Salome23 hat geschrieben: Wir essen von den Früchten der Bäume im Garten
Eva nimmt Adam als Ihresgleichen wahr, so wie Adam es bei Eva tut - daraus würde ich noch keine kognitiv-dialektische Leistung erkennen.
Salome23 hat geschrieben:Wenn Adam die Tiere als "Du" erkennen konnte (Ich Mensch- Du Affe= Gegensatz) warum sollte er dann Eva nicht als ein Du erkannt haben können?
Er erkennt die Tiere NICHT als "Du", sondern als "Nicht-Seinesgleiches". - Der Satz "Das Tier oder der Baum oder die Couch ist nicht meines-gleich" ist eine Abgrenzungs-Aussage.
Salome23 hat geschrieben:Ein Kind lernt anfangs ja auch zu unterscheiden, in dem es betrachtet und vergleicht (es erkennt)
Da haben wir jetzt halt das rein sprachliche Problem, ob die Gleichung "Vergleichen/abgrenzen = erkennen" richtig ist. - Im alltags-sprachlichen Sinne JA, im spirituellen Sinne NEIN - aber wie gesagt: Das ist erst einmal sein semantisches Problem - und dann vielleicht
auch ein philosophisches Problem.
Ich stelle mir das einfach praktisch vor: Man nimmt wahr, dass das Gebell eines Hundes nix mit mir zu tun hat (Abgrenzung) - ist das dann gleichzusetzen mit "Ich erkenne das Gebell des Hundes"?
Salome23 hat geschrieben:Dem Gott gings doch Grossteils um Gehorsam: ICH bin der HERR

-betet mich an-ich möchte verherrlicht werden durch meine Werke-mir gebührt die Ehre .... und alle Knie beugten sich: Ja-du allein bist GOTT
So kommt es in der Wahrnehmung der Menschen - leider auch der Christen - oft rüber.
Im Grunde unterstreicht Dein Satz - in adäquater Übernahme der christlichen Spezial-Sprache - die üblichen Missverständnisse. - Alternative dazu:
"Gehorsam" = "hört auf mich, weil es Euch dann (zumindeste langfdristig) gut geht"
"ICH bin der Herr" = "ICH bin alles in EINEM - orientiert Euch dahin"
"ICH möchte verherrlicht werden" = "ich möchte als Orientierungs-Größe erkannt werden"
"Alle Knie beugten sich" = "wer MICH erkennt, kann sich nieder-lassen - ist angekommen"
Ich habe mir in den letzten Jahren mal erlaubt, das AT (leider erst bis incl. Hiob) Vers für Vers dahingehend zu untersuchen: a) Was meint Gott damit, und b) was macht der Mensch daraus? - Da kommt SEHR Unterschiedliches heraus - vor allem wenn man keine "normale" (= exegese-historisch kontaminierte) Übersetzung, sondern die urtext-nahe Übersetzung von Martin Buber zur Hand nimmt.
Hemul hat geschrieben:Sie hatten genau wie A&E "nicht gewollt".
Wenn man Erkenntnis als Voraussetzung für Wollen-Können versteht, KONNTEN sie ja gar nicht wollen. - Wenn man "Wollen" rein mechanistisch versteht, haben sie tatsächlich nicht gewollt.