Gott: Ein geistiges Prinzip, Phantasie oder reale Person?

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Janina
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#41 Re: (K)ein Herz für Zöllner und Sünder

Beitrag von Janina » Mi 20. Nov 2013, 15:09

Münek hat geschrieben:Welcher Zweig der Naturwissenschaft hat die Existenz Gottes zum Forschungsgegenstand
Keiner.

Münek hat geschrieben: - und schließt als Ergebnis eine solche Existenz kategorisch und definitiv aus?
Jede Wissenschaft hat die Spielregel, sich niemals auf Gott zu berufen. Das ist nur Methode, keine Aussage.

closs
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#42 Re: Gott: Ein geistiges Prinzip, Phantasie oder reale Person

Beitrag von closs » Mi 20. Nov 2013, 16:14

Janina hat geschrieben: Das ist nur Methode, keine Aussage.
Merci. :Herz:

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Scrypton
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#43 Re: Gott: Ein geistiges Prinzip, Phantasie oder reale Person

Beitrag von Scrypton » Mi 20. Nov 2013, 20:36

closs hat geschrieben:Auch Kant ist dazu hervorragend geeignet.
Auch mit Kant wirst du weder die Existenz noch die Notwendigkeit dessen eines transzesdenten Wesens plausibel/logisch darlegen können.

Pluto
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#44 Re: (K)ein Herz für Zöllner und Sünder

Beitrag von Pluto » Mi 20. Nov 2013, 20:42

Janina hat geschrieben:Jede Wissenschaft hat die Spielregel, sich niemals auf Gott zu berufen. Das ist nur Methode, keine Aussage.
Das nennt man Ignostizismus; ein Begriff der sich aus Ignroieren und Agnostizismus zusammensetzt. :geek:
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#45 Re: Gott: Ein geistiges Prinzip, Phantasie oder reale Person

Beitrag von closs » Mi 20. Nov 2013, 21:15

Darkside hat geschrieben:Auch mit Kant wirst du weder die Existenz noch die Notwendigkeit dessen eines transzesdenten Wesens plausibel/logisch darlegen können.
Zumindest Kant könnte es. - Vergiss nicht, dass Kant ein System der Transzendentalphilosophie schreiben wollte, wie aus seinem Nachlass ersichtlich wird (H.J. Störig, Geschichte der Philosophie/Band 2, S. 96), "also ein System, welches alles umfassen sollte, was über Gott (sic!), die Welt und den Menschen ... von der Vernunftanlage des Menschen aus gesehen ... ausgesagt werden kann" (ibd). - Das hätte Kant nicht gewollt, wenn er ein Anhänger ein rein diesseitigen Welterklärung gewesen wäre.

Pluto hat geschrieben:Das nennt man Ignostizismus
Ist Zustimmung oder Kritik an Janinas Aussage?

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#46 Re: (K)ein Herz für Zöllner und Sünder

Beitrag von Janina » Mi 20. Nov 2013, 21:37

Pluto hat geschrieben:
Janina hat geschrieben:Jede Wissenschaft hat die Spielregel, sich niemals auf Gott zu berufen. Das ist nur Methode, keine Aussage.
Das nennt man Ignostizismus...
Der methodische Atheimus als Werkzeug der Naturwissenschaften:
"Der methodische Atheismus darf nicht mit einer atheistischen Weltanschauung verwechselt werden. Da das Wirken einer Gottheit naturwissenschaftlich nicht erfaßt werden kann, müssen alle naturwissenschaftlichen Modelle ohne Gottheit auskommen. Ein Naturwissenschaftler kann Christ, Atheist oder was sonst sein, immer wird er mit dem methodischen Atheismus arbeiten, ohne daß dies Auswirkungen auf seine Weltanschauung hat. In allen seinen Äußerungen wird er stets zwischen der Naturwissenschaft und der Metaphysik unterscheiden und wissen, daß auf viele Fragen nur die Metaphysik, auf andere Fragen nur die Naturwissenschaft Antworten geben kann."
https://www.molthagen.de/content/view/392/

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#47 Re: Gott: Ein geistiges Prinzip, Phantasie oder reale Person

Beitrag von closs » Mi 20. Nov 2013, 22:41

@ Janina: Das ist ein super Zitat und drückt in Kürze aus, was ich seit gefühlten 100 Jahren zu vermitteln versuche. - Liegt wohl an mir, dass es nicht klappt. :oops:

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#48 Re: Gott: Ein geistiges Prinzip, Phantasie oder reale Person

Beitrag von Pluto » Mi 20. Nov 2013, 23:33

closs hat geschrieben:@ Janina: Das ist ein super Zitat und drückt in Kürze aus, was ich seit gefühlten 100 Jahren zu vermitteln versuche.
Bin etwas geschockt, dass du dich in deinem zarten Alter schon 100 fühlst.
Vielleicht wurde deshalb gewissen Bibelfiguren wie Noah und Abraham ein so hohes Alter nachgesagt?

Zum Zitat von Janina.
Aus derselben Feder (des evangelikalen aber theistischen Evolutionisten Molthagen) stammt dieses Zitat:
Ich glaube, daß Gott eine Welt geschaffen hat, deren Entstehung - samt des Lebens - sich naturwissenschaftlich erklären läßt, so etwa durch die Evolutionstheorie.

Und so sehe ich mich als ein Geschöpf Gottes, das zufrieden in Darwins Welt lebt.
[Zitat: Dr. Michael Molthagen]
Du denkst ja ähnlich darüber.

Ich würde zu gerne wissen, wo Molthagen Zeichen einer göttlichen Lenkung in der Evolution erkennt.
Aber vielleicht weißt du was er damit meint?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#49 Re: Gott: Ein geistiges Prinzip, Phantasie oder reale Person

Beitrag von Scrypton » Do 21. Nov 2013, 09:05

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:Auch mit Kant wirst du weder die Existenz noch die Notwendigkeit dessen eines transzesdenten Wesens plausibel/logisch darlegen können.
Zumindest Kant könnte es.
Das ist - mal wieder - lediglich eine Behauptung deinerseits. Was er schreiben wollte und was er letztendlich geschafft hätte sind zwei paar Schuhe.

Als Fazit halten wir also fest: Du kannst weder die Existenz eines transzesdenten Wesens plausibel/logisch begründen noch die Notwendigkeit in der Existenz dessen.
:)

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#50 Re: Gott: Ein geistiges Prinzip, Phantasie oder reale Person

Beitrag von closs » Do 21. Nov 2013, 10:00

Pluto hat geschrieben:Ich würde zu gerne wissen, wo Molthagen Zeichen einer göttlichen Lenkung in der Evolution erkennt.
Wo Molthagen es erkennt, weiß ich natürlich nicht. - Aber ich kann Dir grob die (aus meiner Sicht zustimmungsfähige) Version der RKK skizzieren:

Demnach ist Evolution so etwas wie eine dauerhafte Schwangerschaft, Geburt und (postnatalem) Leben. Die Geburt wäre möglicherweise das Erscheinen Jesus. - Wobei man diesen Grundgedanken sowohl ontogenetisch als auch phylogenetisch interpretieren kann. - So gesehen sind der Mensch und die Welt in einer stetigen geistigen und naturalististischen Entwicklung. Die Frage, wann Natur zu Mensch wird, würde wahrscheinlich damit beantwortet werden, dass dies mit dem Moment passiert, an dem der Mensch bewusst nach Gott (also seinem Ursprung) fragen kann - im Grunde die Chiffre des Sündenfalls.

"In" der Evolution wird Molthagen vermutlich KEINE göttliche Lenkung erkennen - auf diese Idee würde zumindest ich nicht kommen. - Das wäre so ähnlich, als würde man fragen, ob man an der Weiterentwicklung eines Automotors erkennen könne, wo die Reise hingeht. - Man muss die beiden Bereiche wirklich strikt auseinander halten.

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