Wahrnehmung und Setzung

Philosophisches zum Nachdenken
Benutzeravatar
Scrypton
Administrator
Beiträge: 10771
Registriert: Mi 17. Apr 2013, 13:17
Wohnort: /root/

#31 Re: Unser Pluto, ein Esoteriker...

Beitrag von Scrypton » Mo 3. Mär 2014, 15:18

closs hat geschrieben:Auch Dein Glaube, dass Deine Wahrnehmung wesensmäßig mit der Realität verbunden sei, ist eine Glaubensbehauptung.
Wissenschaft und dessen Erkenntnisse sind etwas grundsätzlich anderes als Glaube - weiterhin. Da kannst du herum sülzen und blubbern wie du lustig bist, es ändert sich nichts daran.

closs hat geschrieben:Erst NACH dieser Behauptung gibt es Wissen.
So oder so sieht es bei dir ohnehin anders aus. Denn weder zu Anfangs noch irgendwo "danach" gibt es bei dir Wissen - es gibt lediglich Glaubensbehauptungen deinerseits, Glaubensbekenntnisse, für welche absolut nichts vorlegen kannst.

closs
Beiträge: 39690
Registriert: Fr 19. Apr 2013, 20:39

#32 Re: Unser Pluto, ein Esoteriker...

Beitrag von closs » Mo 3. Mär 2014, 15:27

Darkside hat geschrieben:Wissenschaft und dessen Erkenntnisse sind etwas grundsätzlich anderes als Glaube
Auch das ist kalter Kaffee und hundert Mal als richtig abgehakt. - Es würde keiner auf die Idee kommen, induktive und deduktive Disziplinen als "dasselbe" zu bezeichnen. :yawn: - Das war auch hier nie ein Streitthema. Es geht um die Realität, die naturwissenschaftlich oder geisteswissenschaftlich thematisiert wird. - Aber das wird nix - Du setzt nach wie vor zu spät ein. - So spät, dass Du tatsächlich in Deinem Sinne recht hast: Der kleine Kreis, der sich selbst erfüllt.

Benutzeravatar
Scrypton
Administrator
Beiträge: 10771
Registriert: Mi 17. Apr 2013, 13:17
Wohnort: /root/

#33 Re: Unser Pluto, ein Esoteriker...

Beitrag von Scrypton » Mo 3. Mär 2014, 15:36

closs hat geschrieben:Es würde keiner auf die Idee kommen, induktive und deduktive Disziplinen als "dasselbe" zu bezeichnen.
Aber ganz offensichtlich kommt ein Kurt auf die Idee, seine Ideen als Teil der Realität zu postulieren.

closs hat geschrieben:Das war auch hier nie ein Streitthema. Es geht um die Realität, die naturwissenschaftlich oder geisteswissenschaftlich thematisiert wird.
Geisteswissenschaftlich kommt man auch da, je nach Standpunkt, zu völlig unterschiedlichen Ergebnissen.
Siehe "Plato" und "Kant".

Es geht letzten Endes darum, dass du geistig ausgedachte Dinge als Teil der Realität postulierst.

closs
Beiträge: 39690
Registriert: Fr 19. Apr 2013, 20:39

#34 Re: Wahrnehmung und Setzung

Beitrag von closs » Mo 3. Mär 2014, 23:10

Darkside hat geschrieben:Es geht letzten Endes darum, dass du geistig ausgedachte Dinge als Teil der Realität postulierst.
Aha - nein. - Es geht nicht um Er-fundenes, sondern um Ge-fundenes. - Er-findung ist nie Realität. -Die Frage ist, ob der menschliche Geist in der Lage ist, Realität zu finden (die es ohnehin gibt).

Darkside hat geschrieben:Geisteswissenschaftlich kommt man auch da, je nach Standpunkt, zu völlig unterschiedlichen Ergebnissen.
Das hat damit zu tun, dass Geistes-Geschichte nicht ständig nach oben geht, sondern onduliert. - Das ist bei Naturwissenschaft in der Regel anders: Da baut eine Erkenntnis auf die andere auf.

Benutzeravatar
Scrypton
Administrator
Beiträge: 10771
Registriert: Mi 17. Apr 2013, 13:17
Wohnort: /root/

#35 Re: Wahrnehmung und Setzung

Beitrag von Scrypton » Mo 3. Mär 2014, 23:36

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:Es geht letzten Endes darum, dass du geistig ausgedachte Dinge als Teil der Realität postulierst.
Aha - nein. - Es geht nicht um Er-fundenes, sondern um Ge-fundenes.
Das behauptest du jedenfalls - was da aber gefunden wird entspringt den Gedanken und damit der Fantasie. Gefunden hast du lediglich deinen Glauben an Dinge wie Gott... :)

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:Geisteswissenschaftlich kommt man auch da, je nach Standpunkt, zu völlig unterschiedlichen Ergebnissen.
Das hat damit zu tun, dass Geistes-Geschichte nicht ständig nach oben geht, sondern onduliert. - Das ist bei Naturwissenschaft in der Regel anders: Da baut eine Erkenntnis auf die andere auf.
Geistlich kann es zu unterschiedlichen, sich widersprechenden "Erkenntnissen" - also Glaubensinhalten - kommen. Was sich widerspricht ist zusammen eben nicht korrekt.

closs
Beiträge: 39690
Registriert: Fr 19. Apr 2013, 20:39

#36 Re: Wahrnehmung und Setzung

Beitrag von closs » Mo 3. Mär 2014, 23:42

Darkside hat geschrieben: Was sich widerspricht ist zusammen eben nicht korrekt.
Das de-Bohrsche Atombild widerspricht sich auch mit dem heutigen Bild der QT - das ist zu einfach gedacht.

Darkside hat geschrieben:was da aber gefunden wird entspringt den Gedanken
ALLES, was der Mensch findet, hat seinen Ursprung in der geistigen Wahrnehmung. - Der entscheidende Unterschied ist, ob er damit Realität findet. - Ob er das tut, kann der Mensch grundsätzlich nicht entscheiden bzw. nur auf Basis von Setzungen entscheiden. - Um diesen Fakt werden wir nie rumkommen - was ja auch nicht schlimm ist.

Benutzeravatar
Scrypton
Administrator
Beiträge: 10771
Registriert: Mi 17. Apr 2013, 13:17
Wohnort: /root/

#37 Re: Wahrnehmung und Setzung

Beitrag von Scrypton » Di 4. Mär 2014, 10:14

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:Was sich widerspricht ist zusammen eben nicht korrekt.
Das de-Bohrsche Atombild widerspricht sich auch mit dem heutigen Bild der QT
Das Bohrsche Atommodell ist ein Modell, welches bezogen auf die bildliche Darstellung auch nicht den Tatsachen entspricht - die Analogie stimmt hier also nicht.
Das Bohrsche Atommodell ist deshalb so interessant und anerkannt, da sich einige Vorhersagen, die darin getroffen wurden experimentell bestätigt haben. Bezüglich der Berechnungen dazu stimmt das Modell übrigens auch mit der QT - was genau meinst du also?

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:was da aber gefunden wird entspringt den Gedanken
ALLES, was der Mensch findet, hat seinen Ursprung in der geistigen Wahrnehmung.
Falsch - eine Behauptung deinerseits:
Definiere "geistige Wahrnehmung", aber bitte ohne Behauptungen.

closs hat geschrieben:[Der entscheidende Unterschied ist, ob er damit Realität findet. - Ob er das tut, kann der Mensch grundsätzlich nicht entscheiden bzw. nur auf Basis von Setzungen entscheiden.
Die einzige "Setzung", die nötig (und ohnehin lebensnotwendig, also zwingend) ist, ist jene, dass wir mit unseren fünf Sinnen die (reale) Welt um uns herum wahrnehmen.
Alle weiteren, sich willkürlich ausgedachten Annahmen deinerseits sind schlicht nicht notwendig sondern dienen bestenfalls dazu, den eigenen subjektiven Glaubenbehauptungen eine Basis zu geben. Da jedoch diese gleichwohl eine Glaubensbehauptung ist, drehst du dich hier seit Ewigkeiten im Kreis.

closs
Beiträge: 39690
Registriert: Fr 19. Apr 2013, 20:39

#38 Re: Wahrnehmung und Setzung

Beitrag von closs » Di 4. Mär 2014, 10:47

Darkside hat geschrieben:Alle weiteren, sich willkürlich ausgedachten Annahmen deinerseits sind schlicht nicht notwendig
Für eine Giraffe ist eine Bach-Fuge auch nicht notwendig. - Manchmal kommt einem der Verdacht, dass im selben biologischen Menschen-Körper unterschiedliche Spezies beheimatet sein können.

Darkside hat geschrieben:Das Bohrsche Atommodell ist ein Modell, welches bezogen auf die bildliche Darstellung auch nicht den Tatsachen entspricht
Eben - wieso bringst Du dieses Beispiel zu Deinen Gunsten?

Sowohl in der Physik als auch in den geistlichen Disziplinen gab und gibt es immer wieder bildliche Darstellungen/Gleichnisse/Modelle, die aus dem momentanen Kenntnisstand etwas darstellen wollen. - Insofern verändert die Physik ihre Modelle, sobald eine neue Erkenntnis dies nahelegt - im Grunde entspricht dies der hermeneutischen Methodik. - In geistlichen Disziplinen ist das ähnlich.

Das führt dazu, dass ein heutiges Modell ganz anders sein kann als ein früheres Modell, obwohl es sich daraus entwickelt hat. - Das frühere Modell ist "aufgehoben" (im hegelschen Sinne). - Insofern bräuchten wir hier keine Schein-Front aufzubauen.

Darkside hat geschrieben:Definiere "geistige Wahrnehmung"
Ich beschreibe es lieber: Jegliche Wahrnehmung, die Du mit den Sinnen machst, ist bereits eine geistige Wahrnehmung - denn auch die 5 Sinne sind eine geistige Größe. - Da würdest Du wahrscheinlich noch mitgehen.

Wo Du nicht mitgehst, ist, dass aufgrund der Setzung, dass Materie Folge von Geist ist, die 5 Sinne lediglich eine Teilmenge geistiger Wahrnehmung betreffen. - In diesem Sinne nimmst Du nur das wahr, was die 5 Sinne betrifft. Dementsprechend ist für Dich alles andere unnötige Spekulation - das ist in sich logisch.

Darkside hat geschrieben:Die einzige "Setzung", die nötig (und ohnehin lebensnotwendig, also zwingend) ist, ist jene, dass wir mit unseren fünf Sinnen die (reale) Welt um uns herum wahrnehmen.
Diese Aussage ist schlüssig bei einer entsprechenden Setzung, was der Mensch eigentlich ist. - Da haben wir grundverschiedene Setzungen - wie es scheint. - Unsere jeweiligen Setzungen (die ja Folge von Erkenntnissen und Erfahrungen sind) weisen darauf hin, dass wir im Grunde von zwei fundamental unterschiedlichen Species "Mensch" sprechen.

Benutzeravatar
Scrypton
Administrator
Beiträge: 10771
Registriert: Mi 17. Apr 2013, 13:17
Wohnort: /root/

#39 Re: Wahrnehmung und Setzung

Beitrag von Scrypton » Di 4. Mär 2014, 11:26

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:Alle weiteren, sich willkürlich ausgedachten Annahmen deinerseits sind schlicht nicht notwendig
Für eine Giraffe ist eine Bach-Fuge auch nicht notwendig.
Es geht hier auch nicht um Dinge, die sich der Mensch ausdenkt - wie du es tust. Deine Analogie greift auch hier nicht.
Übrigens: Wo liegt denn nun der Widerspruch zur QT? :)

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:Das Bohrsche Atommodell ist ein Modell, welches bezogen auf die bildliche Darstellung auch nicht den Tatsachen entspricht
Sowohl in der Physik als auch in den geistlichen Disziplinen gab und gibt es immer wieder bildliche Darstellungen/Gleichnisse/Modelle, die aus dem momentanen Kenntnisstand etwas darstellen wollen.
Es gibt keinen Kenntnisstand über Gott, der Seele oder allgemeinen metaphysischen Über-Seins.
Da kann die eine geistige Darstellung etwas verneinen, während die andere eben dies doch behauptet.

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:Definiere "geistige Wahrnehmung"
Ich beschreibe es lieber: Jegliche Wahrnehmung, die Du mit den Sinnen machst, ist bereits eine geistige Wahrnehmung - denn auch die 5 Sinne sind eine geistige Größe.
Nein, es sind biologische (physiologische) "Größen", keine geistigen.

closs hat geschrieben:Wo Du nicht mitgehst, ist, dass aufgrund der Setzung, dass Materie Folge von Geist ist
Warum sollte man eben das willkürlich setzen?

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:Die einzige "Setzung", die nötig (und ohnehin lebensnotwendig, also zwingend) ist, ist jene, dass wir mit unseren fünf Sinnen die (reale) Welt um uns herum wahrnehmen.
Diese Aussage ist schlüssig
Eben - jede weitere, nicht notwendige und vor allem sich ausgedachte Setzung ist dahingehend irrelevant und ist erst mal lediglich eine Aussage aus dem Bereich der Fantasie.

closs hat geschrieben:Unsere jeweiligen Setzungen (die ja Folge von Erkenntnissen und Erfahrungen sind)
Welche Erkenntnis/Erfahrung soll das denn ganz konkret sein, die aufzeigt, dass Materie die folge von Geist wäre?
^_-

closs
Beiträge: 39690
Registriert: Fr 19. Apr 2013, 20:39

#40 Re: Wahrnehmung und Setzung

Beitrag von closs » Di 4. Mär 2014, 15:34

Darkside hat geschrieben:Es geht hier auch nicht um Dinge, die sich der Mensch ausdenkt
Du setzt, dass Gedanken des Menschen Er-findungen sind. - Dadurch kommst Du nicht auf die Idee, dass das Gehirn auch ein Empfänger geistiger Realität sein könnte, die es aufnimmt und verarbeitet.

Darkside hat geschrieben:Es gibt keinen Kenntnisstand über Gott, der Seele oder allgemeinen metaphysischen Über-Seins.
Naturwissenschaftlich gesehen ist das richtig - geistig nicht. - Bach hätte seine Musik nicht ohne die Existenz eines "allgemeinen metaphysischen Über-Seins" schreiben können.

Da wirst Du jetzt sagen: Weise diese Behauptung nach. - Die Antwort wird immer diesselbe sein: Phänomene des Meta-Physischen sind grundsätzlich nicht physisch nachweisbar - sondern wären sie ja nicht meta-physisch. - Goethe sagt dazu achselzuckend: "Wenn Ihr's nicht fühlt/Ihr werdet's nicht erjagen".

Darkside hat geschrieben:Nein, es sind biologische (physiologische) "Größen", keine geistigen.
Als ob sich das ausschließen würde.

Darkside hat geschrieben:Warum sollte man eben das willkürlich setzen?
Es ist nur dann willkürlich, wenn man Naturwissenschaft nicht nur als Wissenschaft, sondern auch als Weltbild in Form des Naturalismus versteht. - Du hast aus Deiner Perspektive recht: Warum sollte man Geist setzen, wenn man ihn naturalistisch nicht messen kann.

Darkside hat geschrieben:Welche Erkenntnis/Erfahrung soll das denn ganz konkret sein, die aufzeigt, dass Materie die folge von Geist wäre?
Geistige Erfahrungen - man merkt es einfach - oder halt nicht.

Antworten