Wissen Glauben und Realität

Philosophisches zum Nachdenken
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Savonlinna
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#41 Re: Wissen Glauben und Realität

Beitrag von Savonlinna » Sa 16. Mai 2015, 00:38

Pluto hat geschrieben:Sprache ist eine Konvention, die voraussetzt, dass Menschen unter den verwendeten Symbolen dasselbe verstehen.
Die Diktatur muss noch kommen, die das erzwingen kann.

Sprachwissenschaft - besonders der Bereich der Semantik - beschäftigt sich mit der Vieldeutigkeit von Vorstellungen und Begriffen.
Also können zwei verschiedene Worte gleiche semantische Merkmale haben, bei dem Gebrauch dieser Worte durch zwei konkrete Menschen.

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sven23
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#42 Re: Wissen Glauben und Realität

Beitrag von sven23 » Sa 16. Mai 2015, 06:37

Janina hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Wie sagte der Autor Philip Dick:
"Die Realität ist das, was übrig bleibt, wenn man aufhört zu glauben." ;)

Und wie sagte ich:
Realität ist eine alkoholmangelinduzierte Illusion. :P

Na, dann prost. :lol:
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sven23
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#43 Re: Wissen Glauben und Realität

Beitrag von sven23 » Sa 16. Mai 2015, 06:46

closs hat geschrieben:Auch dann würde man von Hinz bis Kunz alles Mögliche hineindeuten. - Wenn man geistig versteht, weiss man auch so, was Jesus aus erster Hand gedacht hat.
Du hast aber sicher Verständnis dafür, daß nicht alle Menschen wie closs über hellseherische Fähigkeiten verfügen. :mrgreen:
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sven23
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#44 Re: Wissen Glauben und Realität

Beitrag von sven23 » Sa 16. Mai 2015, 06:52

closs hat geschrieben:
Beispiel: Man setze, dass die naturalistische Welt nicht Illusion, sondern "Realität" ist, und untersuche diese Welt nach einer bestimmten Methode - am besten mit Popper. - Damit hat man das naturwissenschaftliche System, mit dem man vieles objektivieren kann, und das als irrelevant bezeichnet, was NICHT objektivierbar ist.

Oder: Man setze, dass die Bibel wörtlich zu verstehen ist. - Damit hat man ein spezielles biblisches System, das einem ermöglicht, den Beginn des Menschen auf irgendwann 5.000 v.Chr (o.ä) zu datieren.

Oder: Man setze, dass es einen kategorialen Unterschied zwischen Sein und Seiendem, somit Objekt und Subjekt, somit "Realität" und Wahrnehmung gibt. - Damit eine man ein philosophisches System, das zur Notwendigkeit der "ontologischen Differenz" kommt.

Wir müssen hier nicht auf diese System-Beispiele inhaltlich eingehen. - .

Doch, müssen wir. Und von den 3 Beispielen hat nur eines Bestand. Rate mal, welches?
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#45 Re: Wissen Glauben und Realität

Beitrag von closs » Sa 16. Mai 2015, 08:35

sven23 hat geschrieben:Und von den 3 Beispielen hat nur eines Bestand. Rate mal, welches?
Für Dein Weltbild ist es das erste - weil "Bestand" bei Dir mit der Natur aufhört. - Es ist eine weltanschauliche Aussage Deinerseits.

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sven23
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#46 Re: Wissen Glauben und Realität

Beitrag von sven23 » Sa 16. Mai 2015, 09:48

closs hat geschrieben:Für Dein Weltbild ist es das erste - weil "Bestand" bei Dir mit der Natur aufhört. - Es ist eine weltanschauliche Aussage Deinerseits.
Bingo!
Zur Natur gehöhrt aber auch, daß wir uns Dinge ausdenken könnnen. Auch diese Phantasien sind immer noch Teil des Daseins.
Im übrigen finde ich es immer ganz putzig, wenn Leute, die sich eine transzendente Weltanschauung zusammgebastelt haben, (für die sie keinerlei Belege beibringen könnnen), denjenigen, die nicht an diese Weltanschauung glauben, vorwerfen, eine Ideologie zu haben.
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#47 Re: Wissen Glauben und Realität

Beitrag von closs » Sa 16. Mai 2015, 10:11

sven23 hat geschrieben:Zur Natur gehöhrt aber auch, daß wir uns Dinge ausdenken könnnen. Auch diese Phantasien sind immer noch Teil des Daseins.
Kann man nicht ausschließen - beides ist möglich, keines davon ist falsifizierbar, also Glaubenssache.

sven23 hat geschrieben:Im übrigen finde ich es immer ganz putzig, wenn Leute, die sich eine transzendente Weltanschauung zusammgebastelt haben, (für die sie keinerlei Belege beibringen könnnen), denjenigen, die nicht an diese Weltanschauung glauben, vorwerfen, eine Ideologie zu haben.
"Zusammenbasteln" ist bereits eine weltanschauliche, wenn apodiktisch vorgetragen, sogar eine ideologische Aussage ist.

Wenn man aus Gründen der eigenen System-Gebundenheit ein spirituelles Weltbild apodiktisch ausschließt, ist das in der Tat Ideologie - richtig. - Wenn man vorgibt, zu "wissen", dass das eigene geistige System das wahre ist, ist es ebenfalls Ideologie.

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sven23
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#48 Re: Wissen Glauben und Realität

Beitrag von sven23 » Sa 16. Mai 2015, 10:17

closs hat geschrieben:Kann man nicht ausschließen - beides ist möglich, keines davon ist falsifizierbar, also Glaubenssache.
Unsinn, weil etwas nicht falsifizierbar ist, ist seine Existenz deshalb keinen Deut wahrscheinlicher. Pumuckel und das Spaghettimonster sind auch nicht falsifizierbar, trotzdem geht die Wahrscheinlichkeit ihrer Existenz gegen null.

closs hat geschrieben: "Zusammenbasteln" ist bereits eine weltanschauliche, wenn apodiktisch vorgetragen, sogar eine ideologische Aussage ist.
Es ist eher eine Aussage auf Grund von Beobachtung. Das sieht man schon allein hier im Forum.
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#49 Re: Wissen Glauben und Realität

Beitrag von Savonlinna » Sa 16. Mai 2015, 10:47

2Lena hat geschrieben:
closs hat geschrieben:Immer wieder: Geistige/spirituelle Systeme kann man nicht zeigen - könnte man sie zeigen, wären sie Teil der naturwissenschaftlich zugänglichen Welt.
Du meinst, ein selbstgeschaffenes Glashaus als System?
Ganz anders wurden die "universalen Gesetze" gehandhabt. Sie waren Teil eines JEDEN Handgriffs.
Ob sie es nun waren oder erst in Zukunft so sein können:
Du hast aber, nach meinem Dafürhalten, den entscheidenden Punkt getroffen:
Systeme nützen nichts. Der Punkt liegt tatsächlich darin, wie man "jeden Handgriff" macht.
Aber das ist ebenfalls nicht aufzeigbar - nur durch die, die das kennen. Die können das erkennen.

Wie im Theater. "Der spielt rein äußerlich", sagt der Profi. "Beweise das, ich sehe nix", sagt der Laie.
Profis können das erkennen, sie sind so geschult worden.

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#50 Re: Wissen Glauben und Realität

Beitrag von 2Lena » Sa 16. Mai 2015, 11:15

Savonlinna hat geschrieben:Wie im Theater. "Der spielt rein äußerlich", sagt der Profi. "Beweise das, ich sehe nix", sagt der Laie. Profis können das erkennen, sie sind so geschult worden..
Interessant, erzähl mehr!
Heißt das, du beobachtest auch im Forum, ob einer "Spielt" oder "versteht" an Argumentation.

Ich weiß nicht ob ich richtig liege, weil ich keinen Schulspielunterricht kenne, aber ich stelle ihn mir "richtigerweise" so vor. Bei einem Schauspiel wird "Gefühl erzeugt" um mit Körpersprache sprechen zu können? Diese Frage stelle ich, weil ich einen Unterschied bei Schauspielern mit verschiedenen Kulturhintergründen merke.

Die einen sprechen Dialoge, die anderen mit dem ganzen Körper. Man kann da einen Film auch ohne Sprache verstehen, falls man die internationale "körpersprache" versteht.
LG

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