Pluto hat geschrieben:Seine Vorgeschichte als Leiter des Human Genome Project zeichnet ihn als brillianten Gentiker aus, der dazu noch in der Lage ist bei der Arbeit ganz klar nach den Richtlinien des ontologischen Naturalismus vorzugehen.
So wie er wahrscheinlich methodischer Atheist ist - das fordert seine Disziplin. - Vollkommen in Ordnung.
Pluto hat geschrieben:Manchmal habe ich das Gefühl, der Mann müsste schizophren sein.
Nein - er ist einfach ein Wissenschaftler, der die Koordinaten seiner Arbeits-Disziplin unterscheiden kann von den Koordinaten seiner Existenz. - Einfaches (und selbstverständlich wie immer ein hinkendes Beispiel): Ein Metzger kann privat Vegetarier sein.
Oder anders: Wissenschaft ist ein Handwerk und keine Weltanschauung.
Pluto hat geschrieben:ich verstehe das nicht wirklich
Mmmh - und ich verstehe nicht, was Du nicht verstehst.
Pluto hat geschrieben: Glaube ist "Fürwahrhalten"; Erkenntnis ist Wissen. Dadurch sind Glaube und Erkennntnis zwei ganz unterschiedliche Kategorien.
Jetzt wird es aber ganz durcheinander.
Wenn Du recht hast, ist "Erkenntnis" ein Mosaikstein innerhalb eines Systems - wie Wissen auch. - Nun ist aber Spiritualität ebenfalls ein System - warum sollte es darin keine Erkenntnisse geben?
Eigentlich liegt das Problem wo ganz anders: Du definierst das Wort einfach im Sinne Deines Systems. - Auch die künstliche Polarisierung von "Erkenntnis" und "Für-Wahr-Halten" ist willkürlich. - Denn jede Erkenntnis hat die Eigenschaft, dass der Betroffene sie für wahr hält.
Jeder kann Worte definieren, wie er will - aber dann versteht man sich nicht mehr. - In meinem Denksystem ist "Erkenntnis" geistige Erkenntnis - was Du als "Wissen" und "Erkenntnis" bezeichnest, wäre in meinem Jargon "System-Wissen".
Pluto hat geschrieben: Da kann ich nicht mehr folgen.
Inwiefern? - Du musst ja nicht zustimmen - aber warum kannst Du nicht folgen?
Pluto hat geschrieben:Collins könnte das vielleicht sagen, aber das ist nicht allgemein gültig
Die Frage ist, ob es wahr ist - und das kann niemand entscheiden, sondern immer nur anstreben. Da spielen Begriffe wie "allgemein gültig" keine Rolle, wenn man diesen Begriff mit "konsens-fähig" übersetzt. - Übersetzt man "allgemein-gültig" ontologisch mit "universal", ist es etwas anderes. - Also auch hier spielt uns die Sprache einen Streich.