Ein Plädoyer für eine erkenntnisbasierte Spiritualität

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Novas
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#61 Re: Ein Plädoyer für eine erkenntnisbasierte Spiritualität

Beitrag von Novas » Do 22. Jan 2015, 19:14

Salome23 hat geschrieben:Und du meinst, du kannst die Welt retten, in dem du das aufdeckst und gegen den Strom schwimmst?
Alle wirklichen, grundlegenden Veränderungen kommen aus dem natürlichen Fluss des Ganzen, sie müssen nicht erzwungen werden.

Pluto
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#62 Re: Ein Plädoyer für eine erkenntnisbasierte Spiritualität

Beitrag von Pluto » Do 22. Jan 2015, 20:53

Novalis hat geschrieben:In einem nondualen Weltbild - wie dem Christentum oder dem Buddhismus - ist es anders gemeint.
Mit Verlaub... Das christentum ist dualistisch.

Novalis hat geschrieben:Wenn es keine Trennung und nur Beziehung, nur eine WIR-klichkeit gibt, dann gibt es eine gemeinsame Entwicklung oder gar keine.
Ein bekanntes Bodhisattva-Gelübde ist deshalb: "Die Zahl der Wesen ist unendlich; ich gelobe, sie alle zu erlösen". Da geht es nicht um "mich", als ein separates Wesen, sondern um meine Beziehung zu allem.
Dies Sätze klingen sehr hochtrabend. Bist du sicher, dass das nicht bereits von besagtem Podest herab gepredigt ist?

Novalis hat geschrieben:Meditation, Gebete oder religiöse Rituale erzeugen veränderte Gehirnzustände, die für Wissenschaftlar tatsächlich messbar sind. Beispielsweise tibetische Meditierende können bewusst extrem starke Gamma-Gehirnwellen erzeugen.
Mehr noch. Es ist erwiesen, dass Meditation sogar bleibende Veränderungen (Wachstum von Neuronen) erzeugt.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

JackSparrow
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#63 Re: Ein Plädoyer für eine erkenntnisbasierte Spiritualität

Beitrag von JackSparrow » Do 22. Jan 2015, 21:48

2Lena hat geschrieben:Die Gnosis (griechisch Erkenntnis) war das Summenziehen aus den juristisch / mathematischen "Lehren".
Je älter ein Wort ist, desto mehr scheint seine Bedeutung ins Esoterische abzudriften. Aus pneuma (Hauch) machen wir einen Geist, aus psychê (Atem) machen wir eine unsterbliche Seele, und aus gnôsis (vgl. deutsch "Notiz", "notieren": von etwas Notiz nehmen) machen wir am besten eine übernatürliche Erleuchtung.


Novalis hat geschrieben:Wenn die Menschheit weiter leben möchte, dann muss sie den Ego-Tunnel durchschreiten.
Wenn die Menschheit weiter leben möchte, muss sie zuerst die Weltbevölkerung sehr drastisch reduzieren und anschließend in eine steinzeitliche Stammesgesellschaft zurückkehren, um den Planeten von ihrem Müll zu entlasten. Die Durchschreitung des Ego-Tunnels lässt sich dagegen sehr leicht bewerkstelligen: Verkaufe deinen gesamten Besitz, verstreue das Geld in der Innenstadt und dann wandere nach Indien aus, um dort für den Rest deines Lebens in einem netten umweltfreundlichen Erdloch zu hausen.

Beispielsweise tibetische Meditierende können bewusst extrem starke Gamma-Gehirnwellen erzeugen.
Die Gehirnwellen sollte man in Tüten packen und im Supermarkt verkaufen, dann könnten wir alle die Welt damit retten und müssten nicht die armen Mönche die ganze Arbeit machen lassen.

closs
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#64 Re: Ein Plädoyer für eine erkenntnisbasierte Spiritualität

Beitrag von closs » Do 22. Jan 2015, 21:54

Pluto hat geschrieben:Mit Verlaub... Das christentum ist dualistisch.
Eigentlich ist es monistisch - aber es erscheint aus materialistischer Sicht als dualistisch.

Novas
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#65 Re: Ein Plädoyer für eine erkenntnisbasierte Spiritualität

Beitrag von Novas » Fr 23. Jan 2015, 02:17

Pluto hat geschrieben:Dies Sätze klingen sehr hochtrabend.

Du hast gefragt, was mit Erleuchtung gemeint ist. Erleuchtung bedeutet, dem Sinn nach, dass Du aus dem Traumzustand eines gesonderten, vom Ganzen getrennten Ichs erwachst und stattdessen in der Wirklichkeit lebst. Wobei mit Wirklichkeit in den spirituellen Traditionen immer das zeitlose Sein, universeller Geist, Gott, Bewusstsein gemeint ist.

Salome23
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#66 Re: Ein Plädoyer für eine erkenntnisbasierte Spiritualität

Beitrag von Salome23 » Fr 23. Jan 2015, 02:27

Novalis hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Dies Sätze klingen sehr hochtrabend.

Du hast gefragt, was mit Erleuchtung gemeint ist. Erleuchtung bedeutet, dem Sinn nach, dass Du aus dem Traumzustand eines gesonderten, vom Ganzen getrennten Ichs erwachst und stattdessen in der Wirklichkeit lebst. Wobei mit Wirklichkeit in den spirituellen Traditionen immer das zeitlose Sein, universeller Geist, Gott, Bewusstsein gemeint ist.
Genau das ist ja gemeint mit hochtrabenden Sätzen ;) wer soll denn das verstehn können, ausser denen, die die selbe Schiene fahren wie du... :?:
Erleuchtung ist nichts andres, als etwas "erkennen"= auf etwas draufkommen, entdecken, das einem bisher unverständlich war oder man nicht erkannte(nicht bewusst wurde), Geistesblitz, Sinneswandlung...

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Münek
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#67 Re: Ein Plädoyer für eine erkenntnisbasierte Spiritualität

Beitrag von Münek » Fr 23. Jan 2015, 05:06

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Mit Verlaub... Das christentum ist dualistisch.
Eigentlich ist es monistisch - aber es erscheint aus materialistischer Sicht als dualistisch.

Nein,

es ist konkret durch und durch dualistisch. Das hat mit "materialistischer Sicht" überhaupt
nichts zu tun. Deine Sicht ist rein apologetischer Natur! Leicht durchschaubar! Leider nichts
Substanzielles! (Wieso kommt da nichts von Dir? Ich meine mal was ECHT Substanzielles.)

Wirf mal einen Blick in die Bibel, da wirst Du eines Besseren belehrt werden! Und die Bibel
ist in den Augen unzähliger Gläubiger schlechthin das "Wort Gottes". Das "Wort Kurtes"
sollte dagegen eigentlich relativ unwichtig sein .... ;)

PS

Was Du Deinem Gott in Deiner Fantasie so aufbürdest, ist schon gewaltig. Du verbannst ihn
sogar in die Transzendenz, einen imaginären, "jenseitigen" Bereich, den er um Gottes Wil-
len niiieee verlassen darf
. (Wehe, wehe...)

Warum darf der Allmächtige das nicht? Weil es mir, Kurt, nicht ins Konzept passt. Punkt!

Tja, da lachen nicht nur die Hühner! :) :) :)

barbara
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#68 Re: Ein Plädoyer für eine erkenntnisbasierte Spiritualität

Beitrag von barbara » Fr 23. Jan 2015, 07:12

Salome23 hat geschrieben: Genau das ist ja gemeint mit hochtrabenden Sätzen ;) wer soll denn das verstehn können, ausser denen, die die selbe Schiene fahren wie du... :?:

So hochtrabend sind die Sätze nicht; und dass ein spezieller Wortschatz vom Anwender ein bisschen Studium verlangt, ist ja überall so, von Mathematik bis Medizin. Wird aber erstaunlicherweise immer bloss den Spirituellen vorgeworfen. Woher kommt eigentlich dieser Anspruch, es müsse leicht verständnlich sein?


Erleuchtung ist nichts andres, als etwas "erkennen"= auf etwas draufkommen, entdecken, das einem bisher unverständlich war oder man nicht erkannte(nicht bewusst wurde), Geistesblitz, Sinneswandlung...

Genau.

gruss, barbara

closs
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#69 Re: Ein Plädoyer für eine erkenntnisbasierte Spiritualität

Beitrag von closs » Fr 23. Jan 2015, 10:55

Münek hat geschrieben:es ist konkret durch und durch dualistisch.
Nein - das Christentum versteht Materie als Ableitung aus dem Geist. - Wenn auf einem Lava-Fluss aufgrund von Erkaltung Brocken bilden: Würdest Du dann von einem Dualismus von Lava sprechen?

Münek hat geschrieben:Wirf mal einen Blick in die Bibel, da wirst Du eines Besseren belehrt werden!
Wo steht da, dass Materie nicht aus Geist kommt? - Würdest Du den Materialismus als dualistisch verstehen, weil er den Geist aus der Materie heraus versteht?

ThomasM
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#70 Re: Ein Plädoyer für eine erkenntnisbasierte Spiritualität

Beitrag von ThomasM » Fr 23. Jan 2015, 12:21

barbara hat geschrieben: So hochtrabend sind die Sätze nicht; und dass ein spezieller Wortschatz vom Anwender ein bisschen Studium verlangt, ist ja überall so, von Mathematik bis Medizin. Wird aber erstaunlicherweise immer bloss den Spirituellen vorgeworfen. Woher kommt eigentlich dieser Anspruch, es müsse leicht verständnlich sein?
Das ist nicht der Punkt.

In der Mathematik bis Medizin sind die Begriffe definierbar. Dazu ist manchmal schon ein wenig Arbeit nötig, aber sie sind definierbar und werden definiert. Damit ist die Sache klar.

Im Spirituellen wird nicht definiert. Ich habe z.B. in diesem thread nach einer Definition von Bewusstsein gefragt.
Und keine Antwort bekommen.
Novalis sagte, das könne man nur erfahren.
Genauso könnte ich nach allen anderen Begriffen fragen, die hier verwendet werden. Ergebnis: Keine Antwort.

Aber genau hier liegt das Problem. Es wird keine intersubjektive Kommunikation betrieben.

Gruß
Thomas
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.

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