"Wahrnehmung" und "Realität"

Philosophisches zum Nachdenken
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#51 Re: "Wahrnehmung" und "Realität"

Beitrag von Scrypton » Mo 18. Aug 2014, 20:29

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:Wenn dem so ist, dann ist es auch egal, ob die Welt und dieses Forum tatsächlich existieren oder dies eine Illusion meinerseits ist, von mir, der ich existiere.
Innerhalb des Daseins JA. - Aber nicht, wenn es um die menschliche Existenz als Ganzes geht.
Nein, allgemein - unabhängig davon. Warum, habe ich auch ausgeführt; das hast du aber abgeschnitten:
Denn da sich diese Diskussion hier zwangsweise entweder in der realen Welt oder aber in meiner Illusion abspielt, ist alles andere nicht mehr relevant, was folgendes heißt: Diese Welt gilt als existiert, ob real oder innerhalb meiner Illusion.
Die in dieser Welt oder in dieser Illusion behaupteten Dinge (Gott, weitere Seins-Welten usw.) sind und bleiben aber weiter nur Behauptungen, die im Gegensatz zu allen anderen Dinngen innerhalb ihrer Gültigkeit nicht bewiesen werden können.

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:Fazit: Deine Behauptungen (Zusatz-Setzungen irgendwelcher erträumten Dinge) lassen sich prinzipiell nicht beweisen, so wie alles, was sich ein jeder ausdenken kann.
Für die Welt gilt dies innerhalb dieser Diskussion nicht, da beides entweder existiert oder ohnehin nur meine Illusion ist, was im Schnitt danach keinen Unterschied ausmacht, da keine Unterscheidung möglich. Was nicht unterschieden werden kann, unterscheidet sich auch nicht; das ist eine wissenschaftliche als auch geistige Tatsache.
Meine Rede.
Na also; damit stimmst du zu, dass du für deine Behauptungen keine Belege vorlegen kannst, gleichgültig ob naturalistisch oder geistig.

closs hat geschrieben:Deshalb ist es eine Frage, was man "annimmt" - das, was man "annimmt", nennt man Setzung
Daher ist jede weitere Setzung (besser: Annahme) zu dem, was ohnehin jeder annimmt (wir, die Welt und das Forum existieren real) eine Zusatz-Setzung; und somit ist diese Bezeichnung für deine zusätzlichen Setzungen auch völlig legitim, auch wenn du immer wieder versuchst es anders darzustellen. Macht nichts, ich werde dich immer und immer wieder dabei korrigieren. :)
Die eigentliche Frage ist außerdem, weshalb man diese ausgedachten/erdachten Fantasien überhaupt annehmen soll; da gibt es keinen Grund, der sich auf irgendwelche Beobachtungen, Messungen, Experimente usw. zurückführen lässt sondern schlicht nur Glaubensbehauptungen die mal so und mal so ein können. Ebenfalls steuert man, so wie du es tust, in Zwickmühlen denen jegliche Logik und sonstige Plausibilität fehlt. Das ist dein Problem.

closs hat geschrieben:Popper hat das begriffen, weshalb er gezielt DANACH mit seinem KR einsteigt.
Umgekehrt; er steigt VORHER ein, ehe er in Erwägung zieht von Dingen zu blubbern die sich jeglicher Untersuchung entziehen.
Der erste Schritt ist nämlich der, das, was direkt zu erfassen ist auch als gegeben zu betrachten; nicht, dass man dies erträumt. Dies ist eine instinktive, notwendige sowie zwingende weil lebensnotwendige handlung, völlig unbewusst. Erst DANN im nächsten Schritt kann man sich die Frage stellen, ob es denn (noch mehr!) Dinge gibt, die existent sind sich aber dem Erfassen und Untersuchen entziehen. Deine Darstellung ist völlig falsch.
Diesen Schritt kann man, wie Popper, überspringen, da sich über diese Dinge ohnehin keine tatsächliche Erkenntnis in Erfahrung bringen lässt. Mehr als haltlose Spekulation ist nicht drin.

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:Nein, da diese "geistigen Gründe" subjektiv und damit willkürlich (= austauschbar) sind.
Diese Gründe sind intersubjektiv - WENN man die wiki-Definition zugrunde legt
Nein, sind sie nicht. Ich und alle Individuen allgemein (ob naturalistisch oder spirituell), die deinen Darlegungen und Behauptungen nicht zustimmen würden widerlegen deine Aussage; offensichtlich hast du den Wiki-Artikel bzw. die Definition von Intersubjektivität nicht begriffen.
Nicht mein Problem.

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:Nein, das ist eine Feststellung bezogen auf die unterschiedlichen Gottesbilder, wovon du willkürlich die einen als authentischer erachtest als andere; wärend das andere (ebenso "geistig begründet) ganz anders sehen können. So kommst du nicht weiter.
Ja - und das kann man auch begründen
Eben nicht; du hast es auch nie geschafft. Wie jetzt auch behauptest du es immer wieder, bist dazu letzten Endes aber nie in der Lage.
Zumal: Auch gegenteilige, geistige Position lässt sich mindestens ebenso "begründen", womit deine Rechtfertigung ohnehin zerfällt wie eine Sandburg im Wasser.

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:Der Definition schlecht hin.
Das klingt er wie ein Postulat.
Nein, nochmal: Dazu müsste man aber erst mal verstehen, was der Begriff "Zeit" bedeuted. Dazu einfach den Neben-Thread lesen.
Es gibt auch keinen verheirateten Junggesellen. Den kann es per Definition schlicht nicht geben; das ist kein Postulat, mein lieber Kurt.

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:Es steht dir frei, mir eine "spirituelle Definition" von Zeit vorzulegen
Wenn es eine gibt, steht sie sicherlich nicht in Konkurrenz zu naturwissenschaftlichen Definitionen
Dann kann es im Sinne dessen, was Zeit (heute) bedeuted auch keine Überzeitlichkeit geben; denn immer und überall wird Zeit (also ein zeitlich variabler Abstand zwischen a und b, vorher handlung x und nach handlung x) benötigt, wenn es nicht voll und ganz statisch ist. Das schließt eine Überzeitlichkeit somit aus, da Überzeitlichkeit das Fehlen von Zeit wäre, das wiederum ginge nur bei dem fehlen absolut jeglicher Existenz.

closs hat geschrieben:"Zeit" gibt es nur im dialektischen Raum, in dem es "gut" und "böse" gibt.
Wo kann ich diese Definition nachlesen? Welcher Philosoph hat den Begriff Zeit so erklärt?
Zumal sich mir spontan eine Frage auftut: Du sagtest, das Ego wäre in deinem postulieren Seins-Reich der jeweiligen Geister zu finden. Deiner Aussage zufolge gibt es dort kein "Gut" und "Böse"; was dann?
Wie sieht es mit den jeweiligen Geistern von Massenmördern aus?

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:Dann ist die Ontologie selbst nicht relevant, da man ohne Bezug und ohne Untersuchungsmöglichkeit von "etwas" niemals feststellen kann, ob "etwas" nun ist oder nicht ist. Was nur zu Spekulationen führt UND mit Spekulationen endet, also zu keinem Erkenntnisgewinn führt IST irrelevant.
Kritik zur Ontologie habe ich in einer anderen Diskussion bereits ausführlich dargelegt, Quellen angegeben, dir sogar ein Büchlein empfohlen. Einmal mehr reitest du ein totes Pferd; gerne auch kann ich mich dazu wiederholen, wenn nötig.
Was hat "Sein" mit "Wahrnehmung" zu tun?
Darum ging es nicht; lies noch einmal, was ich kritisierte, dann darfst du noch einmal versuchen, auch darauf zu antworten anstelle auszuweichen. :)

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:deine Behauptungen stellst du überwiegend als Tatsachenbehauptungen dar
Der Kürze halber. - Der Vorbehalt ist IMMER, dass der Mensch außer "Cogito ergo sum" nichts wissen KANN.
Womit du immer und immer wieder implizierst, dass wir von der Existenz des Mondes sowie des Forums gleichwertig nichts wissen können wir von deiner erträumten Seins-Dimension mit ihrem ebenfalls postulierten Gott deinerseits. Diese Implizierung ist jedoch - weiterhin - völlig unhaltbar, willkürlich und beliebig. Russells Teekanne lässt eben grüßen.

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:Dann musst du akzeptieren, dass der Hinweis einer durchaus möglichen (meiner Einschätzung nach sehr wahrscheinlichen) Unwahrheit deiner Behauptungen ebenfalls ok ist.
Geschenkt. - Wahrheit ist unabhängig von Komparativen der Wahrnehmenden.
Geschenkt - Wahrheit ist unabhängig irgendwelcher kurtischen Fantasien.
Kurtische Fantasien, die ein Kurt jahrelang überzeugt für real hält und postuliert, sind deshalb weder vermutlich noch wahrscheinlich real. Gleichwohl könnten sie real sein, auch wenn sie ein Kurt oder sonst wer nicht belegen kann. Kurtische Fantasien scheitern letzten Endes an Unlogik und fehlender Plausibilität, unabhängig davon, ob Kurt selbst das einsehen kann oder trotzig weiterhin irgendwelche Belege behauptet.
Zuletzt geändert von Darkside am Mo 18. Aug 2014, 20:34, insgesamt 1-mal geändert.

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#52 Re: "Wahrnehmung" und "Realität"

Beitrag von Scrypton » Mo 18. Aug 2014, 20:34

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:Selbst das ist falsch und wurde dir auch bereits vorgelegt.
Nachdem Du eröffnet hast, dass das Christentum KEINE Hochkultur ist
Korrekt: http://de.wikipedia.org/wiki/Hochkultur ... nschaft%29

closs hat geschrieben:Es bedarf eines Mindestmaßes an kultureller Übereinstimmung, dass solche Gespräche führbar sind.
Korrekt; siehe oben.
Da du dazu aber nicht in der Lage bist und ohnehin immer wieder Begriffe nutzt mit jener Wortbedeutung, die vor Jahrzehnten bis Jahrhunderte galten disqualifizierst du dich immer wieder selbst.
Und nun: Benenne 5 Hochkulturen, auf denen deine zu Beginn an dargelegte Behauptung zutrifft. Wirds mal was mit dir?

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:Ein Eingriff erfordert die Zeit
Dort, wo der Eingriff stattfindet, JA.
Falsch; zwingend auf beiden Seiten. Ich habe erläutert warum, gerne wiederhole ich mich im nächsten Beitrag wieder.

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:Zeit selbst - nicht unsere Zeit - ist nichts, was auf unser Universum begrenzt ist.
Postulat, das zudem aus meiner Sicht falsch ist.
Das liegt daran, dass deine Sicht nicht den Tatsachen entspricht - was wiederum daran liegt, dass du den Begriff "Zeit" noch immer nicht verstanden hast.

closs hat geschrieben:Falsch aus geistigen Gründen
Ich behaupte: Richtig aus geistigen Gründen. :)

closs hat geschrieben:und sogar falsifiziert durch den theoretisch möglichen Omegapunkt
Also doch; du hast den Tipler Omegapunkt selbst nicht verstanden. Gefährliches Halbwissen, darauf sollte man nun wirklich NICHT bauen.

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:Weshalb sollten wir uns mit deiner Behauptung einer weiteren Seins-Welt anfreunden, nur weil du diese behauptest?
Nicht deshalb - sondern um vorbereitet zu sein.
Worauf vorbereitet?
Zumal sich ja jeder jeden Unsinn ausdenken kann mit anschließender Forderung, man solle seine haltlosen Behauptungen für gegeben betrachten, um sich "darauf" vorzubereiten. Sehr schwach!

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:Nein, richtig, da es Überzeitlichkeit nicht gibt.
Wenn man sich an der Basis grundlegend falsche Weichenstellungen leistet, hat das einen Domino-Effekt.
Eben; allem Anschein nach lässt sich deine Weiche jedoch nicht korrigieren.

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#53 Re: "Wahrnehmung" und "Realität"

Beitrag von closs » Mo 18. Aug 2014, 21:17

Darkside hat geschrieben:Benenne 5 Hochkulturen, auf denen deine zu Beginn an dargelegte Behauptung zutrifft.
Habe ich bereits.

Darkside hat geschrieben:allem Anschein nach lässt sich deine Weiche jedoch nicht korrigieren.
Das kann gut sein. - Aber vielleicht kommt ja mal was überraschend Überzeugendes.

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#54 Re: "Wahrnehmung" und "Realität"

Beitrag von Scrypton » Di 19. Aug 2014, 09:33

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:Benenne 5 Hochkulturen, auf denen deine zu Beginn an dargelegte Behauptung zutrifft.
Habe ich bereits.
Nein, du nanntest 5 Religionen.
Der Unterschied zwischen "Religion" und "Hochkultur" ist dir nicht bekannt? Dann schlage deinen Duden auf! :)

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:allem Anschein nach lässt sich deine Weiche jedoch nicht korrigieren.
Das kann gut sein. - Aber vielleicht kommt ja mal was überraschend Überzeugendes.
Das Fehlen von Logik und Plausibilität sowie ohnehin von Überprüfbarkeit deiner Behauptungen... ist eigentlich überzeugend genug, deine Behauptungen fallen zu lassen... *grins*

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#55 Re: "Wahrnehmung" und "Realität"

Beitrag von closs » Di 19. Aug 2014, 09:59

Darkside hat geschrieben:Der Unterschied zwischen "Religion" und "Hochkultur" ist dir nicht bekannt?
"Hochkulturen" sind historisch immer verbunden mit Religionen. - Es gibt die griechische, nahöstliche und abendländische Hochkultur mit den entsprechenden Duden-Eigenschaften nicht ohne die dahinterstehende Religion. - Kennst Du eine Hochkultur bis ins 19. Jh., die NICHT religiös hinterlegt ist?

Darkside hat geschrieben:Das Fehlen von Logik und Plausibilität
Das wäre nicht das Problem.

Darkside hat geschrieben:Überprüfbarkeit deiner Behauptungen
In geistigen Dingen empirisch NIE möglich. - Wenn es meta-physisch wird, wird es auch meta-empirisch ("empirisch" im Sinne der Naturwissenschaft). - Die einzige "Empirie" ist dann die persönliche Erfahrung, die man teilen, aber nicht objektiv nachweisen kann. - Liegt in der Natur der Sache.

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#56 Re: "Wahrnehmung" und "Realität"

Beitrag von Scrypton » Di 19. Aug 2014, 10:18

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:Der Unterschied zwischen "Religion" und "Hochkultur" ist dir nicht bekannt?
"Hochkulturen" sind historisch immer verbunden mit Religionen.
Aber: Eine Religion ist dadurch weder eine Hochkultur, noch ist eine Hochkultur eine Religion. Da kannste drum herum jammern so viel du willst.
Und nun, lege 5 Hochkulturen vor auf die deine Behauptung zutrifft. :)

Zumal praktisch noch zwei Beiträge von mir offen stehen mit einigen Ausführungen, auf die du nicht eingegangen bist.

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#57 Re: "Wahrnehmung" und "Realität"

Beitrag von Pluto » Di 19. Aug 2014, 11:43

closs hat geschrieben:Kennst Du eine Hochkultur bis ins 19. Jh., die NICHT religiös hinterlegt ist?
Jawoll!

Es gab eine Zeit im Mittelalter, zwischen etwa 800 und 1100, als in Bagdhad Toleranz und Offenheit gegenüber der Religion herrschte. Das Ergenis es entstand ein Schmelztiegel wo Christen, Moslems, Juden und Ungläubige friedlich nebeneinander lebten. In dieser Zeit wurden viele wissenschaftliche Fortschritte erzielt.
Z. Bsp. stammen die meisten (80%) heute verwendeten Namen der Sterne aus dieser Zeit. Diese kulturelle Blütezeit fand ein jähes Ende, als der ultrakonservative Mufti Hamid Al-Ghazali (10658-1111) an die Macht kam und den Islam (in seiner strengen Form) zur Staatsreligion erklärte.

Und... nicht zu vergessen...
die Gründerväter der USA hatten ebenfalls die Vision eines religionsfreien Staates im Sinn, als sie den Laizismus in ihrer Verfassung verankerten.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#58 Re: "Wahrnehmung" und "Realität"

Beitrag von closs » Di 19. Aug 2014, 15:02

Pluto hat geschrieben:Es gab eine Zeit im Mittelalter, zwischen etwa 800 und 1100, als in Bagdhad Toleranz und Offenheit gegenüber der Religion herrschte.
Heisst das automatisch, dass diese Gesellschaft säkular war? - Ich vermute eher, dass es ein Schmelztiegel der Religionen war - die Kultur also nicht laizistisch, sondern über verschiedene Religionen geprägt war.

Pluto hat geschrieben:die Gründerväter der USA hatten ebenfalls die Vision eines religionsfreien Staates im Sinn, als sie den Laizismus in ihrer Verfassung verankerten.
Wurde das jemals durchgesetzt? - Der Eindruck ist eher, dass sich die gesellschaftliche Organisation als Ableger des "In God we trust" (siehe heute noch auf der Ein-Dollar-Note) verstanden hat.

Die erste mir bekannte laizistische Gesellschaft (also nicht nur formal, sondern auch inhaltlich) scheint das napoleonische Modell zu sein.

Darkside hat geschrieben:Und nun, lege 5 Hochkulturen vor auf die deine Behauptung zutrifft.
Mir sind keine laizistischen Hochkulturen bis ins 19. Jh. bekannt - alle die mir bekannten waren religiös fundamentiert.

Darkside hat geschrieben:Zumal praktisch noch zwei Beiträge von mir offen stehen mit einigen Ausführungen, auf die du nicht eingegangen bist.
Naja - fleissig war ich schon. :geek: - Aber manche Deiner Punkte sind so schräg eingestielt, dass man nicht mehr als zweimal drauf antworten will. - Wir sollten gemeinsam mehr Basis-Arbeit leisten und das Feld des atomistischen Hick-Hack verlassen.

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#59 Re: "Wahrnehmung" und "Realität"

Beitrag von Scrypton » Di 19. Aug 2014, 15:06

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:Und nun, lege 5 Hochkulturen vor auf die deine Behauptung zutrifft.
Mir sind keine laizistischen Hochkulturen bis ins 19. Jh. bekannt
Nicht relevant; benenne einfach nur 5 Hochkulturen (NICHT Religionen), auf denen deine Behauptung zutrifft. :)

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:Zumal praktisch noch zwei Beiträge von mir offen stehen mit einigen Ausführungen, auf die du nicht eingegangen bist.
Aber manche Deiner Punkte sind so schräg eingestielt
Schon klar... ^_-

Pluto
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#60 Re: "Wahrnehmung" und "Realität"

Beitrag von Pluto » Di 19. Aug 2014, 15:31

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Es gab eine Zeit im Mittelalter, zwischen etwa 800 und 1100, als in Bagdhad Toleranz und Offenheit gegenüber der Religion herrschte.
Heisst das automatisch, dass diese Gesellschaft säkular war? - Ich vermute eher, dass es ein Schmelztiegel der Religionen war - die Kultur also nicht laizistisch, sondern über verschiedene Religionen geprägt war.
Der Punkt ist, die Religion spielte kaum eine Rolle.
Wichtig waren in jener Kultur Toleranz und Glaubensfreiheit, die einen ungehemmten Gedankenaustausch zuließen und so für Fortschritt und Entwicklung förderlich waren.
Die damalige Kultur war ihrer Zeit weit voraus, so konnte Baghdad zum damaligen Zentrum des Wissens avancieren. Als dann nach 1100 der Fantismus des fundamentalistischen Islam wieder an die Macht kam, wurde diese blühende Kultur zerstört.

So könnte man durchaus Paralllelen zu unserer heutigen Gesellschaft erkennen: Unsere freiheitlich tolerante Gesellschaft hat einen noch nie dagewesenen Fortschritt in der Zivilisation hervorgebracht. Und nun werden diese Errungenschaften von fundamentalistischen Elementen im Islam bedroht.
closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:die Gründerväter der USA hatten ebenfalls die Vision eines religionsfreien Staates im Sinn, als sie den Laizismus in ihrer Verfassung verankerten.
Wurde das jemals durchgesetzt? - Der Eindruck ist eher, dass sich die gesellschaftliche Organisation als Ableger des "In God we trust" (siehe heute noch auf der Ein-Dollar-Note) verstanden hat.
Dieser Eindruck täuscht.
Sicher, die Menschen sind in der USA überwiegend sehr gläubig, aber das ändert nichts daran, dass die USA einer von zwei Staaten ist, der den Laizismus in der Verfassung festgeschrieben haben. Besoders gut zu erkennen ist dies einerseits im hohen Stellenwert der Meinungsfreiheit, und in der subventionsfreien Privafinanzierung der Kirchen.
Die erste mir bekannte laizistische Gesellschaft (also nicht nur formal, sondern auch inhaltlich) scheint das napoleonische Modell zu sein.
Du hattest nach Beispielen gefragt, von Kulturen die nicht auf Religion basierten. Ich habe dir zwei genannt. Das napoleonische Frankreich wäre das dritte Beispiel. :D
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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