closs hat geschrieben:Doch - wenn man radikal-skeptizistisch denkt, geht das. - Man muss sich nur vorstellen, der Mensch sei ein rein geistiges Wesen, das Materielles denkt.
Das, was du als „so geht das“ bezeichnest, verliert qualitativ in allen Aspekten bereits gegen den Versuch „Darth Vader“ sein zu wollen:
du weisst schlicht nicht, was du dabei machen sollst.
(bei „Star Wars“ hat man wenigstens noch Bildmaterial)
Während du es „versuchst“, wirst du Luft atmen, deinen Körper verwalten und ausschliesslich Zusammenhänge „eines Körpers in der Welt“ verwenden.
Nichts, aber auch gar nichts wirst du erreichen.
Wie ich schon gesagt habe:
Es gibt Leute, die das sogar zu ihrem Lebensinhalt bestimmt haben. Die zwitschern sich Pülverchen zwischen die Ohren, um wenigstens die Illusion „einer Loslösung“ zu phantasieren, nur um danach wieder „die Festlegung auf die Welt“ akzeptieren zu müssen.
closs hat geschrieben:Wir gehen beide NICHT von diesem Fall aus, können ihn aber nicht falsifizieren
Du kannst die Festlegung nicht überwinden und aus der Festlegung heraus kann man eine Erklärung für „das Bewusstsein“ aufstellen. Ich habe dies in einfachen Zügen bereits gemacht. Alle Details der Festlegung greifen ineinander und ergeben eine Möglichkeit für eine abgeschlossene Erklärung.
Der Sprung in deinen philosophischen Phantasieansatz, liefert keinerlei festgelegte Zusammenhänge, sondern nur noch unspezifisches „Anders-Welt“-, „Wesen“- und „Absichts“-Gerede, das zudem aus reiner Unwissenheit und Unverständnis entstanden ist.
closs hat geschrieben:also müssen wir glauben, dass es so ist, wie wir es meinen: "Materielle Welt = echt".
Nein, ich glaube es nicht, sondern ich erkenne meine Festlegung und kann darin eine Erklärung für „das Bewusstsein“ ableiten.
Diese Erklärung spielt sich vollständig in dem ab, was ich feststellen kann und ich habe somit keinen Grund für irgendwelche „Glaubensentscheide“.
Aus dieser Erklärung ergibt sich, dass „das Verstehen“ nicht an „Existenz“ herankommt, also wozu sollte es gut sein, „Existenz“-Aussagen auf etwas Anderem aufzubauen, als auf der feststellbaren Festlegung?
closs hat geschrieben:Wenn man davon ausgeht, dass die "Res extensa Hirn" "echt" ist und nicht Vorstellung, hast Du recht.
Ich habe keinen Grund ein Glaubens-Urteil zu fällen, denn ich habe meine Festlegung.
Auf Basis dieser Festlegung kann ich untersuchen, ob sich
darin eine vernünftige Erklärung für meine Funktionsweise finden lässt – da dies möglich ist, ist alles in Ordnung.
Bei deinem „radikal skeptischen Versuch“ gibst du dir ja zuallererst eine Suggestiv-Stellung, die du dann wiederum als Begründung verwenden möchtest. Exakt diese Stellung ist aber nur deine unklare Phantasie und in keiner Weise abgeklärt.
Der „radikal skeptische Versuch“ funktioniert als Suggestion nur, wenn man sich zuvor dafür entschieden hat, dass er funktioniert, sich also selbst in eine dafür günstige Phantasieposition begibt. D.h. den „Glaubensentscheid“ brauchst du nur, wenn du dich zuvor dafür entschieden hast, dass du ihn brauchst.
Wenn man diese „Glaubensentscheid“-Kette nachverfolgt, landet man früher oder später an dem Anspruch „unabhängig alles durchschauen zu können“. Dies widerspricht aber vollständig der täglichen Erfahrung, wobei der Aspekt „der Unabhängigkeit“ nicht von der Körpersituation unterschieden werden kann - du kannst eine Trennung vom Körper nur phantasieren.
Als „Ausweg“ aus diesem Dilemma versuchst du „deine Geschichte“ anzupassen und willst ein „Wesen“(?) sein, das temporär gezwungen ist „materiell zu denken“ und natürlich den Auftrag hat „dies zu durchschauen“, weil „der grosse Preis“ wartet.
An dieser Stelle solltest du an „die Fee beim Feuermachen“ denken.
=> es resultiert ein viel zu aufwendiges unvollständiges Suggestions-Phantasiekonstrukt, das letztlich nichts erklärt und maximal missbraucht werden kann.