The Nature of Consciousness, Federico Faggin

Philosophisches zum Nachdenken
Pluto
Administrator
Beiträge: 43975
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:56
Wohnort: Deutschland

#41 Re: The Nature of Consciousness, Federico Faggin

Beitrag von Pluto » Mo 2. Mär 2015, 12:27

closs hat geschrieben:Das heisst jedoch nicht, dass die Wahrnehmung der Maßstab ist - und genau so kommt es halt oft rüber.
Selbstverständlich ist Wahrnehmung das Maß aller Dinge auf das wir uns alle im Alltag verlassen müssen. Um diese Tatsache kommt man nicht herum.

Das vermeintlich Problem entsteht erst dann wenn behauptet wird, es gäbe unüberblickbare Diskrepanzen zwischen Wahrnehmung und Realität. Dann ist auf nichts mehr Verlass.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

closs
Beiträge: 39690
Registriert: Fr 19. Apr 2013, 20:39

#42 Re: The Nature of Consciousness, Federico Faggin

Beitrag von closs » Mo 2. Mär 2015, 13:29

Pluto hat geschrieben:Um diese Tatsache kommt man nicht herum.
Pragmatisch ist das auch bei mir so.

Pluto hat geschrieben:wenn behauptet wird, es gäbe unüberblickbare Diskrepanzen zwischen Wahrnehmung und Realität
Das gibt es in der Tat. - Ein Schulmediziner würde bspw. die Wahrnehmung eines HPlers als diskrepant mit Realität bezeichnen (keine Diskussion hier - nur als Beispiel, weil das Thema bekannt ist). - Das heisst: Auch Wahrnehmung kann Fehl-Wahrnehmung ("Falsch-Nehmung") sein.

Dies gilt sicherlich nicht für naturwissenschaftliche Wahrnehmung - aber das ist ja nur ein Ausschnitt aller Wahrnehmung.

Benutzeravatar
scienceandnonduality
Beiträge: 50
Registriert: Sa 28. Feb 2015, 20:20

#43 Re: The Nature of Consciousness, Federico Faggin

Beitrag von scienceandnonduality » Mo 2. Mär 2015, 14:22

JackSparrow hat geschrieben:
scienceandnonduality hat geschrieben:Aber wenn Bewusstsein in einer anderen Domäne der Existenz existiert,
dann müsstest du zuerst die Existenz von Domänen der Existenz nachweisen. Dafür eignet sich eventuell ein Physikstudium mit Schwerpunkt Stringtheorie sowie ein Praktikum beim CERN.

Wesentlich ist, dass wir das Universum nicht ausreichend mit den Begriffen Materie, Energie und Raum beschreiben können, es muss auch einen metaphysischen Grund geben.

In process philosophy, the most sophisticated panpsychist thinking, which emphasizes the temporal nature of all actual things (process), we must have something that forms the basis for process. Whitehead called the ultimate of his system creativity and the process by which the universe is created in each moment is the creative advance. Creativity and the creative advance are equivalent to the Source, as I’m using that term here - Quelle: http://www.scienceandnonduality.com/the ... AIXnM.dpuf
„Campassionate people are geniuses in the art of living, more necessary to the dignity, security and joy of humanity than the discoverers of knowledge“ (Albert Einstein)

Benutzeravatar
scienceandnonduality
Beiträge: 50
Registriert: Sa 28. Feb 2015, 20:20

#44 Re: The Nature of Consciousness, Federico Faggin

Beitrag von scienceandnonduality » Mo 2. Mär 2015, 15:03

Pluto hat geschrieben:Das vermeintlich Problem entsteht erst dann wenn behauptet wird, es gäbe unüberblickbare Diskrepanzen zwischen Wahrnehmung und Realität.

Wahrnehmung erfolgt stets aus einer begrenzten, uniquen Perspektive auf die Realität. Deshalb sehen wir bestimmte Facetten der Realität, die aber nur eine Teilmenge der Realität darstellen. Was Realität letztendlich ist, das ist eine metaphysische Frage.
„Campassionate people are geniuses in the art of living, more necessary to the dignity, security and joy of humanity than the discoverers of knowledge“ (Albert Einstein)

Benutzeravatar
scienceandnonduality
Beiträge: 50
Registriert: Sa 28. Feb 2015, 20:20

#45 Re: The Nature of Consciousness, Federico Faggin

Beitrag von scienceandnonduality » Mo 2. Mär 2015, 15:11

closs hat geschrieben: Das heisst: Auch Wahrnehmung kann Fehl-Wahrnehmung ("Falsch-Nehmung") sein.

Die Kritik der reinen Vernunft in einem Satz.
„Campassionate people are geniuses in the art of living, more necessary to the dignity, security and joy of humanity than the discoverers of knowledge“ (Albert Einstein)

Pluto
Administrator
Beiträge: 43975
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:56
Wohnort: Deutschland

#46 Re: The Nature of Consciousness, Federico Faggin

Beitrag von Pluto » Mo 2. Mär 2015, 18:32

scienceandnonduality hat geschrieben:Wahrnehmung erfolgt stets aus einer begrenzten, uniquen Perspektive auf die Realität. Deshalb sehen wir bestimmte Facetten der Realität, die aber nur eine Teilmenge der Realität darstellen.
non sequitur :!:

Wenn du nur immer die Teilmenge der Realität seihst, woher willst du dann wissen, dass es nur eine Teilmenge eines Ganzen ist?

scienceandnonduality hat geschrieben:Was Realität letztendlich ist, das ist eine metaphysische Frage.
Das kann man natürlich behaupten. Den Nachweis bleibst du allerdings immer schuldig (s. oben).
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Benutzeravatar
scienceandnonduality
Beiträge: 50
Registriert: Sa 28. Feb 2015, 20:20

#47 Re: The Nature of Consciousness, Federico Faggin

Beitrag von scienceandnonduality » Mo 2. Mär 2015, 20:42

Pluto hat geschrieben:Wenn du nur immer die Teilmenge der Realität seihst, woher willst du dann wissen, dass es nur eine Teilmenge eines Ganzen ist?

Weil das Ganze (der Realität) mehr ist, als die Summe seiner Teile (Facetten).

Das kann man natürlich behaupten. Den Nachweis bleibst du allerdings immer schuldig (s. oben).

Die Setzung eines ersten Prinzips und einer ersten Ursache ist ein Postulat der Vernunft. Es kann nicht bewiesen, aber es muss vorausgesetzt werden, weil alles, was entsteht, aus etwas entsteht und nur deshalb zu etwas werden kann. Dieses "Etwas" können wir die Substanz aller Dinge nennen.

Die Substanz definiert, als das allem Sein Zugrundeliegende.

Warum das nicht Materie sein kann beschrieb bereits Aristoteles in seiner Metaphysik:

"Das Zugrundeliegende

Vor dem Hintergrund der Zusammensetzung der Dinge aus Materie und Form kommt die Materie als Zugrundeliegendes in Betracht, da die Form von der Materie ausgesagt werden kann bzw. die Form der Materie zukommt. Abstrahiert man jedoch von materiellen Dingen alle Eigenschaften, so bleibt nur noch etwas völlig Bestimmungsloses übrig. Eine solche unbestimmte Materie erfüllt nicht mehr das Kriterium der selbständigen Existenz, der Unabhängigkeit von Anderem (choriston), was für Zugrundeliegendes aber vorausgesetzt werden muss. Daher kann Materie allein nicht Substanz von etwas sein."
http://de.m.wikipedia.org/wiki/Metaphysik_(Aristoteles)
„Campassionate people are geniuses in the art of living, more necessary to the dignity, security and joy of humanity than the discoverers of knowledge“ (Albert Einstein)

Pluto
Administrator
Beiträge: 43975
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:56
Wohnort: Deutschland

#48 Re: The Nature of Consciousness, Federico Faggin

Beitrag von Pluto » Mo 2. Mär 2015, 21:00

scienceandnonduality hat geschrieben:Weil das Ganze (der Realität) mehr ist, als die Summe seiner Teile (Facetten).
Aha!?

scienceandnonduality hat geschrieben:
Das kann man natürlich behaupten. Den Nachweis bleibst du allerdings immer schuldig (s. oben).
Die Setzung eines ersten Prinzips und einer ersten Ursache ist ein Postulat der Vernunft. Es kann nicht bewiesen, aber es muss vorausgesetzt werden, weil alles, was entsteht, aus etwas entsteht und nur deshalb zu etwas werden kann. Dieses "Etwas" können wir die Substanz aller Dinge nennen.
Du wechselst das Thema. Du sollst auch nicht die Erstursache beweisen.
Du sollst nur nachweisen, dass Realität mehr ist als die Summe der Teilmenge, wie du behauptet hattest.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Benutzeravatar
scienceandnonduality
Beiträge: 50
Registriert: Sa 28. Feb 2015, 20:20

#49 Re: The Nature of Consciousness, Federico Faggin

Beitrag von scienceandnonduality » Mo 2. Mär 2015, 21:21

Pluto hat geschrieben:Du sollst nur nachweisen, dass Realität mehr ist als die Summe der Teilmenge, wie du behauptet hattest.

"Das, was aus Bestandteilen so zusammengesetzt ist, dass es ein einheitliches Ganzes bildet – nicht nach Art eines Haufens, sondern wie eine Silbe –, das ist offenbar mehr als bloß die Summe seiner Bestandteile. Eine Silbe ist nicht die Summe ihrer Laute: ba ist nicht dasselbe wie b plus a, und Fleisch ist nicht dasselbe wie Feuer plus Erde."
Aristoteles, Metaphysik 1041 b 10 (VII. Buch (Z))
„Campassionate people are geniuses in the art of living, more necessary to the dignity, security and joy of humanity than the discoverers of knowledge“ (Albert Einstein)

closs
Beiträge: 39690
Registriert: Fr 19. Apr 2013, 20:39

#50 Re: The Nature of Consciousness, Federico Faggin

Beitrag von closs » Mo 2. Mär 2015, 21:39

scienceandnonduality hat geschrieben:ba ist nicht dasselbe wie b plus a
Gefällt mir.

Antworten