Darüber lässt sich streiten.Rembremerding hat geschrieben:Für eine Religion braucht es keinen Gott (siehe Buddhismus). Gleichzeitig kann man dadurch auch die Religion, die an einen Gott glaubt, besser kriminalisieren.

Buddhisten aller couleur glauben an das Erreichen des Zustands, den sie "Nirwana" nennen. Soweit, einverstanden. Gleichzeitig sind Buddhisten geprägt von den Göttern ihrer Region: Chinesische Buddhisten verehren den Shinto, während indische Buddhisten, Brahman anbeten. Europäische Budddhisten, wie unser ureigener "erbreich", bevorzugen Jesus als Gottheit.
Ich denke du verwechselst da was.Rembremerding hat geschrieben:In einem Aufsatz: "Sind AtheistInnen die besseren Menschen? Anmerkungen zur Kriminalgeschichte des Atheismus" schreibt er:
[...]
Atheismus ist inzwischen zu dieser Religion geworden, zum Glauben an das Nichts, auch wenn viele Atheisten in einer Selbsttäuschung das von sich weisen wollen.
Der Atheismus an sich ist keine Religion. Was aber durchaus religiöse Züge besitzt, sind die Gruppierungen die daraus entstehen können, wie der der Marxismus, das Nazitum oder der Materialismus unserer Zeit. Diese bevorzugen zwar die Bezeichnung Ideologie, aber ich frage mich, ob letzen Endes da ein wirklicher Unterschied besteht.
Frage: Wie würdest du eine Religion von einer Ideologie unterscheiden?
Ersatz wofür?Rembremerding hat geschrieben:Es bedeutet, dass es keinen Sinn gibt, außer man gibt ihn sich selbst. So werden Ersatzgottheiten geschaffen, meist dienen sie dazu in den letzten sinnlosen Tagen vom Baby-Alter bis zum Tod das eigene Ich zu optimieren, zu verwerten. Sich selbst zu lieben gelingt nur, indem man sich selbst einen Wert verschafft - von anderen, von seinen Ersatzgottheiten.
Es ist gar nicht so lange her, da war die Welt in weit mehr Glaubensrichtungen gespalten: z.B. Zeus und Jupiter im Südeuropäischen Raum, Wotan im Norden, Huitzilopochtli in Mittelamerika, Brahman in Indien oder Shinto in Fernost.
Der Umstand, dass im heutigen Europa das Christentum vorherrscht haben wir dem römischen Kaiser Konstantin zu verdanken. Warum er diese Religion wählte, dazu gibt es Legenden und Mythen. Wirklich wissen tun wir aber nicht, warum er dem Christentum etwa dem Zoroastrismus, dem Manichäismus oder dem Mithraismus den Vorzug gab oder nicht bei den alten Gottesschar der Römer blieb. Würde man die Welt als ein großes Laboratorium betrachten, und Konstantins Wahl noch einmal ablaufen lassen, könnten wir nicht mit Gewissheit sagen welchen Pfad die Religion Europas genommen hätte.