closs hat geschrieben:Pluto hat geschrieben:Haben Tiere einen Geist?
Im Sinne von Transzendenz-Fähigkeit (nach christlicher Lesart) NEIN.
Was ist an der Transzendenzfähigkeit so Besonderes? Ist sie mehr als nur das Produkt unserer Fantasie? So ähnlich wie die Bilder aus Dantes "Commedia"?
closs hat geschrieben:Auch bei der Entwicklung einer Amöbe gilt, dass Version (a) oder (b) nicht per naturwissenschaftlichen Möglichkeiten entscheidbar ist - prinzipiell nicht entscheidbar sein KANN.
Durch ständige Wiederholung wird dieses Statement auch nicht wahrer:-
(a) ist Wirklichkeit und (b) existiert nur in unserer (deiner?) Vorstellung.
closs hat geschrieben:Pluto hat geschrieben:Weil du es vom Standpunkt betrachtest, "was nicht sein darf, kann auch nicht sein".
Das wäre bereits Wertung - ich bin noch voll im erkenntnis-theoretisch logischem Waschgang. - Also: Wie könnte man auf objektive Weise die Version (a) von der Version (b) unterscheiden?
Es ist nicht relevant, weil (b) NUR als menschliches Vorstellungsbild existiert, genauso wie bspw. die Frage, ob es einen Mann im Mond gibt.
closs hat geschrieben:Pluto hat geschrieben:Was soll man von der Tatsache halten, dass von den Lebewesen die jemals die Erde bevölkert haben, heute nur 1% am Leben sind. Geht ein gütiger Gott wirklich so verschwenderisch mit seiner Schöpfung um?
Schöpfung ohne die Fähigkeit zu sagen "Cogito ergo sum" UND auch noch zu erkennen, was das bedeutet, ist nicht transzendenz-fähig und somit auch nicht todes-bewusst.
Ebenfalls nicht relevant, weil man nicht zwischen Transzendenzfähigkeit und Illusion unterscheiden kann. Was dem einen plausibel erscheint, ist für den Anderen sinnfrei.
Todesbewusstsein kann man auch als Folge unserer natürlichen Neugierde intepretieren:
Schade, dass meine Eltern, Verwandten, Freunde, etc. weg sind. Was machen wohl diese Verstorbenen? Wie, wann und wo werde ich sie wiedersehen?
closs hat geschrieben:Natürlich merkt ein Tier mit seinen Möglichkeiten, dass es zu Ende geht - es ist aber kein personales Geschehen im Sinne von "Ich sterbe - und was ist danach?"
Merkst du denn nicht dass qualitativ kein Unterschied besteht?
Dass beim Menschen wegen des größeren Hirnvolumens einfach etwas mehr Verstand und Vorstellungsvermögen vorhanden ist als bei den Tieren? Siehst du nicht, dass Transzendenzfähigkeit nichts weiter ist als ein zufälliges Produkt unseres größeren Denkvermögens und Vorstellungskraft?
Ein wenig Mystik; sie ist nicht ungesund, sondern gehört einfach zum Menschsein dazu.
Mir scheint mit "Transzendenzfähigkeit", suchst du nach einer Möglichkeit den Menschen auf ein einsames Podest zu stellen. Dabei sind doch andere Kognitionsmerkmale viel wichtiger, z. Bsp. die Fähigkeit in Symbolen zu denken und zu kommunizieren oder unser ausgereifteres Sozialverhalten, was uns von den Anderen abhebt. Das sind die wesentlichen Eigenschaften, die uns Menschen von anderen Lebewesen unterscheiden. Aber es ist nichts was grundsätzlich neu wäre; nichts Besonderes: Wir haben bloß ein wenig mehr Fantasie in unsere Symbolik gesteckt.
closs hat geschrieben:In diesem letzten Fall (an den ich nicht glaube) gälte für Tiere dasselbe für Menschen: Sie sind als geistige Existenz geschaffen, die für eine Zeit im Dasein sind. - "Tod" ist also kein "finito", sondern Übergang woanders hin. - So gesehen ist es wurscht, ob sich gerade 100% oder 1% der Schöpfung im Dasein tummeln.
Es ist ganz und gar nicht "wurscht"!
Sollte es wirklich einen steuernden Geist geben, käme dies einer unsäglichen Verschwendung von Ressourcen gleich. Das passt einfach nicht zur Idee eines hochintelligenten Schöpers.