch.M.Wieland (Aufklärer!!) sinngemäß antworten: "Geist beweist sich nicht gegenseitig, sondern erkennt sich gegenseitig". - In der Praxis funktioniert es - und zwar ohne Ansage - man trifft jemanden zum ersten Mal, oder einen anderen nach 35 Jahren zum ersten Mal wieder und ist nach 10 Minuten weiter als mit anderen nach 10 Jahren. - Dass dies international so gilt, ist mir bei meiner Betreuung von Klavier-Wettbewerben einmal mehr deutlich geworden: Da zitieren die richtig guten Pianisten Interpretations-Schulen, sondern MERKEN es einfach.

Pluto hat geschrieben:Wenn du in dem Artikel weiterliest, ist die Definition tatsächlich anders zu verstehen
"Hier könnte man" heisst es. - Was nützt die prinzipielle Zugänglichkeit, wenn das, wozu man Zugang hat, nicht kapiert wird?

Anders gesagt: Du würdest doch in Bezug auf wissenschaftliche Fakten nur Probanden (zur Prüfung von Intersubjektivivtät) zulassen, die raffen, worum es geht - oder verstehe ich Dich falsch?

Pluto hat geschrieben:Richtig. Wie unzuverlässig persönliche Erfahrungen sind, erkennt man ja bei Zeugenaussagen vor Gericht.
Um so schwerer ist die Bewältigung geistiger Aufgaben - eben weil man für viele Aspekte keine Objektivierungs-Möglichkeiten hat. - Siehe oben: "Hermeneutik".

Pluto hat geschrieben:Aber der Geist ist doch nicht mit einer Seifenblase zu vrgleichen, oder?
Eher der Körper.

Pluto hat geschrieben:Irgendwann während dieser Zeit entwickelte sich, ganz unmerklich, eine immer größere Geistlichkeit, bis dann vermutlich vor etwa 200'000 Jahren der moderne Mensch entstand.
Sehe ich ganz ähnlich. - Aber es ist halt nach wie vor nicht falsifizierbar, ob der Körper den Geist erzeugt hat oder ob der Körper Medium für den Geist ist, der auch ohne Materie existent ist.

Im Sinne Deiner Darstellung würde der geistige Mensch sagen: Vor etwa 200.000 Jahren waren die materiellen Voraussetzungen so weit gediehen, dass der Geist mit ihnen transzendente Erkenntnis-Fähigkeit umsetzen konnte.

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#96 Re: Wie wirklich ist die Wirklichkeit?

Beitrag von Pluto » So 17. Aug 2014, 22:49

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:das klingt so, als würde man sich von einem Strohhalm zum nächsten zu retten versuchen.
Wo ist das Problem?
Rettungsringe wären sicherer als Strohhalme. :lol:
closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Wenn du in dem Artikel weiterliest, ist die Definition tatsächlich anders zu verstehen
"Hier könnte man" heisst es. - Was nützt die prinzipielle Zugänglichkeit, wenn das, wozu man Zugang hat, nicht kapiert wird?
Stimmt. Da hast du auch wieder Recht.
closs hat geschrieben:Aber es ist halt nach wie vor nicht falsifizierbar, ob der Körper den Geist erzeugt hat oder ob der Körper Medium für den Geist ist, der auch ohne Materie existent ist.
Dass der Körper ursache für Geistliches ist, lässt sich mit der Vererbung von Charakter Eingenschaften eindeutig empirisch nachweisen.
closs hat geschrieben:Im Sinne Deiner Darstellung würde der geistige Mensch sagen: Vor etwa 200.000 Jahren waren die materiellen Voraussetzungen so weit gediehen, dass der Geist mit ihnen transzendente Erkenntnis-Fähigkeit umsetzen konnte.
Wenn man das so verstehen will, schon.
Aber warum hat dann Gott rund 190'000 Jahre abgewartet, bevor er den ersten Menschen (A&E) den Odem einhauchte?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#97 Re: Wie wirklich ist die Wirklichkeit?

Beitrag von closs » So 17. Aug 2014, 23:12

Pluto hat geschrieben:Rettungsringe wären sicherer als Strohhalme.
Rettungsringe sind besser als Strohhalme - Schiffe sind besser als Rettungsringe - Plattformen sind besser als Schiffe. - Das ist halt der Unterschied zur Naturwissenschaft:

Die Naturwissenschaft ist bestens ausgerüstet für Gewässer, in die sie ihre Plattformen einbauen kann - da wackelt nichts, da schwankt nichts, alles ist fixierbar. - Das können die Geisteswissenschaften nicht: Sie ist auf Boote angewiesen, weil es keinen Fixpunkt am Boden gibt.

Da gibt es dann zwei Möglichkeiten: Man bewegt sich nur in plattform-geeigneten Gewässern oder man steigt auf Boote um, die man so gut wie möglich verankert.

Pluto hat geschrieben:Dass der Körper ursache für Geistliches ist, lässt sich mit der Vererbung von Charakter Eingenschaften eindeutig empirisch nachweisen.
Auch das muss nicht Ur(!)-Sache sein. - Auch geistige Dinge sind vererbbar - was denkst Du, warum im AT der Begriff "Geschlechter-Fluch" eine so bedeutende Rolle spielt?

Pluto hat geschrieben:Aber warum hat dann Gott rund 190'000 Jahre abgewartet, bevor er den ersten Menschen (A&E) den Odem einhauchte?
Wenn Du auf die wörtliche Auslegung der Bibel ansprichst: Da könnte Gott ja vom Menschen missverstanden worden sein.

Wo man diesen Zeitpunkt tatsächlich einordnen könnte, wäre eine Sache der Anthropologen. - Überm Daumen würde ich auf 50.000 v.Chr. schätzen - das kann aber voll daneben sein.

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#98 Re: Wie wirklich ist die Wirklichkeit?

Beitrag von Pluto » Mo 18. Aug 2014, 00:37

closs hat geschrieben:Wo man diesen Zeitpunkt tatsächlich einordnen könnte, wäre eine Sache der Anthropologen. - Überm Daumen würde ich auf 50.000 v.Chr. schätzen - das kann aber voll daneben sein.
Nö. Die Steinwerkzeuge des H. habilis sind rund 1 million Jahre alt. Anthropologen schätzen den modernen Menschen auf ca. 200'000 Jahre.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#99 Re: Wie wirklich ist die Wirklichkeit?

Beitrag von closs » Mo 18. Aug 2014, 00:51

Pluto hat geschrieben: Die Steinwerkzeuge des H. habilis sind rund 1 million Jahre alt. Anthropologen schätzen den modernen Menschen auf ca. 200'000 Jahre.
Auf meine 50.000 Jahre bestehe ich wirklich NICHT - es können wesentlich mehr oder weniger sein.

Nach welchen Kriterien definiert die Anthropologie? - Steinwerkzeuge sind in der Tat Nachweis gestalterischer Handlungen und somit eine wichtige Zäsur. - Die Frage bleibt offen, ob damit transzendentes Bewusstsein verbunden sein muss - was aus geistiger Sicht die entscheidende Zäsur zum ebenbild-fähigen Menschen wäre.

Weiter: Was macht einen Menschen zu einem "modernen" Menschen im Sinne der Anthropologie? (Ich weiss es einfach nicht). - Wichtig aus geistiger Sicht wären beispielsweise Hinweise auf transzendente Orientierung und Abstraktions-Fähigkeit - beispielsweise Grab-Kultur und Höhlenmalerei (Lascaux ca. 15.000 v.Chr.). - Es kann natürlich auch weit vorher sein, weil transzendentes Empfinden möglicherweise über viele Jahrtausende nicht nach außen ausgedrückt wurde. - Man wird sich vermutlich verständigen müssen auf Aussagen wie: "seit mindestens 15.000 v.Chr. (o.ä.).

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#100 Re: Wie wirklich ist die Wirklichkeit?

Beitrag von Pluto » Mo 18. Aug 2014, 01:14

closs hat geschrieben:Nach welchen Kriterien definiert die Anthropologie? - Steinwerkzeuge sind in der Tat Nachweis gestalterischer Handlungen und somit eine wichtige Zäsur. -
Zähne; Schädelform und Volumen; Knochenstruktur. All diese Dinge waren schon vor 200'000 Jahren vorhanden.
Die Frage bleibt offen, ob damit transzendentes Bewusstsein verbunden sein muss
Nein. Muss es nicht... aber...

closs hat geschrieben:Es kann natürlich auch weit vorher sein, weil transzendentes Empfinden möglicherweise über viele Jahrtausende nicht nach außen ausgedrückt wurde. - Man wird sich vermutlich verständigen müssen auf Aussagen wie: "seit mindestens 15.000 v.Chr. (o.ä.).
Interessanterweise treten die ersten Wandmalereien etwa vor 30'000 Jahren bereits in der Kultur der Gravettien auf.

Gestern erst las ich von der Kultur von 30-100'000 Jahre alten Neandertalern. Ein weiterer Artikel weist auf 60'000 Jahre alte Gräber; ebenfalls Neandertaler.

Wenn ich deiner Argumentation folge leiste, so wäre dies eine Beleg für die Transzendenz der Neandertaler. :shock:
Hmm... :?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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