Beides - das ist doch der Gag. Der einzige Fall, bei dem Subjekt und Objekt identisch sind. Genau deshalb kommt doch Descartes zum Schluss, dass "ICH" bei allem erdenklichen Zweifel sicher ist.Pluto hat geschrieben:Ist das ICH wirklich eine Wahrnehmung? Ist das Selbst nicht vielmehr der "Wahrnehmende" im Gehirn?
Es gibt Wissenschaftler, die meinen, dass auch ein Stein ein Prozess ist - nur halt langsam genug, um ihn für eine Entität zu halten. - Und überhaupt: Warum sollten wir eine Entität haptisch greifen können müssen?Pluto hat geschrieben:Was soll Geist denn sonst sein als ein Prozess? Kann man ihn den greifen oder sehen?
Genau anders rum: Weil man seine Beobachtungen/Messungen als "echt" setzt, kann man Naturwissenschaft betreiben. Wie gesagt: Hier denkt Descartes einen Schritt tiefer - nicht nur pragmatisch, wie es Popper vorschlägt, sondern grundsätzlich.Pluto hat geschrieben:Die res extensa braucht man nicht setzen. Denn... den Körper und seine Auswirkungen kann man beobachten.
Was auch immer das bedeuten mag - ich weiß es nicht. Bevor definiert ist, was diese Widerlegung eigentlich unter "Dualismus" versteht, kann ich hier nicht mitreden.- Mir geht es um seine ontologische Aussage, dass nur die Existenz der Res Cogitans sichere Wahrnehmung ist - und das ist NICHT widerlegt (weil's gar nicht geht).Pluto hat geschrieben:Der Körper/Geist Dualismus von Descartes wurde widerlegt.
Die Interaktion zwischen Geist und Materie ist (im im materiellen Raum) so eng, dass diese Frage natürlich naheliegend ist. - Aber warum behängt sich Wissenschaft eigentlich mit solchen weltanschaulichen Frage? Es reicht doch, wenn sie die Verknüpfungen von Geist und Materie beschreibt.Pluto hat geschrieben:Dass Geist Produkt von Materie ist, ist eine empirisch begründete Vermutung.
Kann ich nicht beurteilen. In diesem Fall habe ich verstanden, dass Tipler rein rechnerisch alles richtig gemacht habe und sein Szenario theoretisch funktionieren könne, es aber in Bezug auf den Status Quo des kosmologischen Verständnisses als widerlegt angesehen werden darf.Pluto hat geschrieben:Ich verstehe nicht, was das mit Weltanschauung zu tun hat. Schließlich wurde der Omega Punkt wissenschaftlich widerlegt.
Mir geht es gar nicht um Tipler (ich halte seinen Weg aus ganz anderen Gründen für falsch), sondern darum, dass solche Widerlegungen Augenblicks-Phänomene sind in Bezug auf Verständnisse und Annahmen. - Oder auf Descartes bezogen: Da wurde ein Dualismus unter den gegebenen Kriterien sicherlich sauber widerlegt - nur: WAS ist da eigentlich widerlegt? Und WAS hat das mit Descartes' ontologischen Aussagen zu tun? Wie gesagt: Aus meinem Verständnis ist "Dualismus" ein ziemlich schlampiger Begriff, von dem ich gar nicht weiss, wie man ihn widerlegen kann, wenn man ihn nicht als Widerlegender selber definiert - und die Begriffe außenrum dazu.
Das ist wahr - aber es ist keine Fort-Entwicklung, sondern etwas anderes.Pluto hat geschrieben:In den letzten Jahrzehnten hat unser Verständnis von Geist einen Paradigmenwechsel durchgemacht.