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#391 Re: Muss man Gott beweisen, um ihn zu erkennen?

Verfasst: Do 13. Mär 2014, 09:12
von Samantha
closs hat geschrieben:
Samantha hat geschrieben: Da aber die Wissenschaft den biblischen/göttlichen Beweisen manchmal widerspricht
Das passiert dann, wenn man die Bibel wortwörtlich nimmt - was ich sehr bedauere, da es kontraproduktiv ist.
Wenn man die Bibel nicht ab und zu mal wörtlich nehmen darf, dann hätten keine Kreuzzüge stattfinden dürfen, noch weiß man, ob Jesus der Sohn Gottes war.


Samantha hat geschrieben:braucht es eindeutigere Beweise, die unser Hirn auch verstehen kann.
Wahrscheinlich ist das Hirn der falsche Körperteil. - Die nordkoreanische Frau, die (ohne jemals etwas von Jesus gehört zu haben) ihre Kinder mit Liebe und Schmerz aufzieht, ist Jesus näher als Hirn-Akrobaten wie ich oder Exegese-Profis wie andere. - Es geht letztlich ausschließlich um das "Herz".
Ja, und das sitzt auch im Gehirn. Der präfrontale Cortex verknüpft die Gefühle, die im limbischen System entstehen, mit der Großhirnrinde, so dass wir dadurch entscheidungsfähig werden. Die Gesamtheit nennt sich Verstand. Demnach erwartest Du von mir, dass ich das rationale Abwägen unterlasse.

#392 Re: Muss man Gott beweisen, um ihn zu erkennen?

Verfasst: Do 13. Mär 2014, 13:15
von closs
Samantha hat geschrieben:Wenn man die Bibel nicht ab und zu mal wörtlich nehmen darf, dann hätten keine Kreuzzüge stattfinden dürfen, noch weiß man, ob Jesus der Sohn Gottes war.
Es gibt viele Stellen, die man wörtlich nehmen darf - z.B. 1.Kor. 13 (und viele anderen auch). - Aber auch hier gilt "Prüfet und behaltet das Gute" - und die Prüfinstanz ist das, was der Heilige Geist einem gegeben hat. - Aber man sollte über den Geist ans Wort gehen.

Samantha hat geschrieben:Demnach erwartest Du von mir, dass ich das rationale Abwägen unterlasse.
Nein - tue ich ja auch. - Aber es ist ein Unterschied, ob man rational erkennt oder mit der Seele erlebt.

#393 Re: Muss man Gott beweisen, um ihn zu erkennen?

Verfasst: Do 13. Mär 2014, 13:31
von Samantha
closs hat geschrieben:Es gibt viele Stellen, die man wörtlich nehmen darf - z.B. 1.Kor. 13 (und viele anderen auch). - Aber auch hier gilt "Prüfet und behaltet das Gute" - und die Prüfinstanz ist das, was der Heilige Geist einem gegeben hat. - Aber man sollte über den Geist ans Wort gehen.
Wir brauchen also "Geist" von woanders her, weil wir geistig "unterbemittelt" sind? Jetzt weiß ich auch, warum die Bibel so schwer verständlich ist. Nur seltsam, dass Gott nicht verstanden werden will.


closs hat geschrieben:
Samantha hat geschrieben:Demnach erwartest Du von mir, dass ich das rationale Abwägen unterlasse.
Nein - tue ich ja auch. - Aber es ist ein Unterschied, ob man rational erkennt oder mit der Seele erlebt.
Wenn man nicht mal genau definieren kann, was "Seele" ist, dürfte dies schwierig werden.

#394 Re: Muss man Gott beweisen, um ihn zu erkennen?

Verfasst: Do 13. Mär 2014, 13:36
von Halman
Samantha hat geschrieben:Wenn man die Bibel nicht ab und zu mal wörtlich nehmen darf, dann hätten keine Kreuzzüge stattfinden dürfen, ...
Hier spielten auch politische Interessen eine Rolle. Die Geschichte lehrt, dass die Vermengung von Religion und Politik oftmals schlechte "Früchte" hervorbrachte.

Vor den Kreuzzügen genossen christliche Pilger aus Europa herzliche Gastfreundschaft im "Heiligen Land". Doch als gegen Ende des 11. Jahrhunderts frisch konvertierte türkische Seldschurken an Einfluss gewannen, wurden die europäische Pilger schickaniert. Dass ihre Klagen Gehör fanden, mag mit den marodierenden Rittern zusammenhängen, denen nun endlich eine "heilige" Aufgabe zufiel.
Zeitgenössische Berichte beklagen die völlige Verwilderung der fränkischen Haudegen im 10. Jahrhundert: 'Non militia, sed malitia' - Nicht Soldaten sind sie, sondern eine Seuche!
Zitatquelle: http://terra-x.zdf.de/ZDF/zdfportal/pro ... 6/20270903
In dieser untragbaren Situtation boten die Klagen der Pilger und der Hilferuf des byzantinischen Kaisers Alexios den nötigen Anlass für Papst Urban II 1095 den ersten Kreuzzug mit der Parole auszurufen: "Deus lo volt!" (Gott will es!)"

Wie jeder Text, ist auch die Bibel mitnichten völlig beliebig auslegbar. Jede Intepretation muss sich immer an den jeweiligen Text messen lassen. Im Falle der Bibel darf man sich bei der Interpretation nicht an ihren Höhepunkten, wie dem Dekalog und der Bergpredigt/Feldrede, vorbeimogeln. Kreuzzüge im Namen Jesu widersprechen dem biblischen Gesamtkontext.

Es sei darauf hingewiesen, dass die Bibel dem gemeinen Volk damals unzugänglich war.

Samantha hat geschrieben:... noch weiß man, ob Jesus der Sohn Gottes war.
Dies ist auch Glaubenssache. Zweifelsfrei ist, dass der Gesamtkontext des NT Jesus als solchen verkündet.

#395 Re: Muss man Gott beweisen, um ihn zu erkennen?

Verfasst: Do 13. Mär 2014, 16:17
von Demian
Samantha hat geschrieben:Wir brauchen also "Geist" von woanders her, weil wir geistig "unterbemittelt" sind? Jetzt weiß ich auch, warum die Bibel so schwer verständlich ist. Nur seltsam, dass Gott nicht verstanden werden will.

Aber es kommt die Zeit und ist schon jetzt, in der die wahren Anbeter den Vater anbeten werden im Geist und in der Wahrheit; denn auch der Vater will solche Anbeter haben.Gott ist Geist, und die ihn anbeten, die müssen ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten.

#396 Re: Muss man Gott beweisen, um ihn zu erkennen?

Verfasst: Do 13. Mär 2014, 16:53
von Scrypton
closs hat geschrieben:
Samantha hat geschrieben:Wenn man die Bibel nicht ab und zu mal wörtlich nehmen darf, dann hätten keine Kreuzzüge stattfinden dürfen, noch weiß man, ob Jesus der Sohn Gottes war.
Es gibt viele Stellen, die man wörtlich nehmen darf
Ahja, also mal so mal so, wie es einem beliebt ganz nach eigenem Ermessen - also nicht relevant.

closs hat geschrieben:und die Prüfinstanz ist das, was der Heilige Geist einem gegeben hat.
Hat er das?
Ich denke nicht.

#397 Re: Muss man Gott beweisen, um ihn zu erkennen?

Verfasst: Do 13. Mär 2014, 16:54
von closs
Samantha hat geschrieben:Wir brauchen also "Geist" von woanders her, weil wir geistig "unterbemittelt" sind?
Da müsste man "Geist" definieren - im Grunde kann man darunter alles verstehen von Alkohol über Harry-Potter-Geister über intellektuelle Vernunft bis zu Spiritualität.

Hier ist Spiritualität gemeint - also die Fähigkeit, transzendent (also über naturwissenschaftliches Denken hinaus) zu denken. - Spirituell ist unsere Zeit in der Tat minderbemittelt - das liegt an den starken säkularen Normen.

Samantha hat geschrieben:Wenn man nicht mal genau definieren kann, was "Seele" ist, dürfte dies schwierig werden.
Stimmt auch. - Wie würdest Du "Seele" definieren?

#398 Re: Muss man Gott beweisen, um ihn zu erkennen?

Verfasst: Do 13. Mär 2014, 16:55
von Demian
Darkside hat geschrieben:Hat er das?
Ich denke nicht.

Natürlich hat er das. In jungscher Terminologie: der Heilige Geist ist die vermittelnde Instanz die Bilder des Unbewussten an das Bewusstsein delegiert. Als Urbild ein "angelos/Botschafter/Überbringer". Die verschiedenen Engelbilder kann man sogar sehr gut als Aspekte des HG-Archetyps auffassen.

#399 Re: Muss man Gott beweisen, um ihn zu erkennen?

Verfasst: Do 13. Mär 2014, 16:55
von Scrypton
closs hat geschrieben:Hier ist Spiritualität gemeint
Die Bibel meint mit dem "heiligen Geist" also Spiritualität?
Wo in der Bibel ergibt sich das?

#400 Re: Muss man Gott beweisen, um ihn zu erkennen?

Verfasst: Do 13. Mär 2014, 16:56
von closs
Darkside hat geschrieben: wie es einem beliebt ganz nach eigenem Ermessen
Zumindest geht es nicht in dem Sinne, den Du möglicherweise als "objektiv" bezeichnen würdest. - Es ist auch kein anthropozentrisches Ermessen, sondern das Bißchen, das man an transzendentem Geist erkennt. - Das setzt allerdings voraus, dass man das spürt.

Darkside hat geschrieben:Hat er das?
Durch die sogenannte "Ebenbildlichkeit" ist es prinzipiell gegeben - allerdings muss es erst aktiviert werden.