Descartes und die menschliche Seele

Philosophisches zum Nachdenken
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fin
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#841 Re: Descartes und die menschliche Seele

Beitrag von fin » Fr 4. Nov 2016, 10:50

-- Kettenreaktionen --

fin hat geschrieben:Halman, Feuer ist ein Element und wird durch Kettenreaktionen ausgelöst!
Du sprichst von Prozessen, meinst aber Reaktionen.
Fällt der Groschen?
Nein?

Pluto hat geschrieben:Äh, nein... Reaktionen sind Prozesse ... chemische Prozesse.

Ja, manche Chemiker reden sich das gerne ein - nicht alle - aber es findet sich ja immer ein blökendes Schaf :D
Chemie befasst sich mit Eigenschaften von Stoffen (Elementen), deren Verbindungen, Reaktionen und Umwandlungen ...
Pluto, mit Feuer spielt man nicht! Das solltest du echten Pfadfindern oder der Feuerwehr überlassen.

Erzähl uns lieber von deiner natürlichen Sparsamkeitstheorie

Bild

Du erinnerst dich?
Pluto hat geschrieben:Ja. Aber die Natur richtet sich nach dem Sparsamkeitsprinzip.

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fin
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#842 Re: Descartes und die menschliche Seele

Beitrag von fin » Fr 4. Nov 2016, 11:23

-- Korrektheitsexistenzen --

Halman hat geschrieben: Du verstehst eben nicht die Dynyamik hochkomplexer Systeme.

Ja, wer vermag das besser als die beiden Brüder 'Jack & Silver'?
Anbei ein paar Auszüge ihrer "Verstehanimationen"

Silverbullet hat geschrieben: Die Erklärung, auf „was“ das „Ich“ abzielt, „warum“ dieser Zusammenhang aufgebaut wird und von „wem“,
umfasst aktuell genau einen Kandidaten: den aktiven Körper. Der Körper (...) stellt den „Ich“-Zusammenhang für den Körper auf.
D.h. das Aufstellen des Zusammenhanges wird dadurch erklärt, dass der Körper eine Existenzform ist.
-
Innerhalb eines Reaktionssystems, das Zusammenhänge korrekt aufbaut, kommt es im Zusammenhangsverlauf zu einer Widerspruchssituation, die wiederum über den Zusammenhangsverlauf als „Ich zweifele“ (fortgesetzt) verarbeitet wird. In der Wahrnehmung wird ausschliesslich mit Zusammenhängen „gearbeitet“. Mit dem Gehirn, steht ein prima Kandidat für das gesuchte Reaktionssystem zur Verfügung.

Wow, was will man mehr, denn ...

Silverbullet hat geschrieben: Dies ist ein Wechselspiel der Zusammenhänge, das zur Sicherheit der Korrektheit beiträgt.

:D

Pluto
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#843 Re: Descartes und die menschliche Seele

Beitrag von Pluto » Fr 4. Nov 2016, 12:48

fin hat geschrieben:-- Korrektheitsexistenzen --

Ja, wer vermag das besser als die beiden Brüder 'Jack & Silver'?
Anbei ein paar Auszüge ihrer "Verstehanimationen"

Silverbullet hat geschrieben: Die Erklärung, auf „was“ das „Ich“ abzielt, „warum“ dieser Zusammenhang aufgebaut wird und von „wem“,
umfasst aktuell genau einen Kandidaten: den aktiven Körper. Der Körper (...) stellt den „Ich“-Zusammenhang für den Körper auf.
D.h. das Aufstellen des Zusammenhanges wird dadurch erklärt, dass der Körper eine Existenzform ist.
-
Innerhalb eines Reaktionssystems, das Zusammenhänge korrekt aufbaut, kommt es im Zusammenhangsverlauf zu einer Widerspruchssituation, die wiederum über den Zusammenhangsverlauf als „Ich zweifele“ (fortgesetzt) verarbeitet wird. In der Wahrnehmung wird ausschliesslich mit Zusammenhängen „gearbeitet“. Mit dem Gehirn, steht ein prima Kandidat für das gesuchte Reaktionssystem zur Verfügung.

Wow, was will man mehr, denn ...
Wenn du mit deinem Gespött fertig bist, hast du auch eine Meinung dazu, was denn das ICH ist?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#844 Re: Descartes und die menschliche Seele

Beitrag von Pluto » Fr 4. Nov 2016, 12:53

fin hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Äh, nein... Reaktionen sind Prozesse ... chemische Prozesse.

Ja, manche Chemiker reden sich das gerne ein - nicht alle - aber es findet sich ja immer ein blökendes Schaf :D
Ja. Und manche Fundamentalisten bilden sich ein es besser zu wissen. — Mit welcher Begründung eigentlich?

fin hat geschrieben:Chemie befasst sich mit Eigenschaften von Stoffen (Elementen), deren Verbindungen, Reaktionen und Umwandlungen ...
Cool :clap:
Auch ein blindes Huhn findet mal ein Korn.

fin hat geschrieben:Erzähl uns lieber von deiner natürlichen Sparsamkeitstheorie
Lern selber was. Oder brauchst du Hilfe beim googeln?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#845 Re: Descartes und die menschliche Seele

Beitrag von closs » Fr 4. Nov 2016, 12:56

SilverBullet hat geschrieben:dadurch wird deutlich, dass „Tiefe ontologischen Denkens“ nichts weiter als reinen Blendwerk ist.
Wenn Dir das Deine Weltanschauung gebietet, hak's einfach ab.

Pluto hat geschrieben:Und woraus besteht die res cogitans? Aus Feinstoff?
Das "Wie" ist eine andere Frage - ich weiß nicht, wie man Transnaturales mit unseren hiesigen Begrifflichkeiten beschreiben kann. - Im Hiesigen wird die Res Cogitans per Res extensa (hier: Gehirn) vermittelt, wenn man - wie Descartes glaubt - Res Extensae als "echt" und nicht als Wahrnehmungs-Täuschung versteht - was ja nicht falsifizierbar ist.

Unabhängig davon ist Geist aus dem, das ohne naturalistischen Kontext funktioniert - anders ist eine Existenz nach dem leiblichen Tod nicht denkbar. - WAS das ist, wissen wir nicht.

Pluto hat geschrieben:Es schließt nicht aus, dass das ICH (das Selbst) ein Produkt des Gehirns ist.
Aber doch nur in seiner hiesigen Ausformung. NAtürlich sucht er Verbindungen zwischen Res cogitans und Naturwissenschaft - nachdem er glaubt, dass die Res extensae "echt" sind. (Folge davon ist seine unglückselige Zirbeldrüsen-Theorie).

Aber es ist nicht vorstellbar, dass er das Gehirn primär als Produzent des Geistes versteht, weil ja dann die Res cogitans nur mit Gehirn (also Materie) sein könnte - und da sagt er ja (zu Recht) genau das Gegenteil.

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#846 Re: Descartes und die menschliche Seele

Beitrag von Pluto » Fr 4. Nov 2016, 13:06

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Und woraus besteht die res cogitans? Aus Feinstoff?
Das "Wie" ist eine andere Frage - ich weiß nicht, wie man Transnaturales mit unseren hiesigen Begrifflichkeiten beschreiben kann. - Im Hiesigen wird die Res Cogitans per Res extensa (hier: Gehirn) vermittelt, wenn man - wie Descartes glaubt - Res Extensae als "echt" und nicht als Wahrnehmungs-Täuschung versteht - was ja nicht falsifizierbar ist.
Eine mögliche Interpretation wäre: Vielleicht weiß tatsächlich Niemand woraus die res cogitans besteht, weil es sie gar nicht gibt.

Descartes' Irrtum?
https://www.amazon.de/Descartes-Irrtum- ... %27+Irrtum

closs hat geschrieben:Unabhängig davon ist Geist aus dem, das ohne naturalistischen Kontext funktioniert - anders ist eine Existenz nach dem leiblichen Tod nicht denkbar. - WAS das ist, wissen wir nicht.
Also ist es nicht mehr als eine sehr vage, unbegründete Vermutung?

closs hat geschrieben:Aber es ist nicht vorstellbar, dass er das Gehirn primär als Produzent des Geistes versteht, weil ja dann die Res cogitans nur mit Gehirn (also Materie) sein könnte - und da sagt er ja (zu Recht) genau das Gegenteil.
Also, für mich ist das sehr gut vorstellbar, und alle Hinweise aus der Hirnforschung weisen darauf hin.
Welche Hinweise deuten darauf, dass es nicht so ist?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#847 Re: Descartes und die menschliche Seele

Beitrag von Halman » Fr 4. Nov 2016, 13:23

fin hat geschrieben:-- Familie Feuerstein --

Halman hat geschrieben: Nimm Feuer als Beispiel. Was ist dies für ein Element? - Moment, ist es nicht ein Prozess?
fin hat geschrieben: Nein, Halman, Feuer ist ein Element - kein Prozess!

Halman, Feuer ist ein Element und wird durch Kettenreaktionen ausgelöst!
Du sprichst von Prozessen, meinst aber Reaktionen.
Fällt der Groschen?
Nein?
Von Reaktionen zu sprechen mag besser ausgedrückt sein, dies will ich gar nicht abstreiten. Du nutzt semantische Tricks für Deine Rhetorik. Gehe einfach mal davon aus, dass ich sowas durchschaue.

Mal ein Zitat aus dem Bereich der Physik:
Zitat aus dem Wikipidia-Artikel über Thermonukleare Reaktion:
Fusionsreaktionen sind, vom leichtesten Element Wasserstoff ausgehend, nur bis zur Bildung von Eisen exotherm (d. h. energieliefernd). Daher können durch diesen Prozess nur Elemente bis zum Eisen entstehen, hauptsächlich Helium, Kohlenstoff, Sauerstoff, Neon, Silizium und Eisen. Schwerere Elemente können sich dann aus diesen durch Neutroneneinfang bilden, entweder durch den s-Prozess (vor allem in Roten Riesen) oder den r-Prozess (hauptsächlich in einer Supernova).[1]
Wie Pluto, der übrigens Chemiker ist (also ein Naturwissenschaftler), richtig erklärt hat, handelt es sich um Synomyme.

Aber von mir aus ist Feuer eine Reaktion. Reaktionen sind keine Elemente.
Tja, ein Proton müsste man sein: Dann würde man die Quantenphysik verstehen, wäre immer positiv drauf und hätte eine nahezu unendliche Lebenszeit:-) - Silvia Arroyo Camejo

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#848 Re: Descartes und die menschliche Seele

Beitrag von Pluto » Fr 4. Nov 2016, 13:26

Halman hat geschrieben:Wie Pluto, der übrigens Chemiker ist (also ein Naturwissenschaftler), richtig erklärt hat, handelt es sich um Synomyme.
Um gena zu sein: Diplomierter Chemiker von der ETH in Zürich.

Halman hat geschrieben:Aber von mir aus ist Feuer eine Reaktion. Reaktionen sind keine Elemente.
:thumbup:
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#849 Re: Descartes und die menschliche Seele

Beitrag von closs » Fr 4. Nov 2016, 15:22

Pluto hat geschrieben:Descartes' Irrtum? https://www.amazon.de/Descartes-Irrtum- ... %27+Irrtum
Was da einführend gesagt wird, hat nichts mit einem Irrtum von Descartes zu tun. - Neulich hat mal jemand im BR (da kommen spätabends manchmal super Vorträge von Philosophen) über Descartes gesprochen und gemeint, dass Descartes heute meistenteils falsch verstanden wird - man müsste also wissen, wie der Schreiber dieses Buchs Descartes versteht.

Pluto hat geschrieben:Also ist es nicht mehr als eine sehr vage, unbegründete Vermutung?
Es ist eine aus spiritueller Erfahrung und philosophischem Nachdenken plausible Vermutung, die bei Betroffenen einer persönlichen Gewißheit gleichkommt. - Festmachen kann man es nicht, weil wir nur naturalistische Dinge festmachen können.

Im übrigen: Jeder Mensch mit dem, was man früher vielleicht "normales Empfinden" genannt hätte, und jeder echter Künstler hat alltäglich damit zu tun - Du auch. - Der entscheidende Punkt: Man versucht "Geist" heute von der materialistischen Seite her zu beleuchten (was ja gut ist) und erklärt vieles, was von der "geistigen Fraktion" transzendent erklärt wird, rein biologisch - auch ok.

Das einzige Problem: Man macht einen Stockfehler, wenn man aus der Tatsache, dass man etwas biologisch erklären kann, schließt, dass es deshalb seinen Ursprung in der Biologie hätte. - Deshalb problematisch, weil man dann - zu Ende gedacht - in Gefahr kommt, Gott als biologisch erklärbare Größe zu verstehen.

JackSparrow
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#850 Re: Descartes und die menschliche Seele

Beitrag von JackSparrow » Fr 4. Nov 2016, 16:30

closs hat geschrieben:Festmachen kann man es nicht, weil wir nur naturalistische Dinge festmachen können.
Und den Rest können wir ja einfach mit unserer Fantasie füllen.

Jeder Mensch mit dem, was man früher vielleicht "normales Empfinden" genannt hätte, und jeder echter Künstler hat alltäglich damit zu tun
Nur wenige Menschen würden gern zugeben wollen, dass sie warmblütige, unbehaarte, affenähnliche Wirbeltiere sind und mehr als 98 Prozent ihrer Gene mit den Schimpansen (und ein paar auch mit den Neandertalern) teilen. Diese neurotische Entfremdung vom eigenen Körper gehört offenbar zu den Spätfolgen von 2000 Jahren Christentum.

Der entscheidende Punkt: Man versucht "Geist" heute von der materialistischen Seite her zu beleuchten
Es gibt keine nichtmaterialistische Seite. Insbesondere bestehen auch sämtliche die Welt betrachtenden Esoteriker aus Materie. Mir ist zumindest noch keiner untergekommen, der durch Wände gegangen wäre.

Man macht einen Stockfehler, wenn man aus der Tatsache, dass man etwas biologisch erklären kann, schließt, dass es deshalb seinen Ursprung in der Biologie hätte
Oder wenn man aus der Tatsache, dass man nie einem Gott bei der Arbeit zuschaute, schließt, dass auch nur die winzigste Empfindung in diesem Gott seinen Ursprung hätte.

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