Doch, BabySalome23 hat geschrieben:Closs-es ergibt keinen Sinn

Allerdings bin ich über dieselbe Bibel-Stelle anfangs auch gestolpert - bis dann die urtext-nahe Buber-Übersetzung kam, dieses Rätsel (wie viele andere auch) löste - denn:
Dort heisst es nämlich, dass es Gott "Leid war" (statt "es reute ihn"), den Menschen erschaffen zu haben - er hat schlicht gelitten, dass der Mensch sich von ihm so weit entfernte. Das ist logisch, definiert man (spirituelles) "Leid" als Gradmesser für die Spannung zwischen Ist- und Soll-Zustand, also Unheil und Heil.
Hätte es Gott "gereut", hieße dies, dass er etwas revidieren wollte, was er vorher nicht gewusst hätte ("Ey Mann, wenn ich DAS gewusst hätte, hätte ich es nicht gemacht"). - Geistig uneingeschränkt unmöglich, wenn man das Wort "Gott" sinnvoll einsetzt. - Denn das Wort "Gott" ist nur dann sinnvoll, wenn damit Allmacht, Allwissen und Allpräsenz verbunden sind.
Man muss also unterscheiden zwischen Gottes-Vorstellungen, die "Gott" als "Stärkere" als der Mensch darstellen (so wie in der griechischen Mythologie, in der der Oberboss Zeus NICHT allmächtig ist (siehe auch Wotan bei Wagner), sondern richtig Schiß vor Gaia, der Wächterin des Chaos (und zudem seine Mutter), hat. - Dieser Unterschied zwischen den EINEN absoluten Gott und allem anderen, was sich so alles als "Götter" umherverfügt, wird an folgender Stelle (allerdings wieder nur in der text-nahen Buber-Übersetzung) deutlich gemacht: (2Kön 16,25f) "Denn er ist ... zu fürchten über alle Götter. Denn Gottnichtse sind alle Götter der Völker"
Es steht hier zweierlei:
* JHWH ist nicht INNERHALB der Götterschar der Boss, sondern er steht an sich ÜBER dem, was sich sonst so als Gott bezeichnet.
* Diese Götter sind "Gottnichtse", also Nicht-Gott, die zwar Gott genannt werden, es aber nicht sind.
Wäre die von Dir herangezogene Übersetzung richtig, hättest Du recht.