Wie wirklich ist die Wirklichkeit?

Philosophisches zum Nachdenken
closs
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#71 Re: Wie wirklich ist die Wirklichkeit?

Beitrag von closs » Fr 15. Aug 2014, 14:25

Pluto hat geschrieben:Dann solltest du überprüfbare Beispiele bringen, und zeigen können wie Materie aus Bewusstsein entsteht.
Das geht nicht - genauso wie es NICHT geht, Beispiele zu bringen, wie Bewusstsein aus Materie "entsteht" (also ihren Ursprung hat). - Verwechsle nicht Beobachtung mit Interpretation.

Pluto hat geschrieben:Stelle doch DEINE Interpretation im Detail dar.
"Detail" ist nicht nötig - es geht um Grundsätzliches.

Beobachtet wird biologisch eine Korrelation zwischen Geist/Bewusstsein und Hirn-Komplexität. Das ist allerseits unbestritten. - a) interpretiert, dass das Hirn Ursprung von Geist/Bewusstsein ist (eine geistige/weltanschauliche und keine wissenschaftliche Interpretation). - b) interpretiert, dass der Geist sich Materie (hier: Gehirn) schafft, mit dem er sich im Dasein präsent zeigen kann (ohnehin eine geistige Interpretation).

a) und b) sind in Übereinstimmung mit den biologischen/neurowissenschaftlichen Beobachtungen.

Pluto hat geschrieben:Das man das zur Zeit von Augustinus oder Descartes so glaubte, muss doch nicht heißen, dass die Beiden Recht hatten. Warum sollten sie auch, wenn neue Erkenntnis hinzu kam.
Es kamen er Definitions-Veränderungen des Begriffs "Bewusstsein" hinzu. - Neue Erkenntnisse zu dem, was Augustinus und Descartes sagten (mal von der Zirbeldrüse abgesehen), sind nicht erkennbar. - Es handelt sich vielmehr um Erkenntnisse zu neuen Defintionen - also anderes Themenfeld.

Pluto hat geschrieben:Was heißt denn "darf nicht".
Ein WIssenschaftler hat sich seinen EIGENEN Regeln des methodischen Atheismus zu unterwerfen, sich also nicht in seiner Eigenschaft als Wissenschaftler weltanschaulich zu äußern - das wäre dasselbe, nur anders formuliert.

Pluto hat geschrieben:Bitte nicht schon wieder diesen Hinweis auf nicht Erlaubtes.
Gibt es methodische Regeln der Naturwissenschaft oder nicht?

Pluto hat geschrieben:Du weichst der Frage aus. Existiert das Forum, oder nicht? Ja, oder Nein.
Ich weiche nicht aus. - Wir "nehmen an", dass das Forum existiert, können es aber nicht sicher wissen, da wir nur "Cogito ergo sum" sicher wissen. - Im Sinne des Kritischen Rationalismus existiert das Forum - weil Popper den KR so angelegt hat, dass er sich um erkenntnis-theoretische Grundsatzfragen nicht bekümmert.

Für mich existiert das Forum auch, weil es egal für mich ist, ob ich mit einem fiktiven Pluto spreche (oder ihn gar treffe) oder einem "realen" Pluto. - Das Punkt liegt doch wo ganz anders:

Wir alle hier auf dem Forum gehen durchs Leben mit all den damit verbundenen Dingen und Problemen, OHNE uns Gedanken zu machen, ob die "Res extensa" (also auch "das Daseins-Leben") real sind oder nicht - anders gesagt: Im Alltag sind wir alle kritische Rationalisten. Was ist der Status Quo? - Was machen wir daraus? - Gibt es eine Veränderung? - Müssen wir jetzt etwas anderes machen? - Also Praxis pur.

Diese "Res cogitans"- und "Res extensa"-Dinge werden doch nur deshalb relevant, weil der Materialismus zu wissen glaubt, dass der Geist materiellen Ursprungs sei. - Und das ist der Punkt, die Notbremse zu ziehen und zu sagen: "Stop. - Wenn Ihr eine Fundamental-Diskussion haben wollt, dann aber gescheit". - Und DANN kann man logisch nachweisen, dass wir NICHT wissen, ob das Forum existiert. - Und damit auch, dass der Materialismus genauso wie Gottesglaube Folge einer "Annahme", "Setzung", etc ist. - Wenn ich nachher Apfelkuchen mit Sahne esse, denke ich trotzdem NICHT darüber nach, ob selbige existieren.

Pluto hat geschrieben:Wann wirst du endlich begreiden, dass Descartes' Vorstellung einer körperunabhängigen res cogitans, heute aus vielen Gründen nicht mehr Stand der Wissenschaft (und Philosophie) ist.
Wann wirst Du begreifen, dass er nur deshalb nicht Stand der Philosophie (mit Wissenschaft hat das ÜBERHAUPT nichts zu tun) ist, weil etwaige Falsifizierungen materialistisch, also präjudizierend, aufgebockt sind?

Pluto hat geschrieben:Ein solcher Fall ist mir nicht bekannt.
Das wäre jetzt ein neues Thema. - Aber man will - laut ZEIT - jetzt den ganzen Wirtschaftsbetrieb umkrempeln, weil der hohe Veröffentlichungsdruck dazu geführt hat, dass sehr viele Wissenschafts-Veröffentlichungen fehlerhaft bis falsch sind (es war bei einer Stichprobe nach meiner Erinnerung laut ZEIT von 60% die Rede). - Man möchte jetzt einen Weg finden, dass junge Forscher mehr forschen können und weniger veröffentlichen müssen. - Aber das ist wirklich ein anderes Thema.

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#72 Re: Wie wirklich ist die Wirklichkeit?

Beitrag von Scrypton » Fr 15. Aug 2014, 14:37

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben: Das, was man als Geist bezeichnen könnte - ich nenne es lieber Bewusstsein - geht aus dem zentralen Nervensystem hervor
Nein
Doch; und je höher dieses Nervensystem entwickelt ist, umso umfangreicher ergibt sich das Bewusstein. Die Beobachtungen zeigen NICHT und deuten auch NICHT ansatzweise an, dass die neurobiologischen Funktionen und damit einhergehenden Ergebnisse einen anderen Ursprung haben als das, was da nunmal untersucht wird.

Nochmal: Der Gedanke, es wäre nicht so, basiert auf nichts anderem als reinem Wunschdenken. Andernfalls steht es jedem frei, gegenteilige Beobachtungen, Messungen usw. vorzulegen, welche naheliegen, dass ein Geist, ein Bewusstsein auch ohne dessen graue Masse existieren muss/sollte/könnte...!

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:da Interpretation einer Beobachtung nichts mehr damit zu tun hat
Eben. - Genau darum geht es mir.
Dann solltest du aufhören, in diese Beobachtungen willkürlich den Eingriff aus irgendeiner ebenfalls willkürlich erdachten weiteren Seins-Welt zu "interpretieren", denn dieser Unsinn führt zu nichts.

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:In diesem Fall ist deine Aussage gleichbedeutend der oberen Aussage nur anders formuliert. Sich in Materie bildet, von Materie kommt, sich aus ihr heraus "kristalisiert" (ja, falscher Begriff), so oder so basiert diese auf Materie und NICHT umgekehrt.
Das ist eine Interpretation
Nein, das ist exakt die Beobachtung OHNE eine Interpretation.
Interpretiert wird dabei erst bei Kurt, der da Dinge hinein denkt, die eben NICHT beobachtet wurden. Es wurde keine "Verbindung" beobachtet und auch keine metaphysische Seins-Welt.

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:Eben das trifft bei "deiner Fraktion" nicht zu
Doch
Nein, denn: die Behauptung selbst hat mit der Beobachtung überhaupt nichts zu tun, erstere wird lediglich in letztere postuliert; mehr ist da nicht.

closs hat geschrieben:Wenn der Geist sagen würde: "Ich will im Dasein präsent sein und nehme dazu als Medium das Gehirn". - Was würde ein Naturwissenschaftler dann anderes beobachten als jetzt?
Erhebliche Unterschiede; aber soweit hast du sicherlich nicht gedacht. Bevor ich darauf aber ausführlich eingehe ein paar Fragen an dich, die du meist mit jeweils "Geist" bzw. "Gehirn" beantworten kannst.
Die Persönlichkeit eines Menschen befindest sich im Gehirn oder im Geist, der Verbindung mit dem Gehirn hat?
Das Wissen und die Erinnerungen befinden sich im Gehirn oder im Geist, der die Verbindung mit dem Gehirn hat?
Wenn ein Mensch gezeugt und geboren wird, liegt das daran, dass irgendein Geist ohne Gehirn gerne in die Daseins-Welt wollte aber kein Gehirn "unbesetzt" war?
Was ist, wenn der Geist sagen würde: "Ich will im Dasein präsent sein und nehme dazu als Medium das Gehirn einer Katze"?
Was ist, wenn der Geist während er bereits seit Jahren im Dasein präsent ist sagen würde, ohne dass der Körper verstirbt, dass er da nicht mehr sein möchte?

Im Grunde kann man zu deiner durchaus dämlichen Aussage (bzw. Frage) dutzende Fragen stellen, doch die reichen erstmal.
Zumal du in deiner Aussage bereits nicht nur behauptest, dass es einen Geist in irgendeiner Seins-Welt gibt, sondern auch, dass dieser derartige Entscheidungen trifft... eine kurtische Behauptung übertrifft die andere.

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben: das ergibt sich automatisch
So ist es - wenn...
...das eine aus dem anderen heraus erst in Erscheinung tritt! ^_-

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:auch Tiere haben ein Bewusstsein
Das hängt von der Definition des Begriffs "Bewusstsein" ab - im Sinne von Augustinus und Descartes haben Tiere meines Wissens KEIN Bewusstsein.
Mhm... damals meinte man auch, sie könnten kein Leid und keine Schmerzen empfinden. Der eine irrige Gedanke folgt dem nächsten; heute wissen wir es wohl besser, die Meinungen (NICHT Definitionen) dieser Menschen sind daher nicht relevant.
Zumal ein Augustinus oder Descartes keinen Begriff definieren, indem sie behaupten, dieser Begriff ist hier oder dort nicht besetzt. Definition -> Bewusstsein.
Die Definition ändert sich nicht, egal ob das Bewusstsein nun den Tieren zugestanden wird oder nicht. Aber das übersieht der Kurt natürlich.

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:Daraus ist also erstmal zu folgern, ohne ins Reich der Fantasie zu greifen, dass es sich alles um rein natürliche, nicht metaphysische Vorgänge handelt.
Die biologisch beobachtbare Korrelation darf gar nicht metaphysisch denken
Es geht hier nicht um Naturwissenschaft ober biologisches Verständnis, sondern um die Tatsache, dass es ohne der subjektiven Fantasie/Träumerei grundsätzlich nicht möglich ist, in irgendwelchen Beobachtungen derartige metaphysische Dinge hinein zu behaupten. Naturwissenschaft hin oder her.

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben: eine weitere Seins-Welt ist hier völlig willkürlich sowie unnötig, da schlicht nicht erforderlich.
Biologisch nicht nur unnötig, sondern sogar verboten
Darum geht es aber weiterhin garnicht.

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:Offensichtlich muss unser Gehirn eine metaphysische, zauberhafte Schnittstelle - eine API.. *lach* - in andere Welten haben
Wenn es so wäre, dann wäre das für die Biologie nicht von Interesse
Doch, durchaus. Oder willst du behaupten, dass das Gehirn kein biologisches Organ ist?
Alleine die Behauptung, ein biologisches Organ hätte aufgrund natürlicher Vorgänge eine mystische nicht zu identifizierende Schnittstelle in eine andere Dimension geschaffen ist maximal albern, mindestens aber widersprüchlich zu einigen grundlegenden Aussagen/Behauptungen deinerseits. So wie die Diskussion im Moment verläuft hat es den leichten Anschein, es könnte in den nächsten Tagen zu einem Ende kommen; du steuerst auf (logische/plausible und teilweise gar ontologische) Sackgassen zu und ich sehe, du erkennst es sogar.

closs hat geschrieben:Sie darf aber auch nicht sagen: "Wir können nachweisen, dass der Ursprung des Geistes/Bewusstseins das Gehirn ist".
Muss man so auch nicht sagen, da es sich automatisch ergibt.
Einen anderen Ursprung kann man sich natürlich - und du tust es ja - trotzdem dazu erfinden. :)

Der Traum, der Wunsch oder eben die Idee dazu, das Zurückgreifen auf eine andere Dimension, eine weitere Seins-Welt ist hier völlig willkürlich sowie unnötig, da schlicht nicht erforderlich. Wir stellen auch nicht fest, dass der menschliche Geist mit dem Gehirn verbunden ist, sondern, dass er aus diesem hervortritt. Wir beobachten nicht und es gibt auch keine anderweitigen Hinweise/Indizien/Messungen, dass der "Geist" sich tatsächlich irgendwo anders befinden soll, der dann "irgendwie" aus einer anderen Welt mit unserer durch das Gehirn verbunden ist.

Offensichtlich muss unser Gehirn eine metaphysische, zauberhafte Schnittstelle - eine API.. *lach* - in andere Welten haben, so der Kurt... ;0)

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:Weiter gefasst wissen wir jedoch auch beide, dass dieses Forum existiert.
"Weiter gefasst" heisst:
Eben das ist auch der Unterschied zwischen deinen Behauptungen; denn dass dieses Forum existiert ist - das kannst du unmöglich leugnen - um ein vielfaches "wahrscheinlicher", als dass deine Behauptungen existieren.

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben: Du versuchst es immer wieder so darzustellen, als wäre deine Behauptung gleichberechtigt als jene Behauptung (wenn es denn eine wäre) dass dieses Forum existiert.
Richtig
Nun, eben das ist aber eben falsch.
Dass dieses Forum existiert ist wahrscheinlicher, als dass Feen und Kobolde existieren. Dass jedoch eine weitere Seins-Welt existiert, ist eher NOCH unwahrscheinlicher als die Existenz von Feen und Kobolden... :)

closs hat geschrieben:Erkenntnis-theoretisch auch, weil der Transfer vom "Res cogitans" zu den "Res extensa" nur möglich ist, wenn ein Sein darüber steht.
Irrelevant, da bereits dieser "Transfer" völlig unnötig ist.

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#73 Re: Wie wirklich ist die Wirklichkeit?

Beitrag von Scrypton » Fr 15. Aug 2014, 14:37

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben: wähle 5 UNTERSCHIEDLICHE Hochkulturen
Juden, Griechen, Christen, Moslems, Buddhismus
Darfst es nochmal versuchen. Merke: Hochkulturen, nicht Religionen!
Des weiteren nicht den Rest vergessen: Nur zu, wähle 5 UNTERSCHIEDLICHE Hochkulturen und zeige mir dessen "geistige Definition" von "Mensch"; mit Quellen, nicht mit Behauptungen. Bereits mir fallen spontan zwei ein, die deiner "geistigen Definition" nicht entsprechen, also was soll deine schwachsinnige Aussage, deine unsinnige Behauptung würde von "allen Hochkulturen der Geistesgeschichte" bestätigt werden. Drehst du jetzt total durch?
Versuch nicht dich da herum zu mogeln, denn bei jeglicher Ausrede dazu werde ich diesen Teil per Strg+C/V wiederholen.

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:Die "geistigen" Aussagen eines Anderen können den deinigen völlig entgegen stehen.
Das läuft dann unter "Unterscheidung der Geister"
Eben das ist aber nicht möglich; die eigenen "Geister" sind letzten endes und mit subjektiver Begründung immer die richtigen. Du unterscheidest die deinigen als die besseren, andere würden dem aber deshalb nicht zustimmen.

closs hat geschrieben:Im übrigen haben auch in der Naturwissenschaft 5 Wissenschaftler oft 6 Meinungen.
Beispiele?
Meinungen, Ideen, Hypothesen... das ist alles nicht das selbe - und sie alle lassen unhaltbare Standpunkte fallen wenn die Befundlage anderes aufzeigt. Etwas, das bei deiner Fraktion nicht möglich ist, hier können sich die unterschiedlichsten Vorstellungen ewig halten.


closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:Dein Problem ist, dass es überhaupt keine einheitliche geistige Fraktion gibt
Das ist nicht MEIN, sondern EIN Problem
Doch, es ist dein Problem; du machst es zu deinem Problem, in dem du immer wieder auf das tote Pferd steigst und dich hinter (ohnehin nur von dir behaupteten) geistig einheitlichen Meinungen versteckst die so nicht vorliegen.
Es gibt lediglich viele Gruppierungen von Menschen, die sich als "spirituell" beschreiben und dahingehend Dinge zusammen reimen. Doch deine "geistigen" Aussagen sind keine "geisten" Aussagen sonder schlicht und einfach DEINE Aussagen. Die "geistigen" Aussagen eines Anderen können den deinigen völlig entgegen stehen.

closs hat geschrieben:das ist in der Naturwissenschaft nicht anders.
Doch, ist es.
Auch hier: Zeige doch das Gegenteil auf und belege somit endlich mal deine Behauptung, dessen Ausrede es dieses mal nicht sein kann aufgrund irgendwelcher metaphysischen Inhalte nichts belegen zu können.

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:Jeglicher Vorgang, jegliches Ereignis, jede Handlung und jede Veränderung benötigt Zeit
So ist es - deshalb ist "Über-Zeitlichkeit" Ausdruck für unveränderliches Sein.
Dieses unveränderliche Sein kann jedoch nicht handeln, nichts entscheiden, nichts schaffen, nicht denken oder sonstwie interagieren.
Denn diese Dinge erfordern per Definition Zeit; Überzeitlichkeit ist dann also nicht gegeben.

closs hat geschrieben:Wie willst Du begründen, dass der Urknall nicht genau daraus kommt?
Ein einem statischen (weil unveränderlichen) Sein kann es - ebenfalls per Definition - niemals zu einem Ereignis kommen welches zu einem Urknall führt, andernfalls es sofort (von Beginn der Seins-Existenz), also instantan zum Urknall gekommen wäre. Beides macht ein Gottesbild zunichte, so oder so.

closs hat geschrieben:Oder umgekehrt: Wie willst Du begründen, dass der Urknall aus etwas kommt, in dem Zeit ist?
Es gibt mehrere Begründungsmöglichkeiten; die erstere ist mein Standpunkt, die zweitere entspricht Aussagen deinerseits, die, wenn du nun kritisierst, dich selbst kritisieren würdest.
1. Wie oben: Ein einem statischen (weil unveränderlichen) Sein kann es - ebenfalls per Definition - niemals zu einem Ereignis kommen welches zu einem Urknall führt.
2. Du sagst, wenn wir Person sind und uns aus der Ableitung zurück aufheben, der Ursprung (Gott) auch Person sein muss. Nun, wenn hier Zeit herrscht und wir diese aus der Ableitung ebenfalls aufheben, muss der Ursprung (Gott) ebenfalls zeitlich beschrieben werden. Wer a sagt muss auch b sagen, doch auch hier wirst du in logischen und ontologischen Zwickmühlen landen die dir nicht gefallen werden.

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:Über-Zeitlichkeit ist ein Gedankenkonstrukt
... das man aber physikalisch-mathematisch berechnen kann (Tipler - Omegapunkt)
... dass es in der Realität per Definition aber schlicht nicht geben kann. Realität gemeint als das, was tatsächlich der Fall ist.

Auch dein Omegapunkt wurde bereits vor ~6 Monaten ausgehebelt; soll ich mich dazu wiederholen oder hast du nur gemeint ich hätte es vergessen?

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:Zu solchen unsinnigen Wort-Erfindungen kann es nur kommen, wenn man den Begriff "Zeit" (der da ja mit integriert ist) nicht verstanden hat.
Du bist manchmal herzerfrischend selbstbewusst.
Ja, und weiter?

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:Aber nur, weil es überzeitlichkeit nichts gab; im überzeitlichen Sinne kann es überhaupt nichts geben
Wenn Du mit "nichts" "keine Materie" meinst, hast Du recht
Natürlich habe ich Recht; und mit Nichts" meine ich wirklich "nichts". Nicht beschränkt auf Materie.
Kein Wunder, dass deine unsinnige Vorstellung die war, Zeit hätte es zwingend erst mit dem Urknall gegeben... niedlich aber nicht richtig.

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:du kannst weder im "naturalistischen System" noch im "spirituellen/geistigen System" einen Beleg für deine Gottesbehauptungen anführen.
Wenn Du "Beleg" im Sinne des Konstruktivismus meinst
Ich meine "Beleg" in jedem Sinn; du bist dazu schlicht nicht in der Lage.

closs hat geschrieben:Aber geistige Belege gibt es zuhauf
Nein, gibt es nicht - andernfalls lege sie vor! :)

closs hat geschrieben:aber diese möchte ich nicht zum 1001. Mal wiederholen.
Die Behauptung, es würde Belege geben, kannst du so oft wiederholen wie du willst.
Du disqualifizierst dich ohnehin jedes mal dadurch, abgesehen von der Behauptung selbst nichts vorlegen zu können. Aber sicherlich wirst du auch im nächsten Beitrag deine Behauptung dazu einfach wiederholen, ohne Belege vorzulegen. Wie immer eben.

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:solltest du einen anderen/besseren Begriff wählen, der dem entspricht was du meinst.
Der "bessere" Begriff ist
... jener Begriff, unter dem HEUTE und nicht vor jahrzehnten/jahrhunderten das verstanden wird was auch gemeint ist. Wenn du dem nicht nachkommen kannst, weil du sprachlich sowie geistig in der Vergangenheit steckst ist das nicht mein Problem, denn du darfst dich dann nicht wundern, wenn aneinander vorbei geredet werden sollte.

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:Falsch, da Vererbung ausschließlich genetisch bedingt; und damit materielle Basis ist und nichts anderes.
OK - und wodurch ist epigenetisches Geschehen bedingt?
Durch die Chromosomen, der Histone, der allgemeinen Genregulation und weiteren Faktoren. Kannst du dich nicht selbst informieren, ist Unwissen neuerdings die Berechtigung irgendwelchen Unsinn zu behaupten und in die Unwissenheit als mögliche Antwort einzupflegen?

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:Dass sie ihren Ursprung aber eben nicht dort hat (wo, weiß man nämlich - Pech für dich *smile*) interessiert dich offensichtlich nicht.
Du Witzbold - meinst Du wirklich, dass die materielle Lokalisierung von Vererbung etwas darüber aussagt, ob Vererbung materieller oder geistiger Natur ist?
Sie sagt etwas darüber aus, ob die materieller Ursache ist oder einer weiteren frei erfundenen Ursache; in diesem Fall eindeutig einer materiellen Ursache.

Auch wenn es jetzt sehr peinlich wird für dich, erkläre mir doch mal, wie Verwerbung ganz konkret und im Einzelnen abläuft bezüglich Befruchtung und Entwicklung. Wenn nötig, helfe ich dir dabei. Am Ende wird es zu keiner Zeit und keiner Stelle einen Ansatz geben, an dem etwas anderes als das zu beobachtende Geschehen selbst verantwortlich ist. Da kannst du dir irgendwelche "geistigen Ursachen" zusammen spinnen so viel du willst... :lol:

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#74 Re: Wie wirklich ist die Wirklichkeit?

Beitrag von closs » Fr 15. Aug 2014, 16:37

Darkside hat geschrieben:. Merke: Hochkulturen, nicht Religionen!
Sind Dir bedeutende Hochkulturen vor dem 19. Jh. bekannt, die NICHT religiös geprägt waren?

Darkside hat geschrieben:mit Quellen
Ist eine Aussage kategorial etwas anderes, wenn sie schon irgendwo geschrieben steht und deshalb zitiert werden kann?

Deine Frage zu "Kulturen" und "Mensch-Definition" ist mindestens so ausreichend beantwortet, dass Du konkrete (!) Gegenfragen stellen kannst. - Du kannst Dir also Deine Wiederholungen sparen.

Darkside hat geschrieben:die eigenen "Geister" sind letzten endes und mit subjektiver Begründung immer die richtigen.
Wieso das? - Dann wären ja alle richtig. - Aussagen, die in sich widersprüchlich sind, kann man sortieren. - Aber welche der Aussagen, die widerspruchsfrei sind, richtig sind, ist nicht falsifizierbar - das ist bei transzendenten Fragestellungen halt mal so. - Wieder Descartes: Außer dem "Cogito ergo sum" ist NICHTS sicher. - Erkenntnis-theoretisch hat er auch nach heutigem Maßstab (falls dieser nicht gefallen sein sollte) recht.

Darkside hat geschrieben:nd sie alle lassen unhaltbare Standpunkte fallen wenn die Befundlage anderes aufzeigt
Nein - warum, glaubst Du, gibt es ständig Experten-Streit?

Darkside hat geschrieben:Die "geistigen" Aussagen eines Anderen können den deinigen völlig entgegen stehen.
closs hat geschrieben:Das läuft dann unter "Unterscheidung der Geister" und ist in der Tat das größte Problem der geistigen Fraktion. - Im übrigen haben auch in der Naturwissenschaft 5 Wissenschaftler oft 6 Meinungen. - Das kann man auch so interpretieren, dass Erkenntnis-Zustände zum selben Thema unterschiedlich ausgeprägt sein können. - Ein k.o.-Kriterium ist das nicht.

Darkside hat geschrieben:Doch, ist es.
Da hast Du sicher eine ausreichende Antwort bekommen. - Ich finde nur gerade nicht, wo das war.

Darkside hat geschrieben:Dieses unveränderliche Sein kann jedoch nicht handeln, nichts entscheiden, nichts schaffen, nicht denken oder sonstwie interagieren.
Wir sollten uns abgewöhnen, dem Geist/Gott vorzuschreiben, was bei ihm geht und was nicht. - Wenn wir von einem Sein ÜBER dem Dasein sprechen, können wir uns nicht anmaßen zu wissen, wie es da läuft. - Verständnisfrage: Kann ein Photon im Dasein wirksam sein, obwohl es eine Eigenzeit = Null hat?

Darkside hat geschrieben: ebenfalls per Definition
Und Du meinst, dass man sich an unsere heutigen Definitionen hält? - Stell Dir mal vor, aus dem zeitlosen Sein würden Zeit und Materie herauslaufen - Entwicklung gäbe es dann nur in der Zeit.

Darkside hat geschrieben:Nun, wenn hier Zeit herrscht und wir diese aus der Ableitung ebenfalls aufheben, muss der Ursprung (Gott) ebenfalls zeitlich beschrieben werden.
Gerade nicht - weil "Zeit" dann eine Ableitung von "Überzeitlichkeit" wäre. - Lies mal Hegel. - Frage: Muss ein Kreis eine Kugel sein, weil er Ableitung der Kugel ist?

Darkside hat geschrieben:Auch dein Omegapunkt wurde bereits vor ~6 Monaten ausgehebelt
In der Bewertung (übrigens auch von mir) - aber nicht in der wissenschaftlichen Relevanz - will heißen: Der Bursche hat physikalisch-mathematisch ein mögliches Szenario errechnet - will heißen: Der Omegapunkt ist physikalisch (!) möglich - will heißen: "Zeitlosigkeit/Über-Zeitlichkeit" ist physikalisch möglich.

Darkside hat geschrieben:Ja, und weiter?
.Ich bin halt ein höflicher Mensch.

Darkside hat geschrieben: Nicht beschränkt auf Materie.
Das glaubst Du - ist Dein gutes Recht.

Darkside hat geschrieben:deine unsinnige Vorstellung die war, Zeit hätte es zwingend erst mit dem Urknall gegeben
Das entspricht in der Tat meinem logischen Denken UND dem, was ich bisher aus der Physik gehört habe.

Darkside hat geschrieben:Ich meine "Beleg" in jedem Sinn
Was Du halt in Deinem System unter "Sinn" verstehst.

Darkside hat geschrieben:Nein, gibt es nicht - andernfalls lege sie vor!
closs hat geschrieben:aber diese möchte ich nicht zum 1001. Mal wiederholen.
Das bringt nichts - wir sind noch gar nicht soweit, Grundlagen dazu zu haben. - Es wären ohnehin keine Belege in dem, was Du unter "Sinn" verstehst.

Darkside hat geschrieben:unter dem HEUTE und nicht vor jahrzehnten/jahrhunderten das verstanden wird was auch gemeint ist
Du wärest also bereit, auf Inhalte zu verzichten, weil es heute kein Wort mehr dazu gibt - bzw. weil das dazu vorgesehene Wort heute anders-sinnig ursurpiert ist. - Manchmal habe ich den Eindruck, dass Du meinst, Wahrheit würde man unter darwinistischen Gesichtspunkten ("Survival of the Fittest") näherkommen - lass uns geistige Wortinhalte verdrängen und es durch materialistische Inhalte verdrängen - und das nennen wir dann Fortschritt. :devil: - Da verkennst Du den langen Atem der Wahrheit - keine Manipulationen auf Dauer möglich.

Darkside hat geschrieben:Durch die Chromosomen, der Histone, der allgemeinen Genregulation und weiteren Faktoren.
Das war nicht meine Frage. - Meine Frage war, was die Ursache dafür ist, dass über Chromsome, Histone & Co epigenetisches Geschehen stattfindet.

Darkside hat geschrieben:in diesem Fall eindeutig einer materiellen Ursache
Ist die Schaufel die Ursache für den Hausbau?

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#75 Re: Wie wirklich ist die Wirklichkeit?

Beitrag von closs » Fr 15. Aug 2014, 17:23

Darkside hat geschrieben:Die Beobachtungen zeigen NICHT und deuten auch NICHT ansatzweise an, dass die neurobiologischen Funktionen und damit einhergehenden Ergebnisse einen anderen Ursprung haben als das, was da nunmal untersucht wird.
Das wäre auch sehr verwunderlich - nochmal: An den Bauarbeitern erkennt man nicht, ob es eine Kolchose ist oder eine Bauherr dahinter steckt. - Die Steine sind die selben und der Sand auch.

Darkside hat geschrieben:Dann solltest du aufhören, in diese Beobachtungen willkürlich den Eingriff aus irgendeiner ebenfalls willkürlich erdachten weiteren Seins-Welt zu "interpretieren"
Umgekehrt sagt Kardinal Schönborn, dass man bitteschön aufhören solle, in diese Beobachtungen willkürlich zu "interpretieren", dass Materie ohne "Bauherrn" auskomme. - Das sind weltanschauliche Auseinandersetzungen, die nichts mit Naturwissenschaft zu tun haben.

Darkside hat geschrieben:Nein, das ist exakt die Beobachtung OHNE eine Interpretation.
Darin liegt die ganze Tragödie - der Unterscheidungs-Verlust bzw. die Verschmelzung von Beobachtung und Interpretation. - Kein Wunder, dass sich in den USA (wie ich von Pluto gelernt habe) wissenschaftliche (!) Strömungen (hier: Neo-Darwinism) als "Ismus" bezeichnen.

Darkside hat geschrieben:Die Persönlichkeit eines Menschen befindest sich im Gehirn oder im Geist, der Verbindung mit dem Gehirn hat?
Das Ego eines Menschen ist strikt vom rein körperlichen Dasein getrennt und kann als solches kein Attribut der Körperlichkeit auf sich beziehen. Bereits das Gehirn ist ein "res extensum".

Darkside hat geschrieben:Das Wissen und die Erinnerungen befinden sich im Gehirn oder im Geist, der die Verbindung mit dem Gehirn hat?
Sie werden im Dasein (das wir annehmen wollen) im Gehirn körperlich abgebildet - ja.

Darkside hat geschrieben:Wenn ein Mensch gezeugt und geboren wird, liegt das daran, dass irgendein Geist ohne Gehirn gerne in die Daseins-Welt wollte aber kein Gehirn "unbesetzt" war?
Nach christlicher Anschauung bildet sich der Geist sein vorgesehenes Gehirn - er sucht es nicht.

Darkside hat geschrieben:Was ist, wenn der Geist sagen würde: "Ich will im Dasein präsent sein und nehme dazu als Medium das Gehirn einer Katze"?
Er würde sich nicht das Gehirn einer Katze bilden. - Allerdings kann es gefügt sein, dass er ein funktional schwerst-geschädigtes Gehirn bildet. - Damit ist das "res cogitans" nicht beeinträchtigt, sehr wohl die Ausdrucksmöglichkeit in den "res extensa". - Deshalb sieht das Christentum doch den Menschen als geistig vollwertiges Wesen bereits mit der Zeugung.

Darkside hat geschrieben:Was ist, wenn der Geist während er bereits seit Jahren im Dasein präsent ist sagen würde, ohne dass der Körper verstirbt, dass er da nicht mehr sein möchte?
Keine Ahnung - musst Du Gott fragen.

Darkside hat geschrieben:eine kurtische Behauptung übertrifft die andere
Alles nichts neues - im Grunde vertrete ich in mehr oder weniger geglückter Weise 2000 abendländische Geistesgeschichte - bzw. vielleicht nur 1800 Jahre - weil seit ca. 200 Jahren der Materialismus die Geistesgeschichte ersetzt hat.

Darkside hat geschrieben:die Meinungen (NICHT Definitionen) dieser Menschen sind daher nicht relevant
Materialistisch eh nicht. - Aber warum mahnst Du mangelnde Definitionen an? - Im großen und ganzen versteht das Christentum "Bewusstsein" als "con-scientia" - also als Mit-Wissen an der natürlichen und vor allem geistigen Welt. - Demnach hat keiner "Bewusstsein", der unfähig zur Teilhabe am Transzendenten, also dem Jenseits/dem Geistigen/Gott, ist. - Würde eine Giraffe einen geistigen "Zug" zum Jenseits/dem Geistigen/Gott, also zur "con-scientia" haben (was ich nicht glaube), hätte sie "Bewusstsein". - Dass sich ein Affe im Spiegel erkennt, ist in diesem Sinne NICHT ausreichend für die Verwendung des Begriffs "Bewusstsein".

Jetzt kannst Du natürlich wieder kommen und sagen: "Ätsch - wir haben den Begriff "Bewusstsein" umfunktioniert". - Dann kann ich nicht mitreden, weil es dann auch nicht überraschend ist, wenn plötzlich meine Kloschüssel "Bewusstsein" hat. - Weil mir es gerade einfällt (zum Thema Begriffs-Usurpierung): In der ZEIT habe ich neulich gelesen, dass da gerade sich einer zum Thema Gendering habilitiert <sic!> und als Hauptthese zum besten gibt: "Es gibt nicht nur drei <sic!>, sondern unendlich viele Geschlechter". - Wie soll man da noch in einer einheitlichen Sprache sprechen?

Darkside hat geschrieben:grundsätzlich nicht möglich ist, in irgendwelchen Beobachtungen derartige metaphysische Dinge hinein zu behaupten
DOch - weltanschaulich geht es schon. - Dann ist aber genauso unzulässig, auf WELTANSCHAULICHER Ebene aus biologischen Beobachtungen nur materielle Schlussfolgerungen zu ziehen. - Aus einem Klavier darf man sehr wohl geistig schlussfolgern, dass es Musik gibt - würde man Dir folgen, dürften man nur daraus schlussfolgern, dass man Brennholz daraus machen kann.

Darkside hat geschrieben:Oder willst du behaupten, dass das Gehirn kein biologisches Organ ist?
Nein - und Du hoffentlich auch nicht. :angel:

Darkside hat geschrieben:du steuerst auf (logische/plausible und teilweise gar ontologische) Sackgassen zu und ich sehe, du erkennst es sogar.
Jösses - nein - ich erkenne es nicht. - Und schon wieder bist Du mir in der Erkenntnis voraus. :lol:

Darkside hat geschrieben:Muss man so auch nicht sagen, da es sich automatisch ergibt.
Hahaha - und da wundert Ihr Euch, wenn der Kardinal Schöborn ausrastet? - Wissenschaft als Ideologie-Tümpel - so ist das eigentlich nicht gemeint.

Darkside hat geschrieben:denn dass dieses Forum existiert ist - das kannst du unmöglich leugnen - um ein vielfaches "wahrscheinlicher", als dass deine Behauptungen existieren.
Zumindest gäbe es da keinen Widerspruch zwischen Forums-Existenz und meinen Behauptungen. - Was "wahrscheinlicher" ist, hängt vom Maßstab ab.

Im übrigen zweifelt auch Descartes nicht an der Existenz der "res extensa" (Dasein/Forum/etc.) - weil er daran glaubt und keinen Sinn darin sieht, wenn sie NICHT existieren würden - sehe ich genauso. - Was Descartes sagt, ist: Wir können nicht sicher wissen, dass das Forum existiert - mit anderen Worten: Die Existenz des Forums ist auf Basis des "Cogito ergo sum" nicht falsifizierbar. - Wählt man - wie Popper die "Res extensa", ist es falsifizierbar.

Darkside hat geschrieben:Dass dieses Forum existiert ist wahrscheinlicher, als dass Feen und Kobolde existieren.
Weiss ich nicht - aber ich nehme sehr an, dass Du recht hast. - Dass die "Res cogitans" mindestens genauso wahrscheinlich ist wie das Forum, wäre meine Annahme. - Aber was soll das? Wir tauschen hier Wünsche und Meinungen aus.

Darkside hat geschrieben:Irrelevant, da bereits dieser "Transfer" völlig unnötig ist.
Nach dem von Dir geglaubten Maßstab ist das wohl zutreffend.

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#76 Re: Wie wirklich ist die Wirklichkeit?

Beitrag von Pluto » Fr 15. Aug 2014, 18:34

closs hat geschrieben:Umgekehrt sagt Kardinal Schönborn, dass man bitteschön aufhören solle, in diese Beobachtungen willkürlich zu "interpretieren", dass Materie ohne "Bauherrn" auskomme.
Lieber closs,
Wann merkst du denn, dann es der Kardinal ist, der aus einer wissenschatlichen Theorie eine Weltanschuung macht? Er baut mit Absicht ein Strohmann-Argument auf, um es dann zu beschimpfen und zu beleidigen.
closs hat geschrieben:Kein Wunder, dass sich in den USA (wie ich von Pluto gelernt habe) wissenschaftliche (!) Strömungen (hier: Neo-Darwinism) als "Ismus" bezeichnen.
Sachamal, lieber closs, ist der Buddhismus auch eine Weltanschuung?
closs hat geschrieben:Das Ego eines Menschen ist strikt vom rein körperlichen Dasein getrennt
Kannst du für diese angebliche Trennung irgendwelche nachvollziehbaren Argumente vorbringen?
Schau... wenn der Geist mit dem Körper kommuniziert, braucht es zumindest auf körperlicher Seite eine Schnittstelle. Wo befindet sich diese?
closs hat geschrieben:Dass sich ein Affe im Spiegel erkennt, ist in diesem Sinne NICHT ausreichend für die Verwendung des Begriffs "Bewusstsein".
Dass aber ein Baby zwar aufrecht gehen kann, aber sich noch nicht im Spiegel erkennt, das ist aber deiner Meinung nach ausreichend? :?
closs hat geschrieben:"Ätsch - wir haben den Begriff "Bewusstsein" umfunktioniert".
Vielleicht sollten wir mal Bewusstsein definieren. Möchtest du den Anfang machen?
closs hat geschrieben:Hahaha - und da wundert Ihr Euch, wenn der Kardinal Schöborn ausrastet? - Wissenschaft als Ideologie-Tümpel - so ist das eigentlich nicht gemeint.
Warum sagt er es dann? In seiner Funktion als Kardinal erwartet ich, dass er nicht ausrastet.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

closs
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#77 Re: Wie wirklich ist die Wirklichkeit?

Beitrag von closs » Fr 15. Aug 2014, 20:56

Pluto hat geschrieben:Wann merkst du denn, dass es der Kardinal ist, der aus einer wissenschatlichen Theorie eine Weltanschuung macht?
Die Grenzen scheinen sehr fließend zu sein - Beobachtung und (weltanschauliche) Interpretation scheinen nicht befriedigend getrennt zu werden. Ob das nur auf dem Forum so ist, sondern in den Wissenschaften selbst, weiss ich nicht. - Es zählt, was ankommt. - Und nochmals: Schönborn sagt ausdrücklich in seinem ersten Teil: "Ihr Wissenschaftler, was Ihr in Eurem Bereich macht, ist nicht zu beanstanden".

Pluto hat geschrieben: ist der Buddhismus auch eine Weltanschauung?
Ja - das Christentum auch (wenn man Religionen im weiteren Sinne unter "Weltanschauung" subsummiert). - Jedenfalls ist Religion keine Wissenschaft.

Pluto hat geschrieben:Kannst du für diese angebliche Trennung irgendwelche nachvollziehbaren Argumente vorbringen?
Geistig ja. - Wie wolltest Du Gott und Religiosität (außer in feuerbachscher Manier) sonst erklären?

Pluto hat geschrieben:wenn der Geist mit dem Körper kommuniziert
Ich glaube nicht, dass der Körper mit dem Geist kommuniziert, sondern dass der Geist im Dasein DURCH den Körper kommuniziert.

Pluto hat geschrieben: braucht es zumindest auf körperlicher Seite eine Schnittstelle.
Nicht unbedingt - der Geist kann auch inhärent sein. - WIE das biologisch funzt, weiss ich nicht. - Es gibt 100 Billionen Synapsen (wik) - rechne mal aus, wieviel "100 Billionen Fakultät" (sagt man dem heute noch so?) ergibt. - Es gibt den Sub-Planck-Raum, der im Grenzbereich von Materie und Geist stattfindet - unerforscht und wahrscheinlich unerforschbar.

Das sind Laien-Stichworte, die nicht einmal nötig sind. - Denn der Dualismus aus Sein und Dasein (eigentlich geht es darum) ist geistig zwingend - wie er sich zwischen Sein und Dasein abspielt, hängt nicht davon ab, ob wir ihn mit unseren bescheidensten Mitteln nachweisen können.

Pluto hat geschrieben:Dass aber ein Baby zwar aufrecht gehen kann, aber sich noch nicht im Spiegel erkennt, das ist aber deiner Meinung nach ausreichend?
Ja - WENN im menschlichen Baby die geistige Anlage der Transzendenz angelegt ist - wenn also die geistige Persönlichkeit im "Vor"-Dasein voll ausgeprägt ist. - So sieht das das Christentum.

Wenn (im christlichen Sinne) ein Ungeborenes stirbt, betrifft es einen Geist, der genauso vollwertig ist wie Deiner oder meiner - nur dass er den Weg ins Dasein nicht geschafft hat (Fügung).

Pluto hat geschrieben:Vielleicht sollten wir mal Bewusstsein definieren. Möchtest du den Anfang machen?
Habe ich echt schon oft - ganz kurz: "Das geistige Ich, dass transparent kommunizieren kann" (oder so ähnlich).

Pluto hat geschrieben:Warum sagt er es dann?
Warum muss man hier seitenweise kämpfen, dass die Beobachtung von Interaktionen von Geist und Bewusstsein nicht mit der automatischen (weltanschaulichen) Interpretation einhergehen darf, dass DAMIT geklärt sei, dass Geist die Folge von Materie sei?

Pluto
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#78 Re: Wie wirklich ist die Wirklichkeit?

Beitrag von Pluto » Fr 15. Aug 2014, 22:37

closs hat geschrieben:Jedenfalls ist Religion keine Wissenschaft.
Eigentlich sehe ich die Religion als "Regelwerk" des Glaubens. Religion legt Doktrinen, Dogmen, Riten fest (welche Tage sind heilig, usw.), nach denen der Glauben praktiziert wird.
closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Kannst du für diese angebliche Trennung irgendwelche nachvollziehbaren Argumente vorbringen?
Geistig ja.
Da es hier um die Schnittstelle zwischen Transzendenz und Materie geht, ist das zu wenig. Wo ist die materielle Komponente?
closs hat geschrieben:Ich glaube nicht, dass der Körper mit dem Geist kommuniziert, sondern dass der Geist im Dasein DURCH den Körper kommuniziert.
Wie auch immer... Eine körperliche Schnittstelle braucht es... irgendwelche spezialisierten Zellen müssten im Gehirn zu finden sein DURCH die der Geist wechselwirkt.
closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben: braucht es zumindest auf körperlicher Seite eine Schnittstelle.
Nicht unbedingt - der Geist kann auch inhärent sein. - WIE das biologisch funzt, weiss ich nicht.
Egal wie... der Körper braucht eine Schnittstelle, und zwar zu den Neuronen.
closs hat geschrieben:Es gibt 100 Billionen Synapsen (wik) - rechne mal aus, wieviel "100 Billionen Fakultät" (sagt man dem heute noch so?) ergibt.
Was um Himmels Willen hat Fakultät damit zu tun :?:
Die Synapsen funktionieren alle nach dem gleichen Muster.
closs hat geschrieben:Es gibt den Sub-Planck-Raum, der im Grenzbereich von Materie und Geist stattfindet - unerforscht und wahrscheinlich unerforschbar.
Das genügt nicht. Versuch dir doch einfach mal den Weg vorzustellen, den die Signale vom Geist nehmen müssen, um der Hand einen Befehl zu geben. Ohne physikalisch überprüfbare Schnittstelle geht das NICHT. Irgendwann muss es zur Öffnung von Synapsen kommen, damit Nerven aktiviert werden. Deshalb braucht es auch im erkennbaren Raum sichtbare Schnittstellen, um die Körperfunktionen zu steuern.
closs hat geschrieben:Das sind Laien-Stichworte, die nicht einmal nötig sind. - Denn der Dualismus aus Sein und Dasein (eigentlich geht es darum) ist geistig zwingend
NUR im geistlichen Modell; im materiellen Modell braucht man das nicht.
closs hat geschrieben:wie er sich zwischen Sein und Dasein abspielt, hängt nicht davon ab, ob wir ihn mit unseren bescheidensten Mitteln nachweisen können.
Auf der geistigen Seite magst du Recht haben, aber auf der Körperseite muss es zu messbaren Signalen kommen, sonst funktioniert die Hypothese eines autonomen Geistes der in Wechselwirkung uz einem Körper steht, nicht.
closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Vielleicht sollten wir mal Bewusstsein definieren. Möchtest du den Anfang machen?
Habe ich echt schon oft - ganz kurz: "Das geistige Ich, dass transparent kommunizieren kann" (oder so ähnlich).
Damit verlagerst du nur das Problem. Was ist das geistige ICH?
Was ist mit Verstand, Was ist mit Emotion, was ist mit Wahnehmung? ... und wie kommuniziert das Bewusstsein?
closs hat geschrieben:Warum muss man hier seitenweise kämpfen, dass die Beobachtung von Interaktionen von Geist und Bewusstsein nicht mit der automatischen (weltanschaulichen) Interpretation einhergehen darf
Darf es doch. Es fehlt nur immer noch eine saubere und nachvollziehbare Erklärung, die du bis jetzt trotz "seitenweisem kämpfen" nicht liefern konntest.
closs hat geschrieben: dass DAMIT geklärt sei, dass Geist die Folge von Materie sei?
Weil es so ist.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#79 Re: Wie wirklich ist die Wirklichkeit?

Beitrag von closs » Fr 15. Aug 2014, 23:56

Pluto hat geschrieben:Eigentlich sehe ich die Religion als "Regelwerk" des Glaubens.
Das wäre die technische Seite. - Wie würdest Du die inhaltlichen Seiten mit einem Begriff benennen? Im Alltagsverständnis tut man das eigentlich auch mit "Religion" - oder nicht?

Pluto hat geschrieben:Wo ist die materielle Komponente?
Ich glaube nicht, dass es DIE Schnittstelle gibt ("Temporal-Lappen, rechts unten").

Pluto hat geschrieben: irgendwelche spezialisierten Zellen müssten im Gehirn zu finden sein DURCH die der Geist wechselwirkt.
Glaube ich auch nicht - ich glaube wirklich eher an Inhärenz (habe darüber aber noch nicht verschärft nachgedacht, da mich die materiellen Umsetzungs-Procederes noch nie interessiert haben).

Pluto hat geschrieben:Was um Himmels Willen hat Fakultät damit zu tun
Ok - natürlich können nicht alle Synapsen mit allen anderen vernetzt werde (vermute ich). - Aber was schätzt Du: Wieviele mögliche Verbindungs-Varianten schätzt Du auf Basis von 100 Billionen Synapsen?

Pluto hat geschrieben:Versuch dir doch einfach mal den Weg vorzustellen, den die Signale vom Geist nehmen müssen, um der Hand einen Befehl zu geben.
Neurowissenschaftlich muss ich passen - ich kann nur sagen, DASS, und nicht, WIE. - Eine Verständnisfrage:

Es gibt relativ häufig diese Fälle, dass eine Mutter nachts aufschreckt, ihren Sohn sieht, der sich verabschiedet, auf die Uhr guckt und später hört, dass ihr Sohn genau zu dieser Uhrzeit gestorben ist. - Angenommen Du glaubst nicht, dass es das gibt: Dann mache es als Gedanken-Experiment. - Wie würde eine Neurowissenschaftler dies erklären können? - Wenn es darauf eine Antwort gibt, wäre dies eventuell DIE Antwort auf Deine obige Frage.

Pluto hat geschrieben: im materiellen Modell braucht man das nicht.
Richtig - weil sich das materielle Modell nur mit Materie beschäftigt - da hat keiner was dagegen.

Pluto hat geschrieben:aber auf der Körperseite muss es zu messbaren Signalen kommen, sonst funktioniert die Hypothese eines autonomen Geistes der in Wechselwirkung uz einem Körper steht, nicht.
Vielleicht gibt es diese ja, sind aber nicht identifizierbar, weil sie irgendwo unauffällig rumschwirren - ich weiss es nicht. - Im übrigen: Wenn die eigentlichen diesbezüglichen Sachen im Planckraum laufen WÜRDEN, wären die Folgen im messbaren Raum eh nicht als spezifisch identifizierbar - dann wären es halt "normale" neuronale Synapsen-Verbindungs-Kombinationen. - Bei 100 Bio Synapsen würde man lange suchen müssen - das kann EINE Kombination sein, die alles andere anschiebt. - Aber wie gesagt: Das sind allenfalls kreative Gedanken ohne neurowissenschaftlichen Hintergrund - da kann ich nicht dienen.

Pluto hat geschrieben:Was ist das geistige ICH?
Eine Existenz, die es auch ohne Materialität, also auch ohne Synapsen gibt. - Belebung von Materie ist demnach, wenn diese geistige Existenz Materie "übernimmt" - der Spur nach gesagt.

Pluto hat geschrieben:Was ist mit Verstand, Was ist mit Emotion, was ist mit Wahnehmung?
Wenn Materie einmal geistig belebt ist, folgt alles andere im Sinne dessen, wie es die Neurowissenschaft beschreibt - mit allen Entwicklungsmöglichkeiten, die es innerhalb des Gehirn geben kann.

Pluto hat geschrieben: Es fehlt nur immer noch eine saubere und nachvollziehbare Erklärung, die du bis jetzt trotz "seitenweisem kämpfen" nicht liefern konntest.
Diese Erklärung im materialistischen Sinne zu liefern, ist auch nicht Sache des geistigen Menschen, der aus ganz anderen Gründen von der Notwendigkeit des Geistes als primäre Existenzform ausgehen muss.

Zumal der "Kampf" ja um etwas anderes ging: Beobachtung ungleich Interpretation.

Pluto hat geschrieben:Weil es so ist.
Genau das ist eine Steilvorlage für Schönborn. - Denn diese Aussage ist keine wissenschaftliche Aussage, sondern eine weltanschauliche Interpretation der biologisch beobachtbaren Korrelation von Geist/Bewusstsein und Hirn-Komplexität zugunsten des Hirns (Materie). - Stellt man diese weltanschauliche Interpretation als gesichertes Wissen hin, liegt Schönborn mit seinem Vorwurf der Ideologie nicht daneben.

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#80 Re: Wie wirklich ist die Wirklichkeit?

Beitrag von Pluto » Sa 16. Aug 2014, 01:23

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Eigentlich sehe ich die Religion als "Regelwerk" des Glaubens.
Das wäre die technische Seite. - Wie würdest Du die inhaltlichen Seiten mit einem Begriff benennen? Im Alltagsverständnis tut man das eigentlich auch mit "Religion" - oder nicht?
Den Inhalt nennt man wohl "Glaube".
closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Wo ist die materielle Komponente?
Ich glaube nicht, dass es DIE Schnittstelle gibt ("Temporal-Lappen, rechts unten").
Tja... ohne Schittstelle, keine Wechselwirkung mit dem Materiellen. Das wäre das Ende der Transzendenz.
closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben: irgendwelche spezialisierten Zellen müssten im Gehirn zu finden sein DURCH die der Geist wechselwirkt.
Glaube ich auch nicht
Egal wie der spirituelle Teil kommuniziert, um auf der körperlichen Seite verstanden zu werden. muss es eine Wechselwirkung über eine Schnittstelle geben.
closs hat geschrieben:ich glaube wirklich eher an Inhärenz (habe darüber aber noch nicht verschärft nachgedacht, da mich die materiellen Umsetzungs-Procederes noch nie interessiert haben).
Nicht nachgedacht...?
Vielleicht kommt daher der Trugschluss in deinen Überlegungen?
closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Was um Himmels Willen hat Fakultät damit zu tun
Ok - natürlich können nicht alle Synapsen mit allen anderen vernetzt werde (vermute ich). - Aber was schätzt Du: Wieviele mögliche Verbindungs-Varianten schätzt Du auf Basis von 100 Billionen Synapsen?
Sprachliche Verwirrung. — Die Synapsen SIND die Verbindungen zwischen den Neuronen (Nervenzellen).
Es gibt ca. 86 Milliarden (englisch Billion) Neuronen. Jedes Neuron kann mit tausenden anderen Neuronen über die Synapsen kommunizieren, man schätzt etwa 1000 Billionen (englisch Trillion) Synapsen. Die 86 Milliarden Neuronen sind etwa 8 mal so viele wie in einem Paviangehirn, und etwa das Dreifache eines ausgewachsenen Gorillas. Eine solche Anzahl von Nervenzellen mit Energie zu versorgen, erfordert eine enorme Nahrungsaufnahme. Forscher vermuten, diese die Entwicklung wurde durch die Erfindung des Kochens begünstigt.
closs hat geschrieben: Eine Verständnisfrage:
Es gibt relativ häufig diese Fälle, dass eine Mutter nachts aufschreckt, ihren Sohn sieht, der sich verabschiedet, auf die Uhr guckt und später hört, dass ihr Sohn genau zu dieser Uhrzeit gestorben ist.
Man müsste fragen, wie häufig Mütter vom Abschied ihres Sohnes träumen und der Sohn NICHT stirbt. Dann könnte man das statistisch erfassen.
Einfach aus dem blauen Dunst heraus spekulative Behauptungen aufzustellen, erscheint mir wenig sinnvoll.
closs hat geschrieben: weil sich das materielle Modell nur mit Materie beschäftigt - da hat keiner was dagegen.
William of Ockham würde sicher freuen...
closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:aber auf der Körperseite muss es zu messbaren Signalen kommen, sonst funktioniert die Hypothese eines autonomen Geistes der in Wechselwirkung uz einem Körper steht, nicht.
Vielleicht gibt es diese ja, sind aber nicht identifizierbar, weil sie irgendwo unauffällig rumschwirren
- ich weiss es nicht.
Diese Laienhafe Bemerkung sei dir verziehen. :)
Die Mechanismen in den Neuronen und Synapsen des Gehirns sind bis ins kleinste Detail ihrer elektrochemischen Reaktionen bekannt. Es kann keine solchen "Schlupflöcher" geben.
closs hat geschrieben:Im übrigen: Wenn die eigentlichen diesbezüglichen Sachen im Planckraum laufen WÜRDEN, wären die Folgen im messbaren Raum eh nicht als spezifisch identifizierbar
Doch. Irgendwann müssen Synapsen geöffnet werden, um Signale zu erzeugen.
closs hat geschrieben:- dann wären es halt "normale" neuronale Synapsen-Verbindungs-Kombinationen.
Nee, nee lieber closs, so leicht kommst du hier nicht weg. Deine Ratespielchen kann man wirklich nicht ernst nehmen. Was kommt als nächstes? Feenstaub in den Synapsen?
closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Was ist das geistige ICH?
Eine Existenz, die es auch ohne Materialität, also auch ohne Synapsen gibt. - Belebung von Materie ist demnach, wenn diese geistige Existenz Materie "übernimmt" - der Spur nach gesagt.
Jede deiner Antworten erzeugt 10 weitere Fragen.
Wie geschieht Belebung der Materie? Wird da von Theologen in weißen Kitteln geforscht? Wenn nicht, warum nicht?
closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben: Es fehlt nur immer noch eine saubere und nachvollziehbare Erklärung, die du bis jetzt trotz "seitenweisem kämpfen" nicht liefern konntest.
Diese Erklärung im materialistischen Sinne zu liefern, ist auch nicht Sache des geistigen Menschen, der aus ganz anderen Gründen von der Notwendigkeit des Geistes als primäre Existenzform ausgehen muss.
Nee, nee... Behauptungen aufstellen, und anderen die Beweisführung überlassen geht nicht. Die Belege musst du schon selbst bringen, oder deine These ist reif für den Mülli.
closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Weil es so ist.
Genau das ist eine Steilvorlage für Schönborn.
Wieso? Ich kann doch nichts dafür das jede Beobachtung der Neurowissenschaft darauf hinweist.
Warum schreibst du nicht dem Kardinal, ich wäre jederzeit bereit mit ihm darüber ein öffentliches Streitgespräch zu führen.
Mal sehen, ob er darauf eingeht.
Es ist natürlich nicht wirklich vergleichbar, aber mit Hans-Joachim Zillmer hatte ich schon einen öffentlichen Austausch. Er bezeichnete mich seinerzeit als "Evolutionären Humanist". :lol:
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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