Demian hat geschrieben:Umgekehrt: die alten Schriften wurzeln in uralten Erfahrungen, die noch viel älter sind.
Die Bibel geht zurück bis zu den Anfängen der Menschheit-- welche menschlichen Erfahrungen sollen älter sein
?
Aufgezeichnet wurden die Bücher Mose um einiges später. Vorher wurden die Inhalte vermutlich mündlich weitergegeben, vielleicht existierten aber auch schon fragmentarische Aufzeichungen.
Das christliche Credo ist eine mögliche Art und Weise diese Erfahrungen zu artikulieren, also eine mehr oder weniger hilfreiche Struktur für ihren Ausdruck zu finden.
Die großen Weltreligionen weisen viele Gemeinsamkeiten auf, meinst du das?
Demian hat geschrieben:Magdalena61 hat geschrieben:Das Vokabular der Bibel ist recht klar: Wer Glauben (Gott)
erfahren will, der muß von neuem geboren werden; der braucht eine "geistliche Geburt", durch die sozusagen die rechtlichen Verhältnisse geklärt und die Gläubigen zu Kindern Gottes werden
Joh. 1,12-- und so etwas wie einen Mitgliedsausweis erhalten, welcher sie dazu berechtigt, besondere Leistungen/ Privilegien in Anspruch zu nehmen/ zu genießen.
Tut mir leid, aber mir ist das zu viel müssen und sollen. Glaube hat für mich nichts mit müssen und sollen zu tun, sondern ist ein Akt der individuellen Freiheit. Es ist in meinen Augen überhaupt kein "rechtliches" Verhältnis notwendig, sondern ERKENNTNIS und ERFAHRUNG. Ohne die gäbe es keinen Grund irgendetwas zu glauben.
So ähnlich sagte Jesus es auch:
Joh. 17,3(Schlachter 2000): Das ist aber das ewige Leben,
daß sie dich, den allein wahren Gott, und den du gesandt hast, Jesus Christus,
erkennen
Es ist eine andere Sprache, aber derselbe Inhalt: Erkennen. *closs vertrete
*
Ich glaube, das, was die Bibel "Wiedergeburt" nennt hängt irgendwie mit der Erkenntnis zusammen: "
Von neuem geboren werden aus Wasser" -das ist das Wort Gottes, die Information- die den Intellekt anspricht, hier steht der Wille, die Entscheidung des Menschen im Vordergrund- "
und Geist" -der Geist Gottes schenkt Erkenntnis, leitet in alle Wahrheit, Er offenbart, verkündigt, gibt Zeugnis- das können wir nicht selbst machen, Erkenntnis ist eine Folge des Glaubens(-gehorsams)
Joh. 14,21 , hier ist GOTT der Handelnde.
Ohne Glauben (eine positive, interessierte Einstellung/ Ausrichtung, Neugierde und die Bereitschaft "zu prüfen" sowie das vorhandene, aktuelle Weltbild zu hinterfragen/ zu ergänzen/ zu korrigieren)... gibt es nur sehr selten Erkenntnis-- nämlich dann, wenn
Gott auf einen Menschen zugeht und sich ihm offenbart, durch eine Vision oder so. Das ist aber eher selten, meine ich.
Ich kannte einen Mann, das war einer von denen, "die da geistlich arm sind". Dem ist in einer Vision Jesus erschienen. Und das ausgerechnet in einer katholischen Kirche. Dieser Mann hatte keinen Anlaß, Märchen zu erzählen. Er war auch zu schüchtern und zu zerbrochen, um sich wichtig machen zu wollen. Ich schätze mal, von der Intelligenz her hätte es bei ihm gar nicht gereicht, um eine komplizierte Lügengeschichte zu erfinden.
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Der Glaube fragt und erhält Antworten/ Feedbacks. Der Glaube setzt alles auf
eine Karte, bündelt die Kräfte und marschiert, lediglich auf eine Verheißung hin
Spr. 8,17,
Jer. 29, 13-14 , zielgerichtet in die Wüste-- und irgendwann begegnet er dem brennenden Dornbusch.
Der Unglaube ignoriert, negiert, stellt in Frage... und erlebt deshalb keine brauchbaren Antworten, kein tragfähiges Fundament, um darauf sein Lebenshaus zu bauen. Aus löcherigen Zisternen kann man kein Wasser schöpfen.
Weil keines drin ist.
LG