Der ist ja da - nur aus spiritueller Sicht schwer erklärbar, weil Geisteswissenschaftler nicht Naturwissenschaftler sind. - Deshalb die Anregung "Think Tank" - was aber dann doch wieder keinen Sinn macht, wenn die beteiligten Naturwissenschaftler persönlich nicht geistig orientiert sind. - Da müssen beide Seiten die jeweils andere kapiert haben - da sehe ich das größte Problem.Pluto hat geschrieben:Wer sich in Daseinsfragen behaupten will, braucht den festen Stand im Materiellen.
In den Bereichen, für die er sich zuständig fühlt. - Im geistigen Sinne ist Eigen-Bewusstsein jedoch überwiegend spiritueller Natur - da ist es nicht damit getan, dass man sich im Spiegel erkennt.Pluto hat geschrieben:dann schafft das der kritiche Rationlismus viel besser
Stimmt. - Lieber eine Stumme im Bett als eine Taube auf dem Dach.Pluto hat geschrieben:Da kommt mir wieder der Spatz in der Hand in den Sinn.
Hermeneutik - aber darunter versteht man sehr Unterschiedliches.Pluto hat geschrieben: Nach welchen Regeln willst du denn sonts vorgehen?
Im in unserem Department gelehrten Sinn ist es das Ingang-Setzen des "Hermeneutischen Zirkels" ("Spirale"), der je nach neuen Erkenntnissen auch zur Zielkontrolle führt. - Das macht Naturwissenschaft eigentlich auch - der Unterschied: Bei der Hermeneutik spielen auch persönliche Erfahrungen eine Rolle, da sie nicht nur nach außen, sondern auch nach innen gilt (für die eigene Erkenntnis-Entwicklung).
Hilfreich wäre ebenso, wenn man den Begriff "intersubjektiv" im Sinne der wiki-Definition handhaben würde: "Intersubjektivität (von lat. inter: zwischen und Subjekt: Person, Akteur usw.) geht davon aus, dass ein (komplexerer) Sachverhalt für mehrere Betrachter gleichermaßen erkennbar und nachvollziehbar ist: man ist sich beispielsweise darüber einig, wie man etwas wahrnimmt, wie man es einordnet oder was es bedeutet". - Würde man diese intersubjektiven Erfahrungen im hermeneutischen Prozess (zumindest auf Arbeitsebene) als "Beleg" akzeptieren, wäre auch viel geholfen.
Spiritualität ist nie beliebig - im Gegenteil. - Lies mal die Werke von "Meister Eckart" im Spätmittelalter - Du wirst kaum etwas intellektuell Ausgefeilteres finden - oder auch Kant, der ja in seiner Eigenschaft als Meta-Physiker aufgeklärt schreibt.Pluto hat geschrieben:Spirituelle Beliebigkeit ist beileibe keine Aternative.
Im Sinne der wiki-Definition passt es eigentlich wie die Faust aufs Auge.Pluto hat geschrieben: Aber von einer solchen Intersubjektivität ist die Spiritualität weit entfernt.
Das hat zwei Gründe - einen a) lässlichen und einen b)schlimmen.Pluto hat geschrieben:Genau gleich sind solche Erfahrung nie.
ad a) Jeder Mensch ist auf dem Weg zu der EINEN Erkenntnis (1.Kor. 13,12) auf verschiedenen Levels, die aufhebbar sind, weil sie auf dem richtigen Weg sind (auch hier hat dialektische Aufhebung ihren Platz). - Dazu kommt, dass es verschiedene Couleurs für dasselbe gibt - das kann auch mit der kulturellen Herkunft zusammenhängen - Beispiel:
In Kasachstan hatte ich einige Zeit guten Zugang zu interessanten Menschen, die sich im Rahmen ihrer nationalen Selbstfindung im Kontext der Weltkulturen einordnene wollten. - Diese Menschen gehören den Turkvölkern an, sind meistens (säkularisierte) Moslems, stecken kulturell zwischen Osten (China ist Nachbar/Mongolei gerade mal 20 km weg) und Westen = Europa (Kaspisches Meer gegenüber Wolgograd) - und verstehen Bach, Chopin und Schubert genauso wie wir (con variazione). - Und: Sie sind prinzipiell genauso (tatsächlich mehr) wie der Westen transzendenzfähig (was sonst?) - und verstehen Goethes "Faust" als das, was er ist: "Zwei Seelen wohnen, ach, in meiner Brust" - Dasein/Sein.
Mit diesen Menschen konnte man um Längen einvernehmlicher über den Gehalt (!!) von Bach, Faust, Shakespeare, Bibel (obwohl sie selbst Moslems waren), etc. sprechen als das bei uns möglich ist, weil diese Leute einfach (noch) "näher dran" sind an den spirituellen Wurzeln menschlicher Existenz. - Da wurde NICHT gefragt: "Kannst Du nachweisen, dass Bach das so meint". - Da wurde spirituell nachempfunden (weil diese Befähigung - noch - da ist), ob Bach es so meinen könnte.
Mit anderen Worten: Es gibt viele Varianten innerhalb des geistigen Korridors, der zur Wahrheit hinweist.
ad b) Es gibt aus meiner Sicht in der Tat extrem viel Aberglauben INNERHALB des Christentums. - Manchmal ist man sich sicher, manchmal könnte es eine Couleur sein, die man nicht versteht. - Dies zu speichern und mitzuschleppen und mit der Zeit anzunehmen oder auszusondern, gehört ebenfalls zum hermeneutischen Prozess. - Allerdings ist manches derart krass, dass man es NICHT mitschleppt. - Unterscheidung der Geister - muss man durch.
Danke für die Zeichnung.Pluto hat geschrieben:Die Arbeitsweise der Synapsen ist wie ein Schalter: zu oder offen

Ja - eben. - Und jetzt rechne mal durch, wieviele Kombinationen bei 100 Billionen Synapsen möglich sind (offen - offen - zu ---/offen - zu - zu ....). - Das ist doch eine expotential höhere Anzahl als die 100 Bio.Pluto hat geschrieben:wenn ich die Hirnakrobatik von Geistlichen beobachte
OK - und das KÖNNTE (ich weiss es nicht) in unserem Fall dazu führen, dass Du plötzlich feuernde Synapsen-Kombinationen (die vorher icht möglich waren) hast, die für spirituelles Erleben zuständig sind.Pluto hat geschrieben: Langzeiterinnerungen entstehen durch das Wachstum und die Konditionerung von Synapsen
Nichts leichter als das. - Nur sag' das mal den Betroffenen - auch da wirst Du intersubjektive Erfahrungen erwarten dürfen.Pluto hat geschrieben:Mein Rat: Vergiss es.
Nochmal zu "Intersubjektivität": WENN es intersubjektive Erfahrungen gibt, die mit optischen Reizen zu tun haben, fändest Du es zurecht lächerlich, wenn man Intersubjektivität damit falsifizieren wollte, indem man Blinde unter die Probanden mischt. - Genau das könnte aber auch bei geistigen Dingen so sein - mit anderen Worten: Wenn wir über Intersubjektivität in geistigen Dingen spricht, darf man nicht überzeugte Materialisten unter die Probanden mischen.
Die "Empirie" (von gr. εμπειÏία empeirÃa ‚Erfahrung, Erfahrungswissen‘) der geistigen Welt ist der Alltag - empirisch im naturwissenschaftlichen Sinne kann man NICHT arbeiten, weil es (wahrscheinlich) unmöglich ist, vernünftige randomisierte Tests zu machen.Pluto hat geschrieben:An der Empirie führt kein Weg vorbei.
Diese Hirnakrobatik entsteht eigentlich nur, wenn man Holistisches (also Einfaches) atomistisch darstellen will/muss: a) in der Theologie und b) Agnostikern gegenüber. - Unter geistigen Menschen, wenn es um WIRKLICH wichtige Themen geht, geht es sehr einfach zu.Pluto hat geschrieben:wenn ich die Hirnakrobatik von Geistlichen beobachte
Wie willst Du den Geist der Materie NICHT unterordnen, wenn Du gleichzeitig meinst, der Urgrund des Geistes sei Materie?Pluto hat geschrieben:Meinst du wirklich, ich will den Geist der Materie unterordnen?
Das gilt doch auch für transzendente Dinge: "Und wär das Aug nicht sonnenhaft, es könnt die Sonne nicht erkennen" (Goethe). - Im Grunde sagt das AP nichts anderes als Descartes mit seinem "Cogito ergo sum" - "res cogitans" (das Beobachtend/das Subjekt) - "res extensa" (das Beobachtete/das Objekt).Pluto hat geschrieben:Das ist eine klare Folge des anthropischen Prinzips.