Ontologie & Sein - Descartes, Plato und Heidegger

Philosophisches zum Nachdenken
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Münek
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#431 Re: Ontologie & Sein - Descartes, Plato und Heidegger

Beitrag von Münek » Di 9. Dez 2014, 08:19

Salome23 hat geschrieben:
Es gibt dieses innere Hören nun einmal.
Ja, ebenso wie das innere Sehen...
"Innerliche" visuelle und auditive Wahrnehmungen sind ja bekannt.
Aber wieso funktioniert das dann nicht mit riechen und fühlen oder schmecken im Wachzustand?
Es ist möglich einen innerlichen song zu hören, aber unmöglich "geistig" dein Lieblingsparfüm zu riechen-jedenfalls ist mir das noch nie gelungen

Also bei mir klappt das locker. Ich bin erstaunt, dass das bei Dir nicht funzt.
Alle Sinneseindrücke sind doch "erinnerungsmäßig abgespeichert" und mehr
oder weniger "abrufbar".

Salome23
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#432 Re: Ontologie & Sein - Descartes, Plato und Heidegger

Beitrag von Salome23 » Di 9. Dez 2014, 09:23

Münek hat geschrieben:Also bei mir klappt das locker. Ich bin erstaunt, dass das bei Dir nicht funzt.
Alle Sinneseindrücke sind doch "erinnerungsmäßig abgespeichert" und mehr
oder weniger "abrufbar".
Wenn ich einen Raum betreten würde, in dem sich gerade eine Person befindet, welche "mein" Parfüm von Gaultier benützt hat und somit danach duftet, wüsste ich sofort anhand des mir bekannten Duftes, welches Parfüm sie benutzte , weil mein Gehirn den Geruch "kennt"
Es ist mir aber nicht möglich auf Anhieb(also jetzt gleich) gedanklich diesen Duft zu "erzeugen", so dass ich ihn förmlich "riechen" kann.
Es ist mir aber möglich, jetzt sofort(vor allem mit geschlossenen Augen) mir geistig einen Marmorkuchen vorzustellen, aber wiederum nicht möglich, den Geschmack geistig zu erzeugen, so dass ich ihn im selben Moment regelrecht "schmecken" kann.
Würde ich aber meine Augen schliessen und mir jemand ein Stück Marmorkuchen zur Verkostung in den Mund stecken, könnte ich anhand des Geschmacks erkennen, dass es sich um Marmorkuchen handelt, weil ich weiss, wie Marmorkuchen schmeckt.
Und so ist es auch mit "fühlen"..
Ich kann mir zwar zusammen fantasieren(vorstellen)= Kreativität, wie mich grade ein Hund in den Arm beisst-aber den Schmerz kann ich nicht "fühlen".
Du kannst das? :)

closs
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#433 Re: Ontologie & Sein - Descartes, Plato und Heidegger

Beitrag von closs » Di 9. Dez 2014, 09:56

Pluto hat geschrieben:Wenn man Spinoza heißt, kann und darf man das — deus sive natura — Könnte mein Leitspruch werden.
Interessant - dann wird mir wieder ein Haken mehr klar. - Denn demnach könnte man etwa aus Naturkatastrophen etwas über Gott ableiten. - Dann wäre allerdings die Frage: Warum gibt es dann überhaupt den sog. "Sündenfall"?

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sven23
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#434 Re: Ontologie & Sein - Descartes, Plato und Heidegger

Beitrag von sven23 » Di 9. Dez 2014, 10:12

closs hat geschrieben: - Denn demnach könnte man etwa aus Naturkatastrophen etwas über Gott ableiten. -

Nix da, der Naturgott ist nur für die guten Dinge zuständig. :lol:
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

closs
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#435 Re: Ontologie & Sein - Descartes, Plato und Heidegger

Beitrag von closs » Di 9. Dez 2014, 10:21

sven23 hat geschrieben:Nix da, der Naturgott ist nur für die guten Dinge zuständig.
Wie macht Spinoza das? - Was sind Tsunamis aus Sicht von Spinoza? Pannen?

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sven23
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#436 Re: Ontologie & Sein - Descartes, Plato und Heidegger

Beitrag von sven23 » Di 9. Dez 2014, 10:48

closs hat geschrieben:Wie macht Spinoza das? - Was sind Tsunamis aus Sicht von Spinoza? Pannen?

Berechtigte Frage. Wo sind die Spinoza-Koniferen?
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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Salome23
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#437 Re: Ontologie & Sein - Descartes, Plato und Heidegger

Beitrag von Salome23 » Di 9. Dez 2014, 19:50

Pluto hat geschrieben:
Salome23 hat geschrieben:Was geht eigentlich bei einer Präkognition ab?
Ich würde sie als ein raffiniertes Frage/Rate/Antwort Spiel bezeichnen.
Ist es aber nicht...
Ein Frage/Rate/Antwort Spiel haben wohl einige Menschen daraus gemacht.

Was unterscheidet eigentlich Präkognition von Wahrsagerei, außer dass Erstere nicht auf einem Jahrmarkt stattfindet?
Präkognition passiert spontan-ohne dass man es möchte.
Man kann nicht auf "Abruf" etwas "sehen" oder "vorraussehen" (wie die Lottozahlen oder sonst einen Humbug)
Es kann einem spontan ein "Bild" oder ein Ereignis vor dem inneren Augen(im Gedanken) erscheinen-oder eine Begebenheit, die sich erst ereignen wird.
Klar weiss man im Moment, wo das passiert, nichts damit an zufangen -erst wenn das eingetroffen ist, wird einem der Zusammenhang klar.

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Münek
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#438 Re: Ontologie & Sein - Descartes, Plato und Heidegger

Beitrag von Münek » Di 9. Dez 2014, 20:09

Salome23 hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Also bei mir klappt das locker. Ich bin erstaunt, dass das bei Dir nicht funzt.
Alle Sinneseindrücke sind doch "erinnerungsmäßig abgespeichert" und mehr
oder weniger "abrufbar".
Wenn ich einen Raum betreten würde, in dem sich gerade eine Person befindet, welche "mein" Parfüm von Gaultier benützt hat und somit danach duftet, wüsste ich sofort anhand des mir bekannten Duftes, welches Parfüm sie benutzte , weil mein Gehirn den Geruch "kennt"
Es ist mir aber nicht möglich auf Anhieb(also jetzt gleich) gedanklich diesen Duft zu "erzeugen", so dass ich ihn förmlich "riechen" kann.
Es ist mir aber möglich, jetzt sofort(vor allem mit geschlossenen Augen) mir geistig einen Marmorkuchen vorzustellen, aber wiederum nicht möglich, den Geschmack geistig zu erzeugen, so dass ich ihn im selben Moment regelrecht "schmecken" kann.
Würde ich aber meine Augen schliessen und mir jemand ein Stück Marmorkuchen zur Verkostung in den Mund stecken, könnte ich anhand des Geschmacks erkennen, dass es sich um Marmorkuchen handelt, weil ich weiss, wie Marmorkuchen schmeckt.
Und so ist es auch mit "fühlen"..
Ich kann mir zwar zusammen fantasieren(vorstellen)= Kreativität, wie mich grade ein Hund in den Arm beisst-aber den Schmerz kann ich nicht "fühlen".
Du kannst das? :)

JA! :thumbup: Ich dachte, das könnte jeder.

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#439 Re: Ontologie & Sein - Descartes, Plato und Heidegger

Beitrag von Salome23 » Di 9. Dez 2014, 20:17

Münek hat geschrieben:
JA! :thumbup: Ich dachte, das könnte jeder.
Münek, du willst mir doch jetzt nicht ernsthaft weismachen, dass du den Biss des Hundes empfindest oder gar den Schmerz real wahr nimmst.
(Rennst du dann durch die Gegend und schreist: Aua, tut das weh, aua aua) :D
Das wäre ja grade so, als würdest du einen Film im Tv gucken, in dem grade eine Person von einem Hund gebissen wird und du empfindest dann ebenso den Schmerz, wie die Person im Film-denn im Prinzip läuft beides über dein Gehirn ...
So ein Unsinn ;)

Pluto
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#440 Re: Ontologie & Sein - Descartes, Plato und Heidegger

Beitrag von Pluto » Di 9. Dez 2014, 21:02

Salome23 hat geschrieben:Es kann einem spontan ein "Bild" oder ein Ereignis vor dem inneren Augen(im Gedanken) erscheinen-oder eine Begebenheit, die sich erst ereignen wird.
Klar weiss man im Moment, wo das passiert, nichts damit an zufangen -erst wenn das eingetroffen ist, wird einem der Zusammenhang klar.
Ist es erlaubt, dir eine schüchterne Frage zu stellen? — Könnte es sich in diesem Fall auch um Zufall gehandelt haben?

Falls ja, wie willst du alle ähnlichn Fälle sogenannter Präkognition von Zufällen unterscheiden?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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