closs hat geschrieben:Meinetwegen - aber das klärt doch die Frage nicht, woher Zweifel kommen kann, wenn es keinen Zweifelnden gibt.
Siehst du, deine Reaktion scheint darauf festgelegt zu sein, sich um Kausalitätszusammenhänge zu drehen.
=> Such die Welt in der Kausalitätszusammenhänge angebracht sind und schon weisst du, wovon du in keiner Weise unabhängig bist.
closs hat geschrieben:Moment: WELCHER Welt? - Der naturalistischen Welt oder der Res-Cogitans-Welt?
Durch welche Fähigkeit und aus welcher Position heraus möchtest du eine Zwei-Welt-Einteilung treffen können?
Wo kommen die Zusammenhänge für diese Einteilung her?
(Tipp: „Einteilung“ ist ein Vorgang der naturalistischen Welt, die du ja anzweifeln können möchtest)
Im Detail:
„Res-Cognitans-Welt“ hat gegenüber dem 2m grossen Kaninchen den Nachteil, dass du nicht sagen kannst, was es sein soll
Versuch mal eine Beschreibung für „Res-Cognitans-Welt“ aufzustellen, bei der ich nicht jeden Zusammenhang der „naturalistischen Welt“ zuordnen kann.
Selbst für das Wort „Zusammenhang“, also die Grundlage von Wahrnehmung, benötigt man Etwas (im Sinne von „Substanz“), das zusammenhängen kann – Stichwort: „Wechselbeziehung“.
„Wahrnehmung als eigenständige Welt“ zu postulieren ist philosophischer Irrsinn.
Allein der Zusammenhang „des Selbstbezugs“ ist ohne einen Blickwinkel „auf sich selbst“ nicht möglich. Der Körper kann das problemlos leisten, denn er nimmt sich mit seinen Sinnen ja direkt wahr (z.B. sieht er sich selbst).
Auch die Zusammenhänge der Zeit, treten nicht einfach so in einer Wahrnehmung auf, sondern nur bei Konfrontation mit einer kontinuierlichen Veränderung. Daraus ergibt sich die Funktion, die wir „Gedächtnis“ nennen, also das Zur-Verfügung-Stehen von Zusammenhängen, die zur aktuellen Situation geführt haben.
Du würdest in deiner aktuellen Denkaktivität gar nicht mehr wissen, wie du dazu gekommen bist, wenn du nicht auf kontinuierliche Verläufe geprägt wärst. Diese Verläufe entspringen nicht der Wahrnehmung selbst, denn woher soll die Fähigkeit kommen, wenn sie in der Wahrnehmung nicht weiter bekannt ist.
Das anfängliche Vorhaben eines „methodischen Zweifels“ und die anschliessende Durchführung (wobei du ja sogar wegen eines davor liegenden religiösen Bezugs abbrichst) wäre nicht möglich, wenn die Wahrnehmung nicht auf das Prinzip existenzieller Reihenfolgen geprägt wäre.
Das Gleiche gilt für räumliche Zusammenhänge. Du benutzt die Formulierung „in die Tiefe gehen“ und merkst gar nicht, dass es sich um Objektbewegung in einer räumlichen Ausdehnung handelt – du möchtest einen „geistigen Vorgang“ suggerieren und kannst diese unausgegorene Phantasie nur über eine Körperaktion ausdrücken.
=> So etwas ist ein glasklarer Beweis für die Existenz der „naturalistischen Welt“.
=> Red ruhig weiter, du wirst Beweis auf Beweis liefern und es nicht merken.
closs hat geschrieben:Wie willst Du mit Deiner Wahrnehmung (incl. deren Verlängerungen in Form von Wissenschaft) unterscheiden, ob das Wahrgenommene Reflexion einer Entität ("Die Natur ist 'echt'") oder Produkt Deiner Vorstellung ist?
Du beantwortest es, indem du in deinem Wunsch nach einer Rechtfertigung keine Alternative liefern kannst.
=>
du bringst die Beweise für die Existenz der „naturalistischen Welt“ - ich muss sie nur noch einsammeln
Denk mal darüber nach, wie ein Zusammenhang der „Unterscheidung“ möglich bzw. entstehen können soll, wenn nichts da ist, das in einer Wechselbeziehung steht.
Dein Basisprinzip entnimmst du aus der „naturalistischen Welt“ und hältst es wie selbstverständlich für "die Wirklichkeit" mit der du die "Existenz der naturalistischen Welt" nicht entscheiden können willst - naja
Die Formulierung „deine Wahrnehmung“ ist auch sehr verräterisch, denn hier geht es um Zusammenhänge des Besitzens. Wie soll es in einer Wahrnehmung zu diesen Zusammenhängen kommen, ohne dass es um objekthafte Gruppierungen gehen soll?
Egal welche Denkaktivität du anführst, dir fehlt die Ausgangsquelle, wenn du die Existenz der „naturalistischen Welt“ anzweifeln möchtest.
Ich höre hier einfach mal auf, denn dir fallen bestimmt noch weitere Beweise ein („Verlängerung“, „Entität“ und „Produkt“ sind auch sehr weltliche Prinzipen – im Grunde gilt dies für jedes Wort und Bedeutung)
