Plausibilität des Seins

Philosophisches zum Nachdenken
Pluto
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#41 Re: Plausibilität des Seins

Beitrag von Pluto » So 8. Jun 2014, 12:08

closs hat geschrieben:Alternative: Man blendet "Geist" komplett aus und bleibt streng naturalistisch - das geht auch, ist aber etwas ganz anderes.
Wir sind unperfekte Wesen in einer unperfekten Welt.
Der ontologische Naturalismus ist die einzige Methodik die uns zur Erkenntnismehrung verhelfen kann.

such is life. :angel:
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closs
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#42 Re: Plausibilität des Seins

Beitrag von closs » So 8. Jun 2014, 13:17

Pluto hat geschrieben:Der ontologische Naturalismus
Was ist denn DAS?

Pluto hat geschrieben:ist die einzige Methodik die uns zur Erkenntnismehrung verhelfen kann.
Das wiederum wäre eine streng ideologische Aussage.

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sven23
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#43 Re: Plausibilität des Seins

Beitrag von sven23 » So 8. Jun 2014, 13:50

closs hat geschrieben:Aus spiritueller Sicht ist "das Sein" eine Setzung, die das Dasein geistig erklärbar macht, das ansonsten geistig nicht erklärbar wäre. - Alternative: Man blendet "Geist" komplett aus und bleibt streng naturalistisch - das geht auch, ist aber etwas ganz anderes.

Genau das ist der Punkt. Aus naturalistischer Sicht wird kein übergeordnetes Sein benötigt, um die Welt erklären zu können. Es ist ein künstliches Konstrukt, das die einen aus welchen Gründen auch immer zu benötigen scheinen, andere benötigen es nicht.
Über die möglichen Gründe müßte man noch sprechen.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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closs
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#44 Re: Plausibilität des Seins

Beitrag von closs » So 8. Jun 2014, 14:15

sven23 hat geschrieben:Aus naturalistischer Sicht wird kein übergeordnetes Sein benötigt
Das nicht - aber genauso apodiktische Setzungen. - Wo ist unterm Strich der Unterschied?

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sven23
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#45 Re: Plausibilität des Seins

Beitrag von sven23 » So 8. Jun 2014, 15:18

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Aus naturalistischer Sicht wird kein übergeordnetes Sein benötigt
Das nicht - aber genauso apodiktische Setzungen. - Wo ist unterm Strich der Unterschied?

Der Unterschied ist gewaltig. Die Aussagen des einen Systems lassen sich überprüfen mit allen uns zur Verfügung stehenden Werkzeugen. Das Konstrukt des Seins, das auch noch übergeordnet sein soll, ist in keiner Weise überprüfbar. Man könnte genau so gut Mittelerde von Tolkien als real postulieren.
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#46 Re: Plausibilität des Seins

Beitrag von Pluto » So 8. Jun 2014, 16:36

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Aus naturalistischer Sicht wird kein übergeordnetes Sein benötigt
Das nicht - aber genauso apodiktische Setzungen. - Wo ist unterm Strich der Unterschied?
Apodiktische Setzungen (=Dogmen) gibt es in der Wissenschaft nicht. Oder kannst mir ein zeigen?
Es gibt in der gesamten Wissenschaft nur (falsifizierbare) Axiome.

Was soll also daran schlecht sein, wenn die Naturwissenschaft die Annahme des Seins nicht benötigt? Es ist immerhin eine Setzung weniger. :P
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#47 Re: Plausibilität des Seins

Beitrag von closs » So 8. Jun 2014, 17:06

Pluto hat geschrieben:Apodiktische Setzungen (=Dogmen) gibt es in der Wissenschaft nicht.
Aber im Naturalismus - etwa: "Geist ist Folge von Materie".

Apropos: Was ist die Aussage: "Es gibt das Universum/ist der Fall/ist also NICHT Projektion der Wahrnehmung" ---???--- Meines Erachtens ist das schon ein Dogma - da nicht falsifizierbar.

Pluto hat geschrieben:Was soll also daran schlecht sein, wenn die Naturwissenschaft die Annahme des Seins nicht benötigt?
Die NAturwissenschaft dasrf das ohnehin, weil es keine Weltanschauung ist - Axiome in der Naturwissenschaft sind Arbeitsgrundlagen - Werkzeuge.

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#48 Re: Plausibilität des Seins

Beitrag von Pluto » So 8. Jun 2014, 17:22

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Apodiktische Setzungen (=Dogmen) gibt es in der Wissenschaft nicht.
Aber im Naturalismus
Du lenkst vom Thema ab. Ich sprach von Wissenschaft (Natur- und Geisteswissenschaften), und du wechselst zum Naturalismus. Warum?
- etwa: "Geist ist Folge von Materie".
Ja und?
Dafür gibt es jedenfalls mehr Hinweise als für die umgekehrte Folge. Oder kennst du sprechende Insekten (außer in Märchen)?

Apropos: Was ist die Aussage: "Es gibt das Universum/ist der Fall/ist also NICHT Projektion der Wahrnehmung" ---???--- Meines Erachtens ist das schon ein Dogma - da nicht falsifizierbar.
Selbstverständlich die Existenz des Universums falsifizierbar, denn ich kann damit Vorhersagen machen, die widerlegbar sind.
Einfaches Beispiel: Durch die Umlaufbahn der Erde entstehen die Jahreszeiten. Ohne Universum, gäbe es kein Sonnensystem, und daher auch keine Jahreszeiten. Falifizierbar oder nicht?

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Was soll also daran schlecht sein, wenn die Naturwissenschaft die Annahme des Seins nicht benötigt?
Die NAturwissenschaft dasrf das ohnehin, weil es keine Weltanschauung ist - Axiome in der Naturwissenschaft sind Arbeitsgrundlagen - Werkzeuge.
Mehr habe ich auch nicht behauptet.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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sven23
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#49 Re: Plausibilität des Seins

Beitrag von sven23 » So 8. Jun 2014, 17:27

closs hat geschrieben:Aber im Naturalismus - etwa: "Geist ist Folge von Materie".


Nach aller Beobachtung ist das auch das naheliegendste. Für das Gegenteil gibt es keinerlei Hinweise, außer in den alten Märchenbüchern, was aber absolut nichts zu bedeuten hat.
Wenn Gott sich so vorhnehmer Zurückhaltung befleißigt, daß nicht die geringste Spur zu finden ist, dann ist der naheliegendste Grund, daß es ihn nicht gibt. Alles andere ist frommes Wunschdenken und Phantasie. Das muß man einfach ganz nüchtern und sachlich so sehen.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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#50 Re: Plausibilität des Seins

Beitrag von closs » So 8. Jun 2014, 17:37

sven23 hat geschrieben:Nach aller Beobachtung ist das auch das naheliegendste.
Nach aller naturwissenschaftlichen Beobachtung ist das auch das naheliegendste - natürlich.

sven23 hat geschrieben: Für das Gegenteil gibt es keinerlei Hinweise
Doch - logische, hermeneutische, emotionale, dialektische, spirituelle Wahrnehmungen gibt es zuhauf - manchmal objektiv nachvollziehbar (Logik, Dialektik), manchmal nicht. - Aber sie sind im Sinne der naturwissenschaftlichen Methodik nicht falsifizierbar - das ist richtig.

"Und wär das Aug nicht sonnenhaft, es könnt die Sonne nicht erkennen". - Im übrigen sind auch Naturalisten zu spirituellen Wahrnehmungen in der LAge - und tun es auch. - Aber sie ordnen den Ursprung dieser Wahrnehmungen den Neuronen zu - anstatt in den Neuronen die Umsetzung zu erkennen.

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