Jenseits von Gut und Böse?

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sven23
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#51 Re: Jenseits von Gut und Böse?

Beitrag von sven23 » Sa 11. Mär 2017, 07:30

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Und das hat die letzten 2000 Jahre auch wunderbar geklappt.
Kann ich nicht erkennen - das wird gerade heute weitgehend übersehen.
Es wird nicht übersehen, dass es die letzten 2000 Jahre nicht besonders geklappt hat. (Deschner lesen)
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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closs
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#52 Re: Jenseits von Gut und Böse?

Beitrag von closs » Sa 11. Mär 2017, 10:57

sven23 hat geschrieben:Es wird nicht übersehen, dass es die letzten 2000 Jahre nicht besonders geklappt hat. (Deschner lesen)
Ähm - das war meine Aussage. - Ich habe mich eh gewundert, was Du da schreibst.

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sven23
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#53 Re: Jenseits von Gut und Böse?

Beitrag von sven23 » Sa 11. Mär 2017, 12:29

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Es wird nicht übersehen, dass es die letzten 2000 Jahre nicht besonders geklappt hat. (Deschner lesen)
Ähm - das war meine Aussage. - Ich habe mich eh gewundert, was Du da schreibst.
Und ich habe mich gewundert, dass du die Ironie angeblich nicht verstanden hast.
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closs
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#54 Re: Jenseits von Gut und Böse?

Beitrag von closs » Sa 11. Mär 2017, 17:49

sven23 hat geschrieben:Und ich habe mich gewundert, dass du die Ironie angeblich nicht verstanden hast.
Ich wollte Dich im günstigen Licht erscheinen lassen. - So bin ich zu Dir. :D

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sven23
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#55 Re: Jenseits von Gut und Böse?

Beitrag von sven23 » So 12. Mär 2017, 16:31

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Dann scheint closs einer der wenigen zu sein, die das NT verstanden haben. Luther zählte wohl nicht dazu
Zu viel der Ehre - das verstehen schon viele. - Bei Luther sieht man (typisch Mensch), wie ein geistig begnadeter Mensch knapp nebendran seine geistigen schwarzen Löcher haben kann.
Die zu stellende Frage ist doch: was ist ein Gottesglaube überhaupt noch wert, wenn dabei Judenhetze und ein verachtendes Frauen- und Menschbild herauskommt?
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#56 Re: Jenseits von Gut und Böse?

Beitrag von closs » So 12. Mär 2017, 17:34

sven23 hat geschrieben:was ist ein Gottesglaube überhaupt noch wert, wenn dabei Judenhetze und ein verachtendes Frauen- und Menschbild herauskommt?
Kategoriefehler. - "Was ist Demokratie noch wert, wenn dabei Parteien wie die NPD möglich sind?" - Falscher Ansatz. - Zumal das, was Du unter "verachtendes Frauen- und Menschbild" bezeichnest, Interpretationssache ist - aber das wäre ein anderes Thema.

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sven23
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#57 Re: Jenseits von Gut und Böse?

Beitrag von sven23 » Sa 18. Mär 2017, 07:52

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:was ist ein Gottesglaube überhaupt noch wert, wenn dabei Judenhetze und ein verachtendes Frauen- und Menschbild herauskommt?
Kategoriefehler. - "Was ist Demokratie noch wert, wenn dabei Parteien wie die NPD möglich sind?" - Falscher Ansatz. - Zumal das, was Du unter "verachtendes Frauen- und Menschbild" bezeichnest, Interpretationssache ist - aber das wäre ein anderes Thema.
Die Demokratie ist dann etwas wert, wenn NPD und Co. marginale Randgruppen bleiben. Die Gefahr heute besteht darin, dass sich dieses rechte Gedankengut in die Mitte der Gesellschaft hineinfrißt, siehe AFD.

Bei Luthers verachtendem Frauen- und Menschenbild bleibt wenig Spielraum für Interpreation.

"Die größte Ehre, die das Weib hat, ist allzumal, dass die Männer durch sie geboren werden."
(Martin Luther, dt. Theologe)

"Will die Frau nicht, so komm' die Magd!"
(Martin Luther, Frauenfreund)

 "...wer mag alle leichtfertigen und abergläubischen Dinge erzählen, welche die Weiber treiben...es ist ihnen von der Mutter Eva angeboren, dass sie sich äffen und trügen lassen."
(Martin Luther)

"Ob sie sich aber auch müde und zuletzt todt tragen, das schadet nichts, laß' sie nur todt tragen, sie sind darumb da."
(Martin Luther, Schwangerschaftsberater)

"Der Tod im Kindbett ist nichts weiter als ein Sterben im edlen Werk und Gehorsam Gottes."
(Martin Luther)

"Es ist besser, wenn Tyrannen hundert Ungerechtigkeiten gegen das Volk verüben, als dass das Volk eine einzige Ungerechtigkeit gegen die Tyrannen verübt." (Martin Luther)

"Gott straft selbst, aber heimlich, entweder durch Armut, eine böse Frau, durch ungehorsame Kinder und auf viele andere Weise. Was für eine Strafe wünscht du also?"
(Martin Luther)

"In solch einem Krieg ist es christlich und ein Werk der Liebe, die Feinde getrost zu würgen, zu rauben, zu brennen und alles zu tun, was schädlich ist, bis man sie überwinde. Ob es wohl nicht so scheint, dass Würgen und Rauben ein Werk der Liebe ist, weshalb ein Einfältiger denkt, es sei kein christliches Werk und zieme nicht einem Christen zu tun: so ist es doch in Wahrheit auch ein Werk der Liebe".
(Martin Luther über 'Heilige Kriege')

Juden sind Kinder des Teufels, die stehlen, morden und ihren Kindern das gleiche beibringen.
(Martin Luther)

Ich will kein Mitleid für diese Hexen, ich wünsche, daß man sie Stück für Stück verbrenne.
(Martin Luther)

"Die Juden sind ein solch verzweifeltes, durchböstes, durchgiftetes Ding, dass sie 1400 Jahre unsere Plage, Pestilenz und alles Unglück gewesen sind und noch sind. Summa, wir haben rechte Teufel an ihnen...; Man sollte ihre Synagogen und Schulen mit Feuer anstecken, ... unserem Herrn und der Christenheit zu Ehren, damit Gott sehe, dass wir Christen seien (...) ihre Häuser desgleichen zerbrechen und zerstören."
(Luther: Von den Juden und ihren Lügen, Tomos 8, S. 88ff)

So konnte sich dann auch ein Adolf Hitler auf den Judenhetzer Luther berufen.

"Luther war ein großer Mann, ein Riese. Mit einem Ruck durchbrach er die Dämmerung, sah den Juden, wie wir ihn erst heute zu sehen beginnen."
Kommentar vom Katholiken Adolf Hitler zu Martin Luther
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#58 Re: Jenseits von Gut und Böse?

Beitrag von closs » Sa 18. Mär 2017, 11:03

sven23 hat geschrieben:So konnte sich dann auch ein Adolf Hitler auf den Judenhetzer Luther berufen.
Klar - genauso wie sich die AfD wahrscheinlich auf Adenauer berufen kann - das ist nicht vermeidbar.

Ansonsten zeigen Deine Zitate, dass im Menschen hell und dunkel eng beieinander sind - ein Grundmotiv übrigens in der Bibel. - Unabhängig davon müsste man jedes Zitat überprüfen auf Authentizität, textlichem Kontext und zeitgenössischem Kontext - DAS wäre bspw. eine klassische Aufgabe der HKM, macht aber mehr Arbeit, als interpretativ aus heutiger Zeit rumzutönen.

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sven23
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#59 Re: Jenseits von Gut und Böse?

Beitrag von sven23 » Sa 18. Mär 2017, 11:57

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:So konnte sich dann auch ein Adolf Hitler auf den Judenhetzer Luther berufen.
Klar - genauso wie sich die AfD wahrscheinlich auf Adenauer berufen kann - das ist nicht vermeidbar.

Ansonsten zeigen Deine Zitate, dass im Menschen hell und dunkel eng beieinander sind - ein Grundmotiv übrigens in der Bibel. - Unabhängig davon müsste man jedes Zitat überprüfen auf Authentizität, textlichem Kontext und zeitgenössischem Kontext - DAS wäre bspw. eine klassische Aufgabe der HKM, macht aber mehr Arbeit, als interpretativ aus heutiger Zeit rumzutönen.

An der Judenhetze Luthers und seinem fragwürdigen Menschenbild ändert das nichts. Aber auch Luther kann sich auf eine lange Tradition christlichen Antijudaismus berufen, der seine Wurzeln letzendlich im Neuen Testament hat.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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#60 Re: Jenseits von Gut und Böse?

Beitrag von Pluto » Sa 18. Mär 2017, 12:37

closs hat geschrieben:DAS wäre bspw. eine klassische Aufgabe der HKM, macht aber mehr Arbeit, als interpretativ aus heutiger Zeit rumzutönen.
Ds ist doch längst geschehen!
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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