Pluto hat geschrieben:dasss es gar nicht notwendig ist, über die Natur hinauszugehen, so wie Laplace die Annahme Gottes nicht brauchte, um in seiner "Abhandlung über die Himmelsmechanik" die Bewegungen der Himmelskörper zu beschreiben.
Um die naturalistische Welt zu beschreiben, muss man sogar ziemlich sicher nicht über die vorhandenen Methoden der Naturwissenschaft hinausgehen. - Ansonsten ist es mindestens so wahrscheinlich, dass man darüber hinausgehen muss, wenn es um den Ursprung des Geistigen geht. - Aber solche Einschätzungen sind natürlich sehr unterschiedlich und abhängig von weltanschaulichen Prämissen.
Pluto hat geschrieben:Wie kann man das logisch schließen? Erkläre mal!
Aber nur kurz. - "Gott" macht als universale Größe nur Sinn, wenn er allumfassend ist - also alles, was ist, in sich vereinigt. - Wenn der Mensch im geistigen Sinne Person ist, heisst das beispielsweise, dass auch Gott Person sein muss, weil er sonst nicht allumfassend wäre. - Alles in sich vereinigen heisst gleichzeitig, dass es zu Gott keine Antithese geben kann - dies ist aber nur dann möglich, wenn es keine Dialektik (mehr) gibt.
Natürlich funktioniert diese Argumentation nur dann, wenn man "Gott" vorher in seinen notwendigen Eigenschaften definiert. - Diese Definition richtet sich nach der Maxime, dass in Gott alle geistigen Fragen beantwortet sind (naturalistische sowieso) - es darf keinen Rest geben.
Diesen Rest gibt es in Szenarien, wenn bspw. von "unserem" Gott gesprochen wird, der im Widerstreit mit einem anderen, gleich-dimensionalen Gott stehe ("weißer Lord"/"schwarzer Lord") - dies ist nicht möglich, weil Gott dann nur ein Sieger unter Gleichen wäre - eine dialektische Situation wäre nicht aufgehoben, sondern nur verdrängt.
Diesen Rest gibt es auch, wenn "Gott" eine nicht-personale Größe ist - es sei denn, der Mensch wäre keine Person.
Soweit erstmal - funzt's?
Pluto hat geschrieben:... warum immer wieder diese weltanaschaulichen Vorurteile?
Die analytische Philosophie funktioniert doch nur dann, wenn man materialistische Prämissen hat. - Kennst Du einen spirituellen Vertreter in der analytischen Philosophie? - Das war nicht als Vorurteil gemeint, sondern als nüchterne Feststellung.